Morgen.
Gerade zurück vom Nonnensee ...
@yUkOn ... Das Weiße Stengelbecherchen wütet im Spreewald auch seit vielen vielen Jahren. Dazu kommen mittlerweile Ulmensplintkäfer & ganz drastisch haut, gerade in den periodischen Überschwemmungsflächen, die Phytophthora bei Erle & Birke rein.
Und genau an letztem Beispiel zeigt sich ganz ganz ganz klar, wie sinnlos es ist, z.B. mit Landwirten zu reden. Auf den letzten 4 Versammlungen zur weiteren Entwicklung des Biosphärenreservates, einschließlich der damit verbundenen Touristenabgabe, flogen richtig die Fetzen. Nachdem bemängelt wurde, dass einige Landwirte ihre Rinder vorrangig im Winter auf Feuchtstandflächen (mehrere Inseln) weiden lassen, dies weder durch den Veterinär abgesegnet werden kann, noch besonders förderlich für dortige Gehölze ist, wurde der Verwaltung aggressiv & lautstark vorgeworfen, durch verlängerten Winterstau (wenn der denn mal noch auftritt), die Erlen hektarweise zum Absterben zu bringen.
Andere Landwirte kritisierten, dass zu wenige Bäume (Eschen, Weide, Obstge.) an den Fließen entfernt werden, die ja schon “die typische ROTfärbung an Rinde zeigten & damit Absterben“. (Rostrote Fadenalgen sind's & Indikator für gute Luftqualität)
Ein weiterer älterer Kandidat war der Meinung, “dass es kaum noch Störche gibt, liegt an den vielen Kranichen. Die fressen dem die Nahrung weg.“
Super Einwand...Kraniche fressen weder das gleiche wie Störche, noch sind die hier in großen Trupps unterwegs, wenn Störche da sind. Kommen halt erst Ende August/Anfang September.
Weisst Du, worauf ich hinaus will? Diese Besserwisserei, ohne auch nur wirklich ein Funken Ahnung zu haben, wovon die sprechen, ist so ungemein nervig. Gleiches lässt sich auf die Alleenmetzeltruppe, Behördenmitarbeitern & co. übertragen. Es wird einfach masslos pauschalisiert & Schlüsse gezogen, wo es keine Zusammenhänge gibt. Das ist aber Deutschland!
Ihr pauschaliesiert aber ebend auch recht stark. Es stimmt doch gar nicht, dass Naturs.Verbände permanent alles dicht machen & verbieten wollen, jene Flächen zu nutzen. Ich könnte da jetzt unzählige Beispiele aufzählen, wo eine Nutzung durch Interessierte nicht nur möglich, sondern gewollt ist. Und das trotz FFH, SPA, NSG & co. Statuten.
Wie Bernd aber ebend gerade sagte...es gibt Flächen, da geht's nicht mehr anders. Sei es, dass dort keiner rein darf, weil ansonsten die letzten Orchideen auch noch abgerissen werden, Müll & Kippen ein zu großes Brandrisiko darstellen, Lärm & Bewegung ebend doch zuviel für Triel, Zwergsumpfhuhn oder Kappenammer sind...wohlgemerkt alles trotz freundlichen Hinweisschildern.
Diese Flächen sind winzigste Bruchteile gemessen an unserer Landesfläche & auch gemessen an anderen NSGs & sonstigen Reservaten in denen eine Nutzung, einschließlich dem Angeln, erlaubt ist.
Die größte Gefahr ohne Mehrwert für die Allgemeinheit ist meiner Meinung nach die Privatisierung von Landesfläche, egal ob Wiese, Wald oder Gewässer. Und zwar zum ausschließlichen Zweck der Privilegisierung, Vermehrung von Vermögen & der Spekulation.
Wenn ich alleine daran denke, welche Gewässer mir im oberen Bayern zur Fischerei auf Forellen zur Verfügung stehen, wie kompliziert es sich gestaltet, in einigen Bundesländern überhaupt Gewässer zu finden, in denen ich auch als Auswärtiger Zugang bekomme....das sind für mich viel größere Sorgen, als wenn ich darüber nachdenke, dass irgend eine Ecke der Randow, irgend ein TEIL der Peene, hier & dort ein Moortümpel, TEILE vom Steinhuder Meer, etc etc etc abgegrenzt werden & nicht beangelt werden dürfen.
Alleine was an riesigen Flächen an Gewässern in den Kohleregionen zukünftig als Angelgewässer dazu kommen werden...das sind zig tausende Hektar. Redet keiner drüber. Und da wird dann darüber diskutiert, dass an sensiblen Standorten einige Arten streng geschützt werden müssen, bevor sie die Hacken endgültig hoch reißen.
Ich bitte Euch...man muss da auch mal ein wenig Verständnis aufbringen & tatsächlich nicht jeden Quadratmeter zur kompletten Nutzung freigeben. Ich meine, wo ist der Anfang & wo das Ende? Angler wollen angeln, Wanderer wandern, Kiter kiten, Biker biken, junge Leute Mucke hören, andere Lagerfeuer machen, weitere Quad fahren..... Man kann nicht einer Gruppe eine Nutzung zusagen & einer anderen das Hobby verwähren.
Und nach wie vor meine Meinung...es gibt bereits für jede menschliche Nutzung genügend Platz & Möglichkeiten...hingegen schrumpft der Lebensraum für Tiere immens & permanent.