Interessant ist mit welcher Pauschalität die "Lager" oft an die Sache herangehen. Entweder man ist der "Knüppler" oder der C & R betreibende "Fischquäler".
Ich denke, wie so oft, liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Und: Sowohl Catch & Release als auch die Entnahme muss richtig und gut gemacht werden. Leider sehe ich es bei uns in der Gegend regelmäßig, dass Fische nicht richtig getötet und/oder anschließend gelagert werden. Auch bei Catch & Release gibt es natürlich Einiges, vielleicht sogar mehr, falsch zu machen. Ich denke da an endloses "Rummachen" mit dem Fisch und das Messen auf dem Boden.
Da ich an der Ostsee- bzw. Boddenküste lebe und in den Genuss verschiedenster Fischarten komme, praktiziere ich Beides. Aber egal, ob der Fisch entnommen werden soll oder wieder zurückgeht, höchste Priorität hat die zügige Behandlung der Fische.
Und da scheitert es bei Vielen, egal wie man sonst zur Verwertung (kulinarisch und/oder medial) steht. Das fängt damit an, dass kein Kescher oder Landehandschuh griffbereit ist, was nicht selten zu einer unnötigen Verlängerung des Drills, Verletzungen des Fisches und/oder des Anglers oder gar einem Abriss führt. Dann ist kein ordentlicher Totschläger, kein Hakenlöser/Zange und/oder kein scharfes Messer dabei und es wird mit den abenteuerlichsten Gegenstände an dem Fisch rumgemacht...
Demnach muss gelten: Wer angelt, sollte so ausgerüstet sein, dass er den Fisch schnellstmöglich und schonenstmöglich versorgen kann, was immer das auch für ihn heißen mag. Bei mir geht es soweit, dass ich bei Entnahmen sogar vor dem Lösen der Haken betäube und töte und z.B. bei Drillingen immer die Widerhaken andrücke (damit das Enthaken unproblematisch geht).
Ich sehe aber insgesamt eine positive Entwicklung... nicht nur, aber auch bei Youtube sind vermehrt Videos jüngerer Protangonisten zu sehen, die nicht nur Catch & Release um jeden Preis, sondern auch maßvolle Entnahme zeigen (z.B. Brosef oder Joshi und Maxi). Ich denke, da liegt auch ein guter Weg.