Bleiverbot in der EU geplant

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Saturday

BA Guru
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@DurtyPerch | Mal unter Akademikern: Dein erster Beitrag war unsachlich. Da schreibst du von Jammern, Meckern, einer womöglich abdriftenden Diskussion, unkonstruktiven Beiträgen und zum Schluss von einem Aufschrei (was du in einem späteren Post dementierst).

Signalisiert man mit so einem Disclaimer seine Offenheit gegenüber anderen Positionen? Können wir nicht stattdessen von unseren Ansprüchen aus Seminaren, Podien und Tagungen zurücktreten und uns auf eine gemischte Diskussion einlassen?

Mir präsentiert sich hier ein diverses Meinungsbild und man tut gut daran, dieses erstmal zu respektieren wie es sich eben darstellt und seine eigene Meinung im Sinne eines Wettbewerbs ums überzeugendste Argument daneben zu stellen. Welches Argument schließlich bei wem wie wirkt, liegt nicht in unseren Händen. Da hilft es auch nicht, die Überzeugungskraft der eigenen Argumentation zu beteuern.
 

DurtyPerch

Finesse-Fux
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@Saturday Es mag sein, dass das von mir Wortklauberei ist, aber ein Aufschrei ist für mich doch noch etwas gravierender als Jammern und Meckern, aber rückblickend gebe ich dir schon Recht, dass der Disclaimer für eine sachliche Diskussion ungünstig gewählt war. Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass es nicht zielführend oder sinnvoll ist etwas direkt pauschal schlecht zu reden oder sich darüber aufzuregen, bevor überhaupt ein konkreter Entwurf oder Gesetzesvorschlag auf dem Tisch liegt. Ich möchte hier niemandem seine Meinung absprechen und auch wenn es in meinen Beiträgen vielleicht teilweise anders wirkt, kann ich mit unterschiedlichen Meinungen in der Regel gut umgehen. Womit ich mich aber schwer tue ist, wenn Nachweise gefordert werden, diese dann im Nachgang aber angezweifelt werden. Sowas triggert mich relativ schnell und da verliere ich auch sehr schnell die von mir selbst geforderte Sachlichkeit, weil ich mich bemüht habe, fundierte Argumente zu liefern, welche dann aber (so habe ich es zumindest empfunden) auf taube Ohren stoßen oder z.B. als nicht neutral oder sachlich angezweifelt werden. Mag schon sein, dass du Recht hast und ich falsch an die Sache heran gehe. Meine eigentliche Intention war auch keine Diskussion über die Toxizität von Blei oder den Anteil der Angler, sondern eine konstruktive Diskussion über Lösungen für das Problem eines angekündigten Bleiverbots. Das ist aber bisher gänzlich gescheitert, woran ich sicherlich auch einen Anteil habe.

Und jetzt werde ich mich wirklich aus dem Thema zurückziehen. Wenn noch jemand Gesprächs-/Diskussionsbedarf mit mir hat, können wir das gerne via PN klären.
 

der Kai

Barsch Vader
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Die Lösung ist doch relativ einfach und nennt sich Handelsverbot. Funktioniert in DK doch auch gut. Und die haben ganz bewusst diesen Weg gewählt, weil alles andere kaum zu kontrollieren bzw. zu sanktionieren ist.

Und das ist sozialwissenschaftliches Grundwissen: Nur Regeln aufstellen, die (ohne unverhältnismäßigen Zusatzaufwand) durchgesetzt werden können.
 

benwob

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Bei der Suche nach Bleialternativen habe ich noch was zum Thema gefunden:


In den Artikel gibt es einen interessantes Interview mit dem wissenschaftlichen Experten Herrn Meinelt zu dem Thema.
 
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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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... konstruktive Diskussion über Lösungen für das Problem eines angekündigten Bleiverbots ...
Weiß nicht, was du bzgl. Lösungsvorschlägen genau erwartest, aber zumindest bgzl. dem, was an Alternativmaterialien für Blei möglich ist, sind meiner Einschätzung nach schon längere Zeit Lösungen auf dem Markt, die auf ziemlich allen relevanten Rohstoffen basieren. Aber der Preis ist noch ein Thema.

Bei der Materialauswahl sind ja - bedingt durch folgende gegebenen Erfordernisse - ziemliche Grenzen gesetzt:
1. hohe Dichte
2. erträglich hohe Rohstoff-Kosten
3. keine bzw. sehr geringe Giftigkeit

Als Hauptkanditaten bleiben da mWn hptsl. über:
Wolfram/Tungsten: Dichte 19,25 g/cm³
Bismut: 9,78
Stahl: 7,85
Zinn: 7,27
Zink: 7,14
ZAMAK: 6,7
Stein/Beton: ca. 1,8 bis 2,4
Zum Vergleich: Blei: 11,34

Andere Elemente mit hoher Dichte sind entweder sehr teuer oder gesundheitsschädlich (zB Gold, Uran)
Verbesserungspotenzial sehe ich hptsl. noch bei den Preisen. Vor allem bei den Gewichten, die einen sehr kostengünstigen Rohstoff verwenden, wie zB Stahl. Möglich ev. durch Fertigungsoptimierung und hohe Stückzahlen.
Wie seht ihr das?
 
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Saturday

BA Guru
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Verbesserungspotenzial sehe ich hptsl. noch bei den Preisen. Vor allem bei den Gewichten, die einen sehr kostengünstigen Rohstoff verwenden, wie zB Stahl. Möglich ev. durch Fertigungsoptimierung und hohe Stückzahlen.
Wie seht ihr das?
Die größte Kostensenkung für die Kundschaft ergäbe sich wahrscheinlich durch eine echte Konkurrenzsituation am Markt. Bisher können die wenigen Anbieter von z. B. Stahljigs aufgrund der Exklusivität ihres Produkts noch entsprechend teuer verkaufen.

@Stahljigger | DurtyPerch hat zum Ausdruck gebracht, dass er sich eine konstruktive Diskussion über Lösungen des potenziellen Fehlens von Blei als Angelmöglichkeit wünscht. Da geht es nicht nur um Materialien und Produkte, sondern eben auch um die Art der Umsetzung eines Verbots und um mögliche Nebenfolgen (Stichwort: Gegossenes Blei schnell versenken, um Strafe zu entgehen).

Er hat aber auch geschrieben, dass er sich aus der Diskussion zurückziehen möchte. Deswegen wird deine Frage an ihn wohl verhallen. Aber sie war vermutlich eh nur rhetorischer Natur.
 
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DurtyPerch

Finesse-Fux
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Weiß nicht, was du bzgl. Lösungsvorschlägen genau erwartest, aber zumindest bgzl. dem, was an Alternativmaterialien für Blei möglich ist, sind meiner Einschätzung nach schon längere Zeit Lösungen auf dem Markt, die ziemlich allen relevanten Rohstoffen basieren. Aber der Preis ist noch ein Thema.
Hatte an Vorschläge für Verbesserungen/Anpassungen des Gesetzes und Umsetzungsideen (wie das genannte Verkaufsverbot von Blei oder die Abwrackprämie bei Rückgabe) gedacht. Sinnvolle oder zumindest diskussionswürdige Alternativen sind aber natürlich auch sinnvoll in dem Zusammenhang
 

Saturday

BA Guru
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Ich auch, weil sie in einem marktförmigen System nicht in Wert gesetzt werden kann und insofern als Subvention realisiert werden müsste. So eine Investition wird in absehbarer Zeit aus keinem Haushalt kommen.
 

Keilerkopf

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Meine Meinung zur bisherigen Diskussion:
Die Vorgabe kommt aus der Legislative in Brüssel basierend auf (hoffentlich) sinnvollen Grundlagen

Spannend wird für mich, ob es "nur" ein langsames Ausphasen der bleihaltigen Dinge über die Vertriebsketten gibt oder ein Verwendungsverbot (wie auch immer das durch uns oder Dritte für die gekauften Werkstoffe kontrolliert werden soll, um welche Legierung es sich handelt).

Und was mich als Ausblick bewegt:
Es gibt mindestens erste Untersuchungen über den anglerisch verursachten Kunststoffeintrag aus Schnüren, PVC-basierte Köder mit Zusatzstoffen.

==> Auch dort wird es vermutlich nur über Werkstoffverbote etc. gehen mittelfristig. Der Markt funktioniert hier analog zu den Bleiersatzstoffen auch nicht (Preis, Aufklärung der Angler, Margen der Hersteller).
 

FischeAngler

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Bei der Suche nach Bleialternativen habe ich noch was zum Thema gefunden:


In den Artikel gibt es einen interessantes Interview mit dem wissenschaftlichen Experten Herrn Meinelt zu dem Thema.

Hättest vielleicht den Post so lassen sollen, die Schriftgröße war ja sehr eindringlich... :grin::grin::grin:
Damit wäre ja die Diskussion eigentlich auch erledigt...
 

sundown

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Mohrchen

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Weiß nicht, was du bzgl. Lösungsvorschlägen genau erwartest, aber zumindest bgzl. dem, was an Alternativmaterialien für Blei möglich ist, sind meiner Einschätzung nach schon längere Zeit Lösungen auf dem Markt, die auf ziemlich allen relevanten Rohstoffen basieren. Aber der Preis ist noch ein Thema.

Bei der Materialauswahl sind ja - bedingt durch folgende gegebenen Erfordernisse - ziemliche Grenzen gesetzt:
1. hohe Dichte
2. erträglich hohe Rohstoff-Kosten
3. keine bzw. sehr geringe Giftigkeit

Als Hauptkanditaten bleiben da mWn hptsl. über:
Wolfram/Tungsten: Dichte 19,25 g/cm³
Bismut: 9,78
Stahl: 7,85
Zinn: 7,27
Zink: 7,14
ZAMAK: 6,7
Stein/Beton: ca. 1,8 bis 2,4
Zum Vergleich: Blei: 11,34

Andere Elemente mit hoher Dichte sind entweder sehr teuer oder gesundheitsschädlich (zB Gold, Uran)
Verbesserungspotenzial sehe ich hptsl. noch bei den Preisen. Vor allem bei den Gewichten, die einen sehr kostengünstigen Rohstoff verwenden, wie zB Stahl. Möglich ev. durch Fertigungsoptimierung und hohe Stückzahlen.
Wie seht ihr das?
ZAMAK sehe ich wegen dem Magnesium- und Kupferanteil kritisch, genauso Messing wegen dem Kupferanteil.
Ich versuche es derzeit mit Edelstahl, wo neben Eisen und Kohlenstoff, vor allem Chrom (Muss), Nickel, Titan, Molybdän oder Vanadium Legierungsbestandteil sind bzw. sein können, je nach genauer Legierung. Von den Blei-Jigköpfen bin ich so wie so schon lange weg, wegen der hohen Abrissquote.
Leider habe ich bis jetzt noch keine geeigneten (bezahlbare und einfach zu beziehende) Chebus aus Edelstahl gefunden, aber sehr wohl bezahlbare Free-Rig/Jika-Gewichte, Dropshot-Gewichte und Bullets.

Edit: "Bleiköpfen" in "Blei-Jigköpfen" geändert.
 
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Mohrchen

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@Mohrchen: Kommen bei Dir Jigspinner und Chatterbaits zum Einsatz? Die dann vermutlich konsequenterweise aus Tungsten?
Jigspinner habe ich keine und Chatterbaits habe ich noch welche mit Blei. Die neuen, die ich mir zugelegt habe sind mit Tungsten.
Ich habe aber auch nicht geschrieben, dass ich komplett umgestiegen bin, sondern das ich es derzeit mit Edelstahl versuche.
 

sundown

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Jigspinner habe ich keine und Chatterbaits habe ich noch welche mit Blei. Die neuen, die ich mir zugelegt habe sind mit Tungsten.
Ich habe aber auch nicht geschrieben, dass ich komplett umgestiegen bin, sondern das ich es derzeit mit Edelstahl versuche.
Dachte, Du wärst schon länger und ganz konsequent weg von Blei. Hat sich wegen der Jigköpfe so gelesen.

Ich selbst bin aktuell sowohl bei Jigköpfen, anderen Gewichten, Jigspinnern und Chatterbaits noch komplett auf Blei. Einfach wegen der Hänger, weil mir Tungsten da einfach zu teuer wäre.

Und bei mir hat sich in den letzten Jahren doch einiges an Vorräten angehäuft. Vielleicht nicht so krass, wie bei manchen Extremfall hier. Aber ich könnte davon wohl noch einige Zeit zehren.

Wenn das Verbot wie jetzt angedacht kommen sollte, würde mich das ziemlich nerven. Aber mal abwarten, wann und wie es letztendlich verabschiedet wird.
 
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Mohrchen

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Dachte, Du wärst schon länger und ganz konsequent weg von Blei. Hat sich wegen der Jigköpfe so gelesen.

Ich selbst bin aktuell sowohl bei Jigköpfen, anderen Gewichten, Jigspinnern und Chatterbaits noch komplett auf Blei. Einfach wegen der Hänger, weil mir Tungsten da einfach zu teuer wäre.

Und bei mir hat sich in den letzten Jahren doch einiges an Vorräten angehäuft. Vielleicht noch so krass wie bei manchen Extremfall hier. Aber ich könnte davon wohl noch einige Zeit zehren.

Wenn das Verbot wie jetzt angedacht kommen sollte, würde mich das ziemlich nerven. Aber mal abwarten, wann und wie es letztendlich verabschiedet wird.
Sorry, hatte mich bei den Bleiköpfen bzw. Blei-Jigköpfen missverständlich ausgedrückt!
Ich angle jetzt da eigentlich nur noch mit Offset-Haken.
 

Michi Back

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Ich kenne zwar nicht den Verbrauch an Infanteriemunition aber es geht ja nicht um den Rohstoff Blei als solches, sondern um den Gefahrstoffeintrag. In der Ukraine werden täglich bis zu 3000 Tonnen Artillerieimunition verschossen. Und die selbe EU, der bislang jede Waffenlieferung nicht schnell genug gehen konnte, will jetzt den friedliebenden Fischern ihr Schrotblei verbieten.

Ja nee, ist klar. Spricht für sich, oder?
 

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