Das GG gilt. Du kannst hinziehen wo immer Du willst. Aber Du musst es selbst bezahlen.
Und wie soll er es in diesem Fall bezahlen? Für jemanden in dieser Situation ist es schon unmöglich eine Kaution zu stellen.
Geschweige denn das viele Vermieter (völlig unbegründet) an "Erwerbslosen" vermieten. Was bleibt ist zuhauf eine Wohnungsfindung wenn erlaubt in einem Randbezirk, schlechter Gegend, etc um überhaupt einen bezahlbaren Wohnraum zu finden. Eine erneute Erschwerung der ganzen Situation.
Es mag sein, dass einiges im Argen liegt. Aber ganz ehrlich, wenn ich die Leute sehe, die mir von der Arge geschickt werden, dann will ich die auch nicht einstellen. Ich hab in den letzten 2 Jahren 20 Mann da gehabt. Davon war nicht einer arbeitsfähig. 2/3 hatten offensichtlich ein Alkoholproblem, 2 Mann wollten garnicht arbeiten, haben die offen gesagt. 3 waren schlichtweg zu dumm, oder haben sich dumm gestellt.
Als Student habe ich mal einen Sommer im Arbeitsamt gejobbt. Mittelgroße Stadt ca 2000 Besucher pro Tag im Jobcenter. Vermittelte Stellen pro Woche: 7
Nein es gab hunderte Stellen, die Leute waren schlichtweg zu schlecht für die Jobs, bei mancher Bewerbung war nicht mal der eigene Name richtig geschrieben.
Das sind Leute denen kann man nicht mehr helfen, da ist der Zug abgefahren.
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Klar die mag es geben. Aber was ist denn mit den Leuten die abgeschlossene Ausbildungen haben? Teilweise mehrere, gewillt sind. Akademiker, etc.
Das ist nicht die Spitze des Eisbergs. Man gerät so schnell in dieses menschenverachtene System. Von Seiten der Behörden werden oft einfach Steine in den Weg gelegt. Ist keine Ausnahme sondern augenscheinlich Taktik. Es geht nicht um Vermittlung in Arbeit - da hängt einfach viel zuviel dran.U.a. ja auch deren eigene Jobs
Ich hatte damals aus der Festanstellung in der Wirtschaftskrise meinen Job verloren. Der Markt war kaputt. Ohne Aufträge keine Logistik, logisch. Danach ging es auf die Suche. Gab nix, Stellenangebote waren damals fast keine auf dem Markt und dieser ebenfalls übersättigt von Gleichgesinnten die durch Insolvenzen, etc ebenfalls auf der Straße standen.
Danach gings in direkt zum einem Träger, die volle Zeit ALG1. Eine Verwahrungsmaßnahme, weil man musste nur seine Zeit absitzen (Vollzeit) gemacht wurde nix jedoch sanktioniert wenn man nicht gegangen wäre. Leider hatte sich der Markt noch nicht erholt.
Dann kann ALG2. Bewerbungstraining A erzählt dir was (im Nachhinein sich als völlig falsch erwiesen hat und quasi schon ein Ausschusskriterium beim Bewerbungsprozess gewesen ist). Bewerbungstraining B wieder was anderes und Bewerbungstraining C ist am Ende wieder komplett durcheinander. Natürlich über den ganzen Zeitraum Bewerbungen geschrieben, Initiativ versteht sich - ohne Erfolg. Sämtlichen Unsinn von Amtswegen mitgemacht. Nie den Mund aufgemacht immer brav verhalten. Trotzdem konnte es passieren das plötzlich ohne Grund einfach mal die Miete nicht gezahlt wurde oder kein Geld auf dem Konto war. Erklären konnte sich das meistens niemand (-> Wohl ein Überweisungsfehler..). Schöner Druck der aufgebaut wurde weil man nichtmal am Ende des Monats wusste ob überhaupt Geld kommt und die Lösung der Probleme mit gewisser Zeit und Ärger verbunden ist. (Rücklastgebühren, etc) Maßnahmen ohne Ende, teilweise mit Benotung.
1er durch die Bank, günstige Prognosen. Alle Jubeljahre gabs vielleicht mal ein Vorstellungsgespräch. Den Satz "Sie haben leider kein Auto und der ÖPNV ist einfach zu unzuverlässig" habe ich 1000ende Male gehört. Einmal war es so weit das ein Betrieb Interesse gezeigt hat. Das Amt "wollte" es bezahlen, verschleppte die ganze Situation so lange bis auch der geduldigste Personaler vergrämt war.
Irgendwann hatte man so die Schnauze voll das man bereit war jeden Job zu machen. Ich hab mich auf allen Scheiss beworben.
In einem Gespräch sagte mir mal ein Chef "Sie sind völlig überqualifiziert für den Job - wenn ich ihnen den jetzt gebe dann sind sie sowieso sofort weg wenn es was besseres gibt!" Das schien wohl die geballte Meinung vieler seriöser Unternehmer gewesen zu sein. So blieb leider nur der Weg zu den schwarzen Schafen. Verordnetes Probearbeiten in der Weihnachtszeit im Rahmen einer Zeitarbeit. Fabrikarbeit auf Basis (der glücklicherweise zerschlagenen) christlichen Tarifverträge, 50 Std/Woche für 1400 brutto. Außendienst mit einem Fixum von 500€ brutto, teilweise 18Std Tage, 6 Tage die Woche und unterm Strich nichts gewesen. "Probearbeiten" in größeren Unternehmen um am Ende der Laufzeit zu erfahren das eigentlich gar keine Stelle zur Verfügung steht (Amt macht nix, nichtmal Anspruch auf vernünftiges Zeugnis, kuscht vor Rechtsabteilung), etc
Mitarbeiter-Ringelpiez, dauernd wechselnde Sachbearbeiter, keiner fühlte sich für irgendwas zuständig.
Ich könnte die Liste noch ewig weiterführen.
Immer nur Jobs unter dem ALG2 Satz, auf das man da niemals aus den Bezügen fällt. Selbstwertgefühl hatte ich damals schon lange nicht mehr. Ich wollte nur noch raus aus dem Mist. Ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit habe ich mich abgestrampelt, total umsonst wenn man mal zurückblickt.
Bewerbungen habe ich bestimmt mehr als 1000 geschrieben, wahr zeitweilig in fast jeder Kartei einer ZA-Firma in Deutschland, selbst im Ausland war ich auf der Suche...
Heute habe ich meinen Frieden damit geschlossen auch wenn der gesundheitliche Tribut aus einem ehemaligen Leistungssportler einen halben Krüppel gemacht hat. Ich habe eine ehrenamtlich 70 Std Pflegewoche für unseren Großen und bin froh und dankbar die Zeit hierfür aufbringen zu können.
PS: Was ich hiermit sagen will ist das mein Verlauf kein Einzelfall ist. Ich habe viele nette und gute Menschen kennenlernen dürfen. Die wenigsten sind ungebildet und faul. Es ist schlichtweg einfach Diskriminierung von Menschen die absolut keine Ahnung haben wovon sie reden. Oder vielleicht auch eine gewisse Rechtfertigung für das eigene Verhalten/Denken um sich in ihrer eigenen Komfortzone nicht zu sehr bedroht zu fühlen - ich weiss es nicht...