Ist es verwunderlich, dass mit Anstieg der Präsenz von Anglern in sozialen Medien auch die Zahl derer zunimmt, die sich durch solche zweifelhaften Organisationen zu Fehlinterpretationen hinreißen lassen? Ist es verwunderlich dass solchen Menschen Tag für Tag neuer Nährboden für absurde Aktionen direkt vor die Füße gekippt wird? Ich denke nicht. Jeder der Fangfotos oder Videos veröffentlicht, sich beim Angeln daneben benimmt oder den Anschein erweckt sich in einer Grauzone zu bewegen gibt Kritikern und Gegnern nur noch mehr Gründe dagegen zu wettern. Und wie so oft ist dann nicht der Eine Schuld, sondern gleich alle die es ebenfalls betrifft, nur weil sie die gleichen Vorlieben und das selbe Hobby miteinander teilen. Da wird nicht selektiert. Aber auch das ist normal. Oder? Verfolgung von Mediengruppen gibt es schon immer. Und klar ist es einfacher dann alle über einen Kamm zu ziehen. Und effektiver sowieso. Da kann sich jeder an die eigene Nase fassen. Auch hier liest man so was immer wieder. Fällt nur keinem so richtig auf. In einer Zeit in der angeln noch simpel und weder Volkssport noch Lifestyle war, sind wir immer unter dem Radar geflogen. Oder anders gesagt, es hat keine Sau interessiert. Warum auch? Heute haben die Leute einfach zu viel Zeit sich über Belanglosigkeiten den Kopf zu zerbrechen und aufzuregen. Wird's besser? Ne. Änderung nicht in Sicht. Hier muss man nur den richtigen Weg finden. Mit Hass und Affekthandlungen kommt man nicht weiter. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit einem ruhigen und sachlichen Gespräch viele Missverständnisse aus dem Weg schaffen kann. Anstatt auf Anfeindungen und blöde Kommentare mit selbigen zu antworten, könnte man dem Gegenüber am Wasser doch mal seine Sichtweise der Dinge darlegen. Und jetzt kommt's: ihm auch zuhören, versuchen einen Kompromiss zu finden und mit gutem Vorbild stellvertretend für alle Anhänger unserer Zunft voranschreiten. Bei Anwendung von Gewalt hilft das natürlich nicht. Da muss man andere Wege gehen.
Nachtrag:
Und ja, ich versuche mich am Wasser auch immer an diese Grundsätze zu halten. Ich habe viele Jahre in Baggerseen gefischt, die auch immer durch andere Wassersportler, Spaziergänger, Badegäste usw. genutzt wurden und bis auf zwei Ausnahmen konnte ich durch ruhige und sachliche Gespräche Anfeindungen und Vorurteile aus dem Weg räumen. Die Ausnahmen waren sowieso notorische Miesepeter und haben's einfach drauf angelegt. Ich möchte niemanden bekehren, das klappt auch meistens nicht. Aber zumindest die Augen ein Stück weit öffnen. Leute benehmt euch am Wasser. Keine "Alder-, Digger- Checkerposen". Reagiert auf Fragen von z.B. Spaziergängern nicht gelangweilt oder genervt. Auch wenn's schon das fünfte "und beissen Sie" des Tages ist. Wie man in den Wald hineinruft..., naja ihr kennt das ja. Klar wird's in unseren Reihen immer schwarze Schafe geben, die es uns nicht leicht machen. Aber jeder von uns, der bei Beobachtern einen positiven Eindruck hinterlässt trägt dazu bei, dass wir unser Hobby auch in Zukunft noch so ausüben können, wie wir es jetzt tun.