Zum Wolf, also dem Teil mit Mundgeruch & nicht dem hier aktiven Wolf
Das Thema ist ebenso komplex wie konträr. Sehe da Parallelen zu all den anderen Themen zuvor. Es gibt Gegner & es gibt Befürworter..
Beide Parteien treffen aufeinander & es rappelt ordentlich. Letzte Woche bei einem Wolfsplenum erst selbst miterlebt. Ich verstehe dabei jene Gegner, die eine wirklich emotionale Bindung zu ihren Tieren haben, also Privatpersonen mit Kleinviehwirtschaft. Kenne da selbst Beispiele für & muss ehrlich sagen, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, wie traurig die Familien wären, lägen ihre Ziegen platt im Auslauf. Da habe ich totales Verständnis für! Und jetzt kommt jedoch schon das ABER...es ist zumindest in Brandenburg vollkommen umkompliziert, Hilfe anzufordern, um Maßnahmen & Rat zu erhalten, das Risiko deutlich zu minimieren, dass es erst zu Vorfällen kommt. Zumal diesen Personen eine Entschädigung total gleichgültig ist, da nunmal eine emotionale Bindung besteht.
Kurzum...es wird einem in diesem Punkt umfänglich & zügig geholfen! Es besteht sogar ein Interesse daran, um einfach Vorfälle zu vermeiden.
Jetzt kommt ein noch größeres ABER...in Bezug auf konventionelle Landwirte (insofern das Vieh lediglich NUTZvieh ist) bin ich nicht nachsichtig. Die Verluste werden umfänglich & schnell entschädigt. Das Geld fließt also!
Klar steht davor ein kurzer bürokratischer Aufwand, aber dieser ist. PROBLEMLOS zu bewältigen. In Verbindung mit Aussagen wie EXISTENZBEDROHEND wird durch Landwirte leider eine Situation dargestellt, die so schlichtweg nicht zutreffend ist. Die Entschädigung untergliedert nach Nutztierart fängt diese Aussage auf.
Ich wohne selbst mitten im Kerngebiet..meinen ersten Wolf sah ich vor 14 Jahren 200m von unserem Haus ab, als ich zur Arbeit fuhr. Zu dieser Zeit existierte das Thema noch gar nicht in unserer Region.
Losung sehe ich bei jeder 3ten Runde die ich mit meinem Hund durch den Wald gehe & der ist auch der einzige, um den ich mir Sorgen mache. Revierübertritte durch Hunde können für diese negativ enden. Auch hier sind mir 3 Fälle bekannt, wo dies leider geschehen ist. 2 Hunde waren jagdlich geführte Weimaraner auf einem TÜP. Die anderen “streunende“ Dorfhunde. Übrigens dürfen Hunde in Brandenburger Wäldern nicht leinenlos geführt werden, insofern es nicht Hunde beim jagdlichen Einsatz sind.
Ich bin häufig Nachts in Wäldern unterwegs & das vollkommen frei von Furcht vorm Wolf...hatten wir ja zuvor schon einmal das Thema. Der Mensch steht nunmal nicht auf dem Speiseplan, entgegen Camaros Aussage
@Wolf..kurz zum Kiebitz. Der ist sozusagen ein Agrarfolger ums so zu nennen. Ursprüngliches Habitat sind feuchte Schwemmwiesen & nährstoffreiches Grünland, allerdings immer mit Feuchtsenken. Der Verlust dieser hat dazu geführt, dass die aufgrund der späten Vegetationsphase auf vorrangig Maiskulturen zu finden sind. Wäre alles nicht so problematisch, weil Mais ja i.d.R. nach dem Aufgehen kaum noch frequentiert wird, durch zB Spritzungen. Aber, er wächst einfach zu schnell. Die Brutzeit korreliert mit der Aufwuchsphase. Ist der zu hoch (ca. 20cm) werden die Gelege verlassen. Ähnliches siehst Du bei Feldlerche...die fangen zwar an im Getreide zu brüten, verlassen i.d.R. die Gelege & selbst Jungtiere, weil die Anforderung ans Habitat nicht mehr passt.
Es gab definitiv vor der industrialisierten Landwirtschaft, vor der Urbarmachung der Landschaft mehr Kiebitze, weil einfach großflächig mehr Moore, Sümpfe, Schwemmflächen etc vorhanden waren, also Lebensräume mit TOP Bedingungen.
Übrigens haben die noch ein Problem..kolonisierte Brutplätze sind zumeist traditionelle Brutgebiete. Hab so einen Platz bei mir...jedes Jahr beginnen die Kiebitze mit der Brut, egal was drauf angebaut wird..jedes Jahr erfolglos, weil während Brut nochmal gepflügt wird, oder o.G.
1997 waren es noch ca. 160 Brutpaare auf damals noch Grünland. Heute noch 3-5.
Gruss
Bastian