Ich finde es ganz lustig, dass einer eine Befreiung von der Versicherungspflicht fordert und ein zweiter dem mit dem Verweis auf das tolle System der Schweiz zustimmt - in der es seit 1996 ebenfalls eine Versicherungspflicht gibt. Richtig ist, dass es dort im Prinzip eine Kopfpauschale gibt und deren Versicherungsumfang einen monatlichen Mindestbetrag (als Sockelbetrag, nicht als prozentualen Anteil!) an Eigenleistung erfordert, bevor die Krankenkasse Kosten übernimmt. Die Wahlfreiheit beinhaltet lediglich verschiedene Modelle bei der Erhöhung des Sockelbetrages und Zusatzleistungen. Seit Einführung des Systems sind die Kosten innerhalb von 20 Jahren um 100 % gestiegen und die Gesamtaufwendungen im System sind anteilig am BIP genauso hoch wie bei uns. Das System ist also nicht kostengünstiger als unseres! Interessant ist, dass die Anzahl der Arztbesuche seit dem bei nur 40 % des Deutschen Durchschnitts liegen. Das ist tatsächlich ein ganz enormer Effekt - der aber ganz offenbar nicht die Spur kostenrelevant ist Die Unterschiede sind also ziemlich simpel:
- Einkommensneutralität - jeder zahlt das Selbe
- Höheres Einkommen bei Ärzten und Krankenhäusern/Zeit
Ich weiß nicht, in wie weit Du Brancheninsider bist. Ich bin jedenfalls keiner. Gleichwohl habe ich Ärzte verschiedener Fachrichtungen in der sehr sehr nahen Verwandtschaft und Bekanntschaft, die sowohl in Krankenhäusern als auch selbständig tätig sind und muss sagen, dass die Aussage
Und hier ist der Link zur Schweiz tatsächlich sehr interessant und - aber nur eventuell - aufschlussreich. Denn wie kommt es zu der Aussage, wir hätten in Deutschland zu wenig Ärzte? Immerhin hat sich die Anzahl der praktisch tätigen Ärzte seit 1990 um 50 % erhöht, während die Einwohnerzahl um gerade mal 3 % zugenommen hat. Allerdings hat sich die Anzahl der Arztbesuche je Einwohner in der Zeit mehr als verdoppelt! Bleibt also die Frage: gibt es zu viele Ärzte oder zu viele Arztbesuche?
- Einkommensneutralität - jeder zahlt das Selbe
- Höheres Einkommen bei Ärzten und Krankenhäusern/Zeit
Ich weiß nicht, in wie weit Du Brancheninsider bist. Ich bin jedenfalls keiner. Gleichwohl habe ich Ärzte verschiedener Fachrichtungen in der sehr sehr nahen Verwandtschaft und Bekanntschaft, die sowohl in Krankenhäusern als auch selbständig tätig sind und muss sagen, dass die Aussage
ziemlich undifferenzierter Unsinn ist. Vollkommen richtig ist, dass der Privatpatient (wie ich z.B. ) auf Grund der wesentlich höheren Vergütung je Leistung lukrativer ist und das System praktisch quersubventioniert. Tatsache ist aber auch, dass sowohl die Krankenhäuser als auch die niedergelassenen Ärzte den größten Teil ihres Einkommens (je nach Lage der Praxis natürlich) mit Kassenpatienten erwirtschaften. Und die wenigsten nagen am Hungertuch (vorsichtig ausgedrückt).dafür steht kein Arzt frühs auf, deswegen haben wir mittlerweile auch deutlich zu wenige davon
Und hier ist der Link zur Schweiz tatsächlich sehr interessant und - aber nur eventuell - aufschlussreich. Denn wie kommt es zu der Aussage, wir hätten in Deutschland zu wenig Ärzte? Immerhin hat sich die Anzahl der praktisch tätigen Ärzte seit 1990 um 50 % erhöht, während die Einwohnerzahl um gerade mal 3 % zugenommen hat. Allerdings hat sich die Anzahl der Arztbesuche je Einwohner in der Zeit mehr als verdoppelt! Bleibt also die Frage: gibt es zu viele Ärzte oder zu viele Arztbesuche?