War hier mal nen interessanter Tröd, wo ein paar Fahrer ihre Erfahrungen gezeigt haben und interessierte ihre Fragen stellen konnten...ist aber irgendwie durch ein paar User zu ner Grundsatzdiskussion entwickelt worden, vor allem von denen, die mit den Autos selbst bisher kaum oder keine Erfahrung haben...
Ich weiß net wieso, aber klingt für mich bei vielen nach Angst vor Veränderung oder dem "Unbekannten".
Ich selbst fahr privat kein E-Auto, rentiert sich für mich nicht-brauch allein keine drei Fahrzeuge vor der Tür und Mini bzw Motorrad machen mir zu viel Spaß, um drauf zu verzichten. Ansonsten fahr ich täglich mim Fahrrad zur Arbeit.
Aber ich komm aus der Branche und bin sonst täglich elektrisch unterwegs-auch öfters längere Strecken bis ca 400km.
Ich finde es einfach viel entspannter mim E-Auto, hab sonst auf der Fahrt auch keine Einbusen für mich. Ich schaffe es meistens mit 140/150 auf der Bahn ,mit einer Akkuladung, mein Ziel zu erreichen und wenn es die Strecke zulässt und ich grad Lust drauf hab, lass ichs auch mal laufen-aber wann ist das mal möglich...
Viele schreien immer wieder nach Reichweite, aber ganz ehrlich, die Kapazität von den meisten Autos ist ausreichen, der Energieverbrauch muss nur noch heruntergefahren werden. Und wenn ich mich auf der Autobahn mit nem Wert von <20kW/100km bewegen kann, wäre das schon ziemlich gut. Die Realität sieht da aber oft anders aus, weil die Fahrzeuge bzw Motoren selbst zu ineffizient für die hohen Drehzahlbereiche ausgelegt sind-und ebenfalls die Fahrwiederstände ab ca 110 kmh quadratisch zunehmen. Natürlich kann ich da mit nem SUV keinen Blumentopf beim Verbrauch gewinnen.
Dass die Reichweite im Winter ebenfalls geringer ist, liegt nicht an der zusätzlichen Heizleistung für die Passagiere, sondern, dass der Akku die Temperatur braucht, zB bei -20°C stehen bei einem Li-Ion Akku nur ca 75% der nutzbaren Kapazität zur Verfügung. Einfach weil das Elektrolyt zu zähflüssig wird und den Ionenfluss hemmt. Aber genauso sieht es zB bei hohen Temperaturen durchs DC Laden aus. Wird die Zelle zu warm, fängt das Elektrolyt an auszukristallisieren. Das ist ein irreversibler Vorgang, was die Alterung einer Zelle beschleunigt. Von daher-Schnellladen und hohe Ladeleistungen schön und gut, aber das Thermomanagement muss passen. Ob da die 800V besser abschneidet, wird die Zeit zeigen... Aber generell ist es nichts, was man dem Akku regelmäßig antun sollte. Da die einzelnen Zellen unterschiedliche Fertigungstoleranzen haben, lädt sich auch jede Zelle unterschiedlich schnell. Und die Zelle, die als erstes in den Bereich der Ladeschlussspannung kommt, begrenzt die maximale Lademenge-nach unten hin das Gleiche.
Und eine HV Batterie wird dann ersetzt werden müssen, wenn sie physisch beschädigt ist oder ihr "end of life" im Fahrzeug erreicht hat-kann durch interne Defekte oder Verarbeitungsfehler auch schonmal schneller kommen, als man denkt. Aber dafür gibts ja eben auch die Garantie. Und selbst bei Fahrzeugen mit nem struktural Pack-was bisher, soweit ich weiß, nur in den USA im Model Y Performance verbaut wird-kann die Batterie ein Karosserieleben überstehen. Ob darin wirklich alles fest verklebt ist, keine Ahnung. Aber Tesla hat auch ihr Batterieremanufacturing, wo die alten/defekten Packs aufbereitet werden. Nur muss man hier auch wieder beachten, dass nur Zellen mit einem ungefähr gleichen Zustand verschaltet werden. Aber das mechanische Schreddern ist nur eine von vielen Methoden um die Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt, usw wieder zurück zu gewinnen. Genauso können die Packs genauso gut als stationärer Speicher weiter dienen, bis ein wirklicher Zelldefekt vorliegt.
Ob die E-Fuels wirklich sinnvoll sind...ich fahr weiterhin gerne nen Verbrenner und aktuell ist der Einsatzbereich für E-Mobilität nicht überall geeignet. Aber ob es für die breite Masse rentabel ist, kann ich mir aktuell nicht vorstellen. Wenn ich so viel Energie aufbringen muss, um damit nen Motor mit nem Wirkungsgrad von <50% zu betreiben, kann ich-meiner Meinung nach-die Energie gleich unverändert verwenden. Und das gleiche Problem seh ich auch beim Wasserstoff-gabs übrigens auch schon vor ca 10 Jahren von Mercedes im Citaro, was mit dem Auslaufen der Fördergelder wieder eingestellt wurde. Die Busse fuhren soweit ich weiß in der Schweiz und wurden dann teilweise verkauft. Ein Busunternehmen in Hessen hatte einen Teil der Flotte gekauft-teils mit >700000km. Normal keine außergewöhnliche Laufleistung für nen Stadtbus, aber trotzdem auch mit einigen neuen Brennstoffzellen.
Mag sein, dass wir in dieser Technologie wieder führend sein werden, aber wie hier schon oft angemerkt wurde-woher die Energie dafür nehmen.
Und für mich der größte Negativaspekt ist, dass ich lokal trotzdem wieder nen Ausstoß an Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden habe. Lasst doch einfach mal die Innenstädte soweit verkehrsfrei und sorgt für eine bessere Abdeckung der öffentlichen Verkehrsmittel-ich finde Barcelona macht da nen großen Schritt nach vorn.
Aber mal schauen, was alles noch kommt-vor allem im Batteriebereich wird sich viel tun. Ich glaube, dass die Natrium-Ionen-Batterien da schon viel helfen werde, wenn die Energiedichte erhöht werden kann-das Niveau der LFP Akkus ist ja schon fast erreicht. Sie sind weniger temperaturempfindlich (Vorteil für die kalten tage und das schnelle Laden), können theoretisch mit einem Elektrolyt auf Wasserbasis hergestellt werde, sind unempfindlich gegen Tiefenentladungen und gehen thermisch auch nicht durch. Und wäre günstiger in der Produktion, könnte also vielleicht den Wandel einleiten...