Rund um unsere Umwelt

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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die geringe Korrosion würde ich aber nicht zwingend als negativen Punkt aufführen. Natürlich bleibt es durch die hohe Persistenz lange im Gewässer.
Ja, da hast du Recht. Ich habe bei meinem Posting vergessen, anzumerken, dass ich es immer noch besser finde, das Material korrodiert nicht, als es löst sich im Wasser auf und gibt dabei ev. giftige Stoffe ab oder es entstehen dabei schädliche Verbindungen.

Du kennst dich mit der Thematik offensichtlich gut aus. Dürfte ich da noch eine Frage stellen, die mich auch schon lange beschäftigt?
Nämlich wie das bei Zamak aussieht, das auch manchmal als Bleialternative bei Jigköpfen angeboten wird, zB von Jörg Strehlow.
Löst sich Zamak im Wasser auch nicht auf? Oder wenn doch, werden dabei keine giftigen Stoffe frei? Zamak enthält ja u.a. Kupfer und das ist soweit mir bekannt sehr schädlich für Mikroorganismen? Und auch über Aluminium hört man öfter etwas.
 

DurtyPerch

Finesse-Fux
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Also meine Kenntnisse beschränken sic größtenteils auf die Kenntnisse aus meiner Anorganik Grundvorlesung und das damit verbundene Selbststudium (Bücher und Veröffentlichungen lesen) Dabei waren vor allem die Elemente an sich ein Thema, Legierungen wie Zamak wurden meistens nur erwähnt. Daher kann ich Legierungen nur schwer einschätzen:
Zamak ist halt eine aluminium- und kupferhaltige Zinklegierung. Wenn Kupfer oder Zink elementar ins Wasser gelangen, dann sind sie auf jeden Fall besonders giftig für Wasserorganismen. Allerdings können sich die chemischen Eigenschaften in einer Legierung stark ändern, weshalb die elementaren Eigenschaften nicht zwangsläufig auf die Legierung übertragbar sind.
 

daiwmanex

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die schädliche Wirkung von Metallen auf Organismen basiert, in der Regel, auf der Aufnahme bzw. Wechselwirkung mit Metall-Ionen, nicht mit elementaren Metallen. Wie leicht ein elementares Metall zum Ion wird bestimmt das Redoxpotential. Das nimmt in der Reihe Eisen, Wolfram, Blei und Zink von links nach rechts ab, was weiter rechts steht ist also unedler und bildet damit (bei gleichen Bedingungen) leichter Ionen. Liegt das Metall jetzt zum Beispiel in Wasser, können sich neben löslichen Ionen auch feste Ionenverbindungen (zum Beispiel die Oxide der Metalle) bilden. Diese festen Verbindungen können so unlöslich in Wasser sein, dass quasi keine freien (also giftigen) Metall-Ionen an das Wasser abgegeben werden. Das ist zum Beispiel beim Bleioxid so.

Um zu beurteilen wo mehr potentiell schädliche Ionen ins Wasser gelangen, ist es also nicht nur entscheidend welches Metall edler oder unedler ist, sondern auch welche Verbindungen bei der Oxidation gebildet werden und wie stabil diese sind. Die Metalle liegen in unserem Fall leider nicht in reinem Wasser sondern in einem bunten Mix aus Nitraten, Phosphaten, Sulfaten und vielen anderen lustigen Chemikalien, es werden sich also viele unterschiedliche Metall-Ionenverbindungen bilden, manche davon löslich, andere unlöslich. Für die richtige Beurteilung bräuchte man da den entsprechenden Experten oder viel Zeit und Lust zu recherchieren.

Generell würde ich mich noch trauen zu sagen, dass gelöste Eisenionen ökologisch wohl am verträglichsten sind. Wolfram und Blei bilden viele wasserunlöslichen Ionenverbindungen, weshalb mein Bauchgefühl mir sagen würde, dass hier die wenigsten gelösten Ionen gebildet werden. Zink ist ziemlich unedel und bildet viele lösliche Salze, allerdings auch stabile Oxide. Zink-Ionen sind definitiv schädlich für Mikroorganismen und teilweise kann festes Zinkoxid auch eine schädliche Wirkung haben, aber das würde jetzt zu weit führen..

Zamak ist zwar eine Legierung, aber trotzdem zu mehr als 90% Zink, daher würde ich von keinen grundlegend anderen Oxidationseigenschaften ausgehen. Allerdings sind da natürlich noch n paar andere lustige Metalle drin, die die Party dann auch mitfeiern ;) Von Zink würde ich also eher abraten, speziell im Salzwasser, denn da läuft alles oben genannte noch mal deutlich schneller und vielfältiger ab.

Sorry für die Klugscheißerei, aber wenns hier schon mal um Chemie geht konnte ich einfach nicht die Klappe halten :p
 

DurtyPerch

Finesse-Fux
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Du hast natürlich Recht, dass es die Ionen sind und nicht das Element an sich. Das habe ich oben falsch formuliert. Dennoch würde ich nicht uneingeschränkt unterschreiben, dass sich Zamak aufgrund des hohen Zinkgehalts ähnlich zu Zink verhält. Verunreinigungen können schon in geringen Mengen einen signifikanten Unterschied bewirken. 10% Verunreinigung sind hingegen eigentlich schon nicht mehr als Verunreinigung anzusehen und können die Eigenschaften daher auch massiv beeinflussen. Ein gutes Beispiel dabei sind Eisen, Stahl und Gusseisen, die sich hauptsächlich im Kohlenstoffgehalt unterscheiden, aber große Unterschiede in ihren Eigenschaften haben.

Die Nitrate, Phosphate, Sulfate und wie die ganzen anderen Ionen im Wasser alle heißen, habe ich tatsächlich noch gar nicht richtig bedacht. Wenn die aber auch noch in Betracht gezogen werden zusammen mit den daraus resultierenden möglichen Reaktionen, dann werden wir niemals ein Ende finden, da diese wieder mit den schwerlöslichen oder unlöslichen Oxiden reagieren können, was wiederum zu löslichen Salzen führen kann, aber nicht muss.
Ich will da jetzt aber auch gar keine Grundsatzdiskussion draus machen, da wir ja eigentlich der gleichen Meinung sind, glaube ich. Zink ist nicht gut für Wasserorganismen genau wie Kupfer. Stahl und die eher ungiftigen Eisenoxide stellen wahrscheinlich aus ökologischer Sicht das beste Material für Gewichte dar. Blei, vor allem als Organo-Blei-Verbindung ist ebenfalls relativ toxisch und dadurch nicht zu empfehlen. Wolfram ist nach meinem Kenntnisstand ökologisch für das Gewässer eher ungefährlich, aber klimaschädlich bei der Herstellung und Gewinnung.
 

daiwmanex

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Meine Aussage bezog sich nur auf das Oxidationspotential, da zumindest Aluminium und Magnesium noch mal deutlich unedler sind als Zink. Aber ich gebe dir recht, dass es bei der Legierung auch anders sein kann und ich will nichts behaupten was ich nicht weiß.

da wir ja eigentlich der gleichen Meinung sind
Das sehe ich auch so :)
 

Walstipper

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Genau das ist der Punkt:

"Doch 4.000 kleinere Anlagen verbauen in Bayern die Flüsse und Bäche. Zusammen tragen diese mit 10, 30 und auch mal 100 Kilowatt Leistung arbeitenden Betriebe nur zu 1,5 Prozent an der bayerischen Stromerzeugung bei. Und versperren dafür tausendfach den Fluss der biologischen Vielfalt. „Der Nutzen steht in keinem Verhältnis zum Schaden“, sagt Sigrun Lange vom Büro Wildflüsse Alpen des WWF in der oberbayerischen Kleinstadt Weilheim. "

Gegenüber den großen Anlagen kommt die Kosten-Nutzen-Rechnung der Kleinanlagen gewaltig in Schieflage.

Und zur CO2-Einsparnis: Freies Wasser das Flächen überflutet, könnte auf der anderen Seite der Gleichung auch Wachstum fördern, welches als Folge photosynthetisch CO² bindet.

Apropos Bayern, kennt jemand Dieter Wieland? Ich denke sein bekanntestes Werk ist "Standardliteratur" zum Thema Umwelt & co. in Bayern. Wenn auch langatmig, dafür aber beeindruckend wortgewaltig. Anderer Schlag Doku als heute.

 

Saturday

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Vonseiten der Politik droht aber eher eine Zuspitzung der Lage: Statt einem Rückbau der Anlagen plant die EU beschleunigte Genehmigungen für kleine Wasserkraftwerke. Dagegen wandte sich ein breites Bündnis, unter anderem aus Anglern, NABU, BUND und WWF. In einem offenen Brief fordern sie die Umweltpolitiker des Bundestages auf, „sich für den Erhalt der letzten frei fließenden Flussabschnitte und deren Artenreichtum einzusetzen“.

Der Schulterschluss mit anderen Umweltverbänden ist m. E. der einzig richtige Weg. Nicht gegen organisierten Umweltschutz, sondern nur als aktive Umweltschützer erhalten wir sowohl die natürliche Grundlage des Angelns als auch das Hobby selbst.
 

blankmaster

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Vielleicht für einige interessant - in der Boulevardpresse taucht aktuell wohl eine kleine "Kampagne" im Rahmen der Schäden durch Wasserkraft auf :

 

Walstipper

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Unter Corona-Bedingungen hört man ja öfter "wir wollen zurück zur Normalität". Ich frage mich dann immer, von welcher Normalität da gesprochen wird.
Vielleicht ja jene, in der sich Elektromüll immer weiter auftürmt, anstatt diesen zu reparieren & gering zu halten.

Meiner Meinung nach eine der treffendsten Dokus zum "Dilemma Anthropozän".


 
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Saturday

BA Guru
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Habe erst vergangene Woche wieder das lokale Repair-Café besucht. Aktuell eben online. Die Herren dort waren top routiniert und wussten sofort ganz genau, wie dem defekten Staubsauger beizukommen war. Keine halbe Stunde später war das Teil wieder ganz und kann nun die nächsten zehn Jahre dienen. Und dann haben die lediglich ne "Karma-Kaffekasse" statt einer für Euros o_O

Der Miele-"Service" hat hingegen keinen Finger krumm gemacht und war auch gar nicht am Helfen interessiert.
 

corrttx

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Habe erst vergangene Woche wieder das lokale Repair-Café besucht. Aktuell eben online. Die Herren dort waren top routiniert und wussten sofort ganz genau, wie dem defekten Staubsauger beizukommen war. Keine halbe Stunde später war das Teil wieder ganz und kann nun die nächsten zehn Jahre dienen. Und dann haben die lediglich ne "Karma-Kaffekasse" statt einer für Euros o_O

Der Miele-"Service" hat hingegen keinen Finger krumm gemacht und war auch gar nicht am Helfen interessiert.

Cool. Hab das auch schonmal gehört und wollte es mal ausprobieren - hab es dann aber wieder vergessen. Und eben beim googlen festgestellt, das es sowas in der direkten Umgebung gleich in mehrfacher Ausführung gibt. Da wackel ich doch beim nächsten Termin direkt mal mit meinem Wasserkocher vorbei, der letztens den Dienst quittiert hat.
 

blankmaster

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Saturday

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Ein Trauerspiel in menschlicher und ökologischer Hinsicht, aber auch ein Paradebeispiel dafür, wie Fluchtursachen geschaffen werden.

Das globale Wirtschaftssystem sorgt mit seinen Mechanismen für (halb-)legale Ausbeutung mit humanistischem Antlitz. Man möchte manchmal meinen, dass sich seit den Zeiten der Kolonisierungen bis auf den schönen Schein wenig geändert habe.

Ich weiß jedenfalls, warum ich längst auf jegliche industriellen Fischerzeugnisse verzichte, aber das ist leider rein symbolischer Natur und hat keinen substantiellen Einfluss. M. E. kann nur mächtige Politik soetwas regeln, doch das Märchen vom sich selbst regulierenden Markt wird munter weitererzählt und geglaubt.
 

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