Wo liegen die Vorteile von big baits?

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Heiner

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Das ist ein gutes Argument. Wie wird der angegebene schnur Einzug auf den Rollen eigentlich ermittelt, mit voller oder mit leerer spule?

Der wird einfach berechnet und bezieht sich auf die randvolle Spule. Man misst den Spulendurchmesser D, schlägt nach, wie groß die Übersetzung Ü ist und berechnet dann nach folgender Formel den Schnureinzug pro Kurbelumdrehung:

S = 3,14 x D
.x Ü

Beispiel: Die TranX 301A hat einen Spulendurchmesser D von 4,25cm und eine Übersetzung Ü von 5,8:1. Für den Schnureinzug S ergibt sich dann:

S = 3,14 x 4,25 x 5,8 = 76cm (abgerundet)

Aber nehmen wir mal an, man bespult die Rolle nur soweit, dass bis zum Rand 0,5cm frei gelassen werden. Das ergibt dann einen Schnureinzug von:

S = 3,14 x 3,25 x 5,8 = 59cm (abgerundet)

Ein erheblicher Unterschied, nicht? Aus der High-Speed-Rolle ist sozusagen eine Low-Speed-Rolle geworden, und wenn du dann noch 30m auswirfst, hast du eine Very-Low-Speed-Rolle. Du kannst dir jetzt sicher vorstellen, wo der Schnureinzug wohl landen wird, wenn du deine Cardiff nur halb bespulst. Der wäre noch ein gutes Stück weiter unten im Keller.
 
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Heiner

BA Guru
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Übrigens: Wer das etwas genauer betrachtet, kann darin ein kleines Dilemma erkennen, wenn es um Rollen ohne beim Wurf mitlaufende Schnurführung geht, als etwa um die TranX oder die Toro Beast oder die Daiwa Lexa.

Das Problem ist folgendes: Bei diesen Rollen muss die Spulenbreite zwangsläufig möglichst schmal ausfallen, damit der Winkel zwischen Schnur und Schnurführung nicht zu groß wird. (Zusätzlich dazu muss der Abstand zwischen Schnurführung und Rolle möglichst groß gemacht werden.)

Eine schmale Spule mit dicker Spur zu bespulen, ist nach obiger Rechnung aber etwas ungünstig, weil bei einem weiten Wurf die verbliebene Schnur nun einen deutlich reduzierten Durchmesser auf der Spule einnimmt. Ein weiteres Argument für eine FC-Schlagschnur, die eine dünnere Hauptschnur erlaubt, ohne die Abrisssicherheit bei Fehlwürfen intolerabel zu verschlechtern.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Rolle ist da, sieht schon schick aus für das geld:).

Schnur ist auch drauf, musste aber einmal neu spulen, da zu viel futter drunter war.
 

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Heiner

BA Guru
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Kannst es so lassen. Wenn's beim ersten Einkurbeln doch noch "über den Rand schwappen" sollte, um ein oder zwei Spulenlagen kürzen.

Am besten ist es, wenn du vor dem erstenFischen vom Boot aus die ganze Leine absulen lässt und dann mit einem hinten dran gehängten Crankait oder irgendetwas, das ein bisschen (aber nicht zu viel) Druck macht, einmal einkurbelst. Dann sitzt die Schnur noch ein bisschen besser auf der Rolle.

Nebenbei: In den oben angestellten Rechnungen war ein kleiner Fehler drin. Die 59cm Schnureinzug bei der TranX 301A gelten dann, wenn die Spule so gefüllt wird, dass bis zum Spulenrand 0,5cm frei bleiben (und nicht 1cm, wie ich versehentlich schrieb). Ist korrigiert; der Effekt nicht voll bespulter Rollen ist also noch deutlicher.

Machen wir es noch mal für deine Cardiff - den Spulendurchmesser habe ichauf 3,35cm berechnet, die Übersetzung beträgt 5,8:1 und der Schnureinzug bei voller Rolle 61cm pro Kurbelumdrehung. Lässt man wie oben 0,5mm bis zum Spulenrand unbespult, ergibt sich ein Schnureinzug pro Kurbelumdrehung von nur noch:

S = 3,14 x 2,35 x 5,8 = 43cm (aufgerundet)

Und wenn du die Spule bloß halb vollfüllst und, sagen wir, auch nur 30m auswirfst, kommst du auf vollkommen unterirdische Werte für den Schnureinzug. Damit kann man nicht mehr vernünftig fischen, jedenfalls nicht nach heutigen Maßstäben.

Oder um es mit dem Thread-Thema zu sagen: Wo liegen die Vorteile von Rollen mit hohem und sehr hohem Schnureinzug? Na, eben hier, nicht? Eine Tranx 301A HG hat, wenn man die Rolle nur bis auf 0,5cm weg vom Spulenrand bespult, immer noch einen Schnureinzug von rund 78cm.

Andererseits: Damit einen großen Bucktailspinner oder Musky-Spinnerbait fischen zu wollen, macht ein Powerhandle zwingend erforderlich und ist nur dann ohne schnelle Ermüdung möglich, wenn man sehr gut im Training ist. Anfängern mit diesen Baits ist das nicht zu empfehlen, eine TranX 301A mit der niedrigen Übersetzung ist dann die erheblich bessere Wahl.
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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Wo liegen eigentlich die Vorteile von Big Baits? Nich böse gemeint, bin kein OT-Bulle. Aber ich gucke aus Interesse hier seit 3 Tagen immer wieder rein, weil ich scharf auf die neuesten Big Bait Neuigkeiten bin ;). Und lande immer wieder im Verbindungsknoten-Dilemma 2.0

Ist halt zum beratungs thread für mich geworden. Aber war ja auch mein thread:)
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Eine weitere Frage habe ich noch. Mit meiner stx und meiner chronarch habe ich eigentlich immer nur 2 pins aktiv und werfe fast nie backlashes (spulenbremse so eingestellt das es nicht wackelt).

Mit meiner alten jerkrolle hatte ich bei vollem durchziehen doch einige backlashes.

Wie macht ihr das bei so schweren baits? Mehr pins aktivieren (wie viele)? Oder doch spulenbremse was zu?

Wie gesagt war die Rolle auch schon ziemlich durch und die neue habe ich noch nicht probiert, aber bin da dennoch nicht sicher.

Oder kann man mit ü100 g baits einfach nicht voll durchziehen?
 
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GregKeilof

Gast
Ist halt zum beratungs thread für mich geworden. Aber war ja auch mein thread

Alles gut. War blöd von mir. War ja sicher auch einiges Wissenwertes dabei...nur die stetige und viel zu dogmatisch vorgetragene Wiederholung bestimmter "Fakten" geht mir persönlich voll aufn Sack (meine nicht dich). Aber das is allein mein Problem....deshalb ärgere ich mich, dass ich überhaupt wat gesagt habe. Einfach ignorieren...
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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Ne ist schon ok, wäre besser ich hätte nen neuen thread eröffnet. Aber jetzt ist es zu spät und der tackle affe hat ja auch schon zugeschlagen:)
 
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GregKeilof

Gast
Oder kann man mit ü100 g baits einfach nicht voll durchziehen?
Doch...das geht. Richtige Rute und Rolle vorausgesetzt. Letztendlich justiere ich die beim Wechel auf ein deutlich unterschiedliches Ködergewicht immer kurz nach (habe nur Daiwa und Abu, daher mach ich es über Magnet und Spule). Ich bin auch erst ein paar Monate mit dem baitcasten beschäftigt, also noch lange kein Profi. aber ans voll Durchziehen mit großen Baits (bis 120 g...also für manche hier total lächerlich) hab ich mich schon rangetastet.

Fische ich mit verschiedenen Ködern ähnlichen Gewichtes an einer Rute (meistens der Fall), stelle ich nur die Spulenbremse etwas nach
 
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Heiner

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Ich bleibe dabei, lieber Greg: Für Bigbaits gibt es nichts Besseres als die genannten Knoten. Das sage und wiederhole ich aus einem einzigen Grund: Damit die, die neu mit dem Bigbaiten anfangen, nicht die gleichen Fehler wiederholen, die ich gemacht habe.

Aber mir ist es dabei, um es recht deutlich zu sagen, vollkommen scheißegal, ob es Leute gibt, denen das missfällt, aus welchen Gründen auch immer. Das ist nicht mein Problem.
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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Also pins für jeden bait neu einstellen? Oder doch feintuning mit der spulenbremse?
 

Castovich

Finesse-Fux
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Also pins für jeden bait neu einstellen? Oder doch feintuning mit der spulenbremse?

Wenn die ähnlich sind eher nein. Wenn die deutlich anders fliegen (Wobbler vs Gummifisch, gross oder klein usw.) würd ich da schon eher etwas zurück drehen und dann langsam wieder auf. Je nachdem wie die Dinger halt Luftwiderstand haben.
 

Heiner

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Also pins für jeden bait neu einstellen? Oder doch feintuning mit der spulenbremse?

Siehe über mir. Wenn du es so machst, dass du bei jeder Combo einigermaßen im optimalen Bereich der Rute bleibst mit den Wurfgewichten, musst du bei Shimano-Rollen mit einfachem Fliehkraft-Bremssystem keine Pin-Einstellung verändern. Falls nötig, genügt ein Nachregeln mit der Spulenbremse.

Hat allerdings den geringen Nachteil, dass relativ kleine Veränderungen an der Spulenbremse merkliche Auswirkungen auf die Wurfweite und vor allem auf die Anfälligkeit für Schnurklemmer haben (besonders auffällig bei der TranX-Serie) und man nicht so recht weiß mangels Skalierung, wo genau die richtige Einstellung war, wenn man es mal anders eingestellt hat.

Besser ist in dieser Hinsicht das von außen fein einzustellende, neuere SVS-Bremssystem, wo man die Finger ganz von der Spulenbremse lassen kann und die Einstellungen leicht reproduzierbar sind. Aber das gibt's für den schweren Bereich derzeit nur bei der Calcutta Conquest 301/401. Vielleicht, dass Shimano das in den kommenden Jahren auch bei den etwas günstigeren Rollenmodellen fürs Grobe einbauen wird, man wird sehen.

Aber diese Problemchen treten eigentlich nur auf, wenn man es auf maximale Weiten abgesehen hat. Wenn das kein Kriterium ist, kann man sich durch entsprechendes Zudrehen der Spulenbremse eine sichere Einstellung suchen, die ein paar Meterchen Wurfweite kosten mag, aber nichts anbrennen lässt bei allfälligen kleinen Wurffehlern oder plötzlichem Gegenwind. Denn bei vielen Gelegenheiten ist eine Wurfweite von 20 bis 25m völlig ausreichend, und die kann man in der hier in Frage stehenden WG-Klasse mit einer fast narrensicheren Bremseneinstellung leicht erzielen selbst mit Baits, die ungefähr die Aerodynamik eines rohen Schnitzels haben.
 
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Dodonik

Finesse-Fux
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Dominik du wirfst doch schon seit einer Weile Bcs :)

Halte es doch einfach wie immer. Stell die Bremsen einfach etwas stärker ein und taste dich dann wieder ran. Ich nutze die Cardiff selber. Ist doch echt kein Hexenwerk.

Bitte versteh das nicht als anpampen oder so. Aber bis auf die einzelnen fachspezifischen Fragen die Heiner ja wirklich toll beantwortet, ist der Rest pure Praxis. Trau dich doch einfach mal :)

Eigene Erfahrung nutzt mehr als die theoretische der anderen ;)
 

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