Bitte mal den Ärger auf die Person fokussieren, die so doof war, tief zu fischen. Wahrscheinlich wird Gilles sich künftig davor hüten, Wörter wie "strunzdoof" zu verwenden. Und das ist auch gut so. Er hat aber nicht tief gefischt und das tiefe Befischen nicht für gut befunden. Dass er nen Startseitenartikel kommentiert und Fotos und Einzelfische lobt, finde ich nicht schlimm. Im Gegenteil. Feedback auf die Berichte ist selten geworden. Die Protagonisten freuts sicher, wenn da ein bisschen was geschrieben wird zu Fängen und Fotos.
Ich kann auch gut verstehen, wenn man so viel Zeit und Geld investiert, dass man dann auch "seine" Fische fangen möchte.
Wir haben mehrheitlich flach gefischt. Es geht auch nicht um den Return of Investment. Den wird's niemals geben. Nachdem wir ein paar Zander tief gefangen hatten, hat uns das als Erkenntnisgewinn gereicht. Ich versuche auch, das Gewässer zu verstehen. Und ich habe nix gegen ein paar Zander in der Pfanne. War voll lecker. Einmal nur mit Salat. Einmal mit Nudeln, Salat und Sahnesoße. Fischverzehr gehört für mich zum Angelurlaub dazu. Ich release keine verletzen Fische. Generell nicht. Es soll auch beim Fischen im Flachen zu Blutungen etc. kommen. Wie ich schon sagte:
Aber klar. Es ist immer besser für den Fisch, wenn man ihn flach fängt. Am allerbesten ist es, wenn man ihn gar nicht fängt. Auch das haben wir in Spanien mehrere Stunden am Stück getan.
Und nicht nur da...
Alle, die unten geangelt haben, sind sowieso aus der Schusslinie. Die 25m-Fische haben wir auf dem Filetiertisch beim Bootsanleger gesehen. Es waren die größten Zander, die wir in der Zeit zu Gesicht bekamen. So tief hat von uns niemand gefischt. Wir wollten auch keine Zander, sondern Barsche fangen. Im Startseitenbericht steht:
Wenn wir die Zeichen richtig deuten, musste man tagsüber wohl recht tief fischen (zwischen 15 und 25 Metern), um regelmäßig Zander zu fangen. Das haben Jan, Dustin und ich z.B. nur mal 2 Stunden am letzten Tag gemacht und dabei dann auch ganz ok gefangen.
Im zweiten Bericht steht:
Während Jan, Dustin und ich meistens nicht tiefer als 10 bis 12 Meter gefischt haben, sind die Kollegen in die 18-Meter-Region vorgedrungen und haben da tagsüber viel mehr Zander gefangen als wir. Zieht man noch die Fangerfolge anderer Angler heran, könnte man meinen, dass man sehr tief angeln muss, um jetzt am Tag regelmäßig Zander zu erwischen.
Wir haben tagsüber 1 bis 2 Zander gefangen zu dritt. Zandertechnisch war's ne Pleite bis zur Dämmerung. Ich weiß überhaupt nicht, wer wie lange auf welcher Tiefe geangelt hat. Svens größer Barsch kam aus einem Baum. Sein Schwarzbarsch-Tipp war, das Ufer anzuwerfen und nicht tiefer als 2 m zu fischen. Die Jungs haben nur Sonntag, Montag und Dienstag gefischt. (Mittwoch und Donnerstag war Sturm.) Bersonders lang können sie sich der Tiefenangelei also nicht hingegeben haben.
Ich glaube, dass es oft nicht so einfach ist, die Dinge zu beurteilen, wenn man nur nen Text liest und ein paar Bilder sieht. Ich schreibe diese Texte recht flott runter und erfasse niemals die ganze Wahrheit. Ich war ja auch nicht auf den Booten und versuche nur meine Eindrücke wiederzugeben und den Lesern ein paar Fakten zu liefern. Dass ich die Leute damit in die Schusslinie bringe, ist nicht gut von mir. Ich habe mir die Fotos angeschaut und kann keine Auffälligkeiten erkennen. Mag doof sein. Aber ich gehe (noch) davon aus, dass Fische, die die Wasserschichten wechseln und gesund aussehen, nicht zwingend entnommen werden müssen. Ich weiß aber sicher, dass alle offensichtlich traumatisierten Fische entnommen wurden. Ebenfalls sicher ist, dass ich nicht den ganzen See platt fischen werde.
Lucas hat von Prof. Arlinghaus noch ein paar wissenschaftliche Reports erhalten und wertet die noch aus. Dann fassen wir das alles nochmal zusammen und setzen es auf die Startseite.