Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, beruhend auf den Ergebnissen der Untersuchungen von Mageninhalten, zeigt sich, dass die bevorzugte Beute jener Beutegröße entspricht, welche im Gewässer am häufigsten vertreten ist. Also die Fischgröße, die bei Betrachtung einer Population die größte Biomasse bildet.
Diese Ködergröße dürfte sicherlich von den meisten auf Hecht verwendet werden. Da du von stark befischten Gewässern sprichst, hätte ich eine höhere Erfolgsquote der selten verwendeten Big Baits vermutet. Aber zum Glück ist nicht alles vorhersehbar und berechenbarIch möchte voraus schicken, dass ich eher ein Freund kleinerer Köder für Hechte bin. Ich selbst fische meistens was zwischen 10 und 20cm. [...] Meine Erfahrungen beziehen sich verschiedene, relativ stark beangelte Gewässer in meiner Nähe und unterschiedliche Jahreszeiten.
Spontan hätte ich aus meinen eigenen Erfahrungen gesagt, dass die Bissfrequenz bei mir um ca. ein Viertel zurückgegangen ist. Ist aber sicherlich auch stark vom Gewässer abhängig. In Summe kann ich deine Erfahrung somit bestätigen.Erste Erkenntnis: Die Bissfrequenz bei großen Ködern sinkt erheblich, wenn auch nicht so stark wie man annimmt. Ich würde aus der Zahl der gefangenen Fische davon ausgehen, dass es auf dicke Köder ungefähr ein Drittel weniger Bisse gibt.
Mit normalen Ködern lag mein Schnitt auch bei rund 50cm. Die Beifänge waren vielfältig.Zweite Erkenntnis: Die Durchschnittsgröße steigt, aber nicht so signifikant, wie man annehmen würde. Statt einem 50er Schnitt kommt man vielleicht auf 60...Ausreißer nach oben und unten sind bei allen Ködergrößen drin.
Die Erfahrung, dass die größten Köder nicht immer die größten Fische fangen habe ich auch schon ein paar mal machen dürfen. Aber mindestens genauso oft habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Big Baits die einzigen Köder waren, die überhaupt Fisch gebracht haben.Dritte Erkenntnis: Große Köder fangen nicht immer die größten Fische... die einzigen Fische von Ü90 bzw. sogar Ü100 wurden von dem 7 jährigen Sohn meines Kumpels auf Köder von 10cm gefangen ;-) .
Die Chance auf eine hohe Frequenz und Beifänge ist mit normalen Ködern definitiv höher. Gerade für Jungangler, wie den Sohn deines Kumpels, und Leute mit wenig Zeit zum Angeln eine schöne Sache. Mit dem entsprechenden Gerät relativiert sich die körperliche Beanspruchung wieder etwas. Ist aber auch ein Stück weit Gewohnheitssache. Wer sonst nur L-Gerät fischt, der wird sich mit einem Muskyprügel dauerhaft nur schwer anfreunden können. Für Jungangler ist Muskygerät aber sicherlich nicht das richtige.Alles in allem ziehe ich für mich daraus die Erkenntnis, dass ich lieber mittelgroße Köder fische, damit auch noch die Chance auf Beifänge habe...und mich weniger anstrengen muss...und mehr Spaß habe, weil die Frequenz stimmt. Das ist aber meine ganz persönliche Philosophie. Ich fange lieber häufiger auch kleinere Fische mit der immer vorhandenen Chance auf einen dicken als stunden- oder tagelang ohne Biss das Monster zu jagen.
Habe vor kurzem folgendes Video auf YouTube gesehen, welches recht gut veranschaulicht, wie sich aktiv jagende Hechte verhalten können.
Passt recht gut zum Thema finde ich
Krass wie viele dem Hecht quasi ins maul schwimmen ohne das was passiert. Das würde ja dafür sprechen spots mehrfach anzuwerfen wenn sie einigermaßen "hechtig" aussehen.
Hier hat mal einer interessante unterwasseraufnahmen von einem kleinen hecht mit kleinen barschen gezeigt. Die barsche sind oft 5-6 mal direkt vors maul geschwommen bevor er zugeschnappt hat. Gibt aber natürlich auch fälle wo er sofort angreift.