@Meridian: Eigentlich wollte ich Dir ja nicht noch mal in den Rücken fallen, aber an vier Stellen muss ich nun doch noch mal nachtreten 
 
A)
Die Karte mit den Schutzgebieten in der AWZ ist schon richtig. Aber sie ist im vorliegenden Fall nicht maßgeblich, weil sich das von schlotterschätt angeführte Zitat aus der Stellungnahme des NABU auf alle Natura 2000 Gebiete der Nord- und Ostsee bezieht. Darum war ich dann so frei und habe den 
Link zur Darstellung 
aller Natura 2000 Gebiete in der Ostsee gepostet. Es handelt sich also keineswegs um nur ganz kleine Flächen weitab der Küste, für die der NABU weitreichende Angelverbote fordert.
B)
Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass die Angelverbote auf Rügen für die Bereiche Arkona und Kreptitz (ich bezeichne das großräumig als Bereich Bakenberg) kommen. Ich bin aber ebenso überzeugt, dass das zunächst auch nur das Angeln betreffen wird. Niemand wird es wagen, dort den Touristen das Betreten des Strandes zu untersagen, ebenso den Einheimischen. Denn so sieht es überall auf Rügen aus und so wird es auch da wieder kommen. Noch ist das natürlich nur meine böse Vorahnung, aber meine Glaskugel ist bei Vollmond mundgeblasen und irrt sich nie 

 Und ganz ehrlich: Deine Ansicht, dass das zu Recht erfolgen wird, teile ich überhaupt nicht. Zeitlich an Brutzeiten orientierte Verbote hingegen würden mir eher plausibel erscheinen.
C)
Die Antwort auf die Frage, was die UV mit den ja tatsächlich geforderten Angelverboten bezwecken möchten, habe ich mir selbst zusammenfantasiert. In meiner Theorie ist die einfache Antwort wieder: Salamitaktik. Erst die Nutzer mit der schlechtesten Lobby verdrängen (Angler, Kiter, Surfer, Motorbootfahrer). Dann kommen die Segler und Paddler. Und die Spaziergänger (also die größte Masse) kommen dann als letztes dran. Denen kommt man im Übrigen sogar langfristig ganz simpel dadurch bei, die Wege nicht mehr zu unterhalten, dann zu sperren und am Ende noch lediglich 10% des Wegenetzes übrig zu haben. Das große Gesamtziel sind - und das ist ja nicht neu und wird ja auch seitens der UV gar nicht bestritten - nutzungsfreie Zonen. Nur die Größe - die ist der eigentliche Kampfplatz.
D)
Die Politik macht von sich aus nix. Garrrrrrr nix. Die macht was, wenn jemand kommt und was will. Was ich im Übrigen zunächst mal gar nicht so verwerflich finde. Im Falle der Umweltgesetzgebung bedeutet das, dass zunächst mal die Lobby der UV ackert, um Regelungen in ihrem Sinne zu erlangen. Dann ackert die Lobby der Landwirtschaft dagegen (aber die ist ja per se böse 

). Und so machen das alle anderen eben auch. Hierbei spielt übrigens die Personenstärke der hinter den Lobbyisten stehenden Gruppen gar keine Rolle. Entscheidend ist die Frage, ob deren Motive eine politische Auswirkung haben können. Oder anders gesagt: die Angler wählen ja keine Anglerpartei, sondern verteilen sich auf das gesamte politische Spektrum. Deren Wahlentscheidung hängt von ganz anderen Faktoren ab (Maslow), angeln kommt da ganz hinten. Und selbst wenn Angler wollten - es beschäftigt sich ja auch keine Partei mit deren Interessen. Beim NABU etc. sieht das ganz anders aus. Deren Tun und Werben kann wesentlich mehr Wähler bewegen, weil hier immer suggeriert wird, dass es sich global um existenzielle Fragen handele, deren lokale Antwort wir zum Erhalt der Menschheit geben müssten. Vornehmlich geht es um dabei um Bewegungen von den "Volksparteien" zu den Grünen. Die sind von den einen (Grünen) gewollt, die anderen wollen die natürlich verhindern und fangen an, sich anzupassen. Was ich damit sagen will: auch die Natura 2000 Grundlagen sind nur das Endprodukt dessen, was die UV durch langwierige Lobbyarbeit zu erreichen in der Lage waren. Es handelt sich keineswegs um politische Entscheidungen, mit denen die UV gar nichts zu tun hätten.
Zur Verteidigung von Meridian möchte ich aber anmerken, dass auch BA als klasse Filterblase fungiert. Da fühlen sich natürlich alle in ihrem direkten Umfeld durch Einschränkungen gegängelt, können sich gegenseitig bestätigen, dass alles immer schlimmer wird und ihrem Unmut über die vermutlich Schuldigen freien Lauf lassen. Da schadet es m.E. gar nicht, dass auch mal jemand hartnäckig das Gegenteil behauptet. Und nicht ganz wenig davon ist ja auch eine Wahrheit 

. Insofern empfinde ich das Vorgehen einiger hier gegen Meridian als reichlich unwürdig.