Wie "leer" sind unsere Gewässer wirklich.....

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iltis

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Kontrollieren kontrollieren und noch Kontrollieren zu jeder Tages und Nachtzeit,gesetzte durchsetzten und nicht wegkucken.
Und auch Anrufen mal nachgehen,und zudem auch mal das Personal Schulen.
Die Polizisten haben ja überhaupt keinen Plan.Die kontrolliert nach Anruf Angler, die haben1liter Wasser im 5leimer und da 10rotaugen drin.Die weder betäubt noch abgestorben sind,aber der Polizist war mit der Angelarten zufrieden,und neben an Tanzt der Eimer von alleine.
Papiere ok,die Natur Scheissegal
naturschutzgesetzt was ist das?
Sowas ist eigentlich ein Straftatbestand dem der Polizist nachzugehen hat,ist wohl zuviel Papierkrieg.
Ich verstehe sowas nicht,aber ist doch egal,es wird in Zukunft wohl nur noch Privat Gewässer geben,denn im Rest wird Angeln langweilig sein
Aber die Hessen wollen 2016 schon wieder die Karte von 50€auf 60€erhöhen,die haben doch nen Knall.
 

- Boris -

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Naja - die Polizei hat in der Regeln besseres zu tun und dass viele keine Lust haben als Fischereiaufseher tätig zu sein, kann ich auch verstehen.

Ich hätte aber nichts dagegen, wenn man die Fischereiprüfung sehr viel anspruchsvoller gestalten würde und den Anglern sehr viel besser ausbilden würde. Dabei könnte man aktuelle Erkenntnisse bzgl. der Angelfischerei vermitteln und so evtl. verantwortungsvolles Handeln fördern. Außerdem wurde man den Anglern auch gescheite Argumente geben, um in einer Diskussion mit Angelskeptikern zu bestehen.

Der Angler also als zertifizierter Sportfischer und umsichtiger Naturschützer. ;-)
 

iltis

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Haha das wird wohl nicht passieren.
Aber es ist doch ebenfalls eine Straftat,somit muss auch die Polizei dieser nachgehen
Ob sie Lust haben oder nicht
 

Revilo62

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Ich würde einen anderen Weg einschlagen und nicht noch mehr Reglementierungen fordern, auch wenn ich Deinen :wink: wahrgenommen habe.
Woanders geht es doch auch , das Angeln noch weniger bürokratisieren, Abschaffung der Fischereiprüfung, grundsätzliche Änderung der Gesetzeslage, denn durch diese sieht sich der "Fleischmacher" auch noch im Recht, der Releaser ist ja kriminalisiert ,nicht der Fleischmacher.
Worum es eigentlich geht ist die gesellschaftliche Wahrnehmung der Eigentumsverhältnisse/Pachtverhältnisse und die strikte Umsetzung, sei es durch die Ordnungsmacht oder durch Kontrolleure.
Ohne Übertreibung, aber was hier an manchen Gewässern abgeht, dass müssten die gleichen Leute mal an bestimmten Gewässern in Skandinavien oder noch besser in Kanada oder USA machen, die würden ganz schnell lernen, wer das Hausrecht hat, wenn dann ein Ranger mit vorgehaltener Waffe vor ihnen steht.
So weit soll esja nicht kommen, aber hier spielen viele Faktoren beim Umgang mit Eigentum eine Rolle, da wo so etwas zugelassen wird, wird es immer wieder passieren.
Ich hab selbst in Frankreich gesehen, wie einige Tommy´s lernen mussten, wenn die garde de Peche etwas sagt, dass sie es auch so meinen.
Da wurden denn mal ganz flink Ruten und Zubehör im Wert von mehreren 10 TEUR auf einen Haufen gefeuert, Flatterband drum rum und gewartet, bis die Auslöse von wiederum mehreren 1000 EUR in Bar vorgelegt wurde und das nur, weil man meinte, dass die Nachtangelstrecke nur für Franzosen gilt.
Klingt zwar sehr hart, war aber ein tolles beispiel für Konsequenz.
Nicht das man mit Angst am wasser angelnsoll, ich muss mir aber der möglichen Konsequenzen einer Verfehlung bewusst sein, das fehlt leider in Deutschland.

Tight Lines aus Berlin
 
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iltis

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das glaube ich nicht,wer hat Angst vor Kontrollen in Hessen?
Niemand das passiert nur alle jubeljahre.
 

Walstipper

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Den Sinn einer Schonzeit habe ich ehrlich gesagt nie verstanden - auf die Idee sind sicherlich gichtkranke Vorstandsopas gekommen.

Ist doch wurscht, ob ein Fisch im Oktober, November, ...., Februar oder März entnommen wird - zum Laichen kommt er dann sowieso nicht mehr. Was ist also daran sinnvoll im Oktober zu entnehmen und im April nicht?

Sammal Boris, bist jetzt besoffen?
Entnahme und/oder Release stört Laichfische in der für sie benötigten Konstellation.
Oder was würdest du davon halten, wenn wähend dem F***** plötzlich der Pizzabote mit ner Calzone ins Zimmer platzt ???
 

Fr33

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Servus,

@ Iltis
also wenn die Karte schon wieder teurer wird.... ich bekomm da langsam das Kotzen! :shock:

@ all

Eine schwerere oder gar teurere Prüfung halte ich für kontra-produktiv. Dann haben die Angler ja noch mehr ein Interesse daran die Mühen und Ausgaben finanziell wieder rein zu holen. Im Grunde braucht man nur Kontrollen und ggf. Fanglimits die halt auch überprüft werden müssten. Klar geht das am Rhein nicht optimal - aber momentan ist das Niemandsland..... Tagsüber gibt's extrem selten Kontrollen vom OA oder der WaPo. Gruppen von Anglern werden aus Prinzip nicht kontrolliert....Hab ich live von einem Beamten der WaPo gesagt bekommen, dass die Gefahr zu groß ist und der Nutzen dazu in keinem Verhältnis steht....

Auch ein interessanter Punkt war das Ausweichen der Fische auf Zonen mit kaum bis wenig Angeldruck. Dann kann ich ggf an Seen verstehen wo man nicht mit dem Boot raus darf und die Fische sich auf Untiefen in der Mitte verziehen. Aber im Fluss wie dem Rhein kann ich mir nicht vorstellen, dass die Fische da aus dem stark frequentierten Strömungsarmen Bereichen sich alle in den Hauptstrom verziehen....
 

- Boris -

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Sammal Boris, bist jetzt besoffen?

:p

Entnahme und/oder Release stört Laichfische in der für sie benötigten Konstellation.
Oder was würdest du davon halten, wenn wähend dem F***** plötzlich der Pizzabote mit ner Calzone ins Zimmer platzt ???

Naja - ich hoffe, dass der Fisch (dank möglichst hoher Mindestmaße) bereits mindestens ein Mal ran durfte. :)

Und wenn es ausreichend viele bzw. große Schon- und Laichgebiete gibt, könnte man sicherlich auch darauf verzichten, die Kunstköderangler für 4, 5 oder gar 6 Monate auszusperren.

Das ließe sich auch deutlich einfacher kontrollieren, als jedem einzelnen Angler in den Eimer zu gucken. ;-)
 

Walstipper

Bigfish-Magnet
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Und wenn es ausreichend viele bzw. große Schon- und Laichgebiete gibt, könnte man sicherlich auch darauf verzichten, die Kunstköderangler für 4, 5 oder gar 6 Monate auszusperren.

Generell ein halbes Jahr alles dicht machen is oft unangebracht, das stimmt. Dennoch gibt es durchaus Argumente für eine Schonzeit. Vorallem auch deswegen, weil viele Arten zu dieser Zeit besonders konzentriert aufzuspüren und zu beangeln sind. Manche Arten langen vehementer zu als außerhalb dieser Zeit.

Noch ca 3h, dann Glühwein.
Prost :mrgreen:
 

iltis

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich muss jetzt doch nochmal was loswerden,auch wenn es viele nicht hören oder wahrhaben wollen.
Der Angler verbaut sich selbst alles,egal wie und wo.
Das kann jeder selbst sehen, geht doch mal am Rhein Spazieren,was findet man?
Schnurreste, Maisdosen, Madendosen, tauwurmboxen usw,diese Sachen findet man Zuhauf am Wasser.Ich hab nix liegen lassen sagt jeder, wo kommst denn her,vom Angler.
Ich hab schon soviel am Wasser gesehen und miterlebt,ich bin ca 3-4 mindestens am Wasser pro Woche.Und den Gernsheimer Hafen wurde Geschlossen,nix mehr Angeln.So wirds Unsinn Zukunft immer weiter gehen
Bis nicht mehr viel geht und dann hat der Angler sich mit seinem Verhalten selbst ausgegrenzt.
Es müssen mehr Kontrollen her,und das muss richtig gemacht werden.Fische Artgerecht behandeln und das unter drastische strafen stellen.Was hier in Hessen und der Pfalz teilweise abgeht,ist nicht mehr feierlich.
In Mannheim kommt die Wapo sogar nachts und die kontrollieren alles, Gruppen, einzelne egal alles.
Das wird nicht ganz so viel Schindluder getrieben.
Mein rekord steht bei 2h Angeln mit 3 kontrollen,ich fand nicht schlimm.Nein sogar richtig gut,alle ganz net und korrekt und ich fand top.
Bitte mehr.


@Hessische Rheinkarte
Ja das war meine Info 2016 kostet die Rheinkarte 60€
Das ist ne Frechheit,für das was geleistet wird.Preisanpassung hieß es mal!
Pfalz ca 31€
Mannheim ca55€
Bei verbandsmitgliedschafts gibt's sogar Rabatt.
Nur im Hessischen nicht
 

Bassking

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:p



Naja - ich hoffe, dass der Fisch (dank möglichst hoher Mindestmaße) bereits mindestens ein Mal ran durfte. :)

Soso,

am rhein gibt es ein Maß von sagenhaften 40cm. ( Zander ).

Jetzt stelle ich mal die Frage an entsprechende Kenner .

Habt Ihr in der Laichzeit auch nur einen einzigen Zander (Rogner) zwischen Ende 30 und Mitte 40 gesehen, der einen prallen Bauch hatte?

Ein 40er Zander hat noch nie gelaicht und die Schonmaße sind die reinste Kinderfi$$erei .

Davon ab: die ganze Bandbreite der angenommenen Gründe wird seit 10Jahren+ diskutiert;

das ganze Geschwafel über Potties, Fleischmacher, wenige Kontrollen blablabla.

Zu hohe Entnahme durch Plumpsangler an Zandern???

Ein Witz !

Massenhaftes Kaputtschlagen aller Zander (Massen) , die so angeblich gefangen werden?

Wahnhaft und Vorurteile gegen böse Potties von hochheiligen Releasern...seit vielen Jahren kolpoltiert sollen die Gründe für leere Gewässer sein?

Aufwachen und mal objaktiv bleiben - ich sehe bei uns kaum böse Schlächter und erstrecht nicht in nennenswerten Zahlen.

Die Gewässer (Rhein) werden von sich aus immer schwieriger - darüber darf man gerne diskutieren nur bitte nicht die ewige Laier vom Guten und bösen Angler - das nervt seit vielen Jahren.

Bassking.
 

dietmar

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Ja,

Zander haben die gleichen Eigenschaften wie Vampire, bei Sonnenlicht gehen sie in Flammen auf. Oder vielleicht auch nicht.

Ich angel jetzt noch nicht ganz 40 Jahre. Was ich früher gefangen habe, mit deutlich weniger ausgefuchstem Tackle und was ich heute noch maximal fange, unterscheidet sich sehr stark. Wenn wir früher einen Wettkampf an der Lippe in Stockum hatten und es gut lief, dann reichten 40 kg Weissfisch im Kescher nicht aus, um auch nur unter die ersten zwanzig Besten zu kommen. Im Rhein lagen die Gewichte bei der Anwesenheit von Brassenschwärmen noch deutlich höher. Bis vor ein paar Jahren konnte man die Fangergebnisse der wöchentlichen Wettkampfangeln eines holländischen Vereins an der Ouden Ijssel bis zu 20 Jahre zurück verfolgen. Damals brauchte man für einen Sieg mehr als 30 kg Beute, in den letzten Jahren reichten ein oder zwei kleine Rotaugen zum Sieg. Wenn man dann mal bei so einem Wettfischen sieht, wie die meisten mit den Fischen umgehen, dann ist jedem klar, es liegt nicht nur am Kormoran. Vor 15 Jahren fuhr man nachmittags an den Niederrhein, wenn dann alles im normalen Bereich war, hatte man bis zum frühen Abend seine 5-10 Zander, von denen in der Regel kaum einer untermaßig war. Das Mittelmaß lag bei etwa 65 cm. Man hörte noch von viel größeren Fangzahlen an der Weser oder der Elbe. Wer damals das Glück hatte, einen der wenigen Angelscheine für die sogenannte Stadtwerkestrecke der Ruhr sein Eigen zu nennen, der schaffte seinen Fang an Forellen oder Äschen in Malereimern nach Hause, wenn es gut lief. Heute bleibt man an der gleichen Strecke in der Regel Schneider. Gilt auch für mich. Seit drei Jahren hatte ich keinen Biss mehr dort. Wenn man das heute einem Angelanfänger erzählt, dann hält er dies für Märchen. In der Lippe haben Viele nach mehrtägigem Angeln nicht mal einen maßigen Weissfisch gesehen. Bei Zanderguidings am Rhein mit mehreren Personen fängt in der Regel der Guide noch 1-2 kleine Fische und wenn es mal besonders gut läuft, werden auch noch 1-2 Fische von den Guidinggästen gelandet. Das ist dann aber schon eine recht gute Tour, bei der auch richtig Strecke gemacht wird. Die Kollegen einer anderen Ruhrstrecke fangen fast nur noch Meterhechte. Wow, was für eine tolle Strecke, werden jetzt einige denken. Das will ich auch. Sie fangen aber nur noch diese wenigen Fische. Da ist kein Hecht mehr zwischen 50-90 cm vorhanden. Diese wenigen Meterdamen die sich zu bestimmten Zeiten in bestimmten Bereichen versammeln, sind die Letzten ihrer Art. Wenn die weg sind, war's das. So oder so ähnlich sieht es heute an vielen Gewässern aus. Dies gilt besonders für die sogenannten Ballungsräume. Unter diesem Druck sind viele Vereinsgewässer zu Put&Take Gewässern verkommen. Einmal im Jahr gibt es Besatz, dann wird jeden Tag auf Teufel komm raus geangelt. Drei Wochen später sieht man kaum noch einen Angler. Es heisst warten bis zum nächsten Besatz.

Die Angelerfolge früherer Zeiten sind in der Regel bei weitem nicht mehr zu erreichen. Dies gilt für mehr oder weniger öffentliche Gewässer von großen Verbänden oder Vereinen. Sie haben es in den letzten 20 Jahren versäumt, dem Niedergang der Fischbestände entgegen zu wirken. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Gewässer die früher tot waren, wurden renaturiert und Einleitungen reduziert. Das Leben kam zurück in den Fluss oder Bach, der früher eine Kloake war. Heute werden in manchen Vereinsseen Karpfen in gewaltigen Größen gefangen, deren Gewichte erst durch die Boiliemast möglich wurden. Ob man das gut findet, muß jeder selbst wissen. Dies sind aber eigentlich Ausnahmen, denn generell sieht es eher schlecht mit den Fischbeständen aus.

Es gibt viele Faktoren, die die Fischbestände und die Zusammensetzung der Alterspyramide beeinflussen. Früher und auch heute hörte man oft den Spruch, das Gewässer kann keiner leer angeln. Falsch gedacht, es geht doch, selbst bei so großen Gewässern wie z.B. dem Rhein. Angler sind heute in der Lage, den Fischbestand eines jeden Gewässers nachteilig zu beeinflussen. Angler landen z.B. in Norwegen soviel Fisch an, wie die gesamte norwegische Berufsfischerei zusammen. Es handelt sich also nicht um kleine zu vernachlässigende Mengen.

Viele Gewässer gerieten vor Jahren unter sehr starken anglerischen Druck. Angeln wurde immer beliebter. Dann kam auch noch der Kormoran dazu. Er blieb viele Jahre. Heute sieht man an vielen Gewässern keine Angler mehr und auch der Kormoran fliegt nur noch drüber weg. Für beide lohnt es sich nicht mehr.

Viele Gewässer wurden sauberer und damit nahrungsärmer. Die Abwachsraten der Fische verlangsamten sich. Die Produktivität sank. Das klare Wasser begünstigte auch die Jagd des Kormorans. Dafür erschwerte es die Jagd des Zanders. Die sind nun eher nachts unterwegs.

Die Pegel der Fliessgewässer schwanken immer öfter und erreichen dabei auch die Extremwerte immer schneller. Nun, die meisten Fische dürften damit klar kommen, ihre Eier oder der Nachwuchs leider nicht. Leicht der Zander in dieser Woche noch im flachen Uferbereich einer Buhne, so liegt sein Nest schon ein paar Tage später auf dem Trockenen. Leichen ein paar Weissfische in den wenigen Krautbetten, so reisst ein Hochwasser dieses Kraut wenige Tage später hinfort. Es kommt immer öfter zu Totalausfällen beim Fischnachwuchs. Auch die explodierenden Bestände der Grundeln, der Wollhandkraben und amerikanischen Krebse dürften einiges dazu beitragen.

Angler beeinflussen nicht nur durch die Entnahme von Fischen die Gewässer. Unter starkem Angeldruck verändern auch Fische ihr Verhalten. War vor vielen Jahren das Klopfen auf Welse erfolgreich, so versagt es heute oft an vielen Gewässern. Polderangeln in Holland war für viele Angler früher nur das Abklappern von Brücken und Einmündungen. Nun, an diesen Stellen wächst auch heute noch kaum Gras am Ufer, die Fische stehen aber meistens 100 bis 150 m abseits dieser ehemaligen Spots. Man befischt zwei oder dreimal erfolgreich einen Hechtstandort, danach fängt man dort nie wieder einen Hecht. Es gäbe noch ein paar mehr Beispiele.

Wissen wird auch vergessen. Heute haben die meisten Angler mehr Kunstköder im Rucksack als die meisten Angler damals im gesammten Angelkeller. Klar bringt manchmal ein Köderwechsel ein Ergebnis. Oft sorgt der ständige Köderwechsel und Standortwechsel aber auch für das Gegenteil. Ich habe noch damals gelernt, das man seinen Platz mit fächerförmigen Würfen absucht, also eigentlich keinen Qudratzentimeter auslässt, daß man einen Fisch oft erst mit mehrfachen Würfen "überreden" muß. Viele Angler kommen heute an eine Stelle, machen wenige Würfe und sind schon wieder weg. Das kann erfolgreich sein, wenn man die genauen Standplätze kennt, der Schuß kann aber auch nach hinten losgehen.

In der Regel sind unsere Fischbestände auf dem absteigenden Ast, viele Bestände sind zusammengebrochen. Dafür gibt es viele Gründe, zu denen auch wir Angler selbst gehören. Ausnahmen gibt es eigentlich nur an streng reglementierten Gewässern oder Gewässern, die nur von einer handvoll Anglern befischt werden.

Petri, Dietmar
 

dietmar

BA Guru
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Ich würde einen anderen Weg einschlagen und nicht noch mehr Reglementierungen fordern, auch wenn ich Deinen :wink: wahrgenommen habe.
Woanders geht es doch auch , das Angeln noch weniger bürokratisieren, Abschaffung der Fischereiprüfung, grundsätzliche Änderung der Gesetzeslage, denn durch diese sieht sich der "Fleischmacher" auch noch im Recht, der Releaser ist ja kriminalisiert ,nicht der Fleischmacher. durch die Ordnungsmacht oder durch Kontrolleure.

Hi,

leider ist es nicht so einfach. Nehmen wir mal die Niederlande. Dort ist es ja so, wie Du schreibst. Angeln ist anerkannt, jede Menge Wasser ist vorhanden, offiziell wird vielerorts C&R verordnet oder propagiert. Den Holländern brechen ihre Fischbestände gerade zusammen. Dies hat der Verband sogar schwarz auf weiß, da er selbst die Studien bzw. Gutachten in Auftrag gegeben hat. Hat der Verband aber darauf reagiert? Nein. Seit Jahren existiert ein Gutachten z.B. zum Amsterdam-Nordseekanal. Laut Gutachten ist der Bestand an Zandern und die Alterspyramide zusammen gebrochen. Es gibt eine sehr große Anzahl kleiner Zander, ein paar große Zander und dazwischen klafft eine riesige Lücke. Das Gutachten benennt als Ursache die intensive Befischung durch Berufsfischer, Nebenerwerbsfischer und Angler. Es empfiehlt eine Einstellung jeglicher Befischung für mindestens fünf Jahre. Das Gutachten liegt nun in irgend einer Schublade. Ähnliches gibt es für viele andere Gewässer. So brechen z.B. in Nordholland die Hechtbestände weg, trotz verordnetem C&R. Dort sind die Ursachen die illegale Entnahme von Hechten und die intensive Befischung. Denn es kommt zu einer hohen Sterberate bei den zurückgesetzten Hechten. Ursachen sind in erster Linie das Fischen bei zu hohen Wassertemperaturen (durch den niedrigen Sauerstoffgehalt können sich die Hechte nicht regenerieren) und eine falsche Handhabung (zu lange außerhalb des Wassers, senkrechte Haltung an den Kiemendeckeln). Die nördlichen Fischereiverbände hatten eine Verlängerung der Hechtschonzeit bis zum 1. September geplant (machen einige Vereine in NL bereits so). Da in dem entsprechendem Gremium aber auch Vertreter der Tourismus- und Bootsbranche saßen, wurde dieses Vorhaben verworfen.

Petri, Dietmar
 
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ranseier

Gummipapst
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Den Holländern brechen ihre Fischbestände gerade zusammen.

Nicht nur den Holländern gehts so. Ich war diese Jahr 2 Wochen in schwedisch Lappland, also da, wo in Europa mit am wenigsten Menschen pro km[SUP]2[/SUP] Wasserfläche leben. Natürlich habe ich dort auch geangelt, habe aber auch viel mit Einheimischen gesprochen.

Deren Fazit ist, dass nichts mehr so ist, wie es früher mal war. Berufsfischerei spielt dort eigentlich eine untergeordnete Rolle, am meisten zu schaffen macht ihnen der Angel-Tourismus. Die gut mit dem Auto erreichbaren Angelplätze sind vermüllt und fast fischleer bzw. die Gewässer direkt an den beliebten Wanderwegen (Kungsleden) sind sogar teilweise gesperrt, damit der Bestand eine Chance hat sich zu erholen. Die Gewässerverbauung, Vattenfall sei dank, ist ebenfalls ein riesiges Problem. Laichwanderung wird dadurch unterbunden und Laichplätze vernichtet. Besatzmaßnahmen sind selbst dort notwendig.

Die Samen, in deren Besitz noch einige Gewässer sind, gehen sogar soweit, dass sie das Angeln an ihren Gewässern untersagen. Für einige Samen gehört der Fischfang für den Eigenbedarf noch zum Lebensunterhalt.

Anglerisch ist Schweden sicherlich weit vor Deutschland, was C&R, Umgang mit der Kreatur Fisch sowie Wahrnehmung und Anerkennung der Anglerei in der Öffentlichkeit angeht. Trotzdem haben sie die selben Probleme, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Seinen Fisch fängt man in Lappland immer noch, wenn auch nicht unbedingt den gewünschten Zielfisch. Der Problemfisch ist dort zwar nicht der Zander, sondern die Forelle und der Saibling.

Ist zwar jetzt Jammern auf hohem Niveau, aber die Probleme sind selbst dort offensichtlich.

ranseier
 

kaulbrasse

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Danke Dietmar für deine Beiträge! Fische im Sommer hin und wieder in der Provinz Friesland/Fryslân, und meine subjektiven Eindrücke sehe ich durch deine Beiträge voll bestätigt.
 

Bassking

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Hallo

Vielleicht geht man in der heutigen Zeit von zu großen Erwartungen aus.

Zu Anfang der weichen Welle gab es so Viel zu fangen, das man sogar Anglern unterstellt hat, ihre Zahlen an gefangenen Räubern könnten unmöglich stimmen.

Dann kam man bspw. am rhein darauf, dass laut Tierschutzgesetz der einzige vernünftige Grund zu angeln, die persönliche Versorgung mit Fisch sei.

Das nenne ich nur beim Namen, ohne Wertung !

In den 90ern hatten wir schon einen erheblichen Einbruch, gerade beim Rheinhecht waren die wenigen Exemplare schnell draußen - wenig meint im Hinblick auf den Zander.
Das Marketing der Kunstköderangelei ist inzwischen explodiert und Jeder Anfänger soll möglichst schnell die big 3 - Barsch, Zander,Hecht in seine Erwartungen an Angelei knüpfen - schönen Gruß an Herrn dietel und Berkley beispielsweise :wink:

Ohne Wertung - Nix soll als böse oder schlecht angesehen werden, es geht nur um Zusammentragen möglicher Gründe für weniger Fänge.

So, nun kam plötzlich das aufklaren bspw. des Rheines noch hinzu - weniger Nahrung, mehr spezialisierte Angler (schönen Dank nochmal an Herrn Hansel,äähm - Hänel ) und seinen Chef-Coach.

Nun, egal - weniger Nahrung, weniger Fische, mehr "top" Angler , dazu eine Klimaveränderung, die sich gewaschen hat.

Man muss jetzt stark sein: es wird nieeee wieder so sein, wie zu Anfang.

Und nieee wieder wird man in den Stückzahlen schwelgen , wie damals.

Da hat gutes C+R gegen böses "Fleischmachen" nicht die geringste Ursache dran.

Man kann nur noch das fangen,was die Natur "anbietet" und darum kloppen sich in den sogn Ballungsräume immer mehr Angler.

Lange Rede: heutzutage sollte man über jeden gefangenen, gut maßigen Fisch sehr froh sein, es gibt nicht mehr so Viele :wink:

Bassking
 

barschheini

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moins,

der vollständigkeit halber sollten auch die teilweise drastischen veränderungen durch eingeschleppte arten wie wandermuschel, höckerflohkrebs ect. erwähnt sein.
möchte mal wissen ob die kurz nach der eiszeit auch schon hier waren... aber egal jetzt
 

A von Hönningen

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Vielleicht geht man in der heutigen Zeit von zu großen Erwartungen aus.
Das hat meiner Meinung nach sogar einen großen Einfluss auf das subjektive Empfinden, dass es im persönlichen Umfeld (zu) wenige Fische gibt. Schlägt man eine Angelzeitung auf, oder öffnet man eine einschlägige Internetseite, überall strahlende Sieger, dicke Fische, eitel Sonnenschein, nur um einen herum nicht. Das verzerrt schon mal die Perspektive.
 

dietmar

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Man muss jetzt stark sein: es wird nieeee wieder so sein, wie zu Anfang.

Und nieee wieder wird man in den Stückzahlen schwelgen , wie damals.

Och,

die meisten würden sich die Augen reiben, würde der Rhein mal für mindestens 5-10 Jahre von jeglicher Fischerei verschont bleiben und würden die Kormoranbestände europaweit drastisch und dauerhaft reduziert werden. Dann würde sich ein Fischreichtum einstellen, der deutlich über dem liegen würde, was heute noch existiert. Den Stand der 80- oder 90er Jahre würde er aber sehr wahrscheinlich nicht erreichen. Das verhindern die Umweltfaktoren und die neuen eingewanderten Arten. In den Great Lakes in Nordamerika beziffert man den Rückgang des Schwarzbarschbestandes durch die eingeschleppten Grundeln übrigens mit rund 80 % !!!

Übrigens sorgt verordnetes C&R nicht automatisch für explodierende Fischbestände. In NL gibt es dafür z.B. ein Beispiel. Der Maastrichter Angelverein hatte extreme Probleme mit osteuropäischen Anglern und ihrer Mitnahmementalität. Dann kam auch noch ein Giftunfall dazu. Um den Fischbestand zu schützen und sich des einen Problems zu entledigen, beschloss man ein totales Entnahmeverbot für alle Fischarten. Jetzt mag so mancher glauben, dann müssen die Fischbestände dort ja regelrecht explodiert sein. Leider ist das nicht eingetreten. Auch jetzt nach Jahren bewegt sich der Fischbestand auf einem recht niedrigen Niveau. Warum dort kein Paradies herrscht, fragen sich viele. Eine Antwort hat niemand. Ich vermute mal, das der Fischbestand einfach zu gering ist, um wieder eine größere Reproduktion zu ermöglichen. Irgendwann läßt sich ein Trend nicht mehr beliebig umkehren.

Petri, Dietmar
 

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