Dein Fluss in Ö stellt in seiner Situation sicher einen extremen Fall dar aber ich glaube dass es in andern gleich großen/tiefen Gewässerabschnitten anderer Flüße, auch in der BRD, durch den Kormoran (beider Arten) ähnlich bedingt ist. Gibt es noch weitere Beispiele durch andere Tierarten?
Meines Wissens werden in Geestacht Fische in der Fischtreppe markiert und man kann die Markierungen einsenden. Ein sehr, sehr großer Teil der jährlich angebrachten Markierungen werden schon im gleichen Jahr von Anglerh wieder eigesendet (gibt glaube ich 25 €). Ich habe die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, ich war aber schockiert als ich sie gehört hatte. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass nicht alle Markierungen eingesendet werden. Daher braucht man sich auch nicht wundern, dass der Mittelbau sehr stark ausgedünnt ist. Was Maß hat, bekommt in der Regel eins auf die Rübe.
Wer also ernsthaft meint, dass die Angler keinen großen Einfluss auf die Fischbestände haben, der ignoriert einfach die Fakten.
Dem kann man so nur zustimmen! Für mich bilden sich unserer Fischbestände durch den (teilweise) kombinierten Einfluss vieler Faktoren zurück oder eben andere Arten aufgrund der Veränderung wieder fort! Und das ganze dauert halt eine Weile, sofern Mensch nicht durch sein Handeln eingreift.
Um kurz mal die Dinge zusammenzufassen, die so gesagt wurde und worin (durch ausbleibende Thesenkritik) Einigkeit bestand:
-Hecht löst den Zander auf Dauer in klarer werdenden Gewässern ab (Fall des eisernen Vorhangs, Veränderung der industriellen Produktion etc.)
-Flußbebauungsmaßnahmen wurden mangels Wissen/Erfahrung teilweise fehlerhaft umgesetzt und haben der Fischpopulation dadurch Einschränkungen aufgezwungen )Wehre-> Einfluß auf Migration, schlecht positionierte Fischrreppen, kanalisierung etc
-Anglerischer Druck ist durch schneller und leichter zugängliches Wissen und die "moderne" Form des Angelns gestiegen
-Beliebte Fischarten, die es durch wandelnde Bedingungen eh schon schwerer hatten, werden zusätzlich von mehreren Seiten dezimiert. Siehe Beitrag-> Alterspyramide von Pechi
-Es gibt keine klaren flächendeckenden (vor allem in Großgewässern) Messungen zu den Einzelfischbeständen
Für mich bleibt da nur festzuhalten, was oben schon gesagt wurde; wir können warten, jammern und weiter zugucken und uns selber egoistisch am verbliebenen Rest erfreuen. Solange er noch da ist. Konsequenz? Sarkasmus on:Man spart sich hunderte Euro für Tackle und Vereinsbeiträge etc und geht zwei mal im Jahr Angelurlaub machen....toll. Sarkasmus off
Das wäre und ist der absolute anglerische Rückschritt für mich und will über sowas auch ehrlich gesagt nicht nachdenken...Wenn sich die Sache für uns noch zum Guten (will jetzt keinesfalls pessimistisch den Teufel an die Wand malen, so schnell wird das nicht gänzlich vorbei sein, aber es ist kurz vor 12!!!) wenden soll, liegt das an uns Anglern.
Dafür müsste allerdings sehr viel passieren, abgesehen von dem historischen Ereignis, dass sich ein paar hunderttausend Ärsche gleichzeitig aus ihren Sofas emporheben. Denoch wäre dies der erste Schritt zu:
-Die Stärkung der Anglerlobby in der Politik und der Gesellschaft )Kooperation Angelindustrie (die hängt ja von uns ab) mit den Anglern. Gedanke: Kein hobbyangler hat die Zeit sich vollzeit um Politik und Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern. Da müsste man ggf bezahlte Jobs (finanziert durch Beiträge und der Wirtschaft) einrichten, die sich darum kümmern.
-Die Position von Gewässerwarten und Kontrolleuren sollte erheblich gestärkt werden, attraktiver gemacht werden (aber auch mit damit verbundenen Verpflichtungen) um somit den Einhalt von Gesetzen und Regeln einhalten zu können. Kurz OT: Ich bin weissgott kein Regel und Kontrollfan, beschäftige mich beruflich aktuell eher mit der Kritik an derlei Dingen (Militarisierung von Großsportereignissen), weiss aber dadurch auch dass sie manchmal absolut unverzichtbar sind um den Schutz gewisser Dinge (in meinem Falls gesellsch Minoritäten) garantieren zu können.
Auch sehr interessant, worüber in meiner alten Heimat (Bodensee) aktuell nachgedacht wird! Dort kommt noch hinzu, dass die wenigen Fische durch das Einspülen von Hormonen der Antibabypille (diese können in Klärwerken nicht gefiltert werden, nur durch sehr teure Karbonfilter) paarungsunfähig werden. Gibt öffentlich zugängliche Studien dazu.
Denoch soltle auch hier gesagt werden, dass der Bodensee nur durch den Mensch so fischreich gemacht wurde und als ehemals klarer, per natura nährstoffarmer Voralpensee eine geringerer (und vor allem andere Fischpopulation: Stichwort Karpfen, Zander, Wels) als heute aufwies! Er ist keinesfalls Natur, sondern Kulturlandschaft.
Hoffe trotzdem, dass sich vllt durch die teilweise lokalen schlechten Fangergebnisse entweder die Zahl der ANgler senkt oder sich von da oben mal was rührt, bzw erst von unten und dann von oben. Bleibe guter Dinge und weiter hart am Fisch. Bin glücklicherweise ind er Ecke Heidelberg/Mannheim noch nicht so davon betroffen. Allen anderen als kleiner Mutmacher: Die Natur kennt keinen Stillstand, ist langsam aber dynamisch und passt sich immer der Situation an. Dafür gibt es abertausende Beispiele aus der Vergangenheit!
Nach wie vor Daumen hoch, sehr gute Beiträge hier!