Puh ey, echt ne schwierige Diskussion hier find ich... Würde mich einigen Postionen der Vorrednern anschließen:
So wie ich das sehe is der massive Verlust von Naturlandschaften, wie bspw. weitläufigen Gras- und Steppenlandschaften, maßgeblich durch menschliche Nutzbarmachung & Nutzung verursacht. Sowohl durch Umwandlung in bspw. Siedlungsflächen oder Ackerland, als auch durch das menschgemachte Verschwinden von großen Herdentieren. Kann man sich doch einfach mal reinziehen: in Europa waren früher Wisent- und Wildpferdherden heimisch. Das ist doch kein Vergleich zur der Realität die wir heute kennen?!
Kaum hat man es, durch intensive Anstrengungen wie Naturschutzmaßnahmen und gezielte Landschaftsgestaltung bspw. mit behüteten Weidetieren, geschafft, diese Natur- und Lebensräume für ihre ehemaligen Bewohner ( wie den Wolf bspw.) wiederherzustellen, geht es unverzüglich wieder darum, deren Existenz und Entwicklung nach menschlichen Erwartungen und Interessen zu manipulieren.
Natürlich nicht ohne die ideologische Überhöhung und Verschleierung der eigenen Interessen oder Ängste...
Angst vor Sepsis? Okay. Meines Wissens besonders bei Haustieren eine Gefahr. Im eigenen Bekanntenkreis schon mehrfach behandlungswürdig vorgekommen, eine ehemalige Mitbewohnerin ist nur knapp einer Amputation in Folge von Katzenbiss entgangen... #TrueStory
Angst vor Wildtierangriffen? Vielleicht lieber etwas mehr Respekt vor Wildschweinen als Angst vor Wölfen?! Bin nich so der Statistiker, aber trotzdem sicher dass die Genossen nen stattlicheren BodyCount vorzuweisen haben... Elstern sollen in manchen Gegenden auch ganz besondere Angstgegner sein!
Und ja, ich bin auch dafür sich über angemessenes Verhalten im Wald und im Kontakt mit Wildtieren zu informieren, finde aber auch Verkehrserziehung nicht unwichtig... bisschen mehr Verhältnismäßigkeit fände ich da schon schön.
Dazu meine ganz persönliche Meinung als Steuerzahler: Ich finde die Renaturierung von Flächen extrem wichtig und als Privatperson mit Outdoor-Affinität wirklich unglaublich schön! Meine Kohle kann meinethalben lieber für Ausgleichzahlungen an Hirten wegen Viehverlusten, als für den nächsten Autobahnausbau verpulvert werden - wenn die Zahl der Wolfsopfer sich dann den Verkehrstoten annähert, reden wir gerne nochmal.
Aber im Ernst, wir sehen mMn doch schon viel zu drastisch wozu es führt, wenn wir alles in unseren Leben und unserer Umwelt unseren angeblichen Interessen - also meistens den Interessens der Märkte & des "Fortschritts" - unterwerfen. Ich meine Wisente und Wildpferde in eingezäunten Wildparks gut und schön, aber der Verlust von Biodiversität und das zunehmende Artensterben sind doch wirklich nicht zu leugnen oder wer hier kann behaupten in den letzten 12 Monaten eine Sumpfschildkröte, eine Gelbbauchunke oder eine Bartmeise mit eigenen Augen gesehen zu haben?
Geschweige denn einen Wolf...
Pete Maina hat mal gesagt, dass nie eine andere Spezies für Unordnung & schlechte Stimmung in der heimischen Flora & Fauna verantwortlich gemacht werden soll, verantwortlich ist letzten Endes (fast) immer der Mensch und seine Eingriffe in Kreisläufe und Ökosysteme. Kluger Mann!
Denn grade hier sollten wir wirklich nicht vergessen, dass die selbe Logik von verdrehten Ängsten & öknomischen Interessen, auch unseren LieblingsLebewesen ganz schnell zum Nachteil werden kann. Ist Hechten im Interessenkonflikt mit Vogelschutz oder Fischwirtschaft auf Salmonidenbasis in irland, Nordamerika usw. bspw. schon oft genug passiert...