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Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Spannender Artikel. Danach gehen zwischen 34% und 70% auf Freizeitfischer, je nach Jahr.
Ich glaube was Angler entnehmen (auch in Binnengewässern) wird manchmal unterschätzt.

Also wer schonmal einen Schleppkutter bei der Arbeit gesehen hat, wird dir da leider widersprechen müssen. So viele Dorsche fangen Angler nie und nimmer. Das glaube ich einfach nicht. Und es gibt ja nicht nur einen dieser Kutter und ich war nicht so oft oben und draußen, dass ich das lückenlos verfolgen könnte. Aber schau mal zu bestimmten Zeiten aufs AIS. Und das Verschwinden riesiger Dorschschwärme wo sozusagen jeder Wurf ein Treffer war von einem Tag auf den anderen steht auf keinen Fall in Zusammenhang mit dem zeitgleichen Auftauchen mehrerer Schleppnetzfischer...

Angler, Küstenfischer und Co. entnehmen Fisch, keine Frage. In der Lage einen Bestand quasi zu vernichten sind aber nur die industriellen Fischer, meiner Meinung nach!
 
S

Snotling4149

Gast
Also wer schonmal einen Schleppkutter bei der Arbeit gesehen hat, wird dir da leider widersprechen müssen. So viele Dorsche fangen Angler nie und nimmer. Das glaube ich einfach nicht. Und es gibt ja nicht nur einen dieser Kutter und ich war nicht so oft oben und draußen, dass ich das lückenlos verfolgen könnte. Aber schau mal zu bestimmten Zeiten aufs AIS. Und das Verschwinden riesiger Dorschschwärme wo sozusagen jeder Wurf ein Treffer war von einem Tag auf den anderen steht auf keinen Fall in Zusammenhang mit dem zeitgleichen Auftauchen mehrerer Schleppnetzfischer...

Angler, Küstenfischer und Co. entnehmen Fisch, keine Frage. In der Lage einen Bestand quasi zu vernichten sind aber nur die industriellen Fischer, meiner Meinung nach!
Hast du den Artikel überhaupt gelesen?
Welcher Teil der Methodik oder der Quellen passt dir denn nicht? Irgendwelche Kritik an den Daten?

"Ich hab n großen Kutter gesehen, und mein Bauchgefühl sagt mir...." ist ein tolles Beispiel für so einiges, was gerade in Debatten über diverse Themen falsch läuft.

Dass es eben nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint ist doch genau der Punkt.
 

Wolf

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ThomasGl

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Moin,
"Ich hab n großen Kutter gesehen, und mein Bauchgefühl sagt mir...." ist ein tolles Beispiel für so einiges, was gerade in Debatten über diverse Themen falsch läuft.
Das denke ich nämlich auch. Meine Eltern hatten vor 20 Jahren einen Dauercampingplatz an der Ostsee in der Nähe der Schleimündung.
Auf diesem Campingplatz war sicherlich 60 Angler mit Boot. Der Großteil hat in "normalen" Mengen entnommen. Soll heißen, man ist rausgefahren und hat geangelt bis die Kiste voll war. Das waren dann zu Zweit circa 10-15 Dorsche um die 60cm. Es gab aber auch eine Hand voll Angler die wirklich "geräubert" haben und das aus monetären Gründen. Diese Angeler hatten jeder zwei bis drei von den rechteckigen, großen Gefriertruhen im Vorzelt. Zu Hause im Keller stand meißt nochmal die selbe Menge. Da passt dann schon eine ganze Menge Fisch rein und dieser wurde auch im "großen Stil" an Bekannte und entfernte Bekannte veräußert.
Ich hatte damals "das Glück" einen alten Campingnachbarn als "Lehrmeister" zu haben. Fritz hat mich immer gebremst als 15-jähriger, nach dem Motto: "Wir hatten gestern genug, heute geht es vom Ufer mit der Spinnrute los und es wird zurückgesetzt!". Erst als die Vorräte leer waren, ging es wieder mit dem Boot raus. Als dann die ersten Echolote für den privaten Gebrauch in Mode kamen, da ging es dann nochmal richtig zur Sache...von einem Fall weiß ich, der hat sich von dem verdienten Geld ein Haus gebaut und Eigentumswohnungen finanziert!
Selbiges beim Heringsangeln in Kappeln. Es gab so Menschen wie meinen Onkel, der irgendwann, nach 40-60 Heringen (für 7 Leute) die Bremse gezogen hat und es gab Menschen die hatten nicht nur ein oder zwei blaue, 220l Fässer voll mit Heringen.

Ich kann mich auch an Brandungsabende erinnern, an denen alle mit 6kg+ DorschFilet nach Hause gegangen sind. Die Zeiten sind lange vorbei.
Wenn ich jetzt sehe, wie viel Zander mache entnehmen, kann ich da gute Paralellen ziehen...das führt jetzt aber am Thema vorbei.
Ich persönlich halte die Zahlen aus dem Bericht für durchaus realistisch, denn ich habe es selber erlebt wie viel Fisch manche Menschen auf nur einem Campingplatz an der Ostsee entnehmen können.

Gruß Thomas
 

Machete

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Egal welche Studien, Argumente und Sichtweisen hier auch aufeinandertreffen: Wer tatsächlich glaubt, dass die Anglerschaft ursächlich für die schwindenden Fischbestände in der Ostsee ist, hat mit Verlaub, für mich einen an der Klatsche. Aber richtig.
 

Jens123+

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Egal welche Studien, Argumente und Sichtweisen hier auch aufeinandertreffen: Wer tatsächlich glaubt, dass die Anglerschaft ursächlich für die schwindenden Fischbestände in der Ostsee ist, hat mit Verlaub, für mich einen an der Klatsche. Aber richtig.
Hauptsächlich halte ich den Angler in der gesamten Ostsee auch nicht dafür verantwortlich. In einigen Teilen der Ostsee wurde und wird aber mit Sicherheit das Problem durch Angler maßgeblich verschärft . Schau dir bei entsprechenden Wetter zum Beispiel die Neustädter Bucht an und dann stell dir die Frage ob die Masse an Angelbooten noch im gesunden Verhältnis zum Fischbestand sein können....
Nicht wenige sind der Meinung, dass ihre Fänge im Verhältnis zur Größe der Ostsee garnicht genug sein können. Diejenigen, die so denken und handeln sind leider keine Einzelfälle
 

katatafisch

Barsch Vader
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Egal welche Studien, Argumente und Sichtweisen hier auch aufeinandertreffen: Wer tatsächlich glaubt, dass die Anglerschaft ursächlich für die schwindenden Fischbestände in der Ostsee ist, hat mit Verlaub, für mich einen an der Klatsche. Aber richtig.
Unglaublich differenziert, schön.
Niemand behauptet, dass es NUR die Angler wären. Aber was jahrzehntelang im Frühjahr allein am Rügendamm abging, kann, wenn die Heringspopulation ohnehin schon durch die gewerbliche Fischerei unter Beschuss steht, nicht ohne Folgen bleiben. Wer das leugnet, der hat... ach, hast Du schon geschrieben.
 
S

Snotling4149

Gast
Egal welche Studien, Argumente und Sichtweisen hier auch aufeinandertreffen: Wer tatsächlich glaubt, dass die Anglerschaft ursächlich für die schwindenden Fischbestände in der Ostsee ist, hat mit Verlaub, für mich einen an der Klatsche. Aber richtig.

Der Artikel dröselt btw. sehr schön auf wie sie zu den Zahlen kommen.
Man läuft regelrecht Gefahr was zu lernen. :tearsofjoy:
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hauptsächlich halte ich den Angler in der gesamten Ostsee auch nicht dafür verantwortlich. In einigen Teilen der Ostsee wurde und wird aber mit Sicherheit das Problem durch Angler maßgeblich verschärft . Schau dir bei entsprechenden Wetter zum Beispiel die Neustädter Bucht an und dann stell dir die Frage ob die Masse an Angelbooten noch im gesunden Verhältnis zum Fischbestand sein können....
Nicht wenige sind der Meinung, dass ihre Fänge im Verhältnis zur Größe der Ostsee garnicht genug sein können. Diejenigen, die so denken und handeln sind leider keine Einzelfälle


Es mag ja sein, dass kleinere Teile der Ostsee anglerisch überfischt sind. Gar keine Frage. Die Neustädter Bucht kenne ich nicht, aber die Ecke zwischen Kühlungsborn und Rostock. Und ja, manchmal ist da ordentlich was los auf dem Wasser...

Und daher gebe ich Machte recht, ohne dir zu widersprechen! Begründung: Die Angelboote konzentrieren sich um die Häfen und Slippen. Wenige Kilometer weiter, wo es keine Häfen und Slippen im nahen Umfeld gibt, gibt es kein einziges Angelboot. Wir sind auch mal längere Touren zum Gucken gefahren. Vor Rerik und weiter westlich vor der Halbinsel Wustrow hat man die Ostsee als Angler fast für sich allein! Genauso weiter östlich von Rostock vorm Darss.

Es müssten also schlimmstenfalls einzelne Gegenden leer geangelt sein. Und es müsste Fisch nach kommen. Das ist aber nicht der Fall.

Gleiches gilt für den Hering. Mir kann doch niemand erzählen, dass ein paar tausend Angler, die auf wenigen begrenzten Stellen angeln, eine Massenfischart wie den Hering ernstlich gefährden.

Und ja, ich habe den Artikel gelesen. Ich bestreite aber die Schlussfolgerung daraus.
 

Machete

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Hauptsächlich halte ich den Angler in der gesamten Ostsee auch nicht dafür verantwortlich. In einigen Teilen der Ostsee wurde und wird aber mit Sicherheit das Problem durch Angler maßgeblich verschärft . Schau dir bei entsprechenden Wetter zum Beispiel die Neustädter Bucht an und dann stell dir die Frage ob die Masse an Angelbooten noch im gesunden Verhältnis zum Fischbestand sein können....
Nicht wenige sind der Meinung, dass ihre Fänge im Verhältnis zur Größe der Ostsee garnicht genug sein können. Diejenigen, die so denken und handeln sind leider keine Einzelfälle

Da bin ich völlig bei dir. Allerdings und darum ging es mir in der Sache, sind diese Angler, nicht die Ursache für die miesen Bestände und rückläufigen Zahlen. Sie verschärfen maximal die eh schon schlechte Situation.
 

eszett

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Bin gerade von 8 Tagen Rügen zurück (3 Tage mit Fliege auf Mefo - 5 Tage mit Bigbaits auf Hechte) - alles via Wathose erschlossen.
Was soll ich sagen. Ganz hartes Brot. Es gab einen Biss und bei den 2 Mitstreitern noch insgesamt einen Hecht und einen Mefo-Nachläufer.
Sicherlich war der Wind/Sturm + Temperatursturz eine Erklärung, was auch immer. Trotzdem sind die Zeiten von „Bodden-Hechte zählen nicht“ definitiv vorbei.
Landschaftlich war es aber toll und ich baue mir dadurch viel Freude für den nächsten Berlin-Barsch auf. Der Ehrgeiz ist trotzdem weiterhin geweckt und ich denke auch die Rügener Boddengewässer werden nochmal eine Revenge annehmen müssen.
 

katatafisch

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Studien dienen immer irgendwem; vornehmlich denen, die diese bezahlen. Daran ist aber nichts lustig. Leider.
Also sollten wir alle Studien als interessengesteuert rundweg ablehnen und uns auf unsere Intuition verlassen?
Tut mir leid, das ist einfach Stammtischniveau. Wenn Du Einwände hast, dann äußere Deine Kritik methodisch und sag einfach, welche Schwächen die Studie Deiner Meinung nach hat.
"Die Schlussfolgerung widerspricht meinem Bauchgefühl." ist übrigens keine methodische Kritik.
 
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Snotling4149

Gast
Studien dienen immer irgendwem; vornehmlich denen, die diese bezahlen. Daran ist aber nichts lustig. Leider.
Das ist praktisch. Man liest den Titel durch. Und wenns einem nicht gefällt kann man sich entscheiden, dass die Studie eh gekauft ist. Das spart so viel Zeit. :tearsofjoy:
Ich empfehle auch "Lügenpresse" und "Systemmedien".
Ich lass euch jetzt aber in Ruhe hier. Hab ja an der Ostsee nix zu tun.
 

Machete

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@eszett
Also sollten wir alle Studien als interessengesteuert rundweg ablehnen und uns auf unsere Intuition verlassen?
Tut mir leid, das ist einfach Stammtischniveau. Wenn Du Einwände hast, dann äußere Deine Kritik methodisch und sag einfach, welche Schwächen die Studie Deiner Meinung nach hat.
"Die Schlussfolgerung widerspricht meinem Bauchgefühl." ist übrigens keine methodische Kritik.

Wenn du gern seitenweise theoretisierst, Tabellen und Statistiken wälzt und irgendwelche Schubladen verteilst, dann ist das deine Sache. Völlig ok. Allerdings habe ich darauf keine Lust. Mein Standpunkt ist klar; den muss ich dir auch nicht erklären oder mein "Bauchgefühl" verifizieren. Unterschiedliche Standpunkte sind ja nicht dazu da, dass man sie irgendwann egalisiert.

@Snotling4149 Für dich gilt dasselbe.
 

FrankBuchholz

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Es müssten also schlimmstenfalls einzelne Gegenden leer geangelt sein. Und es müsste Fisch nach kommen. Das ist aber nicht der Fall.

Grundsätzlich sehe ich das ähnlich, es ist jedoch kein Argument gegen einen erheblichen anglerischen Beitrag an der Nutzung denn Fische wandern ja auch.

Der Witz ist dass ein Beitrag zur Gesamtnutzung an sich wenig problematisch ist denn es braucht beim Dorsch lächerlich wenige adulte, exponential überproduktive Elterntiere >70cm umd die Milliarden von Eiern freizusetzen die nötig sind um den Bestand einigermaßen nutzbar zu halten.

Wenn wir wissen wollen wer die "Schuld" trägt müssen wir schauen wohin die Profis rethorische Nebelkerzen werfen. Neulich kam ein Nebenerwerbsfischer zu mir in die Werkstatt. Er hat zwar gesagt dass er auch anglen würde aber natürlich nichts gekauft. Ich musste trotzdem nett zu ihm sein weil er im Hauptberuf für die Werft, also meinen Vermieter, tätig war.

Er fing an rumzujammern:
"die beste Zeit Januar bis März haben sie uns ja genommen"
Ich:
"Die beste Zeit ist es deshalb weil ihr dann Laichdorsche fangt und den Rogen lukrativ nach Skandinavien verkauft?!"
Er.
"Es gibt ja schon viele Kutter da läuft das Alles (Schlachten) schon automatisch..." (als ob der Rogen nicht verwertet würde.)

Er hatte zwar selber keinen großen Kutter mit denen er weite Touren auf Laichdorsch fahren konnte, war aber freundschaftlich/familär eng mit Haptberuflern venetzt und sprach in gewissem Sinne auch für sie.
 

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