So, ich konnte die Yasei LTD Perch Finesse Softbait 225 ML S jetzt auch endlich etwas ausgiebiger testen.
Vorweg erst einmal, wofür habe ich sie mir zugelegt? Ganz klar als Rute zum Barscheln mit C-Rig und Drop Shot und um eventuell mal ein paar Forellen mit Marabou-Jigs zu ärgern. Da ich erst neuerdings häufiger gezielt auf Barsch gehe, hatte ich vorher keine L oder ML Rute im Bestand. Wenn ich mal Rigs gefischt habe, dann mit M oder MH Spinnings oder mit meiner tauben Daiwa Exceller Spin. Ich wollte daher eine sensible Rute, die auch zu den gefischten Gewichten passt und Spaß macht.
Nochmal zur Verarbeitung: ich habe sie mir nochmal etwas genauer angeschaut und wie bei
@mastercaster192 ist auch bei meiner Rute der Korkgriff nicht ganz passgenau. Auf der linken Seite liegt er bündig an und rechts steht eine schmale Kante ab. Die rechte Seite wird allerdings auch nicht so belastet wie links, daher hoffe ich, dass es da keine Auflösungserscheinungen gibt. Bei der Nutzung hat mich die Kante bisher aber auch nicht gestört.
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Gepaart habe ich die Rute mit einer 2500er Stradic Ci4+ und 12 lb Siglon PEx8 (Das Line Rating ist mit 6-10 lb angegeben, die x8 ist mir aber dünn genug). Ich hatte in Nauen auch mal die alte und die neue Vanquish angeschraubt. Der Unterschied zwischen beiden Rollen war überraschend groß. Die neue war merklich leichter und lief bedeutend leiser und geschmeidiger als die alte. Die neue hätte aber leider das Budget gesprengt. Der Unterschied zwischen der Stradic und der alten Vanquish war für mich nicht so groß und das war mir den Aufpreis dann nicht wert. M. M. n. passen aber die Vanquishs optisch wesentlich besser zur Rute.
Ich konnte die Rute gestern und heute ausgiebig fischen, allerdings bei sehr kräftigen Wind. Gestern habe ich auschließlich mit C-Rig an einem kleine See geangelt. Begonnen habe ich mit einem 5 g Tungsten Bullet und 3" DoLive Stick am Offest-Haken. Die Wurfweite war okay, ich musste aber mit viel Kraft werfen, um auf Weite zu kommen. Begeistert war ich tatsächlich von der Rückmeldung, selbst auf voller Distanz habe ich ganz klar gespürt, was das Bullet am Grund macht - trotz sandiger Sohle und Laub. Insgesamt hatte ich im Verlauf vier Bisse, die auch auf voller Distanz kamen und absolut eindeutig zu spüren und in der Spitze zu sehen waren. Beim ersten habe ich zu hastig angeschlagen, zwei und drei habe ich aber Zeit gegeben und die saßen dann. Mit dem kleinen Köder wollte ich eigentlich erstmal ein paar kleine Barsche überlisten, um warm zu werden. Der erste hatte aber gleich gute 30 und der zweite 39 cm. Die Drills haben richtig Spaß gemacht. Für das Gewässer sind das super Fische, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Die Rute wurde also gleich vernünftig eingeweiht.
Positiv empfand ich, dass ich die Spitze trotz 5 g Bullet leicht auf Spannung bzw. Biegung bringen konnte, ohne das sich das Rig bewegt. Trotz des fiesen Windes hatte ich so permanent den nötigen Kontakt. Beim letzten Biss hing der Fisch nur kurz, da sich die Hakenspitze in den Gummi gebohrt hatte. Insgesamt verhielt sich die Rute aber genauso, wie ich es mir erhofft hatte.
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Heute habe ich dann an einem anderen Gewässer Drop Shot getestet und konnte knapp 25 Barsche fangen, wobei aber keiner die 30 knackte. Als Köder kamen OSP DoLive Sticks und kleine DoLive Craws zum Einsatz. Das hat auch prima funktioniert, man merkt jeden Zupfer in der Rute und die Spitze taugt auch richtig gut als Bissanzeiger. Der Rückmeldung vom Untergrund war allerdings mit den Bleigewichten nicht so klar zu spüren, wie mit den Tungsten Bullets am C-Rig. Genutzt hatte ich 7 bis 14 g Stabbleie. Das lies sich alles prima werfen, den oberen Wohlfühlbereich muss ich aber noch austesten. Auch heute bewährte sich bei dem Wind wieder die Taktik, die Spitze immer wieder auf Spannung zu bringen, ohne das Rig zu versetzen. Die Barsche hat das beim Biss überhaupt nicht gejuckt, die hatten richtig Bock.
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Noch ein paar Details zur Rute: Die Spitze ist wirklich filigran. Als ich die Rute das erste mal in der Hand hatte, habe ich zunächst doch etwas gezweifelt, ob das Teil nicht doch zu schwach ist. Nach hinten raus ist der Blank aber richtig straff.
Hier mal die Solid Tip im Vergleich mit der Spitze einer Sustain AX bis 35 g:
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Wie ich schon weiter oben schrieb, ist der Hakenhalter etwas unpraktisch. Der liegt ziemlich eng an und hätte wohl besser in die andere Richtung zeigen sollen. Beim Auswerfen sollte man die Schnur auf jeden Fall nicht am Blank halten, sonst kann sich die Schnur verfangen.
@rschlag hatte ja schon berichtet, dass er Dank des Hakenhalters ein paar Montagen eingebüst hat. Ich hatte das Problem bisher aber nicht.
Der Griff an sich passt für mich ideal, er ist für meine großen Hände nicht zu klein und liegt sehr angenehem in der Hand.
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Stand jetzt bin ich wirklich begeistert von der Rute. Sie funktioniert für mich genau so, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Ich denke sie wird jetzt sehr häufig zum Einsatz kommen. Ob das gleiche auch günstigere Ruten bieten, kann ich leider nicht beurteilen, da ich in dem Rutenbereich bisher kaum Erfahrung habe.