Bleiverbot in der EU geplant

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DanT

Echo-Orakel
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Ich kenne zwar nicht den Verbrauch an Infanteriemunition aber es geht ja nicht um den Rohstoff Blei als solches, sondern um den Gefahrstoffeintrag. In der Ukraine werden täglich bis zu 3000 Tonnen Artillerieimunition verschossen. Und die selbe EU, der bislang jede Waffenlieferung nicht schnell genug gehen konnte, will jetzt den friedliebenden Fischern ihr Schrotblei verbieten.

Ja nee, ist klar. Spricht für sich, oder?

So ein Scheinargument ist in diesem Thema wohl Fehl am Platz.
 

Trawar

BA Guru
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Wir wollen Bleiverbot aber...
Wir wollen Frieden aber....
Wir wollen Umweltschutz aber...
Wir wollen aber...

Es kommt immer ein aber hinterher und solange das so ist, Gieße ich mir meine Bleie weiter vor mich hin und nutze diese.
Handelsverbot ist mir egal, Kontrollen wird es wahrscheinlich wie immer keine geben, also who cares.

Ich würde ja auf Wolfram umsteigen aber...
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich versuche es derzeit mit Edelstahl, wo neben Eisen und Kohlenstoff, vor allem Chrom (Muss), Nickel, Titan, Molybdän oder Vanadium Legierungsbestandteil sind bzw. sein können
Warum verwendest du nicht einfachen Kohlenstoffstahl, da würden die angeführten Zusätze (von denen ich nicht weiß, ob da welche giftig sind) wegfallen und er wäre preisgünstiger als Edelstahl?

Einfacher Stahl hat mMn ökologische Vorteile:
- Hauptbestandteil ist ungiftiges Eisen
- abgerissene Gewichte verschwinden mit der Zeit durch Verrosten ungiftig aus Gewässern

Ich jedenfalls mache damit seit ca. 8 Jahren gute Erfahrungen beim Zanderangeln in der Donau; mit Jigs, Dropshot, Vorschaltgewichten (ähnlich Chebu), manchmal Grundangeln. Dass die Gewichte rosten, ist für mich dabei kein großes Thema.
 
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DanT

Echo-Orakel
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Es ist halt nicht wirklich zielführend so zu Argumentieren.

"Erst wenn Partei A und Partei B den Fall X machen, reden wir über ein Bleiverbot bei Freizeitanglern."

Diese Argumentationskultur wird ja gern (aber nicht nur), in diversen soziale Medien propagiert.
Bei solch einer Argumentation kann jedes Thema nach einem Kommentar beendet werden und verhindert sich konstruktiv mit einem Thema auseinander zu setzen, weil man sich mit dem eigentlich Thema nicht mehr auseinandersetzen muss.
 

Michi Back

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Oh, mir ging es nur um das Aufzeigen des juristisch relevanten Begriffs der Verhältnismäßigkeit. Lass uns politische Diskussionen in einem Anglerboard vermeiden. Zumal das Infragestellen des Begriffs Selbstverteidigung in diesem Fall in Dtl. strafbewährt ist.

Was ja auch wieder für sich spricht.
 

Mohrchen

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Warum verwendest du nicht einfachen Kohlenstoffstahl, da würden die angeführten Zusätze (von denen ich nicht weiß, ob da welche giftig sind) wegfallen und er wäre preisgünstiger als Edelstahl?

Einfacher Stahl hat mMn ökologische Vorteile:
- Hauptbestandteil ist ungiftiges Eisen
- abgerissene Gewichte verschwinden mit der Zeit durch Verrosten ungiftig aus Gewässern

Ich jedenfalls mache damit seit ca. 8 Jahren gute Erfahrungen beim Zanderangeln in der Donau; mit Jigs, Dropshot, Vorschaltgewichten (ähnlich Chebu), manchmal Grundangeln. Dass die Gewichte rosten, ist für mich dabei kein goßes Thema.
Woher bekomme ich Gewichte aus Allgemeinem Baustahl zum Angeln?
 

Michi Back

Twitch-Titan
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Für normales Grundangeln werden sehr gerne Muttern verwendet. In hängetrachtigen Gebieten habe ich es für 's Dropshot wegen der Form auch mal mit Nägeln versucht. Hier aber immer darauf achten, dass es unverzinkte Nägel sind. Sonst macht das ganze keinen Sinn.
 

Joseph

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Warum verwendest du nicht einfachen Kohlenstoffstahl, da würden die angeführten Zusätze (von denen ich nicht weiß, ob da welche giftig sind) wegfallen und er wäre preisgünstiger als Edelstahl?

Einfacher Stahl hat mMn ökologische Vorteile:
- Hauptbestandteil ist ungiftiges Eisen
- abgerissene Gewichte verschwinden mit der Zeit durch Verrosten ungiftig aus Gewässern

Ich jedenfalls mache damit seit ca. 8 Jahren gute Erfahrungen beim Zanderangeln in der Donau; mit Jigs, Dropshot, Vorschaltgewichten (ähnlich Chebu), manchmal Grundangeln. Dass die Gewichte rosten, ist für mich dabei kein goßes Thema.
Du verwendest normale Jighaken aus Stahl??
Rein interessehalber täte ich mich für das Herstellungsverfahren interessieren.
Stahl hat ja einen um ca. 1000 °C höheren Schmelzpunkt als Blei. Nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Herstellung sondern auch der eigentliche Vorgang interessiert mich.
Man kann z.B. nicht wie beim Blei die verschiedenen Gewichte um einen Jighaken giessen, ohne den Haken zu beeinträchtigen.
Hast du da Infos??
Durchlaufgewichte aus Stahl wäre einfacher.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Woher bekomme ich Gewichte aus Allgemeinem Baustahl zum Angeln?
Eine mir bekannte Quelle für Jigs, (Halb-)Kugeln und Grundgewichte aus einfachem Stahl ist: https://www.rubig-shop.com/produkt-kategorie/angelzubehoer-stahl-statt-blei/

Vielleicht gibt es aktuell deutlich mehr Angebote für Stahlgewichte - nicht nur für Edelstahl -, sondern auch einfachen Stahl.
Ich bin diesbezüglich leider nicht so gut informiert, weil ich mir Stahlgewichte für verschiedene Angelarten seit 2017 für den Eigenbedarf selbst bastle, wie vielleicht schon aus meinem seit 2019 bestehenden Stahljigs-Thread bekannt ist.

Damals gab es mWn überhaupt noch kaum Angelgewichte aus Stahl zu kaufen. Ich wollte aber endlich auf praktikable Bleialternativen - vor allem für Jigs - umsteigen, weswegen ich mir selbst Lösungen, die mit einfachen Heimwerkermöglichkeiten auch realisierbar sind, überlegt habe.

Falls Interesse am und Möglichkeit zum Selbstbau besteht, möchte ich auf die Bauanleitungen (inkl. Bezugsquellen fürs Rohmaterial) auf meiner kleinen, privaten Website www.stahljigs.at verweisen.
 

FischeAngler

Echo-Orakel
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Also bin voll dabei, wenn die EU das umsetzen mag, aber die EU möchte dann bitte auch alle meine Jigköpfe und Bleigewichte zurück kaufen. Ich biete an, die Gewichte gegen ein Metall ähnlicher Dichte zu tauschen, mir schwebt da das Element mit dem Symbol "Au" im Periodensystem vor.

Ansonsten geht mein Gruß nach Brüssel, dann muss ich leider passen, Sorry.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Du verwendest normale Jighaken aus Stahl?? ...
Man kann z.B. nicht wie beim Blei die verschiedenen Gewichte um einen Jighaken giessen, ohne den Haken zu beeinträchtigen.
Hast du da Infos??
Ja, ich verwende ganz normale Jighaken. Die Haken werden bei mir gar nicht erhitzt, denn man kann Stahljigs ja relativ einfach auch ganz ohne Gießen herstellen, indem man zB einen Schlitz in eine Stahlkugel schneidet und den Jighaken darin befestigt.

Ich mache das bei meinen eingeschränkten Heimwerkermöglichkeiten mit Montagekleber. Diesen Kleber verwende ich, weil er nicht so bombenfest wie zum ein 2-Komponentenkleber hält, was aber den Vorteil hat, dass die Klebestelle bei entsprechendem Zug aufgehen kann, wenn zB der Kopf zwischen Steinen festklemmt, wodurch man nicht den Gummiköder bzw. die ganze Montage verliert, sondern nur die Stahlkugel.
So ein Stahljig sieht zB so aus:


Um auch noch den Kleber zu vermeiden, befestige ich seit Kurzem den Haken stattdessen mit kleinen Holzkeilen, die ich in den Schlitz schlage, was den Haken festklemmt. Wenn man nicht gerade Gewaltwürfe macht, hält der Haken damit ausreichend gut.
StahljigMitHolzkeilen1_183528_275x130.jpg

Mehr Bilder und Details zu beiden Befestigungsarten sind hier zu sehen: https://stahljigs.at/jighaken.htm

Professionell wird der Haken zB mittels eines Pressvorgangs in der Stahlkugel fixiert.
Wie hier bei einem Edelstahl-Jig von IronClaw :
ironclaw.jpg

Einen anderen Weg hat dieser Hersteller (Rübig) gewählt:
20210927_234216.jpg
20210927_235237_H176.jpg
kugelhaelften_H176.jpg

Hier werden 2 Halbkugeln aus einfachem Stahl mit dem Haken dazwischen zusammengeklebt.
 

Joseph

Finesse-Fux
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Danke für deine Antwort @Stahljigger .
Hat zwar alles irgendwie den Touch von Versuch bzw. Provisorium....aber erfüllt wohl seinen Zweck und geht in eine evolutionäre Richtung.
Wie ist es mit der Lebensdauer??
Ich vermute die Haken überleben die Kugel um einiges!?
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hat zwar alles irgendwie den Touch von Versuch bzw. Provisorium....aber erfüllt wohl seinen Zweck
Ja, meine Eigenkreaktionen sind aufgrund der beschränkten Möglichkeiten, die ich als Heimwerker habe, natürlich nur Basteleien. Aber wie du schreibst, erfüllen sie ihren Zweck. Ich fange damit auch meine Zander. Und ich konnte mich dadurch vom fast ausschließlichen jahrzehntelangen Blei-Diktat der Hersteller befreien, was vor ca. 8 Jahren mein Ziel war.
und geht in eine evolutionäre Richtung.
Ja, aber leider ist hier die Evolution nach meinem Empfinden noch viel zu wenig weit fortgeschritten. Ich zumindest bin überzeugt, dass da zB bei den Stahljigs noch viel mehr Möglichkeiten bestehen würden, sie so herzustellen, dass sie preislich viel günstiger werden. Die Materialkosten sind ja bekanntlich sehr gering. Sogar bei geringer Stückzahl bekommt man als Endverbraucher zB eine 10g-Stahlkugel um 11 Cent. Und eine höhere Nachfrage würde vermutlich zusätzlich die Preise drücken.

Ich muss aber zur Kenntnis nehmen, dass zumindest in meiner Wahrnehmung bzgl. Gewichten aus einfachem Stahl seitens der Hersteller kaum was geschieht.
Etwas mehr tut sich bei Edelstahlprodukten. Wobei ich finde, dass fürs Angeln der teurere Edelstahl gar nicht notwendig ist und mWn ökologisch auch weniger unbedenklich als einfacher Stahl ist.
Viel wird hingegen offensichtlich auf das sündteure Wolfram gesetzt, das zusätzlich ökologisch auch nicht gerade unbedenklich ist und zudem als sogenannter Konflikt-Rohstoff gilt.

Weiters stelle ich fest, dass Hersteller in letzter Zeit vermehrt auf Bismut/Zinn-Legierungen setzen. Leider auch nicht gerade billig. Und ich habe bis jetzt leider noch von keinem Hersteller eine Info bekommen, was mit abgerissenen Gewichten aus diesem Material eigentlich langfristig im Wasser geschieht. 'Umweltfreundlich weil bleifrei' ist für mich als Auskunft irgendwie nicht wirklich zufriedenstellend.
Zu Bismut habe ich zB hier folgende Infos gefunden: Bismut kommt auf der Erde relativ selten vor (fast 300x seltener als Blei; seltener als Silber), es wird hptsl. als Nebenprodukt der Bleiproduktion gewonnen. Bzgl. ökologischer und gesundheitlicher Folgen eines erhöhten Einsatzes von Bismut ist noch zu wenig bekannt.
Zinn gilt zudem leider auch als sog. Konflikt-Rohstoff und ist auch wesentlich teurer als Blei.

Bei Stahl weiß ich (jetzt schon) halbwegs woran ich bin und kann damit in Ruhe angeln gehen - und das auch noch sehr preisgünstig...
Ist halt meine derzeitige Sicht der Dinge...
 
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sundown

Echo-Orakel
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Ich muss aber zur Kenntnis nehmen, dass zumindest in meiner Wahrnehmung bzgl. Gewichten aus einfachem Stahl seitens der Hersteller kaum was geschieht.
[...]
Viel wird hingegen offensichtlich auf das sündteure Wolfram gesetzt,
Die Angelindustrie wird das Blei-Pferd reiten, bis es tot ist: Günstig in der Anschaffung, einfach zu verarbeiten und vor allem hat man bestehende Produktionstrukturen und das "Knowhow".
Wolfram wird vielleicht den Vorteil haben, dass es größere Gewinne ermöglicht? Ich kenne keine Zahlen, vermute es aber.

Die Positionierung der European Fishing Tackle Trade Association (EFTTA) hat mich nicht überrascht. Ein Bleiverbot eröffnet den Geräteproduzenten und -händlern wieder neue Chancen. Genau dieser Gruppe wird wohl am ehesten bewusst sein, wie viele bleihaltige Angelgeräte in europäischen Kellern schlummern. Und wenn davon nur ein Teil ersetzt wird, bietet das wirtschaftlich einiges an Potenzial.

Mal abwarten, was und wann genau entschieden wird. Ich würde mir ein Verkaufsverbot wünschen, eben weil es mir ein Weiternutzen und ein Ersetzen der Produkte nach und nach ermöglichen würde. Aber ich halte das für unrealistisch: Es würde das Selbstgießen ausschließen und vielleicht wäre ein Importverbot auch schwierig(er). Mit einem Handels- und Nutzungsverbot würde man mehr abdecken und wohl auch schneller zum Ziel kommen.

Was ich mich aber wirklich frage: Ist man sich in den EU-Entscheiderkreisen bewusst, wie unrealistisch Kontrollen sind? Vielleicht ja und eventuell ist es sogar Teil der Strategie, die auslaufende Nutzung von bleihaltigem Angelgerät faktisch zu dulden. Eben weil in der Praxis nicht wirklich erfolgreich kontrolliert werden kann.
 
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Tief im Westen...
Wie schon oft geschrieben, ein Nutzungsverbot wäre wieder mal ein bürokratischer Irrsinn der seinesgleichen sucht. Da wird sich so gut wie niemand dran halten (aus verschiedenen Gründen) und kontrollieren ist nahezu unmöglich. Andersrum möchte ich nicht wissen wie, bzw. wie viel Blei WO entsorgt wird. Ich befürchte durch „illegale“ Entsorgung einen WEIT größeren Schaden für die Umwelt, als mehrere Jahre weiter mit Blei zu fischen.

Ich hoffe inständig, dass man da mit Fingerspitzengefühl und nicht mit dem Vorschlaghammer agiert.
 

bundyman

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…oder man beschichtet die Bleie einfach….
Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden…
 

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