Der Bericht wird dann für
@Garrincha wohl nichts neues sein
Generell muss man sagen das ich am Atlantik fische, und die Gewichte immer den Gelegenheiten angepasst werden müssen. Jemand am Mittelmeer wird sicherlich etwas feiner fischen. Auch muss man sagen bietet sich die Nacht als beste Option an, wobei auch Sonnenuntergang oder kurz vor dem Sonnenaufgang gut ist. Wähernd des Tages kann ich dies nur an regnerischen oder grauen Wintertagen empfehlen, da unsere Freunde sehr sehr sehr empfindlich auf Sonnenlicht reagieren.
Abhängig von der Stelle und den Gezeiten fische ich am liebsten Waggler. Diese kommen aber nur bei auflaufendem Wasser wirklich zur Geltung. Bei abfliessenden fischt man besser bauchige Schwimmer, die Strömung viel zu stark ist. Ich fische aus pers. Gründen auch nicht mehr mit Knicklichtern sondern mit LED Lichtern. Siehe Bilder, muss aber jeder selbst wissen was er ins Wasser wirft.
Was braucht man(n)?
Rute: Stabile Bolorute um die 6-7 Meter mit einem WG. Von mind 50 Gramm. Ich fische eine PT Marke (Vega) mit einem WG von 5-110 WG. Tubertini hat aber genauso gute wenn nicht sogar bessere Ruten im Programm -> z.B. Atlantic Power in 6 oder 7 Meter. Das entscheidende ist aber die Ziehkraft/Hebekraft die man haben muss. Mit meiner kann ich ca. 6 Kg heben ohne das die Rute bricht. Dies ist enorm wichtig da ich und generell WB angeln nur an Felsen, Klippen , Hafenmolen gut funktioniert und man hier die Fische moistens nicht keschern kann und somit heben muss.
Rolle: 4-5000er mit mind. 20er geflochten, besser ist 0,25. Man bedenke ein WB von 10 KG macht ne ordentliche Reise über Muschelbänke , Felse etc. Und ja grade vor 3 Tagen wurde von einem Bekannten ein 9 KG WB bei uns gefangen.
Haken: Da scheiden sich die Geister. Es gibt Angler die bevorzugen grosse Schenkelhaken. Wieder andere bevorzugen circlehooks oder Krabbenhaken. Ich persönlich bevorzuge Daiwa Bassers Worm Hook SS FFN Nr. 1. Das sind eigentlich Wurmhaken zum Dropshotten, aber die sind extrem scharf, super leicht und haben ein “coating” was verhindern soll das der Köder runterrutscht.
Köder: ALLES was sich bewegt
. Im Ernst, ich benutze vorallem lebende Krabben, lebende Gambas, oder lebende Köfis. Wurm oder Made geht auch ist aber nicht so gut, da diese viel weniger Bewegung im Wasser haben als o.g. Das wichtige ist das man einen Luftsprudler ( wie im Aquarium) hat der ständig Wasserstoff ins Wasser bringt, sonst sind weder Gambas noch Krabben ernsthaft zu gebrauchen bzw. schnell tot. Wenn ihr diese kauft bekommt ihr i.d.R. (egal ob in Italien, Spanien oder wo auch immer) Meereswasser dazu. Wenn ihr selbst sammelt nehmt IMMER Meereswasser, fangt auf keinen Fall an Brackwasser oder Flusswasser zu benuzten. Auch wichtig ist zu unterscheiden welche Krabben man nutzen kann bzw. wie man diese anködert. Es gibt Butterkrebse, die unter Steinen am Strand auf ihren neuen Panzer warten,die ihre Schale abgeworfen haben und extrem Weich- sind und stark riechen. Diese sind super, aber leider nur mittels Gummi am Haken(lebend) zu befestigen. Daneben gibt es noch die Schwimmenden Butterkrebse die sich fortplanzen. M.me. nach ist dieser besser als der Butterkrebs den man unter Steinen findet, weil diese genauso stark riechen aber dazu noch eine Flosse haben mit welcher sie unter Wasser für ordentlich Aufmerksamkeit sorgen bzw. schwimmen. Aber Achtung, hier sind nur die weiblichen zu gebrauchen, die männchen sind nicht zu gebrauchen. Man sollte immer zuerst die Scheren abschneiden mit einer kleinen Schere/Zange. Danach gibt es 2 Möglichkeiten diese anzubieten. 1. Man entnimmt 2 Beinchen und ködert den Haken in den Beinfortsatz ein. 2. Man ködert den Haken im Bauchkanal ein (einfacher aber der Krebs bewegt sich schlechter).
Als letzer sehr guter Köder bietet sich der Gamba lebend an. Tot oder gekocht, braucht man garnicht ausprobieren. Anköderung ist sehr einfach. Einen sehr dünnen (wie oben gennanten Haken) im Hinteren Teil des Schwanzes unter bringen . Am besten ködert man mind. 2 auf einen Haken an damit bei Bewegung eines Gamba, der andere sich auch bewegt. Unbedingt notwendig, wie auch für die Krabbe ist eine Pumpe die Luft ins Wasser bringt.
Vorfach: Mind. 35er Mono mit ca. 4 Meter Länge, damit sich der Köder frei im Wasser bewegen kann. Ich fische selbst so lange Vorfächer direkt am Strand wo sich die Wellen in knietiefen Wasser brechen, was übrigens oft der beste Fangplatz ist
Gezeiten: Am Atlantik bzw. Nordsee sind m.Me. die jeweils letzten beiden Stunden von Ebbe oder Flut zu empfehlen, wobei das natürlich vom Spot abhängt. Für mich gab es oft “magische” 10-15 Minuten zwischen der Zeit, wo die Ebbe in die Flut übergeht. Häufig hat man in diesen 10-15 Min. keine Strömung und unsere Freunde verfallen in einen regelrechten Futterrausch.
Besonderheiten: Beim Wagglerangeln muss die Schnurr immer stramm an der Pose geführt werden. Sollte ihr einen Schnurbogen haben könnt ihr keinen Anhieb setzen und der WB entkommt. Ergo werdet ihr also beim Biss einen heftigen Ruck in der Rute fühlen. Hier muss man sofort und kräftig anschlagen. Der Haken sitzt dann meistens weit vorne im Maul und kann bei untermassigen Fischen einfach gelöst werden. Solltet ihr keinen Anhieb setzen hatte der WB ein lekkers Abendessen und spuckt euren Haken umgehend wieder aus.
Viel Spass und Petri Heil