Wo liegen die Vorteile von big baits?

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Heiner

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Nur vom Boot. Vom Ufer würde ich anders angeln.
 

Heiner

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An dem Punkt bin ich seit einer Weile auch, wenn auch nicht mit Big-Bait-Ködern. Ständige Köderwechsel bringen nicht wirklich mehr Fischkontakte oder signifikante Vorteile. Sich auf weniger Köder zu reduzieren, schärft tatsächlich den Blick auf wesentliche Dinge, die sehr oft über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Nur beim Barschangeln ist an manchen Tagen ohne ein ausuferndes Ködersortiment, kein Meter zu machen.

Sehe ich auch so, das war gar nicht bloß auf Bigbaits beschränkt. Die Rede ist vom Hecht, Barschangeln ist in der Tat was anderes.

Die Baitwahl ist natürlich auch beim Hecht nicht beliebig. Aber beim Hechtangeln kann man, gestützt auf einige Gewässerkenntnis und ein überlegtes Vorgehen, "baittechnisch" weitaus sparsamer erfolgreich sein, als das beim Barschangeln der Fall ist.

Der Hecht an sich gehört ja bekanntlich nicht gerade zu jenen Arten, die sich schwer fangen lassen. Und ehrlich gesagt: Wenn ich heute noch auf kleine gefräßige Viecher am Rand fischen würde, hätte ich längst die Lust daran verloren. Nix ist langweiliger auf die Dauer, als ein paar gefräßige, nachgesetzte Kleinviecher im Dutzend vom Rand wegzuputzen. Und genau das war auch der Grund, warum ich mich am Ende auf das Fangen großer Exemplare verlegt habe. Denn die sind längst nicht so leicht zu fangen, einfach weil es davon viel weniger gibt. Und zumindest in den nicht ganz großen Gewässern mit (auf das Gewässervolumen bezogenem) hohem Befischungsdruck sind sie auch längst nicht so unvorsichtig wie die nachgesetzten Schusshechte.
 
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Heiner

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Weil die meisten Bigbaits sich ziemlich beschissen werfen lassen und ich damit gar nicht dorthin werfen könnte, wo ich hinwerfen müsste die meiste Zeit der Saison. Außerdem sind hier an etlichen Seen viele, wo nicht die meisten Uferstrecken gar nicht frei zugänglich, da in Privatbesitz.

Das wäre also weitgehend vertane Zeit, sich hier mit Bigbaits abzustrampeln vom Ufer aus. Mag ja vielleicht Gewässer geben, wo das geht mit halbwegs erträglichen Aussichten, aber an meinen sicher nicht. Da wäre zum Beispiel ein Köfi an der Segelpose die erheblich bessere Wahl. Zum Glück muss ich das aber nicht machen, denn das wäre nicht mein Ding. (Aber wenn ich keine andere Wahl hätte, würde ich vielleicht anders darüber denken, wer weiß.)

Also wenn ich hier Spinnfischen vom Ufer machen müsste - zum Glück muss ich das nicht - würde ich das ausschließlich mit überdurchschnittlich gut werfbaren Baits machen oder mich alternativ auf den Randbereich beschränken. Aber dort ist die Chance meistens noch viel geringer als weit draußen, ein großes Exemplar zu erwischen. Und da auch meine Leidensfähigkeit ihre Grenzen hat, wären es sicher keine Bigbaits, die ich dann dranhängen würde.

Oder in einem Satz gesagt: Wo es keinen erkennbaren Sinn macht. würde ich natürlich nicht mit Bigbaits angeln.

Ich sag ja nicht, dass es eine Riesengaudi ist, Bigbaits zu werfen. Um ehrlich zu sein: Das ist Angeln für Grobmotoriker, und einen Megabass OneTen elegant an einer 3/4oz-Rute zu werfen und aus dem Handgelenk zu twitchen, hat mir zuzeiten erheblich mehr Spaß gemacht.

Aber ich hatte mir nun mal in den Kopf gesetzt, einigermaßen regelmäßig große Hechte zu fangen und nicht mehr irgendwas. Und das bedeutete, dass das Gerät vorrangig Werkzeug werden musste und nicht Selbstzweck. Und also habe ich bezahlt, was es kostete an lieb gewonnenen Gewohnheiten und mich entsprechend angepasst. Was im Endeffekt auf eine ganz und gar andere Denkweise hinauslief als vorher, auch in Sachen Gerätschaft. (Meine Japan-Macke ist seither jedenfalls zusehends geschrumpft fast bis auf Null, außer bei den Rollen.)

Warum? - Weiß ich nicht, ist mir auch wurscht. Ich weiß nur, dass ich eines schönen Tages einfach keine Lust mehr hatte auf Zander jiggen und Barsche zuppeln und auch nicht auf Schniepel wegputzen vom Rand. Wohl aber auf ein paar Hechtmuttis pro Saison, und das ist bis heute so geblieben. Was auch daran liegen mag, dass ich nicht mehr so oft wie früher ans Wasser fahre, aber dafür erheblich gezielter.

So wird's mir nicht langweilig, denn es lässt sich ja nur schwer leugnen, dass es auf kurz oder lang schon auf eine gewisse Wiederholung hinausläuft. Was aber nichts macht, wenn man es nicht übertreibt und nur dann geht, wenn man auch wirklich motiviert ist. Und gerade dafür sind Hechtmuttis recht gut geeignete Kandidaten, finde ich, auch wenn sie ziemlich übel riechen, wie ich zugeben muss. Aber wenn man weitgehend im Wasser abhakt, ohne die ein ungeiles Odeur ausströmende Mutti gegen ihren Willen auch noch in einer obligatorischen Fotosession abzubusserln, als ob man noch nie einen Hecht gesehen hätte, relativiert sich auch dieses kleine Problemchen und geht gegen Null. :tonguewink:
 
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Joseph

Gummipapst
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Ich kann mich zu einem sehr hohen Prozentsatz mit dem identifizieren was Heiner da sagt.....mir geht es ähnlich.
Die Essenz aus all den Ausführungen ist.......Bigbaits haben den Vorteil das man sie Benutzen kann um seine Philosophie des Fischens umzusetzen. Fangen tut man mit allen anderen Baits auch.
 

Heiner

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Genau. Das ist grad umgekehrt wie, sagen wir, beim spezialisierten Fliegenfischen. Ist hier die Methode gewissermaßen Hauptzweck wegen ihrer unbestreitbaren Eleganz, so ist es beim Bigbaiten gerade umgekehrt. Tackle wird dabei zumindest tendenziell zum reinen Werkzeug, das passen muss für den jeweiligen Zweck, je genauer, desto besser. Jedenfalls komme ich nicht mehr (wie früher mal) auf die Idee, einen Bait vorrangig oder gar ausschließlich wegen seiner schicken Farben zu kaufen.

(Wer hier überhaupt keine Peilung hat: Wie kann in einem Gewässer mit einigermaßen brauchbarer Sichtweite eine Farbgebung, die der der natürlichen Hauptbeute ähnelt, eigentlich völlig falsch sein? Lohnt sich, gelegentlich mal darüber nachzudenken, wenn der innere Affe wieder drängelt und eine weitere Geldspende sehen will.)

Das kommt einfach zwangsläufig so, da man sehr bald entdeckt beim gezielten Bigbaiten, dass es eher wenig Sinn macht, in aller Pracht und Schönheit Schneiderkönig zu werden, weil die wirklich relevanten Schwerpunkte hier nun einmal etwas anders gelagert sind.
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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Wahrscheinlich muss man sich erstmal mit genug u80 hechten die Hörner abstoßen bevor man wirklich Spaß dran hat und nur noch Qualität will :)
 
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Heiner

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Ja genau. Ich bin ja auch nicht mit einer angeborenen Schniepel-Aversion auf die Welt gekommen. Für ein paar Jahre hatte es mir durchaus Spaß gemacht, mit einer federleichten Baitcaster am Rand herumzumachen und die Kleinviecher mehr oder weniger mühelos abzufrühstücken. Aber irgendwann kam der Punkt, wo es anfing, erst Routine und dann immer langweiliger zu werden. Am Ende war das wie auf im Zeitlupentempo fliegende Tontauben zu schießen aus kurzer Distanz, und da wusste ich: Zeit für was grundsätzlich anderes.

Das dürfte wohl der Hauptgrund sein, warum einer zum Bigbaiten kommt.

Und wie das erst in Ecken der Republik sein muss, wo es noch etliche einigermaßen gut intakte, große Gewässer gibt, die nicht so ohne weiteres platt gefischt werden können, kann man sich sicher vorstellen. Wie man sich umgekehrt auch gut vorstellen kann, wie es sein wird an den vielen Gewässern, wo schon ein einziger maßiger Hecht pro Saison ein denkwürdiges Ereignis geworden ist. Dort wird wohl kaum je einer auf die Idee kommen, es auch einmal mit Pounder Bull Dawgs zu versuchen, nicht?

Dass ich hier mitten in einem Ballungsgebiet ein Plätze gefunden habe, wo es noch einigermaßen funktioniert und dass außerdem der Großen Plöner See in noch einigermaßen gut erreichbarer Entfernung liegt, ist natürlich nicht mein Verdienst, sondern einfach Glück. Oder anders ausgedrückt: In einem Tümpel mit saumiserablen Beständen in einer Saison auch nur einen einzigen 90er zu fangen (falls überhaupt noch einer drin ist), ist sicherlich ungleich schwerer als hier zwei oder drei Meterformate.
 
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pechi24

Gummipapst
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Moin Heiner,

also dann doch recht grobes Geschirr und kräftige, straffe Ruten mit mdst. 2,40 richtig? Das sind dann ja immer diese Drills, wo man denkt, man hätte den Fisch direkt am Unterarm, weil (fast) nichts weggepuffert wird. :)

Die dann schön Richtung Köder halten, verstanden. Physikalisch war mir das schon immer klar, aber ich finde es immer unschön, wenn man dann mit Geflochtener keinerlei Puffer mehr hat. Dann knallt es zwar ordentlich beim Biss, aber ich habe dann oft Fehlbisse (also nicht mit Riesenködern, aber anderen großen Ködern an Geflochtener, wen die Rute direkt Richtung Köder zeigt. Schließlich würde man bei anderen Methoden aus gutem Grund auch nicht direkt auf den Köder zeigen. Haust du dickes FC vor als Puffer oder wirklich dicke Geflochtene und dann direkt Stahl oder Titan davor?

Ich hatte ja gehofft, dass es noch eine andere Idee gibt, als die ganz grobe Schiene.

Zu deinen Argumenten sei noch der Hinweis erlaubt, dass es ja eine sehr große Bandbreite zwischen Schniepel am Rand einsammeln und Großhechtangeln mit Bigbaits im Freiwasser gibt. Auch dicke Fische schießen sich ja teilweise auf kleinere Nahrung ein und ich bin Fan davon, die Nahrung zu simulieren. Zudem hatte ich schon sehr klare Gewässer, da hat man beim Barschangeln mehr Hechte gefangen als beim gezielten Hechtangeln. Kann aber auch daran gelegen haben, dass es sehr klar war und die Hechte bei Miniködern den Schwindel schwerer sehen als bei großen Ködern und gröberen Montagen. Im Herbst gibt es dann natürlich kein Vertun, da ist Größe auch nach meiner Erfahrung wirklich immer von Vorteil.

Hast du denn mal z.B. 20 cm gezielt gegen z.B. 30 cm geangelt, um zu schauen, ab wann der potentielle Vorteil den Nachteil des gröberen Geräts und des anstrengenderen Angelns nicht mehr rechtfertigt? Mich interessiert das wirklich im Detail, weil ich aktuell nach Ködern/Ködergrößen suche, die sich als Hechthappen lohnen, aber wo man nicht mit der ganz brutalen Großköderkombo ran muss, weil ich befürchte, dass ich das nicht lange durchziehen werde aus verschiedenen Gründen.

Sind die ganz dicken Brocken jenseits der 25 cm also eher ein Prinzipding oder wirklich essentiell aus Sicht der Bigbaitfraktion?

Danke und Gruß
Stephan
 

Ruti_Island

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Weil die meisten Bigbaits sich ziemlich beschissen werfen lassen und ich damit gar nicht dorthin werfen könnte, wo ich hinwerfen müsste die meiste Zeit der Saison. Außerdem sind hier an etlichen Seen viele, wo nicht die meisten Uferstrecken gar nicht frei zugänglich, da in Privatbesitz.

Das wäre also weitgehend vertane Zeit, sich hier mit Bigbaits abzustrampeln vom Ufer aus. Mag ja vielleicht Gewässer geben, wo das geht mit halbwegs erträglichen Aussichten, aber an meinen sicher nicht. Da wäre zum Beispiel ein Köfi an der Segelpose die erheblich bessere Wahl. Zum Glück muss ich das aber nicht machen, denn das wäre nicht mein Ding. (Aber wenn ich keine andere Wahl hätte, würde ich vielleicht anders darüber denken, wer weiß.)

Wie sich das anhört befischst du mittelgroße Naturseen?
Ich angle hauptsächlich an Baggerseen und Talsperren. Da lohnt sich ein Versuch vom Ufer in jedem Fall auch mit großen Ködern, weil man meist in Wurfweite schon extrem tiefes Wasser findet. Bei den Talsperren ist oft die Zugänglichkeit ein Problem und kann je nach Wasserstand variieren. Der Biggesee-Rekordhecht wurde beispielsweise vom Ufer gefangen oder auch Uli B. hat am Möhnesee schon eine ordentliche Großhechtstrecke hingelegt. Allerdings ist hier Gewässerkenntnis deutlich wichtiger. Denn man muss schon zugeben, dass einem das Echolot auf dem Boot viel Arbeit abnimmt. Meine Quote an Angeltagen vom Ufer liegt bei 20-30% und da ist auch schon der ein oder andere schicke Fisch bei rum gekommen. Bietet sich halt insbesondere an wenn man nur Zeit für eine kurze Session hat. Also Uferangler lasst euch nicht entmutigen!

Jedenfalls komme ich nicht mehr (wie früher mal) auf die Idee, einen Bait vorrangig oder gar ausschließlich wegen seiner schicken Farben zu kaufen.

Ich schon, auch Rute und Rolle müssen mir gefallen. Und überhaupt finde ich es gar nicht so mühselig wie es hier von vielen beschrieben wird, sonst würde ich es schlichtweg lassen, denn mein Hobby soll mir Spaß machen. Leistungsdruck hat man ansonsten im Leben genug. Ich bin aber auch schon an einem Punkt wo ich einen oder mehrer Schneidertage gut verkrafte, da ich mir in meinem Handeln sehr sicher bin und weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis der nächste große Fisch kommt.

(Wer hier überhaupt keine Peilung hat: Wie kann in einem Gewässer mit einigermaßen brauchbarer Sichtweite eine Farbgebung, die der der natürlichen Hauptbeute ähnelt, eigentlich völlig falsch sein? Lohnt sich, gelegentlich mal darüber nachzudenken, wenn der innere Affe wieder drängelt und eine weitere Geldspende sehen will.)

Sich an der Natur zu orientieren kann nie falsch sein. Aber was ist mit den Tagen an denen sie einfach nicht fressen wollen? Da muss dann schon mal was aus der Reihe her um vielleicht noch einen Aggressionsbiss oder der gleichen zu provozieren.

also dann doch recht grobes Geschirr und kräftige, straffe Ruten mit mdst. 2,40 richtig? Das sind dann ja immer diese Drills, wo man denkt, man hätte den Fisch direkt am Unterarm, weil (fast) nichts weggepuffert wird. :)

Deshalb fische ich gerne Ruten von Illex, da ist Fieberglas in der Spitze bei den schweren Modellen verarbeitet. Dadurch arbeiten die vergleichsweise gut mit. Habe zur Reservoir Dog und Wild Dog schon hin und wieder mal was im Forum geschrieben. Habe auch ein Slo-Mo-Video von der Reservoir im Wurf falls Interesse besteht.
 

Heiner

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@pechi24: Mach eine FC-Schlagschnur dran (siehe PR-Knoten), das puffert schon mal einiges weg. Beim Fischen mit Baits, die nur mit einem einzigen Einerhaken bestückt sind, ist das sogar Pflicht, wenn man mit den gängigen Muskie-Prügeln fischt. Macht man das nicht, führt das bei hartem Drill unausweichlich zu üblen Maulverletzungen.

Was ich in meinem Hausgewässer über längere Zeit (d.h. über mehr als nur seine Saison) gemacht habe: Magnum Bull Dawgs mit Poundern verglichen. Und dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich hier nicht lohnt, Pounder zu verwenden. Im Großen Plöner See, wo ich ab und an hinfahre, fische ich aber schon Pounder.

Aber es gibt auch kleine Vereinsgewässer (mit klein meine ich solche unter 50ha), wo es sich die meiste Zeit der Saison überhaupt nicht lohnt, mit großen Bais zu fischen (außer in der kalten Jahreszeit). Wenn ich da im Sommer oder Frühherbst hinfahre, nehme ich eine 2oz- oder 3oz-Combo mit. Das genügt, wenn ich vom Rand wegbleibe, um den Schniepeln weitgehend aus dem Weg zu gehen, und den größeren Viechern dort genügt das auch so.

Was ein großer Bait ist, bestimmt in gewisser Weise also das Gewässer, wobei es einen wie immer auch gearteten Zusammenhang zwischen der Gewässergröße und der optimalen Baitgröße gibt, wie mir scheint. Aber das ist auch bloß eine grobe Faustregel, ums Ausprobieren kommt man nicht herum. Jedenfalls aber renne ich nicht an jedes x-beliebige Gewässer mit einer 8oz- oder 10oz-Combo (und mit meiner 16oz-Combo noch viel weniger).

Woraus sich die Antwort auf deine letzte Frage ergibt: Wirklich große Baits (mindestens 30cm oder mehr) sind keine Prinzipding in guten Hechtgewässern, sondern haben ihre erprobte Funktion. Aber umgekehrt ist es Blödsinn, daraus ein Prinzipding machen zu wollen. Kommt immer auf die real gegebenen Umstände an, und wenn ich nicht muss, werde ich natürlich keine 400g-Baits dranhängen. Woher ich wissen will, wann ich nicht muss? Wenn ich im Schnitt das fange an Großen (ab 90cm), was das betreffende Gewässer erfahrungsgemäß halt so hergibt über eine Saison bei einem gegebenen Zeitaufwand. Mit der Zeit weiß man das ja einzuschätzen, wenn man ein Gewässer lange kennt.

Wenn man überhaupt keine Peilung hat, was ein Gewässer hergibt, ist es eine gute Politik, erst einmal mit 25cm-Baits anzufangen (die gehen in sehr vielen Gewässern über den größten Teil der Saison) und sich dann langsam hochzuarbeiten, wenn man den Eindruck hat, dass das was bringen könnte. Baits von 25cm (samt einer Combo von etwa 150g WG) sind eigentlich noch keine wirklichen Bigbaits, sondern bloß ein gutes Allround-Hechtformat, aber ein bewährter Einstieg, um Vertrauen zu den größeren Brocken zu gewinnen.

Wer aber einmal gesehen hat, wie sich ein kaum maßiger 60er Schniepel einen Regular Bull Dawg bis zum Vorfach reingezogen hat, wird eh nie mehr auf den Gedanken kommen, dass 25cm-Baits besonders große Brocken seien. Das ist kein Anglerlatein, sondern das ist das, was man zu sehen kriegt, wenn man ein Weilchen mit solchen Baits gefischt hat. Und im Nu kommen einem die Dinger dann so vor wie früher ein Hybrida K3 oder Ähnliches. Die werden im Nullkommanix zu Standardbaits, die man fast überall fischt. Und ein bisschen tun sie auch schon was dazu, um Kleinviecher vom Biss oder zumindest vom Hängenbleiben abzuhalten. Besonders dann, wenn man sie mit einem einzigen, etwas größeren Drilling (Gr. 2/0) bestückt, was ohne große Einbußen möglich ist. Wer die Handlandung üben will: Nach Baits mit Einerhaken ist das die zweitbeste, auch für die eigenen Flossen weniger gefährliche Lösung.

In den meisten Gewässern mit mittelprächtigen Beständen an größeren Hechten reicht in der warmen Jahreszeit eine 150g-Combo aus, die man für die kalte Jahreszeit und für besondere Fälle späterhin mit einer 8oz-Combo ergänzen kann. Schwereres Gerät bringt in solchen Gewässern eigentlich keinen wirklich lohnenden Gewinn mehr. Das so als Faustregel, von der es natürlich Abweichungen geben kann.

Tipp für die erste Bigbait-Combo: Rute mit 150g WG (da ist schon ein bisschen Reserve eingerechnet), mindestens 2,40m lang und etwas mehr ist noch ein bisschen besser, eine 300er Rolle mit einem Schnureinzug von etwa 75cm bei möglichst niedriger Übersetzung (~ 6:1 oder weniger), die mit einem Backuo Pawl (zusätzliche Rücklaufsperre) ausgerüstet sein sollte, und ein gute Geflochtene mit ungefähr 20kg Tragkraft (etwas mehr schadet auch nicht) samt einer FC-Schlagschnur (~2m), die nebenbei auch verhindert bis zu einem gewissen Grad, dass es bei eventuellen Fehlwürfen gleich zu einem Köderverlust kommt. Als Verbindungsknoten eignen sich FG- oder PR-Knoten, andere Knoten sind deutlich schlechter und einige vollkommen unbrauchbar in dieser WG-Klasse und darüber erst recht.
 
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Dominikk85

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Kann man generell sagen das große hechte tiefer und weiter draußen stehen als fritten (außer um die laichzeit Rum natürlich wo alle ins flache kommen)?
 

Heiner

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Nein, das kann man so generell nicht sagen. Das hängt neben anderen auch von der aktuellen Wetterlage ab. Aber wenn es sich um ein Gewässer mit ausgeprägter Sommersprungschicht handelt, sollte man wissen, in welcher Tiefe die zu finden ist. Denn tiefer braucht man nicht fischen, was eine ziemlich große Hilfe ist.

Aber eines kann man generell sagen: Größere Hechte mögen Temperaturen über 20°C noch viel weniger als kleine. Wenn man im Sommer am Rand rumgurkt, ab und zu mal den Finger ins Wasser halten und den Köder anfassen, ob er sich lauwarm anfühlt. Wenn ja, wechselt man am besten gleich die Stelle, denn in der lauen Brühe wird nichts laufen.
 
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pechi24

Gummipapst
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ok, gewisser Glasfiberanteil in der Spitze und FC-Puffer vorne weg, klingt für mich schon schlüssiger.

Mal eine ganz andere Frage, denn ich hatte noch nie eine Multi ohne Schnurführung. Sorgst du da von Hand für eine regelmäßige Wicklung beim Aufkurbeln? Bzw. macht das wirklich einen derart großen Unterschied bei der Wurfweite?

Ansonsten muss ich bei der Hardware dann wohl etwas aufrüsten. Habe zwar eine etwas längere Jerkrute mit etwas größerer Rolle, aber die war zum Beispiel nicht wirklich komfortabel beim Fischen größerer Lappen, so dass das keinen Bock gemacht hat.

Oder ich organisiere mir doch noch einen großen Gummiköder, der zwar eine gewisse Größe hat, aber nicht ganz so viel Gewicht und wenig Wasserwiderstand. Ich hatte mal eine Art Lieblingsköder, aber den gab es nur bis 8inch und der war nicht stabil genug zum gezielten Hechtangeln. Ich habe da schon eine Idee, mal schauen.

Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch rund 20cm schon einigermaßen selektieren und auch die Großen zum Zupacken verleiten. Müssen ja nicht immer gleich Monster sein, alles ab 90 macht am passenden Gerät ja ordentlich Laune und bei entsprechendem Körperbau auch ordentlich Dampf. Gerade neulich wieder einen 90er gehabt, der gekämpft hat als ob er locker den Meter hatte. Hoffentlich wird das Wetter noch mal besser.

Schon mal danke für die Infos.
 

Heiner

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Ich meinte keine Multis ohne Schnurführung. sondern solche mit nicht synchronisierter Schnurführung.

An meiner schwersten Combo habe ich allerdings eine Multi ohne Schnurführung (Avet MX). Die Schnur auf dieser Rolle ist recht dick (eine 47kg Stroft). Ein bisschen helfe ich mit dem Finger nach, aber bei der dicken Schnur und der relativ schmalen Spule der Rolle hält sich das in Grenzen. Ich merke das kaum noch, das geht fast automatisch.

Wenn es bei dir gut klappt mit 20cm-Baits: Bestens! Aber vielleicht solltest du zumindest in der kalten Jahreszeit noch ein gutes Stück nach oben gehen mit der Ködergröße, würde ich unbedingt mal ausgiebiger probieren.
 

PM500X

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Meine Erfolge mit BigBaits halten sich leider sehr in Grenzen. Von 6-8" Shaker, über 5.8 + 6.8" FSI, 7.5" Wobble Shad, bis 20er Rattle Trout und 30er Real Eel: Noch kein...einziger...Fisch. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich vielleicht 5x im Jahr gezielt auf Hecht fische und das meist am Rhein, wo die Bestände eh sehr schlecht sind (jeder Fisch, der gefangen wird, bekommt eine auf die Rübe...). Und die Durchschnittsgröße ist auch sehr dürftig. Wenn mal einer beißt, dann nur auf kleine 4" Shaker oder Easy Shiner.

Dafür fange ich aber (an anderen Gewässern) regelmäßig Hechte bis 85cm als Beifang beim Barschangeln. Mehr als beim gezielten Hechtangeln... :D
 

blechinfettseb

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Meine Erfolge mit BigBaits halten sich leider sehr in Grenzen. Von 6-8" Shaker, über 5.8 + 6.8" FSI, 7.5" Wobble Shad, bis 20er Rattle Trout und 30er Real Eel: Noch kein...einziger...Fisch. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich vielleicht 5x im Jahr gezielt auf Hecht fische und das meist am Rhein, wo die Bestände eh sehr schlecht sind (jeder Fisch, der gefangen wird, bekommt eine auf die Rübe...). Und die Durchschnittsgröße ist auch sehr dürftig. Wenn mal einer beißt, dann nur auf kleine 4" Shaker oder Easy Shiner.

Dafür fange ich aber (an anderen Gewässern) regelmäßig Hechte bis 85cm als Beifang beim Barschangeln. Mehr als beim gezielten Hechtangeln... :D

Da ist ja auch kein einziger Big Bait dabei ;-)
Gerade der 6er Shaker ist ja weit weg von groß, aber fängt definitiv seine Fische in allen Größen.
 

Dominikk85

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Meine Erfolge mit BigBaits halten sich leider sehr in Grenzen. Von 6-8" Shaker, über 5.8 + 6.8" FSI, 7.5" Wobble Shad, bis 20er Rattle Trout und 30er Real Eel: Noch kein...einziger...Fisch. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich vielleicht 5x im Jahr gezielt auf Hecht fische und das meist am Rhein, wo die Bestände eh sehr schlecht sind (jeder Fisch, der gefangen wird, bekommt eine auf die Rübe...). Und die Durchschnittsgröße ist auch sehr dürftig. Wenn mal einer beißt, dann nur auf kleine 4" Shaker oder Easy Shiner.

Dafür fange ich aber (an anderen Gewässern) regelmäßig Hechte bis 85cm als Beifang beim Barschangeln. Mehr als beim gezielten Hechtangeln... :D

der Rhein ist aber auch wirklich kein hechtgewässer, oder? ich denke die meisten werden big baits eher in größeren seen fischen.
 

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Da ist ja auch kein einziger Big Bait dabei ;-)
Gerade der 6er Shaker ist ja weit weg von groß, aber fängt definitiv seine Fische in allen Größen.

Naja, also 90%-Barschangler finde ich so eine 20er Trout und 8" Shaker schon eindrucksvoll :D

der Rhein ist aber auch wirklich kein hechtgewässer, oder? ich denke die meisten werden big baits eher in größeren seen fischen.

Es geht, kommt ein bisschen auf den Abschnitt an. Manche Bereiche haben einen besseren Bestand, manche einen schlechteren. Aber natürlich nicht vergleichbar mit einem Großgewässer. Zumindest sind das meine Erfahrungen. Leider haben wir hier unten im Süden eh nur sehr wenige Gewässer, wovon eigentlich auch nur ein See einen guten Hechtbestand mit Meterfischen hat.
 

Ruti_Island

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Es geht, kommt ein bisschen auf den Abschnitt an. Manche Bereiche haben einen besseren Bestand, manche einen schlechteren. Aber natürlich nicht vergleichbar mit einem Großgewässer. Zumindest sind das meine Erfahrungen. Leider haben wir hier unten im Süden eh nur sehr wenige Gewässer, wovon eigentlich auch nur ein See einen guten Hechtbestand mit Meterfischen hat.

Wie sieht es denn mit dem Titisee und Schluchsee aus? Da sollte es doch ein paar nette Damen geben :blush:
 

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