Warum ist der Hecht hier weniger beliebt als der Barsch?

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Rollo

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Genau das war die Kernaussage von mir „es kommt aufs Gewässer an“ und hier ist eben ne 1,20er Hecht leichter zu fangen als ein 50 barsch. .... (Gut das schleppen auf dem Bodden war, sagen wir mal unglücklich ausgedrückt. Meinte eher das schleppen auf den Seen. )
 

Dominikk85

Barsch Vader
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wäre mal interessant zu sehen wie viel % der barsche und hechte die jeweiligen größen erreichen. weiß jemand wie alt ein hecht und barsch von 1,20/50cm ist?

hat eigentlich jedes gewässer wo diese fische vorkommen das potential für zumindest eine Handvoll solcher fische? klar nicht unbedingt in masse, aber würde mich doch nicht wundern wenn jeder see mit hecht oder barsch bestand zumindest einen solchen fisch enthält
 

Maasspinner

Gummipapst
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Holland, gleich an einem der Maasseen
Damit ein Hecht über 110 cm erreicht muss er schon über 20 Jahre alt werden
Bei Barschen streiten sich die Experten ein wenig, kommt halt auch immer aufs Gewässer an wie gut so ein Fisch abwächst.
Unter guten Bedingungen erreicht ein Barsch die 50 cm ab seinem 15. Lebensjahr, bei schlechteren Bedingungen können es auch mal 20-25 Jahre sein.

In meinem Vereinsgewässer, das ist ein 1ha kleiner Tümpel gibt es Hechte von weit über 110 cm.
Aber da wurde noch nie ein Barsch von ü35 cm gefangen.
Und da können die Fische abwachen wie sie möchten, C&R Pflicht.
 

Ruti_Island

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Genau das war die Kernaussage von mir „es kommt aufs Gewässer an“ und hier ist eben ne 1,20er Hecht leichter zu fangen als ein 50 barsch. .... (Gut das schleppen auf dem Bodden war, sagen wir mal unglücklich ausgedrückt. Meinte eher das schleppen auf den Seen. )

Wo ist denn "hier"?

. weiß jemand wie alt ein hecht und barsch von 1,20/50cm ist?

Das kommt ganz stark aufs Nahrungsangebot der Gewässer und die Gene an. Hier mal ein interessanter Artikel: http://dicht-am-fisch.de/medien/daf-artikel/alter-und-wachstum-von-fischen-wie-barsch-und-Saibling

Zum Wachstum der Hechte kann man grundsätzlich sagen, je fettiger und reichhaltiger das Nahrungsangebot desto schneller wachsen sie. Die Boddenhechte haben ihre fetten Heringe. Maränen haben schon einen deutlich niedrigeren Fettgehalt, dennoch ist das Wachstum vieler Hechte in den Maränen-Seen ausgesprochen gut. Am langsamsten wachsen die Weißfischfresser.
 

PhilippPDM

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Bei mir siehts so aus:

Ich mag se beide, den Hecht irgendwie schon mehr aber:...

Zum barschangeln schnapp ich mir meine L Combo, nen paar Köder und zieh los. Egal wo hin, irgendwo beißt schon einer. Klar, oft nicht die großen aber es ist meist ne recht spontane Angelegenheit, selbst wenn nur 2 Stunden Zeit sind, es kann sich lohnen und macht Spaß..

Wenns auf Hecht geht muss geplant werden...es ist mindestens ein Tages- oder sogar Wochenend Trip mit mehren Kombos, Boot und massig Ködern und Gepäck.

Letztendlich bin ich aber definitiv mehr am zittern wenn nen dicker Hecht an der Leine( im optimalfall natürlich im Kescher) ist als ein Barsch deshalb finde ich das Hechtfischen auf jeden Fall deutlich spektakulärer.
 

Maasspinner

Gummipapst
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Holland, gleich an einem der Maasseen
Das ist aber auch sehr stark vom Gewässer und dem Futter abhängig.
Es gibt Gewässer, da braucht der Hecht nur an die 4 Jahre zum Meter. Quelle habe ich nur gerade nicht mehr parat.
Hi Dennis,
die Quelle würde mich sehr interessieren.
Zudem der Hecht beim erreichen einer Größe von 100 cm auch nur noch sehr, sehr langsam wächst.
Bei uns im Vereinsgewässer waren die Hechte nach 5 Jahren gerade mal 75 cm, allerdings handelt es sich um ein kleines Gewässer, was allerdings über reichlich Futterfisch verfügt.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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hechte neigen ja auch weniger zum verbutten, da sie so kannibalisch sind, oder? es würde nicht dazu kommen, dass in einem gewässer massenweise U35 hechte vorkommen weil diese von den muttis verspeist würden glaube ich.

bei barschen scheint diese selbstregulation so nicht zu funktionieren, so dass es gewässer mit massenweise kleinen barschen gibt.
 

Dennis Knoll

Bigfish-Magnet
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Hi Dennis,
die Quelle würde mich sehr interessieren.
Zudem der Hecht beim erreichen einer Größe von 100 cm auch nur noch sehr, sehr langsam wächst.
Bei uns im Vereinsgewässer waren die Hechte nach 5 Jahren gerade mal 75 cm, allerdings handelt es sich um ein kleines Gewässer, was allerdings über reichlich Futterfisch verfügt.
Sollte ich die Quelle(n) finden, werde ich sie nachreichen. Habe davon aber schon mehrfach gelesen, ich meine sogar das es am Bodden so sein soll.

Es gibt aber auch das genaue Gegenteil. In den Niederlanden gibt es auch Polder-Gebiete, da muss man nicht mit Hechten über 80cm rechnen, was wohl an dem Wasser liegt. Dies habe ich in irgend einen der Jan Eggers Berichte gelesen.
 

MaxLE

Echo-Orakel
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Hi Dennis,
die Quelle würde mich sehr interessieren.
Zudem der Hecht beim erreichen einer Größe von 100 cm auch nur noch sehr, sehr langsam wächst.
Bei uns im Vereinsgewässer waren die Hechte nach 5 Jahren gerade mal 75 cm, allerdings handelt es sich um ein kleines Gewässer, was allerdings über reichlich Futterfisch verfügt.

Ich hatte die Studie auch gelesen, finde sie aber nicht. Hier etwas ähnliches:

Jacobson, P.C. (1992): Analysis of factors affecting the growth of Northern Pike in Minnesota. Minnesota Department of Natural Resources. Investigational Report 424.

Dort wurden 112 Seen untersucht - 3713 Fische . Die schnellwüchsigsten Bestände wurden in Seen mit Ciscos (Maränen) gefunden.. einige wenige hatten nach 6 Jahren nahezu den Meter erreicht.

Harvey, B. (2009): A Biological Synopsis of Northern Pike (Esox Lucius). Canadian Manuscript Report of Fisheries and Aquatic Sciences 2885.

Hier wird ein Überblick über den Hecht gegeben. Die Europäische und Asiatischen Bestände sind schnellwüchsiger als die Amerikanischen.


Wenn ich mich recht entsinne, gab es eine Quelle die beschrieb, dass die Hechte im Bodden sehr schnellwüchsig sind (noch schneller als bei Maränen als Futter) und nach 5 Jahren schon den Meter erreichen können. Wenn ich es noch finde, reiche ich es nach.

Grüße,
Max

P.S.: Hier noch eins, findet man bei google:
Raat, A.J.P. (1988): SYNOPSIS OF BIOLOGICAL DATA ON THE NORTHERN PIKE Esox lucius Linnaeus, 1758. FAO Fisheries Synopsis No. 30 Rev.2. Rome.

Dort sieht man ab Seite 60 gut die Unterschiede zwischen den Kontinenten. In dieser etwas älteren Studie sind die metrigen Exemplare 9 Jahre aufwärts.
 
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nord

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oh man, das ist mal ein thema für mich welches ich gern kommentieren möchte.
es ist vieles geschrieben worden worden, und es gab wie immer verschiedene meinungen...
ich bin schon geil auf hechte und hatte dieses jahr bereits 14 hechte über 1 meter der gößte dieses jahr 1,22 und ich kann euch sagen, auch den bekennenden barschjunkie es ist was geiles...hechtfischen ist alles andere als stupides fischen, hier muss man ebenfalls nachdenken wie,wo,wann und welches tackle zum einsatz kommt...das handling mit großen hechten ist ebenfalls weniger spektatuell als bei den krautgurken, immer vorausgesetzt man weiss was und wie man die handelt...und n pikenuckles kanns immer geben...dennoch liebe ich auch die barsche und habe erst in den letzten 2 jahren die größeren kennengelernt und auch lieben gelernt...daher fahre ich auch gezielt an die peene oder eben nach spanien, denn in meinem gewässer habe ich erst einen 43 gefangen...mein größter barsch war 47cm und das war für mich schon ne richtige keule und auch n geiler fight an feiner rute, aber eben mit nem 110 plus hecht nicht zu vergleichen...und wenn man mit der wathose im verkrautetem gewässer steht, mit softjerk weightless fischt und sich 10 meter vor einem das wasser öffnet und n riesiger schäder sich den softjerk packt, geht das durch mark und bein....also, aber jeder soll sein zielfisch haben und ihn lieben, ich habe glücklicherweise 2 zielfische und bin somit auf allen seiten dieses threads vertreten...
 
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Heiner

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Ich bin gar nicht sicher, ob die These mit dem Barsch als dem "beliebteren" Zielfisch so generell überhaupt stimmt. Im Hochsommer ist er das vielleicht an etlichen Gewässern, nämlich dann, wenn viele Sportfreude kaum noch was oder gar nichts mehr fangen können an Hecht in ihren mehr oder weniger überfischten Gewässern.

Aber es mag noch aus einem anderen Grund stimmen: Es gibt auf Dauer kaum einen anspruchsloseren und daher langweiligen Zielfisch als den gefräßigen Kleinhecht vom Rand. Daran verliert man irgendwann die Lust, wenn man es lang genug gemacht hat. Und dann mag der Barsch eine unterhaltsamere Alternative werden.
 
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- Boris -

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Wobei der Barsch meines Erachtens auch erst in den letzten 15 Jahren zunehmend Aufmerksamkeit bekommen hat.

In den letzten 20-30 Jahren zuvor war der Barsch (so zumindest mein Eindruck) jedenfalls nur lästiger Beifang beim Würmerbaden und Hechtangeln.
In den 90er-Jahren hat der Zander (begünstigt durch geeignetere Köder und PE) dem Hecht langsam aber sicher den 1. Rang der begehrtesten Raubfische abgenommen.

Hier bei Barsch-Alarm genießt der Barsch aber natürlich eine besondere Aufmerksamkeit - dürfte insgesamt gesehen aber maximal den 3. Rang der bevorzugten Zielfische von sämtlichen Kunstköderanglern erreichen.

Was das Barschangeln natürlich interessant macht ist, dass man mit einer Vielzahl von Methoden erfolgreich sein kann und dass dieser in den meisten Gewässern zu finden ist.
 

Dominikk85

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ist der zander nicht auch deshalb beliebter geworden, weil er einfach besser mit den heutigen Bedingungen in den flüssen klarkommt als der hecht und daher zumindest in Fließgewässern häufiger ist? natürlich spielt auch ne rolle das der zander der beste Speisefisch der drei ist und seit es die Gufis und twister gibt viel effektiver zu befischen ist, aber die begradigten, schnellfließenden und trüben flüsse begünstigen auch einfach den zander biologisch.

in baggersehen mit besatz sieht das natürlich wieder anders aus.
 

Ruti_Island

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ist der zander nicht auch deshalb beliebter geworden, weil er einfach besser mit den heutigen Bedingungen in den flüssen klarkommt als der hecht und daher zumindest in Fließgewässern häufiger ist? natürlich spielt auch ne rolle das der zander der beste Speisefisch der drei ist und seit es die Gufis und twister gibt viel effektiver zu befischen ist, aber die begradigten, schnellfließenden und trüben flüsse begünstigen auch einfach den zander biologisch.

in baggersehen mit besatz sieht das natürlich wieder anders aus.

Das ist doch alles ganz schön pauschal. Was du mit den Bedingungen in den Fließgewässern sagst mag zwar auf die großen Ströme zutreffen, aber wenn man mal die ganzen anderen mittelgroßen und kleinen Flüsse betrachtet wird man feststellen, dass dort der Hecht stärker vertreten ist. Und die Bedingungen verschlechtern sich seit einigen Jahren für den Zander in den großen Strömen. Die Bedingungen waren früher also eher besser.

Ich denke auch es ist so wie Boris es schreibt. Früher war der Zander für die Mehrheit der Anglerschaft ein Mythos, der sich mit dem damaligen Gerät und Wissen nur sehr schwierig fangen lies. Hechte bis zu einer gewissen Größe ließen und lassen sich da deutlich einfacher fangen.
 

Dominikk85

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ja bezieht sich natürlich auf die großen ströme. klar in kleinen flachlandflüssen mag das anders aussehen, aber das die Begradigung dem hecht geschadet hat kann IMO kaum bestritten werden.
 

- Boris -

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ist der zander nicht auch deshalb beliebter geworden, weil er einfach besser mit den heutigen Bedingungen in den flüssen klarkommt als der hecht und daher zumindest in Fließgewässern häufiger ist?

Mittlerweile kehrt sich die Entwicklung ja eher wieder um und die Bedingungen für den Zander werden wieder schlechter.

Man müsste mal die 50-jährigen was in den 90ern an der Elbe und dem Rhein los war. Wenn ich mich nicht täusche, war es damals noch easier Zander zu fangen als heute.
 

barschheini

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so isses. man braucht sich ja nur die fangstatistik einiger fischer ansehen, sofern er sie einem überhaupt offenbart. da wurden in manchen seen früher viele tonnen im jahr gefangen, heute jedoch schaffen viele seen in meiner umgebung hier nichtmal eine einzige tonne, so drastisch sind die zanderfänge zurückgegangen.
 

Heiner

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Was das Barschangeln natürlich interessant macht ist, dass man mit einer Vielzahl von Methoden erfolgreich sein kann und dass dieser in den meisten Gewässern zu finden ist.

Yep. Während die Hechtbestände vor allem in vielen kleineren Gewässern schlicht in Grund und Boden gefischt worden sind aufgrund eines (auf das jeweilige Gewässervolumen bezogen) viel zu hohen Befischungsdrucks, was durch Besatzmaßnahmen nur kaschiert, aber nicht nachhaltig kuriert werden kann.

Ich erinnere mich da mit einigem Kopfschütteln an eine "außerordentliche" Besatzmaßnahme meines Vereins mit aufs Mindestmaß gezogenen Hechten, die zustande kam,. weil einige Mitglieder sich auf der Jahreshauptersammlung lauthals beschwert hatten, dass sie in dem betreffenden See "keine Hechte mehr fangen" könnten. Der "Erfolg" dieser Maßnahme: Drei Wochen lang konnte man zu Saisonbeginn einen Kleinhecht nach dem anderen herausziehen, dann war wieder Schluss und alles wie zuvor.
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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sind die Bedingungen für hechte in den strömen wirklich besser geworden? die ströme sind zwar klarer geworden was für die Jagd der hechte vorteilhaft ist, aber die ströme sind bis auf ein paar ausnahmen immer noch begradigt, schnellströmend und mit wenig ruhigen laichzonen wie altarmen und auen.
 

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