Steuern und Gerechtigkeit (abgetrennt vom PETA Thread)

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joker

Gast
[das deutsche Arbeitgeberpack, welches ich auch noch abfeiern soll.

Hmm, daß selbst bei dem "Arbeitgeberpack" das Geld nicht auf den Bäumen wächst is aber klar, oder? Und daß ein Arbeitgeber i.d.R. 6 Wochen lang den Lohn fortzahlt, dazu ggf für diese Zeit eine andere Arbeitskraft bezahlen muss um die anfallenden Aufträge zu bewältigen (also quasi doppelt zahlt) ist also absolut selbstverständlich?
Mal ernsthaft- klar kann der Arbeitnehmer nichts dafür wenn er krank wird, der Arbeitgeber i.d.R. (hoffentlich) aber auch nicht, muss aber doppelt bluten und sich dessen schämen?
 

NorbertF

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@denyo Ich kenne nichts anderes, ich war bis auf eine kurze 2-jährige Pause durchgehend privat versichert. Schon immer. Kurz nach dem Studium 2 Jahre nicht, da hatte ich nicht genug verdient und durfte nicht :(
Ich bin zufrieden damit, kann nicht klagen. Man muss nur ein wenig aufpassen wenn die $ Zeichen in den Augen auftauchen und man mal kurz durch alle Diagnosegeräte durchsoll :) Aber mein Hausarzt ist prima, der macht nur das Nötigste, Medikamente gibts auch keine wenns nicht zwingend sein muss. Gefällt mir.
Über schlechte Arbeitgeber kann ich auch nicht klagen, meiner ist ehrlich gesagt schon fast unheimlich sozial. Ich bin aber auch nicht empfindlich, habe einiges gesehen in meinen ersten Berufsjahren, weiss daher von was Du redest. Da liegt vieles im Argen, allerdings kann man das so nicht pauschalisieren, es gibt auch viele sehr sehr gute Arbeitgeber.
 

FrankBuchholz

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Der Vater eines von mir privat zusatz versicherten Säuglings hat mich mal mit einer Rechnung von 790 Euro konfrontiert. Der Wurm war mit schwerem Durchfall nachts um halb 1 in ein Kreiskrankenhaus eingeliefert worden, kam zur Beobachtung über Nacht an den Tropf und morgens um acht wieder nach hause. Blöderweise hat der ZIvi nachts am Schalter daneben gegriffen und die gesetzliche Leistung privat in Rechnung gestellt so daß der "Kunde" eine Aufstellung der Kassenleistung erhielt.

Die haben u.a. "psychatrische Leistungen" abgerechnet um auf ihre 790 Flocken zu kommen. Die Geschichte habe ich später einer angestellten Zahnärztin (Uni-Klink) bei einem Glas Rotwein erzählt. Die hat die Augen hochgeschlagen, kurz nachgedacht und gesagt ".. ja, das rechnen wir auch IMMER ab.."

Nur mal so am Rande: Die 2. Antragsfrage bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung nach "Sind Sie bereits Berufsunfähig?" lautet "haben Sie die letzten 5 Jahre psychatrische Leistungen...?"

Andererseits sind viele Vergütungen die die Kassen gewähren absolut unzureichend. Ich habe das Gefühl man drängt die Ärzte in die Unehrlichkeit und läßt sie dort gewähren um zur Not Druck auf sie ausüben zu können.
 

NorbertF

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Andererseits sind viele Vergütungen die die Kassen gewähren absolut unzureichend. Ich habe das Gefühl man drängt die Ärzte in die Unehrlichkeit und läßt sie dort gewähren um zur Not Druck auf sie ausüben zu können.

Meine Frau war beim Zahnarzt, der hat sie allerdings blöd angemacht. Worauf sie nach 5 Minuten gegangen ist.
Dann hat sie bei ihrer (Firmen) Krankenkasse angerufen und denen Bescheid gesagt.
Und tatsächlich: die Abrechnung war über einen 4-stelligen Betrag...auch nur ein Beispiel...
 

- Boris -

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Und tatsächlich: die Abrechnung war über einen 4-stelligen Betrag...

Dabei handelt es sich wahrscheinlich nur um ein Versehen :smile: - oder ist das mittlerweile Reflex!? :sweatsmile:

Ich frage mich jedenfalls nach wie vor, anhand welcher Kriterien die Großartigkeit unseres Gesundheitssystems von Politikern so gerne diagnostiziert wird - aufgrund meiner eigenen mehr oder weniger professionellen Einschätzung würde ich jedenfalls behaupten, dass es sich hierbei nur um eine Fehldiagnose handeln kann... :confused::D
 
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PM500X

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... und meine Psychotherapeutin gleichzeitig meine Lebensgefährtin ist :p:cool:, würde ich nach meiner Einschätzung jedenfalls behaupten, dass es sich hierbei nur um eine Fehldiagnose handeln kann... :rolleyes:

Und die lässt dich bewusst immer noch so unkontrolliert Tackle kaufen & deiner Sucht nachgehen? Vielleicht bist du auch nur ein wissenschaftliches Experiment - und weißt es nicht mal. Und zack, morgen wachste in der Gummi-Zelle auf und darfst zur Aldebaran-BFS-Bantam-Expride-Entzugs-Therapie.... :D
 
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joker

Gast
Aber das Gejammere von Ärzten geht mir auf den ... Das ist einfach nur jammern ohne zu leiden.

Ich nehme mal stark an, Du hast keine Ärzte in Deinem Bekanntenkreis...
Ganz ehrlich- ICH will den Job nicht machen (Gut, klar, 100% Beauty-OPs geht schon- da leidet das Klientel nur Minderwertigkeitskomplexen:rolleyes:). Wenn man als Hausarzt seinen Job ernst nimmt und Patienten nicht nur als Nummern betrachtet ist das ein Knochenjob der psychisch extrem belastend ist und ein vernünftiges Familienleben erheblich einschränkt.
 

bruwator

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.....ich bin Arzt mit Kassenzulassung und war vorher im Krankenhaus tätig.
Jetzt muss ich auch mal meinen Senf zu den Sachen geben worüber hier wild spekuliert wird.
Das vermeintliche "Gejammere" der ach so reichen Ärzte mit starker Lobby etc. bringen mich zum Weinen.
Hätte ich nur die Kassenpraxis, für die ich Miete, Lohn, Versicherung zahle würde ich bei 50 Stunden pro Woche Sprechstunde ca. 1000 Euro Miese machen! Ich bin in den Leistungen für die gesetzlich versicherten Patientin budgetiert! Ich mache jeden Monat ca. für 8000 € Ultraschalleistungen, die nicht vergütet werden.
Die letzten drei Wochen eines Quartals arbeite ich umsonst, da meine Leistungen nicht mehr vergütet werden.
Da möchte ich gerne mal die anderen sehen, die für 2 Wochen bezahlt werden und 4 Wochen arbeiten sollen, oder den Tackledealer, der die letzten zwei Wochen im Monat seine Sachen umsonst rausgibt (ja, auch ich habe Kosten in dieser Zeit...).
Ich bekomme pro Patient einen fixen Betrag von ca. 35 Euro brutto pro Quartal, bei ca. 60% Kosten bleiben 14 Euro brutto und nach Steuern ca. 8,40. Einige kommen mehrmal bei chronischen Erkrankungen, Zeitbedarf pro Quartal bis 2 Std., d.h. ich habe einen Stundenlohn von 4,20...
Ich muss neben hohen Haftpflichtversicherungen, Rente etc. auch noch die Praxis abbezahlen...
Was Zahnärzte abrechnen ist mir egal!
Bzgl. falsch hohen Rechnungen kann ich nur sagen, dass die Kassen alles prüfen und sogar die kleinsten Kleinigkeiten einfach streichen und obwohl nachweisbar erbracht nicht bezahlen.
Ich kann verstehen, dass viele Kollegen einfach keinen Bock mehr haben: http://www.zeit.de/2017/47/landarzt-arbeitsbedingungen-guenter-krause
 

Satori

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das Thema ist denkbar ungeeignet für ein Angelforum. Es bringt mehr Zwist, Missgunst und Missvertauen, daher EDIT
 
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FrankBuchholz

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Ich bekomme pro Patient einen fixen Betrag von ca. 35 Euro brutto pro Quartal,

Wenn es eine Pauschale gibt, wo ist dann das Problem mit dem Budget?

Wie dem auch sei, es gibt für den Hausarzt offenbar nicht viel mehr als 12€ im Monat. Der Einstieg in die GKV liegt bei ca. 120 Euro für einen mittellosen gesunden Menschen der vlt. alle 3-10 Jahre mal im Krankenhaus landet und alle Jubel Jahre mal zum Zahnarzt/Therapeuten etc. In der Spitze zahlt der Patient=Beitragszahler 694€ ohne Pflegeversicherung.

Wo ist die Mark????
 

bruwator

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Wenn es eine Pauschale gibt, wo ist dann das Problem mit dem Budget?

Wie dem auch sei, es gibt für den Hausarzt offenbar nicht viel mehr als 12€ im Monat. Der Einstieg in die GKV liegt bei ca. 120 Euro für einen mittellosen gesunden Menschen der vlt. alle 3-10 Jahre mal im Krankenhaus landet und alle Jubel Jahre mal zum Zahnarzt/Therapeuten etc. In der Spitze zahlt der Patient=Beitragszahler 694€ ohne Pflegeversicherung.

12 Euro im Monat-> 36 im Quartal, Problem Budget:
wenn ich einen festgesetzten Gesamtwert, den ich pro Quartal maximal bekomme mit Patientenzahl übersteige, bekomme ich die zusätzlich behandelten Patienten nicht bezahlt.
Das ist auch der Grund für die langen Wartezeiten für einen Arzttermin bei vielen Kollegen.
 

bruwator

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Jetzt bin ich schockiert :eek::D - da von dir ja auch diese Mistelzweig-Empfehlung kam... :confused:
apropos: die Misteltherapie hilft wirklich, viele Studien dazu verfügbar (auch in großen med. Fachzeitungen veröffentlicht)
Habe lange im Krankenhaus Tumorzentrum betreut und viele Patienten behandelt.
Grade neben Chemo eine gute nebenwirkungsfreie Therapieform...
 

- Boris -

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:smile: Ich versuche diese Aussage jetzt einfach mal zu ignorieren :sweatsmile: - und hoffe dabei, dass dieser Kokolores möglichen Patienten nicht aufgeschwatzt wird, um das Taschengeld des armen Mediziners aufzubessern...
 

bruwator

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:smile: Ich versuche diese Aussage jetzt einfach mal zu ignorieren :sweatsmile: - und hoffe dabei, dass dieser Kokolores möglichen Patienten nicht aufgeschwatzt wird, um das Taschengeld des armen Mediziners aufzubessern...
Präpatat wird selbst gezahlt, fürs Verabreichen bekommt man in der Klinik: NICHTS - wie geschrieben neben/ nach CHEMO gute Wirkung..
 

Ruti_Island

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Gerne.
Als AG hat man die Möglichkeit (je nach gewählter Option) etwa 60% der finanziellen Aufwendung für Angestellte im z.B. im Krankenstand bei den jeweiligen Kassen einzufordern. Die Kassen wollen dazu ab dem 3. Tag den Krankenschein. Bei Krankmeldungen unter 3 Tagen wird das auch ohne Krankenschein an den AG ausbezahlt, da reicht einfach die Meldung des AG. Das wird dann bezahlt, der "Krank gemeldete" Arbeitnehmer wird darüber nicht mal informiert.

Daß da im großen Stil abgezockt wird weiss ich aus sicherer Quelle.

Aber gilt ja eh nur für die Unternehmen mit bis zu 30 Beschäftigten. Das kann bei einer Sozialversicherungsprüfung aber auch ganz schnell auffallen, wenn man die Stundenzettel mit den Krankmeldungen abgleicht.
Wie gesagt, in der Praxis sind mir AAG-Erstattungen in großer Anzahl bisher nicht aufgefallen.
 
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