Wo liegen die Vorteile von big baits?

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MorrisL

Barsch Vader
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Aber wer machts real? Nich so viele, jedenfalls sind eher drei Drillinge an einem 30er Shad, als 1er an nem 23er..... .

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Heiner

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Was ich davon halte, weißt du ja.

Aber: Wie Viele fischen, sagen wir, Minnows mit Drillingen? Und wie Viele "verzichten" davon auf Metallvorfächer und angeln um der lieben Fangquote oder der "Laufeigenschaften" wegen mit ziemlich dünnem, aber natürlich - sicher, klar doch! - "hechtsicherem" FC?

Die Leichen im Keller beschränken sich keineswegs auf die Hechtszene, wie alle hier ganz genau wissen. Und es gibt Niemanden, der nicht welche davon in seinem Keller liegen hat, ich auch nicht.

Aber das ist hier gar nicht die Frage, denn dass es so ist, ist absolut nichts Neues. Die Frage lautet vielmehr: Was lernt man eigentlich so aus den Leichen in seinem eigenem Keller?
 
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Einstein

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Moin,

hierzu möchte ich nochmal meine Sicht der Dinge preis geben:
...
Wenn man nicht gerade im Freiwasser angelt, sondern an Kanten, in flacheren Krautseen usw. frage ich mich jedenfalls rein logisch, warum Hechte vorbei schwimmende 20 cm Plötzen oder 23 cm Plötzen als leichte Beute vorbei ziehen lassen sollten und nur die 30 cm Plötzen fressen. Das wäre rein evolutionär ja nicht so helle. Die müssen doch eigentlich fressen, was geht, solange es nicht gerade zu quirliger Kleinkram ist. Insbesondere wenn die Beute angeschlagen wirkt. Zumal die einen sehr großen Fisch vermutlich langsamer verdauen können als 2 etwas kleinere Fische (weniger Oberfläche, wo sie Magensäure angreifen kann) und damit in gleicher Zeit weniger Energie aufnehmen können.
...

Zuerst zu der Köder- bzw. Futtergröße:
Ich erkläre mir das immer wie folgt: Ein Raubtier wie ein großer Hecht muss eine gewisse Masse X an Futter zu sich nehmen, damit er sein Körpergewicht hält, noch mehr wächst, Laich ansetzt oder dergleichen. Diese Masse X kann er beispielsweise aufnehmen, indem er nur kleine Rotaugen um 15cm (gängige Hechtködergröße) frisst oder aber, indem er nur Rotaugen um 30cm (seltene Ködergröße) Länge frisst. Ob Rotaugen, Brassen oder sonst was ist ja auch erstmal zweitrangig. Grundsätzlich ist der Hecht ja darauf bedacht mit möglichst wenig Aufwand/Energieverbrauch/Attacken auf potentielle Futterfische möglichst viel Ertrag/Energie/Masse zu erwirtschaften. Da ich noch nie in meinem Leben ein Rotauge gewogen habe, habe ich gerade mal im Internet nachgeschaut: Ein 15cm Rotauge wiegt ca. 40g, ein 30cm Rotauge ca. 300-350g. Also entsprechen 8 15cm Rotaugen in etwa einem 30er Rotauge. Ob die Werte jetzt gänzlich der Realität entsprechen sei mal dahingestellt, es ist ja nur eine theoretische Betrachtung (vom Bauchgefühl her hätte ich 1:3 und nicht 1:8 geschätzt...). Weiter gehen wir mal davon aus, dass der Hecht 1200g Futtermasse (schön zu rechnen) über einen beliebigen Zeitraum zu sich nehmen will/muss:

15cm Rotaugen: 1200g / 40g = 30 erfolgreiche Attacken
30cm Rotaugen: 1200g / 300g = 4 erfolgreiche Attacken

Für den selben Futtermasseertrag muss er 26mal öfter/7,5mal so oft eine erfolgreiche Attacke starten. Also verbraucht er bedeutend mehr/öfter Energie bei der Jagd auf die 15cm Rotaugen als bei der Jagd auf die 30cm Rotaugen. Des weiteren kommen vermutlich einige nicht erfolgreiche Attacken hinzu. Wie groß die Erfolgsquote bei einem Hecht ist kann ich nicht beurteilen. Ob 30%, 50%, 70%, ich habe keine Ahnung. Die Bilder von den angeknabberten Friedfischen, Zandern usw. kennen wir alle. Hinzu kommen sicherlich noch einige potentielle Beutefische, die zwar entkommen sind, aber letztendlich doch noch verenden. Also wird die Erfolgsquote sicherlich nicht bei 100% liegen. Der selektive 15cm-Rotaugenfresser muss unterm Strich viel öfter jagen um die gleiche Futtermasse zu fressen wie der selektive 30cm-Rotaugenfresser.

Entspricht die selbe Futtermasse jedoch auch dem selben Energiegehalt? Ich würde sagen, dass an 1200g 30cm Rotaugen mehr verwertbare Masse dran ist als an 1200g 15cm Rotaugen. Bei den kleinen Rotaugen dürfte der Anteil an nicht verwertbarer Masse (Gräten, Haut, Flossen, Schuppen, keine Ahnung was der Hecht nicht verwerten kann...) größer sein als bei den großen Rotaugen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein Hecht ein großes Rotauge nicht so schnell verdaut wie zwei oder mehrere kleine Rotaugen (wie bereits erwähnt, Oberfläche/Magensäure). Ob das in der Realität wirklich so ist kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Biologe.

Aber ist es denn auch wirklich sein Ziel seine Beute möglichst schnell zu verdauen? Ich würde sagen nein, denn solange er verdaut kann er noch Energie aus der Beute ziehen, kann ruhen, muss sich nicht großartig bewegen und somit verbraucht er auch keine Energie.

Ich weiß, alles nur eine theoretische Betrachtung, steinigt mich bitte nicht dafür! Was bei meiner Betrachtung völlig unter den Tisch fällt ist tote Nahrung. Also somit auch attackierte Beute, die doch noch verendet und im Nachgang einfach eingesammelt wird. Da die meisten unter uns aber Spinnfischer sind, soll uns das jetzt mal egal sein :D


Grundsätzlich bin ich auch der Meinung: Was angeschlagen/verletzt wirkt, das wird gefressen. Was am häufigsten im Gewässer vorkommt (Art und Größe der Futterfische), wird auch am häufigsten gefressen. Störenfriede, wie Konkurrenten (andere Raubfische, andere Hechte) und Laichräuber, werden attackiert um sie zu vertreiben und wenn sie schon verletzt sind und nicht zu groß sind sofort gefressen. Dazu zählt auch Beute, die dem Hecht einfach nur beim Ruhen auf die Nerven geht. In der Realität ist es recht unwahrscheinlich, dass ein kleines Rotaugen aus eigenem Willen mehrmals Nahe am Hecht vorbei schwimmt. Wenn der Barschwobbler zum dritten Mal am Ruheplatz der Metermutti vorbeikommt, dann tickt sie aus, weil sie ihre Ruhe haben will. Uns allen bekannt als "Meterhecht auf 5cm Barschwobbler gefangen!"
Unter den Walleranglern am Po wird teilweise die Ansicht vertreten, dass der Waller als größter Räuber den am häufigsten vorkommenden Nahrungskonkurrenten, in dem Fall den Rapfen, in seiner Population einschränken muss. Rapfen sind 1a Wallerköder am Po! Ich habe selbiges mal auf meine Walleransitzangelei an meinem Hausgewässer übertragen. Ich bin der Meinung, dass da echt viel Wahres dran ist. Vielleicht lässt sich das auch auf Gewässer übertragen, wo nicht der Waller sondern der Hecht am Ende der Nahrungskette steht.




...
Und dass größere Köder an Standardgewässern gut hinhauen, muss nicht zwingend am natürlichen Beuteschema der Hechte liegen, sondern weil man aus der Masse der Angler rausfällt und die Hechte diese Köder nicht täglich vor der Nase haben.

Den positiven Effekt konnte ich jedenfalls schon bei 20 und 23 cm ausmachen (die Masse angelt halt mit 15-16 cm).
...

Nun zum Angeldruck:
Da bin ich komplett deiner Meinung. Angeldruck ist ein entscheidender Faktor. Beim Wallerangeln meiner Meinung nach noch viel mehr als beim Hechtangeln. Ich bin auch der Auffassung, dass nicht nur die gezielte Angelei auf eine Fischart einen Angeldruck auf diese Fischart darstellt, sondern nahezu jegliche Art der Angelei einen Einfluss auch auf die anderen Fischarten haben kann.

Häufig versuchen wir die natürliche Nahrung zu imitieren. Doch weshalb soll ein Hecht ausgerechnet unseren 15cm Gummifisch im Rotaugendesign attackieren, wenn etliche 15cm Rotaugen im Gewässer rumschwimmen, die auch noch alle besser riechen? Wir müssen dem Hecht also eine Alternative zu seiner natürlich vorkommenden Nahrung, aber auch zu dem anbieten, was die Mehrheit der anderen Hechtangler ins Wasser wirft. Sei es in Form von Ködergröße, Köderfarbe, Laufverhalten, Führungsgeschwindigkeit, Kunstködern mit Geruch oder weiß der Teufel was. Wenn irgendwann wirklich jeder inklusive Opa nur noch mit Japanwobblern fischen sollte, dann werden Blinker wieder der Renner sein, da bin ich mir sicher!


Soll aber alles nur meine Sicht der Dinge sein. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren :)


Grüße

Marius
 

Heiner

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Solche "theoretischen" Überlegungen gehören selbstverständlich dazu. Zum Beispiel die, dass es einige Energie kostet, einen massigen Hechtkörper in Bewegung zu bringen. Und dass es ein überaus schlechtes "energiepolitisches" Geschäft ist, wenn der Lohn der Mühe in einem Happen besteht, der kaum besagten Energieverlust kompensieren, geschweige denn überwiegen kann.

Eine Art, die so von der Natur ausgestattet wäre, würde wohl nicht allzu lange überleben.

Die kleinen Exemplare sind auch deshalb viel "verfressener", weil es weit weniger Energie kostet, ein Schniepelkörperchen in Bewegung zu bringen. Und um ihre Überlebenschancen zu verbessern, müssen sie möglichst schnell wachsen.

Sicherlich gibt's auch Fälle, wo ein großer Hecht auf einen Chubby einstieg. Nämlich dann, wenn der ihm genau vor's Maul geworfen wurde. Worauf eine weitere "theoretische" Überlegung fällig wird, nämlich: Wie groß ist bei sowieso schon dünner Dichte an großen Exemplaren wohl die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren wird?
 
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Machete

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Wenn irgendwann wirklich jeder inklusive Opa nur noch mit Japanwobblern fischen sollte, dann werden Blinker wieder der Renner sein, da bin ich mir sicher!

Blinker sind nach wie vor äußerst fängig. Es benutzen die halt nur noch recht wenige zum Spinnangeln auf Hecht, Zander und Barsch und wenn, meist falsch geführt. Vermutlich an manch stark befischten Gewässern, wieder der fängigste Kukö.

Bei allem was Du sonst formuliert hast ist viel wahres und logisch klingendes dabei. Jedoch bleibt es wie fast alles nur Vermutung und Wahrscheinlichkeiten. Welche Faktoren die Beutewahl für Großhechte wirklich und vorallem übertragbar beeinflussen, ist größtenteils nur Spekulation. Zumindest gibt es zum Thema mehr Meinungen als gefangene Großhechte. ;)
 

Heiner

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Wahrscheinlichkeiten sind aber von ganz erheblicher Bedeutung, wenn man gezielt auf etwas fischt, das eh schon ausgesprochen dünn gestreut ist - und in den allerneisten Gewässern dünner als dünn.

Kann man wiederum "theoretisch" mit der "Blinkerfrage" kombinieren. Es stimmt, dass es viele Gewässer gibt, wo Blinker nicht mehr allzu viel bringen aufgrund von Gewöhnungseffekten. Das spricht gegen Blinker. Aber man kann ja vom Gewohnten abweichen und einfach ganz andere Formate fischen und hinten vielleicht noch einen Trailer dranbasteln. Und obendrein vielleicht auch ganz woanders fischen, als das Gros es tut.

Aber was spricht für Blinker, wenn man besagte Wahrscheinlichkeit als wichtigen Faktor eingezieht? - Dass sie sich in gewissen Ausführungen exzellent werfen lassen und somit in einer gegebenen Zeit sehr viel mehr Wasservolumen beharkt werden kann.

Den Rest muss man dann ausprobieren, und mit der Zeit wird sich ein realistischeres Bild ergeben, das zeigt, ob die Annahme (hinreichend) zutreffend war oder nicht. Natürlich wird sich kein realistischeres Bild ergeben nach aller Wahrscheinlichkeit, wenn man ein, zwei halbherzige Versuche macht und dann die Sache hinschmeißt, weil "nichts beißt".

Was es allerdings die meiste Zeit nicht tut, wenn man auf Große aus ist, egal mit welchem Bait.
 
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Tactical_Fishing

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In der Wissenschaft gilt, das Raubfische anhand von fünf Kriterien die Beute "aussuchen":

Größe
Form
Bewegung
Farbe und
Kontrast

Größe (!), Kontrast und Bewegung scheinen dabei die wichtigsten Kriterien zu sein.
Wenn die Nettoenergierate pro Zeiteinheit maximiert werden soll, dann ist die profitabelste Beute jene, bei der die Zeit- und damit die Energiekosten des Fisches für den Beutefang minimal sind. Alles unter Berücksichtigung des Energiegehaltes der Beute.
Man spricht dabei von Beuteprofitabilität: Hantierzeit x Energiegehalt der Beute.

Das heißt für mich, dass für einen Hecht eine große und offensichtlich leicht zu kriegende Beute die lukrativste darstellt.
Man muss sich einmal die Anatomie des Hechtes betrachten. Sein breites, langes Maul mit den hunderten nach hinten gerichteten Zähnen ist gerade prädestiniert, um große Beute festzuhalten und zu schlucken. Zudem sind die Zähne noch mit einem Film überzogen, welcher ein schnelles Gerinnen des Blutes verhindert, um die große, wehrhafte Beute schneller zu schwächen (deshalb blutet man oft noch sehr lange, wenn man mit Hechtzähnen in Kontakt kam).
Die Anatomie des Rapfenmauls zum Beispiel spricht im Gegensatz dazu eine ganz andere Sprache. Es fällt nicht schwer zu erkennen, dass es eher für die Jagd auf kleinere Beutefische evolutiv "designed" wurde.
 

MorrisL

Barsch Vader
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Positiver Input, bedeutet hoffentlich nicht ausschließlich, daß man hier immer einer Meinung sein muss.

Wie ich zu Minnows stehe, bezweifelt hoffentlich keiner mehr.
Ich benutze inzwischen am liebsten Köder wie die 23er Sandra, den 30er und 40er Aal, den K3, einige Busterjerks und hochwertige handgemachte Jerks von Sebastian und Rainer, zwei drei Zalts, - Relikte einer intensiven Leidenschaft-,... eben nach wie vor gern 5"+6" Seashads, und zwei Rad Dogs sollen mir im nächsten Frühjahr in Sachen Spinner Baits die Hechtangelei wieder abwechslungsreicher gestalten.
Die von mir angebrachte Kritik an Big Baits bezieht sich auf bestimmte Köder, den Bulldawg z. B., und ich kann versichern, dass ich selbst zwar kein Hechcrack bin, aber in meinem engeren Kreis schon ausgereifte Experten am Werk sind. Also geeignetes Gerät und Erfahrung sind wie schon mal erwähnt, definitiv vorhanden. Tote große Hechte aber auch.
Ich kann verstehen, dass man was man liebt und schätzt ungern kritisch beäugt. In meinen Augen ist es aber schon mal angesagt, gewisse Dogmen im Angler Latein und der Profession zu hinterfragen.

Solange ich hier nur alles abnicke und ne nette Theorie habe, bin ich wohl "brauchbarer"..., kann ich verstehen.

Ist jetzt auch gut, bin raus. Viel Erfolg und Spaß mit den großen Dingern, auf beiden Seiten.

Petri!

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Machete

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@stockfischer

Welse sind von der Evolution ja auch dazu konstruiert eher größere Beute zu fressen. Tun Sie im schnöden Fischalltag aber nur bedingt und vergreifen sich wirklich sehr oft, an sehr kleiner Beute bzw. Ködern. Von daher bestätigen Deine sicher zu einem großen Teil sehr schlüssigen Argumente, wieder indirekt meine Spekulationstheorie.

Es sind so viele andere Faktoren die über Biss oder Desinteresse bei Fischen und auch speziell bei Hechten beitragen. Hechte sind prinzipiell eigentlich Allesfresser und nehmen wohl lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. :) Ich persönlich denke, dass alle Raubfische reine Opportunisten sind und sich eher weniger um die hier diskutierten Themen scheren. Frei nach der Devise: Krieg ich. Fress ich. Rülps.

Aber egal. Viele Ansätze und Beiträge hier sind gut und man kann viel Wissenwertens für sich entnehmen.
 

MorrisL

Barsch Vader
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Ich kenne einen Fischer, der seit Jahren steif und fest behauptet, einige Hechte spezialisieren sich auf größere Schleien. Beweise liefern ausgenommene Großhechte aus dem Netz, die sogar einem Habitat im Gewässer konkret zuzuordnen sind. Ebenso gibt es die klassischen Maränenkühe..... . Das ne Spezialisierung stattfindet, würde ich schon plausibel finden bei Räubern. Ebenso die Sammler, blinde Hechte die gut im Futter stehen gibt's genug. Oder die Erfolge der britischen Köfiangler, die haben ja auch nachweislich Erfolg.



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Heiner

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Dass sich Hechte in manchen Gewässern, temporär oder dauerhaft, auf eine bestimmte Vorzugsbeute einschießen können, ist nicht neu. In einem meiner Gewässern sind's Maränen, in einem anderen zeitweise Brachsen und in einem weiteren wird quer Beet vertilgt, was halt drin ist - in letztgenanntem Gewässer gehen große Köder übrigens nicht sehr gut.

Dazu kann man auch wieder einige plausible Annahmen machen, aber das ist hier eigentlich eher nebensächlich. Hauptsache nur, dass man es weiß für das Gewässer, in dem man angelt. Das kriegt man schon raus mit der Zeit, wenn da gewässerspezifische Besonderheiten auftreten.
 
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- Boris -

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Das ne Spezialisierung stattfindet, würde ich schon plausibel finden bei Räubern.

...wobei die vermeintliche Spezialisierung natürlich auch durch einen gewissen Opportunismus hervorgerufen sein könnte - so nach dem Motto: was häufig vorhanden und gut erreichbar ist, wird bevorzugt mitgenommen.
Und wenn kleinere Beute deutlich leichter verfügbar ist, wird diese auch gerne bejagt (selbst große Haie und Wale sind kleinen Sardinen bei hoher Verfügbarkeit nicht abgeneigt bzw spezialisieren sich dann temporär sogar auf diese).
Deswegen bleibt für mich der Vorteil von Bigbaits auf das Freiwasser (wegen der größeren Silhouette) begrenzt.
 
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MorrisL

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Ich finde z. B immer wieder interessant, dass man auf Spot a wirft wie doof, egal was jetzt, und sobald man losfährt und was über den selben Platz schleppt, schepperts und nicht selten überraschend gute Dinger. Liegt das einfach am Boot das abhaut? Dabei schien es auch bei der Ködergröße keinen so relevanten Unterschied zu geben, ob Mike the Pike oder Zalt war da egal.

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Machete

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Ich kenne einen Fischer, der seit Jahren steif und fest behauptet, einige Hechte spezialisieren sich auf größere Schleien. Beweise liefern ausgenommene Großhechte aus dem Netz, die sogar einem Habitat im Gewässer konkret zuzuordnen sind.

Überhaupt keine Frage. Wenn das Gewässer eine derart wählerische Ernährung erlaubt dann ist so eine Spezialisierung sicher möglich. Am Futteropportunismus der Hechte ändert das meiner Meinung nach, aber nichts.

Ebenso gibt es die klassischen Maränenkühe..... . Das ne Spezialisierung stattfindet, würde ich schon plausibel finden bei Räubern.

Ja klar. Die fressen halt das, was schnell verfügbar ist. Das sind dann halt dort die Maränen, weil sie in großeren Schwärmen auftreten und leicht zu erbeuten sind. Könnte auch jede andere Fischart sein, wenn die Parameter die gleichen wären.
 

Heiner

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Es gibt noch einen Grund: Maränen sind eine besonders nahrhafte Kost. In dem See, von dem ich oben sprach, sind Maränen nicht gerade die zahlreichste Beute, aber offenbar zahlreich genug, um zur Vorzugsbeute geworden zu sein.
 
D

denyo

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Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, beruhend auf den Ergebnissen der Untersuchungen von Mageninhalten, zeigt sich, dass die bevorzugte Beute jener Beutegröße entspricht, welche im Gewässer am häufigsten vertreten ist. Also die Fischgröße, die bei Betrachtung einer Population die größte Biomasse bildet.
 

MorrisL

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Maränen sind aber eher klein. Wie wirkt sich das auf die Köderwahl aus? Oder ist es die große Maräne?

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Heiner

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Es ist beides drin, die große und die kleine Maränen, Natürlich gehen dort nicht nur Baits in "Maränengestalt". Twister zum Beispiel gehen auch sehr gut. Aber es gibt Abschnitte während der Saison, wo "Maränenartiges" auffallend besser funktioniert.
 
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MorrisL

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Interessante Dinge ergeben sich auch im Frühjahr, wenn die Fischer oder Vereine Aale besetzen, als uns mal n Endachtziger n 40er Aal vor die Bootswand gespuckt hat, haben wir auch auf diesen menschengemachten Imbissrhythmus geachtet. Das dürfte auch den Erfolg des Real Eel ein wenig erklären.

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