Krach ist oft gut. Als ich noch auf Barsch fischte, tat ich das vornehmlich in einem kleinen See, der mit drei Zuflüssen gesegnet ist, von denen einer über mehrere Umwege mit der Elbe verbunden ist. Die Bestände an Barschen jenseits von 40cm sind dort ziemlich gut, bedeutend besser als an durchschnittlichen Gewässern. Der See und seine Zuläufe werden auch von Wassersportlern, vor allem Kajakfahrern, intensiv genutzt. An der Mündung eine Zulaufs, ungefähr fünf Meter breit und an beiden Ufern mit einem Unterwasserpflanzen-Gürtel gesäumt, machte ich sehr schnell eine ausgesprochen ergiebige Erfahrung.
Ich stellte mich mit dem Boot in die Mitte eines Zulaufs, so dass ein vorbei kommendes Kajak an einer Seite über die Wasserpflanzen hinweg musste, was kleine Beutefische in Scharen aus dem Kraut trieb. Wenn ich dann, kaum dass das Kajak vorbei gezogen war, den Bait (Jackall Super Eruption oder Megabass Vision 110, beide funzten prima) irgendwo in der Zulaufmitte platzierte, war der Biss von einem oder zwei Dickbarschen so gut wie sicher zu bestimmten Saisonzeiten. Das war schon fast Angeln mit Ansagen.
Krach kann aber auch Mist sein, wenn die Viecher, in diesem Falle Hechte, den mit spitzen Haken assoziieren. An sehr stark befischten Randstellen (in nicht allzu großen Gewässern weit unterhalb von 100ha) machte ich es oft so, dass ich mich so leise wie möglich mit dem Boot näherte, und zwar vom tiefen Wasser her, aber eine Distanz von mindestens 20m einhielt. Das stellte sich bei solchen Gelegenheiten als deutlich besser heraus, da die Kundschaft eine merkliche Bootsscheu entwickelt hatte. (Inzwischen fische ich nur noch selten an solch ufernahen Stellen.)