Hey Leute,
hier tut sich ja einiges. Ich bin aktuell nicht im Lande und daher komme ich nicht so richtig hinterher, aber vielleicht kann ich zusammenfassend einige Fragen beantworten und der einen oder anderen Mutmaßung vorbeugen.
Zur Gewässerwahl 2018:
Es wird hier zum Teil viel Unverständnis an der Gewässerwahl geäußert. Gerne möchte ich euch erklären, wie diese zu Stande kam. Auch wenn ich finde, dass jegliche Kritik hier sachlich und konstruktiv vorgetragen wird, finde ich es doch bemerkenswert, wie eindimensional die Dinge zum Teil betrachtet werden und wie wenig die schlichte Machbarkeit in die Gedanken mit einbezogen wird.
Da wir 17 Angler dabei hatten, war uns von vornherein klar, dass wir anders als die Fisch & Fang (die nur 8 Angler in ihren Turnieren hatten) kein Hin- und Rückspiel abdrehen können, sondern das Ganze an einem Tag und damit einem Gewässer stattfinden wird. Dabei haben wir darauf gesetzt, dass wir es schaffen werden, mit den Anglern einen Konsens zu finden, was sich auch als absolut unproblematisch herausstellte. Ihr Zuschauer scheint euch deutlich mehr Sorgen über die "Fairness" zu machen als die Angler selbst, denn mit denen liefen die Gewässerwahl und auch die Matches ziemlich unproblematisch ab. Alle waren auch froh, wenn sich zumindest ein Angler gut am Gewässer auskannte (der dann auch zuerst die Spots vorgeben musste), damit es gute Chancen auf Fisch gibt. Denn Schneidersendungen wollen die Angler nicht, wir nicht und vor allem die Zuschauer nicht. An neutralen Gewässern wäre das in sechs Stunden Angelzeit gut möglich gewesen.
Schwieriger als der Ort war die Zeit. Unsere Terminpläne und die der Angler zu koordinieren, war eine Herkulesaufgabe. Nachdem wir die ersten Partien wirklich mit sehr viel Aufwand abgedreht hatten (mehrfach für nur eine Partie nach Holland, nach Bayern, usw. gefahren/geflogen), haben wir zugesehen, dass wir die kommenden Partien versuchen etwas zu bündeln. So kam es dann, dass Johannes nach seinem gewonnen Achtelfinale gegen Enrico direkt im Anschluss gegen Bene in Holland fischte. Es gab einen Kommentar, in dem diese Gewässerwahl voller Unverständnis kommentiert wurde. Ja, es war ein Österreicher gegen einen Bayern und ja, sie haben in Holland gefischt. Aber erstens konnte Johannes, der zeitlich auch immer ziemlich eingebunden war, so gleich zwei Partien am Stück fischen und zweitens sollte man nicht vergessen, dass Kamera und Moderation auch eine Rolle spielen und wir kommen leider weder aus Österreich noch aus Bayern.
Ein weiteres Thema, das die Gewässerwahl beeinflusst hat, war die Rechtslage in Deutschland. Dietmar hat z.B. von vornherein gesagt, dass er ungerne in Deutschland fischen wolle, weil er keine Lust auf einen Rechtsstreit mit PETA habe. Wir haben zunächst nicht so große Bedenken gehabt, aber je länger das Tunier ging, desto unwohler wurde es uns mit Austragungen auf deutschem Boden bzw. Wasser. Klar fanden wir es großartig, im Allgäu vor den Alpen zu drehen. Aber bezogen auf Aufwand und Risiko war es rückblickend eigentlich Schwachsinn.
Grundsätzlich würde ich mir etwas mehr Verständnis wünschen, was die Kostenseite einer solchen Produktion betrifft. Wir würden natürlich auch manches anders machen, aber als Wirtschaftsunternehmen müssen wir einfach zusehen, dass wir am Ende des Monats alle Mitarbeiter bezahlen können. Die Teilnahme kostet die Angler nichts (ganz anders als bei anderen Formaten) und wir müssen es mit Mehreinnahmen und Sponsoren gegenfinanzieren.
Zur zweiten Staffel:
In 2019 werden wir zumindest Achtel und Viertelfinale gebündelt in Holland drehen, damit die Koordination der Drehtermine mit den Anglern nicht wieder ins Grenzenlose ausufert und das rechtliche Thema unproblematisch bleibt. Wer möchte, kann sich rechtzeitig am Gewässer vorbereiten. Die Achtelfinals werden vom Ufer ausgetragen (außer beide Angler wollen vom Boot fischen), die Viertelfinals dann vom Boot (außer beide Angler wollen vom Ufer fischen). Wir finden es schade, dass dadurch etwas Abwechlung verloren geht, sehen aber keine andere Möglichkeit. Für das Halbfinale und Finale denken wir über Schweden nach, allerdings müssten natürlich auch die qualifizierten Angler damit einverstanden sein.
Die Faktoren für die Fischarten werden angepasst. Wir hatten die 2,4 für Barsch damals nach unseren "ostdeutschen" Fischgrößen auserkoren. Für Holland ist das natürlich zu viel, daher werden wir den Barsch auf 2,0 runtersetzen. Zwar finde ich immer noch, dass ein 100cm Hecht viel weniger wert ist, als ein 50cm Barsch, aber es war nun mal so, dass kaum große Hechte, aber viele große Barsche gefangen wurden und das wollen wir natürlich nicht irgnorieren. in 2019 wird man 5 statt nur 3 Fischen einbringen können. Und es wird Zusatzpunkte für das Fangen verschiedener Fischarten geben.
Am Ende wird es aber trotz allem wieder so sein, dass erfolgreiche Turnierangler gegen "Newcomer" ausscheiden werden, dass viele Zuschauer wissen werden, wie man es hätte besser machen können und dass wir gucken werden, wie wir neben all dem Spaß, den uns die Produktion der Sendungen und das Feedback der Zuschauer macht, die Party bezahlen können.
Achso, ich würde gerne die 200€-Wette von
@sandroca annehmen. Ich habe Frederic Jullien angerufen, er hat mir nach weniger als einer Minute zugesagt und sich sehr herzlich für die Einladung bedankt. Mit Gunki hat von uns niemand gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass er einen Kanal haben müsse, für den er startet, da sagte er dann, dass er für GunkiTV starten könne. Wir hatten Gunki und Illex vor einer Weile mal im Shop, aber zum einen war die Nachfrage nicht besonders hoch, zum anderen kamen wir mit dem Vertriebler nicht gut klar. Nicht ausgeschlossen, dass sich das irgendwann ändert, aber aktuell sieht es überhaupt nicht so aus, daher würde ich gerne einschlagen
Ich hoffe, ein paar Einblicke gegeben zu haben und noch mehr hoffe ich, dass euch die letzten drei Sendungen in 2018 gefallen werden.
Liebe Grüße
Toni