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Cybister

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Es sind also eure rein subjektiven Empfindungen? Diese fußen auf welchen Informationen? Der allgemeinen energiepolitischen Mainstream-Meinung?

Ich wieder rum denke dass eine Energieerzeugung mit modernen KKW im Vergleich zur EE+Wasserstoff-Lösung die günstigere und in Summe umweltverträglichere Lösung darstellt, allein schon aufgrund der oben angeführten vielfach höheren "Energiedichte".
Der Zeithorizont für eine flächendeckende Realisierung wird bei beiden Varianten wohl vergleichbar sein.

Allerdings sehe ich für die Zukunft auch lieber ein Zusammenspiel aus mehreren Energiequellen. Aber dann mit Sinn und Verstand. Und es macht einfach keinen Sinn nach "Teufel komm raus"-Mentalität überall EE installieren zu wollen, wobei dann letztlich die tatsächliche Stromausbeute < 20 % der installierten Leistung beträgt. Diesbzgl. hier auch eine sehr interessante Recherche und Zusammenfassung:
https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-kleine-ertraege-ld.1710681
(Wieso kann man sowas über die deutschen EE eigentlich größtenteils nur in ausländischen Medien finden?)
Addendum: lt Statista brauchen selbst die Chinesen 8-10 Jahre für ein neues Kraftwerk. https://de.statista.com/statistik/d...plant China,Atomreaktoren weltweit in den Bau.
Wenn man dann die deutsche Baukompetenz bei Großprojekten miteinbezieht und div. Klagen gegen die Vorhaben, sind 15-20 Jahre schon optimistisch, fürchte ich.
 

Spin+Fly

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Aber es gibt sehr viele sehr kluge Leute, die sich mit Energiesystemen und Klimawandel beschäftigen. Deren Expertise sollte man auch nicht rundheraus ablehnen.
Es gibt allerdings einige kluge Köpfe die hinter vorgehaltener Hand sagen dass das eigentlich alles doch nicht so sonderlich sinnvoll ist. Aber Fördergelder und Subventionen (und nicht zu unterschätzen auch Ruhm) bekommt man halt nur wenn man mit dem Mainstream bzw. in die richtige politische Richtung schwimmt.
 
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RonTom

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Tja, vielleicht wollen andere gar keine 4,5h am Stück durchfahren? Zudem geht die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, eben das Fahren, dabei nachweislich deutlich zurück. 4,5h durchfahren und dann kurz halten zum Volltanken, ist also ein recht schwaches Argument für "entspanntes" Fahren...

Ich fahre sehr selten solche Strecken. Musste ich früher öfter und hab's auch so öfter getan, muss ich aber wirklich nicht mehr haben. Ich selber habe kein E-Auto, bin aber schon ein paar Mal mit einem Kumpel 150-200km am Stück mitgefahren (in die Niederlande zum Angeln). Der fährt ein Tesla Model 3 LR. Unglaublich angenehme Fahrten! Auch das Nachladen ist bei weitem (!!) nicht so schlimm, wie manche Anti-E-Auto-Kollegen es darstellen wollen. Beim Tesla war's wie folgt: Navi hat uns auf der Rückfahrt (nur auf der Rückfahrt!) zum Supercharger geleitet, Autodran und läd, wir holen Kaffee und gehen pinklen, schauen 15 Minuten YouTube im Tesla und fahren - extrem entspannt - weiter.

Ich fahre einen alten BMW 316ti, der auf der Langstrecke (alles über 75km bei mir) irgendwas zwischen 6-7,5l verbraucht. Damit komme ich aber eben auch nicht viel weiter als es der Tesla mit 100% Akkustand tut. Wo ist also das Problem?
Es ist doch vollkommen unrealistisch und unverantwortlich, einen Tank leerzufahren, kurz anhalten um wieder vollzutanken und dann wieder loszuballern. Geht's noch?


Den Wink hast du aber schon verstanden, oder? Weder kaufe ich mir Tackle um zu "posen", noch muss ich mich als Befürworter von Maßnahmen für den Klimaschutz päpstlicher als "der Rest" der Bevölkerung benehmen.

Für mich ist das Fahren selbst auf solchen Dienstreisen pure Entspannung. Da kann ich wunderbar abschalten. Ich bin kein Schnellfahrer. Weder privat noch dienstlich. Tempomat 120 - 130 je nach Verkehrslage. Dazu noch den Abstandsassistenten + Verkehrszeichenerkennung. Das ist dann eine 4,5 stündige Kaffeefahrt. Leute, die sich durch solche Fahrten stressen lassen oder denen es zu anstrengend ist, sollten besser Bahn fahren.

Ich bin auch Fan von der E-Technik. Ist ein schönes Fahrgefühl und ich würde auch ernsthaft darüber nachdenken, wenn ich Eigenheim hätte aber so ist das für mich noch nichts.
 

christophm

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Es gibt allerdings einige kluge Köpfe die hinter vorgehaltener Hand sagen dass das eigentlich alles doch nicht so sonderlich sinnvoll ist. Aber Fördergelder und Subventionen bekommt man halt nur wenn man mit dem Mainstream bzw. in die richtige politische Richtung schwimmt.
Ja, gibt es. Zum Teil fischen da viele Leute aber auch ziemlich im Trüben. Auch bei den besorgten Mahnern darf man hinterfragen, ob sie rein erkenntnisgetrieben handeln oder eben nicht auch ein Incentive haben, sich durch Raunen von angeblichen Verschwörungen und komplett fehlgeleitetem staatlichen Handeln eine gewisse Popularität zu verschaffen. Sieht man ganz besonders deutlich in einem der anderen großen Konfliktthemen der Gegenwart. Und leider gibt es einen relevanten Teil der Gesellschaft, die eine Meinung schon deshalb für falsch halten, weil sie von einer Vielzahl von Wissenschaftlern geteilt wird und stattdessen die krudesten Theorien bevorzugen.

Natürlich gibt es Eitelkeit und Eigeninteresse auch im akademischen Bereich. Ich kann aber auch aus eigener Erfahrung sagen, dass ich gerade im Bereich der Energiesystemforschung extrem viele intrinsisch motivierte Leute kenne, die z. B. auch bereit sind, ihr eigenes Leben bereits heute in vielerlei Hinsicht nach den Maßstäben auszurichten, die sie für allgemein notwendig halten.
 

booeblowsi

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Es scheinen auch ganz andere Erfahrungen zum Thema E-Autos vorzuherrschen und wie komfortabel das dann in der Praxis ist.
Insbesondere im Winter.


Was ist aber mit Sicherheit sagen kann: Das mit dem Laden ist in Hamburg definitiv oft ein Problem.
Die Reichweite ist doch ein Witz!

Kann ich nicht beurteilen, kenne den auch nicht, hat mir jemand geschickt. Ich besitze nicht mal FB.

Fazit nach drei Monaten E Fahrzeug in Hamburg:


 
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Tja, vielleicht wollen andere gar keine 4,5h am Stück durchfahren? Zudem geht die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, eben das Fahren, dabei nachweislich deutlich zurück. 4,5h durchfahren und dann kurz halten zum Volltanken, ist also ein recht schwaches Argument für "entspanntes" Fahren...

Ich fahre sehr selten solche Strecken. Musste ich früher öfter und hab's auch so öfter getan, muss ich aber wirklich nicht mehr haben. Ich selber habe kein E-Auto, bin aber schon ein paar Mal mit einem Kumpel 150-200km am Stück mitgefahren (in die Niederlande zum Angeln). Der fährt ein Tesla Model 3 LR. Unglaublich angenehme Fahrten! Auch das Nachladen ist bei weitem (!!) nicht so schlimm, wie manche Anti-E-Auto-Kollegen es darstellen wollen. Beim Tesla war's wie folgt: Navi hat uns auf der Rückfahrt (nur auf der Rückfahrt!) zum Supercharger geleitet, Autodran und läd, wir holen Kaffee und gehen pinklen, schauen 15 Minuten YouTube im Tesla und fahren - extrem entspannt - weiter.

Ich fahre einen alten BMW 316ti, der auf der Langstrecke (alles über 75km bei mir) irgendwas zwischen 6-7,5l verbraucht. Damit komme ich aber eben auch nicht viel weiter als es der Tesla mit 100% Akkustand tut. Wo ist also das Problem?
Es ist doch vollkommen unrealistisch und unverantwortlich, einen Tank leerzufahren, kurz anhalten um wieder vollzutanken und dann wieder loszuballern. Geht's noch?


Den Wink hast du aber schon verstanden, oder? Weder kaufe ich mir Tackle um zu "posen", noch muss ich mich als Befürworter von Maßnahmen für den Klimaschutz päpstlicher als "der Rest" der Bevölkerung benehmen.
Du bist aber schon ein Romantiker.
Was aber nicht zwingend schlecht sein muss! „Wenn“ die Industrie erstmal „weg“ ist, dann haben wir und eventuell auch du/ihr ganz andere Probleme. Dann musst du dir mit deiner Frau und deinen beiden dann Grundschulkindern, in der 70qm Mietwohnung keine Gedanken über Angeln und nen Tesla machen.
So muss es nicht kommen, kann es aber schneller als man denkt.

Momentan ist die deutsche Industrie im High-Speed Wandel, da es EINE Minute vor Zwölf ist. Das eine Unternehmen ist da halt etwas schneller als das andere. Man muss sich nur mal vorstellen, es wird mittlerweile Ethylen oder Methanol zur Ernergieerzeugung genutzt, anstatt Erdgas. Das sind aber auch Prozesse die technisch UND behördlich umgesetzt werden müssen. Ich frage mich ob @Zander-Whisperer z.B. auch nur im Ansatz eine Ahnung hat was es für die Industrie bedeutet sich mit der Behörde auseinanderzusetzen. ALLES, einfach alles muss reguliert, bezahlt und genehmigt werden. Oft bremst nicht die Industrie oder die Technik, sondern schlichtweg die Verwaltung.

Vielleicht nochmal für die, die ihrer Meinung nach nicht viel mit der Industrie am Hut haben und meinetwegen als Konditor oder Friseur arbeiten. Was passiert wenn viele Unternehmen den Standort verlassen? Nehmen wir einfach mal VW in Emden als Beispiel. Was passiert mit Emden und der Region? Oder BASF in Ludwigshafen?

Ich denke man muss da etwas über den Tellerrand schauen. Industrie ist nicht nur Kunststoff für Chinaspielzeug, Industrie und Chemie/Pharma ist mittlerweile einfach nahezu alles. Medikamente, synthetische Alkohole für Medizin, Lebensmittel, Kraftstoffe usw.

Der Wegfall von Industrie bzw. Industriestandorten schwächt nicht nur, sondern zerstört ganze Regionen durch den Verlust von Kaufkraft. Insbesondere kleine Firmen im Handwerk etc. (Bäckerei, Friseur, Elektriker, Gastro, kleine Bank, Aussenstelle der Versicherung usw.)
 
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christophm

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Diesbzgl. hier auch eine sehr interessante Recherche und Zusammenfassung:
https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-kleine-ertraege-ld.1710681
(Wieso kann man sowas über die deutschen EE eigentlich größtenteils nur in ausländischen Medien finden?)
Es tut mir leid, aber das ist genau so ein Beispiel von Geraune.
Da hat die NZZ mit viel Aufwand herausgefunden, dass die Volllaststunden von Windenergie in Deutschland im Bereich von ca. 2000h, bei neueren Anlagen etwas mehr liegen.

Dazu gibt es Studien, die sogar von der EE-Branche finanziert werden, in denen das sehr genau herausgearbeitet wird.

Am Ende ist doch v. a. entscheidend, was es kostet, den notwendigen Strom zu produzieren. Das Verhältnis von Leistung zu Energieertrag ist nicht irrelevant, weil zB Netzanschlusskosten davon abhängen, aber es ist alles andere als das allein relevante Kriterium. Kosten pro produzierte Strommenge ist bei Wind- und Solarenergie jedenfalls aktuell signifikant billiger als z. B. bei Atomenergie, wo man Hinkley Point C in UK zB > 100 EUR/MWh für 35 Jahre garantieren musste.

Addendum: Ein Punkt, wo das Verhältnis von Leistung und Energieertrag durchaus eine Rolle spielen kann, ist zB bei der Abwägung zwischen PV und Windenergie. PV hat in Deutschland bei vielen Leuten ein besseres Standing, weil PV aber aus 1 kW Leistung im Jahr ca. 1000 kWh Strom macht, während der Wert bei Wind bei 2.000 kWh bis 2.500 kWh liegt, gleichzeitig PV eine viel höhere Gleichzeitigkeit hat und auch noch in tieferen Spannungsebenen angeschlossen ist, der Strom also beim Abtransport (z. B. aus ländlichen Regionen mit viel Fläche, aber wenig Verbrauch, in Städte) über mehr Spannungsebenen transportiert werden muss und Netzausbaukosten eher an der Leistung als an der produzierten Energie hängen, sind die Systemintegrationskosten von PV trotz ähnlicher "reiner" Produktionskosten im Sinne von Investkosten umgelegt auf die produzierte Energie, deutlich höher.
 
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Spin+Fly

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Dazu gibt es Studien, die sogar von der EE-Branche finanziert werden, in denen das sehr genau herausgearbeitet wird.
Ja, das ist schön. Aber warum erfährt der deutsche Ottonormal-Bürger davon nichts auf einfache und verständliche Art und Weise (wie z. B. im NZZ-Artikel)?
Kritik an der deutschen Energiewende wird doch meist nur auf komplexeren Ebenen oder mal im Handelsblatt oder der WiWo diskutiert. Man könnte meinen der normale nicht in die Thematik involvierte Bürger (also die Allgemeinheit) soll davon nichts erfahren und brav und artig in Spur bleiben.

Kosten pro produzierte Strommenge ist bei Wind- und Solarenergie jedenfalls aktuell signifikant billiger als z. B. bei Atomenergie, wo man Hinkley Point C in UK zB > 100 EUR/MWh für 35 Jahre garantieren musste.
Keine Ahnung ob man den UK mit DE Strompreis einfach so vergleichen kann. Aber werden in DE die EE nicht auch größtenteils mit weit über 100 €/MWh auf 20 Jahre fest vergütet? Und in diesem Preis sind noch keine für die EE erforderlichen Speicherlösungen (wie z. B. die Wasserstoffgewinnung und Re-Verstromung) für die Absicherung der Grundlastfähigkeit enthalten. Und dies sollte man hier wirklich mit betrachten. Ansonsten wäre der Vergleich von einen grundlastfähigen KKW mit Zappelstrom-EE nur ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.
 

christophm

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Ja, das ist schön. Aber warum erfährt der deutsche Ottonormal-Bürger davon nichts auf einfache und verständliche Art und Weise (wie z. B. im NZZ-Artikel)?
Kritik an der deutschen Energiewende wird doch meist nur auf komplexeren Ebenen oder mal im Handelsblatt oder der WiWo diskutiert. Man könnte meinen der normale nicht in die Thematik involvierte Bürger (also die Allgemeinheit) soll davon nichts erfahren und brav und artig in Spur bleiben.
Kann ich schwer beurteilen, ich habe aber nicht das Gefühl, dass das in irgendeiner Weise intransparent gehalten würde. Es ist vielleicht eher so, dass die meisten Medien das für selbstverständlich und bekannt und wenig skandalisierbar halten und es braucht Blätter wie die NZZ oder die Welt, die schon eine sehr konservative und mit der Energiewende generell unzufriedene Klientel ansprechen, damit das zur Meldung wird.
Keine Ahnung ob man den UK mit DE Strompreis einfach so vergleichen kann. Aber werden in DE die EE nicht auch größtenteils mit weit über 100 €/MWh auf 20 Jahre fest vergütet?
20 und 35 ist schon ein großer Unterschied. Und bei neuen Anlagen liegen die Vergütungen in DE für 20 Jahre eher im Bereich 50 EUR/MWh bis 80 EUR/MWh.
 

Spin+Fly

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und es braucht Blätter wie die NZZ oder die Welt, die schon eine sehr konservative und mit der Energiewende generell unzufriedene Klientel ansprechen, damit das zur Meldung wird.
Das klingt jetzt aber sehr polemisch. Und bestärkt eher die These "am deutschen Bild soll die Welt genesen". Man sollte schon kritisch diskutieren dürfen. Vor allem auch Technologieoffen. Aber Fehler einzugestehen ist halt schwer und schadet der Reputation (zumindest in der Politik). Leider.

Und ich kann dir aus vielen vielen Gesprächen sagen, nein der allgemeine deutsche Michel versteht nix von Energieerzeugung, erforderlichen Netzfrequenzen und der Energiewende. Der Normalbürger googlet und liest auch keine öffentlich verfügbaren Studien zu dem Thema. Das ist auch gar nicht schlimm. Jeder hat sein Steckenpferd. Aber jeder Bürger sollte trotzdem objektiv und einfach verständlich (und auch mal kritisch) über solch zentrale Themen informiert werden.
 
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Der Wegfall von Industrie bzw. Industriestandorten schwächt nicht nur, sondern zerstört ganze Regionen durch den Verlust von Kaufkraft. Insbesondere kleine Firmen im Handwerk (Bäckerei, Friseur, Elektriker, Gastro usw.)

Hier hat zwar niemand explizit das Gegenteil behauptet, aber ich bekomme immer wieder mit, dass viele Leute offenbar nicht verstehen, wie wichtig es ist, auch in Zukunft ein attraktiver Industrie-/Wirtschaftsstandort zu sein. Egal für welcher Art. Eine starke Industrie sichert unseren Wohlstand und Sozialstaat. Damit, dass wir den eigenen Betrieben (egal welcher Sparte) immer wieder Steine in den Weg legen und Deutschland aufgrund mehrerer Faktoren wie Steuern, Betriebskosten, Infrastruktur, Internet, Bürokratie usw als Wirtschaftsstandort immer unattraktiver wird, sägen wir auf lange Sicht den Ast ab, auf dem wir sitzen. Ist jetzt natürlich allgemein gesprochen und nicht speziell auf Energiekosten bezogen.
 

christophm

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Keine Ahnung ob man den UK mit DE Strompreis einfach so vergleichen kann. Aber werden in DE die EE nicht auch größtenteils mit weit über 100 €/MWh auf 20 Jahre fest vergütet? Und in diesem Preis sind noch keine für die EE erforderlichen Speicherlösungen (wie z. B. die Wasserstoffgewinnung und Re-Verstromung) für die Absicherung der Grundlastfähigkeit enthalten. Und dies sollte man hier wirklich mit betrachten. Ansonsten wäre der Vergleich von einen grundlastfähigen KKW mit Zappelstrom-EE nur ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.
Ich hasse den Begriff Zappelstrom, weil der schon eine Wertung enthält und von HWS erfunden wurde, weil er damit eine bestimmte Klientel ansprechen wollte. Aber ja, du hast Recht. Backup muss man einrechnen, hatte aber ja weiter oben schon mal geschildert, dass Kosten eines reinen Backups nicht wirklich erheblich sind, solange es nicht viel laufen muss. Und man sieht an der aktuellen Situation in Frankreich, dass auch AKW-Flotten Backup-Kapazität brauchen. Aus zwei Gründen: Der einzelne Ausfall ist sehr viel relevanter, weil die Anlagen größer sind. Und gerade bei AKW haben wir immer wieder gesehen, dass es Serienfehler/-probleme gibt, die dazu führen, dass aus Sicherheitsgründen große Teile einer Flotte außer Betrieb genommen werden müssen. Versteh mich nicht falsch. Ich gehöre nicht zu denen, die schadenfroh nach Frankreich schauen oder Schaum vor den Mund bekommen, wenn sie über AKW reden. Ich betrachte das als eine denkbare klimaneutrale Stromerzeugungstechnologie mit Vor- und Nachteilen. Aber die Dinge sind oft etwas komplexer als sie in der allgemeinen Debatte erscheinen.
 

Spin+Fly

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Ich hasse den Begriff Zappelstrom, weil der schon eine Wertung enthält
Vom Grunde her aber doch eine ziemlich treffende Bezeichnung oder? Im übrigen versuchst du mit deinen Aussagen "über bestimmtes Klientel" und "Welt und NZZ Leser" ein gewisse Wertung in die Diskussion zu bringen ;)

Backup muss man einrechnen, hatte aber ja weiter oben schon mal geschildert, dass Kosten eines reinen Backups nicht wirklich erheblich sind, solange es nicht viel laufen muss.
Die Behauptung halte ich nicht für korrekt. Es sind nicht "nur" die reinen Investitionskosten (welche zudem auch noch enorm hoch sein dürften für eine funktionierende Backup-Lösung). Denn auch bei Nicht-Betrieb fallen eine Menge Betriebskosten an, z. B. für Personal, Wartung und Instandhaltung.

PS: Hier wurde übrigens schon mal eine ganz ähnliche Diskussion (ich glaube aus diesem Thread) ausgelagert: https://www.barsch-alarm.de/community/threads/Öko-schnapper-und-diskutierfred.59377/page-2
 

christophm

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Vom Grunde her aber doch eine ziemlich treffende Bezeichnung oder? Im übrigen versuchst du mit deinen Aussagen "über bestimmtes Klientel" und "Welt und NZZ Leser" ein gewisse Wertung in die Diskussion zu bringen ;)

Zappeln hat eine wertende Konnotation. Und ich habe eigentlich versucht, hier möglichst sachlich zu argumentieren. Ausgangspunkt war ja, dass hier der Mainstream als ideologisch dargestellt wurde. Verzeih mir, wenn ich dann bestimmte Medien, die die angebliche Ideologie der anderen anprangern, auch für ideologisch halte. Schau dir die Produkte einer Anna Schneider an, die sicher nicht zufällig bei beiden Zeitungen gearbeitet hat/arbeitet. Man kann ihren hemmungslosen Hedonismus ja für erfrischend halten, aber ideologiefrei ist er bestimmt nicht.

Die Behauptung halte ich nicht für korrekt. Es sind nicht "nur" die reinen Investitionskosten (welche zudem auch noch enorm hoch sein dürften für eine funktionierende Backup-Lösung). Denn auch bei Nicht-Betrieb fallen eine Menge Betriebskosten an, z. B. für Personal, Wartung und Instandhaltung.

PS: Hier wurde übrigens schon mal eine ganz ähnliche Diskussion (ich glaube aus diesem Thread) ausgelagert: https://www.barsch-alarm.de/community/threads/Öko-schnapper-und-diskutierfred.59377/page-2

Ich hatte oben ja schon mal eine Zahl genannt. 50.000 EUR/MW und Jahr Kosten für Backupkapazität inkl Personal, Wartung, Instandhaltung ist ein üblicher Wert. Werte dieser Größenordnung werden z. B. bei Parametrierung von Beschaffungsmechanismen für Backupkapazität zugrunde gelegt.
 

Cybister

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Ja, das ist schön. Aber warum erfährt der deutsche Ottonormal-Bürger davon nichts auf einfache und verständliche Art und Weise (wie z. B. im NZZ-Artikel)?
Kritik an der deutschen Energiewende wird doch meist nur auf komplexeren Ebenen oder mal im Handelsblatt oder der WiWo diskutiert. Man könnte meinen der normale nicht in die Thematik involvierte Bürger (also die Allgemeinheit) soll davon nichts erfahren und brav und artig in Spur bleiben.
nenn es Bockigkeit von mir, aber in Bezug auf Informationen und Wissen hat man, finde ich zumindest, eine gewisse Holschuld. Es wird niemand daran gehindert, sich in unserer Welt selbst Informationen aus dem Netz etc. zu besorgen. Ein grosses Problem ist, das von weiten Teilen der Bevölkerung „Mainstream“ als etwas grundsätzlich schlechtes empfunden wird , inkl wissenschaftlicher Ergebnisse. Im Extrem heisst das, dass solange ein interessantes Studienergebnis von einer einzelnen Gruppe kommt, es irgendwie spannend und richtig sein muss. Sobald es aber von anderen Forschenden bestätigt wird bzw. reviewed wurde, auf einmal Mainstream und „als von denen“ gesteuert und damit als böse angesehen wird. Damit wird jegliche wissenschaftliche Evidenz konterkariert.
Plastische Schwarmintelligenz (aka „Mainstream“ im besten Sinne) ist wichtig, solange neue Erkenntnisse zugelassen und verarbeitet werden. Abseitige und nicht belegbare Einzelmeinungen sind per se nicht besonders wertvoll oder richtig, weil sie nicht dem Mainstream engsprechen. Leider scheint sich das in den sozialen Medien und kognitiven Randgruppen aber besonders durchzusetzen…

Disclaimer: bezieht sich explizit nicht auf die Mitdiskutierenden hier, ist eine allgemeine Beobachtung
 

Spin+Fly

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Ich hatte oben ja schon mal eine Zahl genannt. 50.000 EUR/MW und Jahr Kosten für Backupkapazität inkl Personal, Wartung, Instandhaltung ist ein üblicher Wert. Werte dieser Größenordnung werden z. B. bei Parametrierung von Beschaffungsmechanismen für Backupkapazität zugrunde gelegt.
Bei einem Grundlastbedarf von rd. 80 GW (aufgrund der fortschreitenden Elektrifizierung ist die Tendenz stark steigend), wären dass dann 4.000.000.000 € pro Jahr. Selbst wenn man nur die halbe Grundlast ansetzen würde ist dies m. M. n. immer noch ein Betrag den es nicht zu vernachlässigen gilt.
 

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