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FrankBuchholz

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Ich spreche vom Grundvertrauen in die öffentliche Hand. Dieses Vertrauen ist in Deutschland, Griechenland und USA deutlich geringer als z.B. in Dänemark, Singapur oder Finnland, um mal Länder zu nennen die ich selbst gut kenne. In politischen Diskussionen wenn um Umverteilung und Staatsauthorität geht wird von linksliberalen Angelnden Amis jedoch gerne eingeworfen dass es mit der Jagd- und Fischereiaufsicht klappt. :emoji_thumbsup:

Ich habe mich 10 Jahre meines Lebens mit den übelsten UG-Prokuristen und Psycho-Bankstern und den Auswirkungen ihres Tuns auf die Kundschaft herumgeschlagen. Das einzige Mal dass ein ansonsten netter, umgänglicher Kunde vollständig vom rechten Glauben abgefallen ist so dass er absolut nicht mehr mit sachlichen Argumenten erreichbar war ging es jedoch um eine Abrechung der Grundleistung der gesetzlichen Krankenkasse die er durch einen Buchhaltungsfehler nach hause bekam so dass er ausnahmsweise nachvollziehen konnte welche Leistungen der Träger tatsächlich abrechnet. Konkret war es neben der Höhe von 790 Euro vor allem die psychatrische Betreuung seines Säuglings der mit schwerem Durchfall wenige Stunden über Nacht zur Beobachtung und Stabilisierung an den Tropf kam und bereits früh morgens wieder nach hause durfte. Dabei ist das völlig normal, psychatrische Betreuung wird sogar in der Zahnklinik bei Jedem Kassenpatienten abgerechnet.

Von privaten Profitgeiern verarscht zu werden stürzt bei uns niemanden in eine Sinnkrise, aber mit öffentlich-rechtlichen Scheinheiligkeitenen kann ein erheblicher Teil unserer Gesellschaft nicht umgehen, da bricht oft richtig was auf. Normalerweise finde ich das ulkig und unterhaltsam, aber wenn menschliches Leid ausgelöst wird weil man einem eilig entwickelten Impfstoff nicht vertraut (fürs Protokoll: ich selbst tue es und rate dazu) sieht das anders aus.

Ich denke das hat jetzt aber wirklich nichts mehr mit der Ostsee tzu tun. Meine Schuld, sorry, nichts mehr dazu.

Freuen wir uns lieber dass weniger Netze stehen solange die Gastro sich müht Stammpersonal mit ordentlichem regulärem Gehalt zu halten anstatt Ostsee-Wildlachs aufzukaufen, und denkt dran, hoher Angeldruck erfordert subtile, innovative Köder!
 

katatafisch

Barsch Vader
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Ich spreche vom Grundvertrauen in die öffentliche Hand. Dieses Vertrauen ist in Deutschland, Griechenland und USA deutlich geringer als z.B. in Dänemark, Singapur oder Finnland, um mal Länder zu nennen die ich selbst gut kenne. In politischen Diskussionen wenn um Umverteilung und Staatsauthorität geht wird von linksliberalen Angelnden Amis jedoch gerne eingeworfen dass es mit der Jagd- und Fischereiaufsicht klappt. :emoji_thumbsup:

Ich habe mich 10 Jahre meines Lebens mit den übelsten UG-Prokuristen und Psycho-Bankstern und den Auswirkungen ihres Tuns auf die Kundschaft herumgeschlagen. Das einzige Mal dass ein ansonsten netter, umgänglicher Kunde vollständig vom rechten Glauben abgefallen ist so dass er absolut nicht mehr mit sachlichen Argumenten erreichbar war ging es jedoch um eine Abrechung der Grundleistung der gesetzlichen Krankenkasse die er durch einen Buchhaltungsfehler nach hause bekam so dass er ausnahmsweise nachvollziehen konnte welche Leistungen der Träger tatsächlich abrechnet. Konkret war es neben der Höhe von 790 Euro vor allem die psychatrische Betreuung seines Säuglings der mit schwerem Durchfall wenige Stunden über Nacht zur Beobachtung und Stabilisierung an den Tropf kam und bereits früh morgens wieder nach hause durfte. Dabei ist das völlig normal, psychatrische Betreuung wird sogar in der Zahnklinik bei Jedem Kassenpatienten abgerechnet.

Von privaten Profitgeiern verarscht zu werden stürzt bei uns niemanden in eine Sinnkrise, aber mit öffentlich-rechtlichen Scheinheiligkeitenen kann ein erheblicher Teil unserer Gesellschaft nicht umgehen, da bricht oft richtig was auf. Normalerweise finde ich das ulkig und unterhaltsam, aber wenn menschliches Leid ausgelöst wird weil man einem eilig entwickelten Impfstoff nicht vertraut (fürs Protokoll: ich selbst tue es und rate dazu) sieht das anders aus.

Ich denke das hat jetzt aber wirklich nichts mehr mit der Ostsee tzu tun. Meine Schuld, sorry, nichts mehr dazu.

Freuen wir uns lieber dass weniger Netze stehen solange die Gastro sich müht Stammpersonal mit ordentlichem regulärem Gehalt zu halten anstatt Ostsee-Wildlachs aufzukaufen, und denkt dran, hoher Angeldruck erfordert subtile, innovative Köder!
Entschuldige bitte, aber dass bei jedem Patienten "psychiatrische Betreuung" abgerechnet würde, ist kompletter Unfug. Bei der Abrechnungsziffer (35100, falls jemand nachlesen möchte) handelt es sich um eine von der jeweiligen KV zu genehmigende Leistung, die bei weitem nicht jeder niedergelassene Arzt abrechnen darf. Das wäre auch nicht im Sinne der Krankenkassen.

Sorry für OT.
 
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Jens123+

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Politische Ansichten müssen auch nicht immer und überall vertreten werden.
Aktuell bin ich froh, wenn ich diese Themen nicht immer direkt aufgezwungen bekomme.

Sorry, musste mal raus ...
 

Wolf

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Die Ostsee ist eben ein ebenso komplexes wie fragiles System. Und wie so oft werden es mehrere Faktoren sein, die die jeweilige - aktuell beim Dorsch sehr negative - Situation verursacht haben. @observer hat dazu viel mehr Wissen als zumindest ich und ich fand das sehr interessant zu lesen. Dank dafür. Da ich praktisch seit mindestens 15 Jahren nicht mehr auf der Ostsee auf Dorsche los war, habe ich den dramatischen Zustand nur am Rande mitbekommen. Ist halt nicht so der Hauptfisch für die Fliegenrute von Ufer.

Ich finde allerdings gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Umweltbedingungen für den Dorsch in der Ostsee frustrierend, wie sehr die Fischereipolitik die Quoten auf maximalen Ertrag ausgerichtet hat. Zusammen mit dem Umstand, dass die Fischerei hier einfach eine natürlich Ressource abschöpft, für deren Erhalt sie absolut gar nichts beträgt, macht es auch noch sehr wütend. Wohl wissend, dass der Punkt eventuell nicht mal zwingend der entscheidende Faktor sein muss.

Was ich mich allerdings im Zusammenhang mit den steigenden Temperaturen frage, ist der Umfang der Migration wärmeresistenter Arten. Die Meeräsche wandert ja zumindest im Sommer in doch deutlicher Zahl ein. Ich weiß nicht, bis wohin die bislang kommen und ob die Fische wirklich die Ostsee im Winter wieder verlassen oder sich nur nicht mehr ufernah aufhalten. Aber bis nach Wismar kommen die auf jeden Fall. Und da der Wolfsbarsch inzwischen zumindest im Sommer auch bis nach Oslo und damit auch vor der ganzen dänischen Nordseeküste gut vertreten ist, müsste doch auch deren Präsenz in der Ostsee zunehmen? Und wie sieht es da mit anderen Arten aus, die mehr Wärme und ggf. etwas weniger Salz vertragen?
 
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observer

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meckpomm
Die Ostsee ist eben ein ebenso komplexes wie fragiles System. Und wie so oft werden es mehrere Faktoren sein, die die jeweilige - aktuell beim Dorsch sehr negative - Situation verursacht haben. @observer hat dazu viel mehr Wissen als zumindest ich und ich fand das sehr interessant zu lesen. Dank dafür. Da ich praktisch seit mindestens 15 Jahren nicht mehr auf der Ostsee auf Dorsche los war, habe ich den dramatischen Zustand nur am Rande mitbekommen. Ist halt nicht so der Hauptfisch für die Fliegenrute von Ufer.

Ich finde allerdings gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Umweltbedingungen für den Dorsch in der Ostsee frustrierend, wie sehr die Fischereipolitik die Quoten auf maximalen Ertrag ausgerichtet hat. Zusammen mit dem Umstand, dass die Fischerei hier einfach eine natürlich Ressource abschöpft, für deren Erhalt sie absolut gar nichts beträgt, macht es auch noch sehr wütend. Wohl wissend, dass der Punkt eventuell nicht mal zwingend der entscheidende Faktor sein muss.

Was ich mich allerdings im Zusammenhang mit den steigenden Temperaturen frage, ist der Umfang der Migration wärmeresistenter Arten. Die Meeräsche wandert ja zumindest im Sommer in doch deutlicher Zahl ein. Ich weiß nicht, bis wohin die bislang kommen und ob die Fische wirklich die Ostsee im Winter wieder verlassen oder sich nur nicht mehr ufernah aufhalten. Aber bis nach Wismar kommen die auf jeden Fall. Und da der Wolfsbarsch inzwischen zumindest im Sommer auch bis nach Oslo und damit auch vor der ganzen dänischen Nordseeküste gut vertreten ist, müsste doch auch deren Präsenz in der Ostsee zunehmen? Und wie sieht es da mit anderen Arten aus, die mehr Wärme und ggf. etwas weniger Salz vertragen?
meeräschen gibt's inzwischen leider kaum noch.
seit ein paar jahren bleiben die stellenweise ganz aus.
vorher sind sie etwa bis rügen gezogen.

gegen ende herbst sind sie dann in größeren schwärmen im tiefen wieder abgehauen.

wolfsbarsche ziehen seit gut 15jahren in die ostsee, mehr werden es aber leider nicht... in letzter zeit sogar eher wieder weniger.

mit anderen arten sieht's leider schlecht aus.
es gibt nur wenige arten die mit unseren wasserwerten klar kommen.
im winter sehr kalt, im sommer sehr warm, flach/sehr flach, wenig salz, im herbst wenig sauerstoff...
 

phonky

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meeräschen gibt's inzwischen leider kaum noch.
seit ein paar jahren bleiben die stellenweise ganz aus.
vorher sind sie etwa bis rügen gezogen.

gegen ende herbst sind sie dann in größeren schwärmen im tiefen wieder abgehauen.

wolfsbarsche ziehen seit gut 15jahren in die ostsee, mehr werden es aber leider nicht... in letzter zeit sogar eher wieder weniger.

mit anderen arten sieht's leider schlecht aus.
es gibt nur wenige arten die mit unseren wasserwerten klar kommen.
im winter sehr kalt, im sommer sehr warm, flach/sehr flach, wenig salz, im herbst wenig sauerstoff...
Gibts eigentlich irgendeine Seite auf der man solche aktuellen Entwicklungen bzgl der Ostsee mal gesammelt nachlesen kann?
Mich persönlich übrigens hat das Quasiverschwinden des Dorschbestandes in der Kieler Bucht nachhaltig negativ beeindruckt. Wenn ich früher mal Fisch essen wollte, konnte ich mich drauf verlassen, dass ich nach 1-2 h auf der Sandbank locker 1-2 Küchenfische am Start hatte. Aber das ist bekanntermaßen vorbei. Umso unverständlicher, dass ein paar Geier noch damit rumposen wenn sie doch noch n wertvollen Laichdorsch vom Wrack gezogen haben. Eklig sowas
 

observer

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Der Rückgang bzw. das Ausbleiben war mir neu. Gibt es da bekannte Gründe für? Die Befischung dürfte sich ja in engen Grenzen gehalten haben.
es hat zwar ein paar jahre gedauert, aber in den letzten jahren wurde überall auf äschen gefischt, teilweise sehr gezielt und auch erfolgreich.

wahrscheinlich waren es insgesamt viel weniger als man dachte... so hat man wohl oft immer den selben trupp mit 5-20tieren gesehen, mal da, mal dort... die sind ja immer in bewegung.

zu der allgemein recht starken befischung, kamen dann auch noch 1-2dumme zufälle, zb ein fang von ca 20t(dorschschleppnetz) am eingang zum öresund(ende herbst).

im darauffolgenden jahr gab's nur noch vereinzelte sichtungen und seitdem sind's wohl wirklich nur noch einzeltiere.

in meinen augen klar überfischt, erforscht ist's aber nicht(da wirtschaftlich uninteressant).
 

observer

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Gibts eigentlich irgendeine Seite auf der man solche aktuellen Entwicklungen bzgl der Ostsee mal gesammelt nachlesen kann?
Mich persönlich übrigens hat das Quasiverschwinden des Dorschbestandes in der Kieler Bucht nachhaltig negativ beeindruckt. Wenn ich früher mal Fisch essen wollte, konnte ich mich drauf verlassen, dass ich nach 1-2 h auf der Sandbank locker 1-2 Küchenfische am Start hatte. Aber das ist bekanntermaßen vorbei. Umso unverständlicher, dass ein paar Geier noch damit rumposen wenn sie doch noch n wertvollen Laichdorsch vom Wrack gezogen haben. Eklig sowas
nee, so richtig leider nicht.

muss man sich zusammensuchen, zb hier...
institut für ostseeforschung warnemünde
institut für ostseefischerei rostock
geomar kiel

da sind halt aber auch nur die wichtigsten ergebnisse, beschlüsse usw zu finden.
 

AssAssasin

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Wobei die Meeräschen auch in der Nordsee deutlich weniger geworden sind, zumindest in Holland.
 
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Hmmh, da gab's doch so vor 10-11 Jahren eine Art "Dorsch-Wunder". Alles hat Hurra geschrien und natürlich wurden auch sofort die Fangquoten erhöht.
Vielleicht hätte man damit doch ein wenig vorsichtiger umgehen sollen und warten wie sich die Sache weiter entwickelt.
Aber so lange man die Mitschuld am danach später folgenden Debakel auf die Angler, den Wind und janz wichtig den Klimawandel schieben kann, is doch alles okay, oder ? Nach dem sogenannten "Jahrhundert-Salzwassereinbruch" 2014 in die Ostsee (gibt ja nur noch Jahrhundertereignisse;)) hätte man eigentlich annehmen können das sich der Bartelträger bald wieder in riesigen Mengen dort tummelt. Aber denkste, 2017 wurde für Angler das Baglimit eingeführt weil die ja angeblich fast genauso viel fingen wie die Berufsfischerei und die Laicherbestände schon wieder kurz vor dem Kollaps standen. Ick will dit nich weiter ausführen sondern mich auch an dieser Stelle bei olle Observer für seine Ausführungen bedanken.:emoji_thumbsup:

P.S. Ick hab noch die "fetten Jahre" mitgemacht wo man in der Brandung (uffe Ostsee durften wir ja nich) nur mit einer Rute angeln konnte, weil die Peitschen kurz nach dem Auswurf sofort krumm gezogen wurden. Muss ick mir jetze auch schämen ?

https://www.abendblatt.de/region/article108515827/Das-Dorsch-Wunder-in-der-Ostsee.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/das-dorschwunder-der-ostsee-100.html
https://ostsee-der-zukunft.experience-science.de/hintergruende/einflussfaktoren/salzgehalt.html
 

Jens123+

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Wer das schon mal gesehen hat,wie unsere "Angelgäste" sich hier zum Teil benommen haben , der wird mit Sicherheit auch den "Angler" als Teil des Problems in Betracht ziehen.
 

captn-ahab

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Woher kommt eigentlich dieses"raffen"?
Ich hab vor 3 Jahren bei unserem Ostsee Trip 2 maßige Dorsche gefangen und die haben wir abends alle zusammen gegessen. Fertig.
Warum müssen einige, egal wo, immer ne Tonne voll rausholen.
Norwegen, Rügen, Ebro....von überall hört man solche Geschichten.
 

FrankBuchholz

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Entschuldige bitte, aber dass bei jedem Patienten "psychiatrische Betreuung" abgerechnet würde, ist kompletter Unfug. Bei der Abrechnungsziffer (35100, falls jemand nachlesen möchte) handelt es sich um eine von der jeweiligen KV zu genehmigende Leistung, die bei weitem nicht jeder niedergelassene Arzt abrechnen darf. Das wäre auch nicht im Sinne der Krankenkassen.

Sorry für OT.

Ich habe die Abrechnung schwarz auf weiß gelesen weil ich mich damit auseinandersetzen musste dass die von mir vermittelte private Zusatz eben diesen Teil nicht bezahlt. Als ich einer angestellten Zahnärztin (Uni-Klinik) davon erzählte meinte sie wörtlich "das rechnen wir auch immer ab".

Das ist über 10 Jahre her, wenn sich inzwischen etwas geändert haben sollte wäre das in der Tat im Sinne der Kasse.

Ebenfalls sorry für OT, immer noch meine Schuld.
 

FrankBuchholz

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Ich finde allerdings gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Umweltbedingungen für den Dorsch in der Ostsee frustrierend, wie sehr die Fischereipolitik die Quoten auf maximalen Ertrag ausgerichtet hat. Zusammen mit dem Umstand, dass die Fischerei hier einfach eine natürlich Ressource abschöpft, für deren Erhalt sie absolut gar nichts beträgt, macht es auch noch sehr wütend. Wohl wissend, dass der Punkt eventuell nicht mal zwingend der entscheidende Faktor sein muss.

Das wäre schön wenn sie das hätte. Ein grosses Kapital wirft mehr Ertrag ab als ein Kleines, d.h. Sparen lohnt sich, und ein durcherhohlter Fisch Bestand erlaubt einen viel höheren Ertrag als ein überfischter.

Als Betriebswirt und Schlachtersohn weise ich jedoch darauf hin dass Fang, Verarbeitung und generell die Bereitstellung von Fisch für die Verbraucher sehr lohnkostenintensiv ist. Gleichzeitig ist die Abnahme - das bedenkt immer niemand - tatsächlich beschränkt, d.h. die relativ wenigen Fischesser reagieren wenig preis sensibel. Die steigen nicht von Hähnchen auf Scholle um wenn nach einer Bestandserhohlung der Erzeugerpreis implodiert, denn im Laden ist es immer noch recht teuer.

Daraus ergibt sich eine Gewinnkurve die bei einem übernutzten Bestand u.U. mehr Profit abwirft als bei einem vollständig erhohlten mit maximalem Ertrag wie er von der Politik offiziel angestrebt wird. Fang-Ertrag ist nicht gleich Profit, er kann dem Profit entgegenstehen der sich aus dem verknappten Angebot eines teuer zu verarbeitenden Lebensmittels ergiebt. Diese hässliche Wahrheit kommt bei der ganzen Gefühlsduselei um den Traditionsberuf und den Kampf um beschränkte Ressourcen oft zu kurz.

Angler die Fang privat verschenken, aber auch regionaler Direktverkauf kürzen Wertschöpfungsketten von Großunternehmen ein die regionalen Bestandseinbrüchen nach übertriebener Übenutzung leicht ausweichen können.
 
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Wolf

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Es gibt bei der Bewirtschaftung allerdings einen erheblichen Unterschied zwischen maximalem Ertrag zum Zeitpunkt jetzt und einen nachhaltig bzw. dauerhaft maximal möglichem Ertrag grundsätzlich. Und die Orientierung am Jetzt ist eben größer als ein mögliches Fernziel - das ja im Falle der Ostsee als fragiles System noch mit vielen weiteren Unwägbarkeiten auch erstmal nur ein Versprechen sein kann.

Ich denke allerdings, dass Deine Ausführungen zu den Preisen beim Ostseedorsch eher nicht zutreffen, weil kein Mensch nach der Herkunft des Dorsches fragt. Und auf dem Gesamtmarkt spielt die Verfügbarkeit von Fisch aus der Ostsee mengenmäßig keine Rolle. Der einzelne Fischer ist davon sowieso abgekoppelt, der bekommt halt den Preis, den der Markt zahlt. Sein eigener Einfluss auf deine Einnahme besteht primär darin, möglichst viel Fisch abzuliefern.
 

katatafisch

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Gestern war ich bei Westwind nach dem Abendessen wieder mit ein paar gesalzenen Wattwürmern am Strand. Bis 23 Uhr hatte ich 5 Flundern bis 32 cm gelandet, alle leider relativ flach (also, ja, klar, die sind immer flach, aber vor einer Woche hatte ich deutlich fleischigere dabei). Eine hatte noch einen abgerissenen Haken im Bauch.
 

FrankBuchholz

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Ich denke allerdings, dass Deine Ausführungen zu den Preisen beim Ostseedorsch eher nicht zutreffen, weil kein Mensch nach der Herkunft des Dorsches fragt.

Wieso denn nur Ostseedorsch-Preise?

Ich sprach von Überregionalen EU-Unternehmen die regionale Bestandseinbrüche kompensieren können indem sie in andere Regionen ausweichen, den EU-Absatzmarkt jedoch als zusammengehörig betrachten.

Wo in der Eu gibt es denn noch reichlich Dorsch? In Großbritannien?

Die Engländer staunen Bauklötze wenn ich ihnen ein paar läppische Fuffziger ausm Hafen poste, dabei war das mal die Heimat des schweren Brandungsangelns auf Zweistellige. Dieser Thread begrenzt sich auf die Ostsee, aber wir leben in einem Europa daß leider auch durch die Fischereipolitik heute ein bischen weniger geeint ist.
 

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