Und da wiederum ist zumindest bei den schweren Sachen eine puffernde Schlagschnur ganz hilfreich, weil man sich damit eher traut, beim Herantasten an die beste Einstellung auch einmal eine kleine Perücke zu riskieren. Denn wenn man es auf maximal mögliche Weiten abgesehen hat, ist der Unterschied zwischen Hui und Pfui bei der Einstellung der Spulenbremse nicht allzu groß.
Rollen wie die Daiwa Lexa mit ihrem Magnetsystem sind in dieser Hinsicht deutlich unkomplizierter zu handhaben für Newcomer. Und fast möchte ich sagen: Eine Lexa 300 HSL ist die optimale Einsteigerrolle ins Bigbait-Geschäft für Ruten bis etwa 150g WG, denn einmal richtig eingestellt - Spulenbremse so, dass die Spule nur noch eine ganz kleine Idee Spiel nach den Seiten hat und Magnetbremse auf Stufe 5, wenn ich recht erinnere - , muss man sich schon sehr viel "Mühe geben", um damit ein Perücke zu produzieren. Und relativ kostengünstig ist sie außerdem.
Von der mechanischen Konstruktion natürlich nicht mit einer Shimano TranX zu vergleichen, aber für ihr Geld gut genug gemacht und unkompliziert, wie gesagt. Bisschen zu hohe Schnurkapazität zwar, so dass man einiges an Backing aufspulen muss, aber das kann man in Kauf nehmen, wenn man keine Leichtgewichte damit werfen will. So ein wenig die "graue Maus" unter den kleineren Bigbaitrollen, aber das täuscht. Die Rolle ist ihr Geld allemal wert. Etwas problematisch wird's allerdings bei druckvollen Blechbaits. Dafür ist die Version mit niedrigerer Übersetzung besser geeignet, jedenfalls für Neueinsteiger. Aber für Gummilappen ist die HSL optimal.
Man muss ja nicht immer mit Shimano-Bias durch die Landschaft stolpern, wenn die Konkurrenz in der avisierten Preisklasse einen guten Deal zu bieten hat.
Eine relativ günstige und gute Einsteigercombo zum Beispiel: Abu Fantasista Beast in 8'6" Länge und 150g WG samt Daiwa Lexa 300 HSL - und geschissen darauf, ob die Mischung auch "stilecht" ist. Mit ein bisserl Herumgucken bleibt man damit unterhalb von 400 Öcken für Rute und Rolle.