uglyripper schrieb:
NorbertF schrieb:
Zwischen gezüchteter Nahrung und Ausbeutung natürlicher Resourcen (Wildtiere) sehe ich schon einen Unterschied, aber das führt jetzt wohl zu weit.
Seit wann sind Rind/Schwein/Huhn keine Lebewesen wie jedes andere auch, sondern lediglich "gezüchtete Nahrung"?
Wie lange schon? Uff. Schwierige Frage, müsste ich recherchieren. Ich denke mindestens seit 100 Jahren so richtig übel, aber auch schon früher in kleinerem Ausmaß.
Ich denke wie haben uns da missverstanden. Mir gehts darum dass der wildlebende Fischbestand in vielen Gegenden kaum noch vorhanden ist, wir sind zu viele Menschen, schon lange, um uns von Jagd und Fischerei ernähren zu können. Zuchttiere sind hingegen in fast beliebiger Menge vorhanden.
@Camaro: gute Punkte, ich kaufe auch am liebsten hochwertiges Biofleisch. Und von der ganzen Chemie / Geschmacksverstärkern etc. wird man ohnehin krank. Ich kann jedem der zB an Allergien / Heuschnupfen leidet empfehlen mal die Ernährung dahingehend zu änndern...das gibt eine (positive) Überraschung!
Jede Fischbulette von freilebenden Fischen, die einen Burger ersetzt ist tatsächlich Beitrag zum Tierschutz, "ökokonformeres" Fleisch kann man nicht bekommen.
Das ist leider der große Denkfehler den viele Ökotheoretiker machen. Jeder weitere freilebende Fisch der getötet wird bringt uns dem 0,0 Bestand einen Schritt näher. Die meisten Gewässer sind längst dermaßen ausgebeutet dass einem die Tränen kommen wenn man die früheren Zustände noch kennt. Ein totales Entnahmeverbot wäre vielerorts längst überfällig bis sich wieder der Bestand erholt. Und danach dann sehr sehr viel strengere Entnahmegrenzen. Wieviele Arten müssen denn noch ausgerottet werden bis das ins Hirn geht?
Ordentlich bewirtschaftete Gewässer gibt es natürlich auch, von denen rede ich nicht. Aber ist das wirklich noch "Wildfisch"? Das ist eher Zucht in offenen Gewässern...
NorbertF schrieb:
&R wird ja nicht betrieben weil die Leute zu zart besaitet sind um Tiere zu töten, sondern weil sie keine Lust haben in leergefischten Gewässern zu angeln.
Ach so? Tierschutz als Mittel zum Zweck also.
Nochmal zum Mitschreiben: Mit Tierschutz hat das nichts zu tun! Bestandsschutz ohne aufs Angeln verzichten zu müssen würde ich das eher nennen. Richtig: besser ists dann nicht zu angeln. Aber man muss ja nicht immer das Kind mit dem Bad ausschütten. Und zu sagen dass angeln besser für die Fische ist wenn man die Fische dann umbringt ist auch ein wenig krank....
Das ist genauso ehrlich und sinnvoll, wie das SUV vorm Bioladen. Seit wann existieren wilde Tiere ausschließlich zur Freizeitbelustigung einiger Angler? So jedenfalls muss ein unbeteiligter Dritter die Aussage deuten.
Wie gesagt, ich bin absolut für ein sinnvolles C&R. Aber die Attitüde, die hier auch teilweise aus den Beiträgen spricht ist unehrlich.
Gruß, ugly
Es ist
absolut ehrlich, wie solls bitte noch ehrlicher gehen? Wenn ich sagen würde dass C&R dem Tierschutz dient, das wäre unehrlich. Ich sage aber es dient dazu dass man weiterhin angeln kann, weils ohne Fische langweilig ist...NOCH ehrlicher geht wohl kaum.
Es ist richtig dass die Fische dann die Freizeitbelustigung der Angler sind. So wie Pferde die der Reiter, Hunde die der Halter, Käfighasen und und und und...die haben auch meist keinen Spaß dran.
Es wird Zeit dass angeln als Freizeitbeschäftigung an sich als sinnvoll anerkannt wird und nicht mehr die Nahrungsbeschaffung als Legitimation herhalten muss. Es ist vielerorts bereits 5 nach 12. Die Gewässer leer leer leer.
Überall sonst auf der Welt klappt es doch auch, warum nicht in Deutschland?
Allerdings ists mir auch relativ egal wie das in Deutschland gemacht wird, ich fische ja in Frankreich. Dort ist C&R vielerorts nicht nur gern gesehen, sondern sogar Vorschrift. Dennoch wundert mich diese perverse Regelung doch sehr stark: "Angeln ist nur dann keine Tierquälerei wenn man den Fisch danach umbringt." So ein typisch deutsches Konstrukt, über das der Rest der Welt den Kopf schüttelt. Und ich halt auch.
P.S.: der SUV vorm Bioladen ist auch ein komisches Argument. Was hat Autofahren mit Ernährung zu tun? Wieso sollte jemand der einen SUV fährt kein Interesse an hochwertiger Nahrung haben? Ich finde das sogar logisch: teures Auto und teures Essen
P.P.S: ich hoffe der Beitrag ist nicht aggressiv, so ist er nicht gemeint.
Im Übrigen finde ich es toll wenn jemand noch Gewässer hat die eine gewisse Entnahme "vertragen". Mir gehts nur um den Raubbau, der vielerorts stattfindet (bzw. stattgefunden hat..jetzt nicht mehr, da leer).