Die ZENAQ Snipe S78XX RG ist wunderbar und sonderbar. Ein Dropshot aufgetackelt (Mann 14 Ringe sind nicht wenig) mit einem Dolive Stick bestückt und eine schlappe Unze Tungsten in Keulenform. Ich fische mit der Varivas Super Trout Advance Max Power PE S-Spec in PE 1.5 eine relativ dicke Schnur und die ist auf einer C3000er Vanford drauf.
Was soll ich schreiben? Natürlich habe ich erwartet, dass ich so weite Distanzen werfen kann. Aber dass ich nach vollem Abdrücken den Einschlag des Tungsten auf der Wasseroberfläche nicht mehr sehe, überrascht mich dann doch etwas .... keine Ahnung, wie viele Meter das sind. Erscheint mir auch gar nicht so wichtig. Es ist einfach massiv weiter als alles andere, das ich bis jetzt je geworfen habe. Ob das nun an der RG Beringung liegt, vermag ich nicht zu beurteilen. Vermutlich ist es der Mix aus Ringen, Blank und Wurfgewicht. Beeindruckend ist es auf jeden Fall wie ruhig und gerade die Schnur durch die Ringe schiesst.
An dem Spot wo ich war ist es tief, wirklich tief. Laut Tiefenkarte des Zürichsees werden es mindestens 50 Meter sein. Da dauert es natürlich eine ganze Weile bis das Gewicht an gespannter Schnur Bodenkontakt hat. Doch merke ich ganz klar, wenn die Unze auf dem Boden aufschlägt. - Selbst auf diese Distanz und in dieser Tiefe nimmt man aber durchaus wahr, was das Gewicht vom Boden zurück meldet. Nein, nicht die Farbe der Kiesel, aber ob der Grund nun sandig, steinig oder mit grösseren Brocken besetzt ist, kommt ganz klar durch. Je näher man das Gelump natürlich zum Ufer hin versetzt, desto deutlicher wird die Rückmeldung.
Sonderbar ist die Snipe deshalb, weil sie auf der einen Seite ein unheimlicher Powerbolzen ist, auf der anderen Seite aber einen schönen Flex hat und zum Dritten hat sie eine tolle Rückmeldung und erlaubt es einem den Köder auch ganz fein zu animieren. Mit einem nominellen WG von bis 35 Gramm ist die Rute sicherlich kein Finesse Stecken, aber ich werde sie auch für die schwere Egli Fischerei benutzen. Ein 25er Egli wird dabei aber nur ein mässiges Drill Erlebnis abliefern können. Ich bin jedenfalls jetzt schon gespannt, wie sich die Snipe fischen lässt, wenn es im Frühjahr wieder richtig losgeht.