Wie "leer" sind unsere Gewässer wirklich.....

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

NorbertF

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Also Norberts aussagen decken sich zu 100% mit meinen aber Desperados aussage kann ich nicht teilen, bei uns im Verein sind 75% der Raubfisch Angler mit Lebend Köfis unterwegs und ich erwische praktisch immer mehr Fische auf Kunstköder also daran kann es nicht liegen
und unsere Gewässer sind sehr klar.

Wir fischen ja auch mehr oder weniger in den gleichen Gewässern, die 30km Unterschied dürften egal sein :)
 

Tibo!

Echo-Orakel
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@FR and all: Wie viele Fische musst du fangen, damit zu mit dem Angeltag zufrieden bist und das Gewässer als "nicht leer" einstufst.

Ich kenne den Rhein von Gernsheim bis Eltville sehr gut und bin mit meinen Fängen überwiegend zufrieden. Was machst du beim nächsten Angeltag anders als an dem zuvor, wenn du abgeschneidert hast? Die letzten Zander im Rhein haben wir mit Watermonitor aus 1,5m Tiefe gezogen, am Tage. Hätte ich nie gedacht, dass die dort stehen und zu fangen sind. Monatelang habe ich irgendwelche Löcher gesucht ;-)

Dieses Jahr ist auf jeden Fall anders als die letzten am Rhein: Wasserstand war super tief über Monate.
 

NorbertF

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@FR and all: Wie viele Fische musst du fangen, damit zu mit dem Angeltag zufrieden bist und das Gewässer als "nicht leer" einstufst.

Also bei uns fangen die meisten Angler keine 10 Fische im Jahr. Ich selbst bin zufrieden für unsere Verhältnisse, wenn ich am Rhein alle 3 Angeltage einen Fisch fange. Das ist aber nicht der Fall :) Und ich fange besser als die meisten.
Wie gesagt: ich geh gar nicht mehr hin, fische nun andernorts sehr erfolgreich. Halt keine Zander oder Hechte aber das ist mir egal.
 

NorbertF

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Ja mit lelox zusammen meistens :) Er hat mir das Gewässer nahegebracht und mir einfach so seine Spots gezeigt.
 

A von Hönningen

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Am Rhein bin ich froh, wenn überhaupt etwas geht. Das ist aber vermutlich nicht dem Bestand an Fischen geschuldet. Ich komme spinnfischmäßig mit dem Bach irgendwie noch nicht so zu recht.
 

lelox

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Hat auch lange genug gedauert Dich zu überreden.
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Ab 200 Lux machen Zandereier den Schirm zu und Zanderbrut braucht ca. 2000 St
 

pechi24

Gummipapst
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Im Forum ist doch auch ein Fischer unterwegs, der kann das sicher gur erklären. Meines Wissens sind Phosphor und Stickstoff recht wichtig für die Produktivität von Gewässern, weil daran die Menge des Phytoplanktons hängt, was wiederum die Basis für den ganzen Rest ist.

Weniger Nährstoffeintrag, heißt weniger Plankton, heißt weniger restliche Biomasse, heißt weniger Fische. Zu viel wäre aber auch nicht gut, Stichwort umkippende Gewässer.

Insofern dürften stark aufklarende Gewässer auch zu weniger Produktivität führen. Damit ist m.E. nicht gemeint, dass Seen zum Herbst/Winter klarer werden, sondern dass sie grundsätzlich klarer werden.

Gerade zu Ostzeiten ging alles mögliche in die Gewässer (war in den alten Bundesländern vermutlich nicht viel anders), insofern gab es auch viel Nährstoffeintrag. Damals wurden Hechtgewässer weniger, Zandergewässer mehr und Zander wurde daher ordentlich besetzt. Das Bild wandelt sich durch bessere Umweltbedingungen schon lange und der Zander wird wieder durch den Hecht verdrängt.

Das ist aber schon älteres Wissen aus Büchern, die ich vor Jahren gelesen habe. Da ging es auch darum, dass Fischer ihre Teiche regelrecht düngten, d.h. aktiv Einfluss auf die Wasserzusammensetzung genommen haben. Vielleicht kann der Fischer das besser erläutern.

Gewisser Parameter dürften auch natürlich vorgegeben sein. Daher gibt es ja auch unterschiedliche Gewässertypen die unterschiedlich gut für gewisse Fischarten sind.

Nur die Besatzleute in den Vereinen ignorieren das gern.

Stark aufgeklarte Gewässer sind m.W. aber definitiv weniger produktiv.

Grundsätzlich sollte man zudem die Auswirkung der Angler auf Gewässer und den Fischbestand nicht unterschätzen. Für die Ostsee gibt es dazu meines Wissens Untersuchungen und die entnommene Menge ist enorm. Die Dunkelziffer vermutlich noch etwas höher. Da bekommen selbst Berufsfischer große Augen.

Meines Wissens werden in Geestacht Fische in der Fischtreppe markiert und man kann die Markierungen einsenden. Ein sehr, sehr großer Teil der jährlich angebrachten Markierungen werden schon im gleichen Jahr von Anglerh wieder eigesendet (gibt glaube ich 25 €). Ich habe die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, ich war aber schockiert als ich sie gehört hatte. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass nicht alle Markierungen eingesendet werden. Daher braucht man sich auch nicht wundern, dass der Mittelbau sehr stark ausgedünnt ist. Was Maß hat, bekommt in der Regel eins auf die Rübe.

Wer also ernsthaft meint, dass die Angler keinen großen Einfluss auf die Fischbestände haben, der ignoriert einfach die Fakten. Ich bin überzeugt, dass an viel beangelten Gewässern wie z.B. der Hamburger Elbe die Angler einen weitaus größeren Einfluss haben als die paar Fischer, einfach wegen der viel größeren Anzahl und der Effektivität der Angelei. Und die Tideelbe ist im Vergleich zu anderen Gewässersystemen wirklich sehr produktiv.

Und die Zahl der fähigen Angler wächst nunmal, weil Gerät, Köder und anglerisches Können immer besser werden.

Insofern sind die äußeren Faktoren für beliebte Speisefische wie den Zander aus mehreren Gründen schlichtweg deutlich schlechter geworden.

Hinzu kommt sicher auch ein gewisser Lerneffekt durch C&R, aber keine Ahnung wie groß der wirklich ist. Zumindest haben diese Fische dann eine Chance, mehr als einmal im Leben zu laichen.

Wenn kein Umdenken stattfindet, bin ich persönlich daher nicht ganz so optimistisch was die Raubfischbestände betrifft. Besatzmaßnahmen könnten sicher helfen, die müssen aber sinnvoll erfolgen.

Ansonsten bleiben leider nur Einschränkungen, damit sich die Bestände erholen können und dann dauerhaft erhalten bleiben. Warum sollte das denn bei Angelgewässern auch anders sein als in den Meeren und Ozeanen. Da hilft auch nur der Zwang, weil sonst jeder nimmt, was er kriegen kann aus Angst, sonst nichts mehr vom Kuchen abzubekommen.

Insofern Schonmaße hoch, Entnahmefenster einfügen, Maximalmengen auch kontrollieren und die Fische räumlich und zeitlich in Ruhe laichen lassen.

Ob man die Wasserqualität beeinflussen sollte, kann ich nicht beurteilen. Das ist sicher ein heißes Eisen.
 

fishingfreak

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Mit nem DAV Beitrag pro Jahr von 50€ und 20 Gewässern kann die Rechnung nicht aufgehen! Wie auch??

Meiner Meinung nach könnte das funktionieren, wenn qualifizierte Gewässerwarte vorhanden wären. So lange aber nur fangfähige Karpfen, Forellen und ein paar Hechte sowie die alibi-Aale in die Gewässer gekippt werden wird sich nichts ändern, eine nachhaltige Bewirtschaftung seitens eines Angelverbands/ Vereins ist doch eher die Ausnahme. Welcher Verantwortliche macht sich den Gedanken?
Das sich die Gewässer aus unterschiedlichen Gründen verändern ist das eine, dazu passt aber leider nicht die vielfach an den Tag gelegte Bewirtschaftung der Gewässer durch die Vereine und Verbände. Ich denke das diesbezüglich deutliches Potenzial vorhanden ist und man durch geziehlten Besatz einen vernünftigen Bestand aufbauen kann.
Das heißt aber auch unter Umständen den Weißfischbestand zu stützen.
Eventuell mal auf Karpfen verzichten und die Schleie fördern.
Variable und Gewässerabhängige Schonzeiten und Bezirke einrichten die auch den Fischen nützen.
Ggf. Nahrungsgrundlagen schaffen.
Alles Themen die Hinz und Kunz auf der Versammlung nicht verstehen werden und entsprechend dagegen sind...
 

Fr33

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@FR and all: Wie viele Fische musst du fangen, damit zu mit dem Angeltag zufrieden bist und das Gewässer als "nicht leer" einstufst.

Ich kenne den Rhein von Gernsheim bis Eltville sehr gut und bin mit meinen Fängen überwiegend zufrieden. Was machst du beim nächsten Angeltag anders als an dem zuvor, wenn du abgeschneidert hast? Die letzten Zander im Rhein haben wir mit Watermonitor aus 1,5m Tiefe gezogen, am Tage. Hätte ich nie gedacht, dass die dort stehen und zu fangen sind. Monatelang habe ich irgendwelche Löcher gesucht ;-)

Dieses Jahr ist auf jeden Fall anders als die letzten am Rhein: Wasserstand war super tief über Monate.


Da die Frage kam was ich an meiner Taktik ändere? So gut wie gar nichts - denn selten sind die Bedingungen vom einen zum anderen Wochende gleich. Inzwischen sind wir so weit, dass wir sogar mit 2 Ruten anrücken um ja DIE Methode zu finden. Auf dem Boot sind es teils 3 Ruten pro Mann. Dann ist von der Zanderjigge mit entsprechender Software, über die leichtere Spinnrute zum Wobbeln, Topwatern und Riggen bis hin zur feinen Dropshotrute alles dabei. Vom Ufer aus ist es die Zanderjigge + Medium Rute für den Rest. Wir teilen uns sogar so auf, dass einer mit Gummi und der andere mit Wobbler oder Spinner angelt. Genau um zu sehen welche Methode überhaupt Fisch bringt. Ist teils ne üble Schlepperei die was von nem Gewaltmarsch beim Bund gemein hat. 2 Ruten + ne Umhängetasche mit knapp 8Kg um ja alles dabei zu haben, wenn man 1-2KM zum Spot läuft.

Ich wohne ne Ecke vom Rhein weg, sodass gerade in der dunklen Jahreszeit nur das WE bleibt oder die paar freien Urlaubstage. Wer natürlich 3 mal die Woche am Wasser ist, da er den Rhein vor der Tür hat - fängt logischerweise besser.

Ich hab dieses Jahr (um auf die nächste Frage zu antworten) ne relative Fangquote von 5:1.
Sprich Auf 5 Angeltage kommt im Schnitt 1 Tag mit Fisch (meist ein Barsch oder Hecht). Am Main wo ich mich gar nicht auskenne - ist die Qute minimal besser.... vlt. 3zu1 oder 4zu1.
 

kommfischi

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Ne, da hätte ich schon quittiert, bei uns am See war uns der Angeldruck zu hoch, sodass wir im Moment andere Gewässer erkunden.
Und fisch ist in dem See jede Menge da, vor allem weißfisch inmassen, sodass man wahrscheinlich deshalb mit unserem kukö zeug in die Röhre guckt...
 

Revilo62

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Hat auch lange genug gedauert Dich zu überreden.
Noch was zu klarem Wasser und Zandern.
Ab 200 Lux machen Zandereier den Schirm zu und Zanderbrut braucht ca. 2000 St

Wo hast Du denn das her, mit den 200 lx, welcher Zander hat das gesagt :wink:
Wenn dem so wäre, dann würde niemand am Tage und sogar im Flachwasser Zander fangen, selbst im Schatten und Flachwasser haben wir Beleuchtungsstärkewerte die diesen Wert um ein vielfaches überschreiten, demnach wären ja die Zander blind
Halte ich für unwahrscheinlich, diesen Wert

Tight Lines aus Berlin
 

pechi24

Gummipapst
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Ein Aspekt für die Bestände ist sicher noch, dass die natürliche Alterspyramide massiv verändert wird.

Das ist ein Problem, weil größere Fische meißt mehr etwas größere Eier legen und größere Eier eine geringere Sterblichkeitsrate haben und zudem laichen unterschiedlich große Fische zu etwas unterschiedlichen Zeiten. Die Natur setzt also auf das Prinzip Risikostreuung.

Das funktioniert aber nicht mehr, wenn es keine halbwegs gesunde Alterspyramide gibt, d.h. die Bestände bzw. die Brut werden deutlich anfälliger für äußere Einflüsse.

Jetzt bin ich mit meiner vor langer Zeit angelesenen Hobbybiologie auch langsam am Ende, wo ist eigentlich Thomsen, wenn man ihn mal braucht :)
 

markus_bass

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Ich hab dieses Jahr (um auf die nächste Frage zu antworten) ne relative Fangquote von 5:1.

Freut mich dass hier mal ehrlich einer sagt wie es aussieht. Bei mir ist es entsprechend genauso schlecht. Am Main habe ich mehr schneidertage als solche wo die Hände nach Fisch riechen. Dennoch macht es Spaß am Wasser zu sein. Hat fast ein Hauch von Therapie.
 

Daniel Reder

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Das ganze ist ein hoch interessantes Thema, das mich in letzter Zeit auch beschäftigt hat... Ich wohne im Osten Österreichs. Ich angle an einem ca. 40 m breiten Fluss. Meine Lieblingsstrecke am Fluss hat ca. 5km. Also der Teil den ich am besten kenne und am liebsten befische.

Mit der Spinnruten oder Feederute habe ich einige Aitel, Barsch, Nasen, Barben, Giebel, Karfen gefangen.
Was mich bedenklich gestimmt hat, war das ich nach ca. 20 mal Angeln hauptsächlich am Wochenende, nie einen anderen Angler gesehen habe. Meinen eher geringen Fangerfolg, habe ich auf mangelnde Erfahrung am neuen Hausgewässer geschoben.


Ich habe mich dann umgehört, vorallem bei älteren Anglern und mich über die Vergangenheit des Flusses interessiert. Alle waren sich einig: Der Fluss ist längst Tot.
Es wurden mehrere Faktoren dafür verantwortlich gemacht. Die Regulierung, Wehre und andere Umbauten am Fluss und die Fischotter (durch Wiederansiedelung und Schutz gibt es davon eine extrem große Population)

Ich habe dann weiter geforscht, da ich es nicht glauben konnte und Kontakt zu Ökologen aufgenommen, die den Fischbestand in dem Fluss sowie den Nebengewässer von 2006 bis 2011 erhoben haben. Ich bin zu einem ca. 90 Seitigem Bericht aus 2012 gekommen, der im Grunde nur die Aussage der älteren Angler bestätigt.

Hier ein paar Beispiele:

Arten - 2006 - 2009
Aitel - 725 - 102
Barbe - 52 - 14
Rotauge - 524 - 44
die Liste könnte man natürlich noch erweitern... Die Zahlen sind die Stück pro Hektar

Also ist es bei mir nicht nur Einbildung der Angler, der befischungsdruck schon gar nicht, da es fast keinen gibt.... Bei mir ist also das Verschwinden der Fische eine Tatsache, die wissenschaftlich untermauert ist. Maßnahmen dagegen gibt es keine. Man kann nur hoffen. Neben diesem Fluss gibt es noch Forellenbäche die komplett leer sind, die längst nicht mehr befischt werden, sowie andere Flüsse in der Größenordnung die das gleiche Schicksal ereilt.


MfG Daniel
 

Simon D

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Dein Fluss in Ö stellt in seiner Situation sicher einen extremen Fall dar aber ich glaube dass es in andern gleich großen/tiefen Gewässerabschnitten anderer Flüße, auch in der BRD, durch den Kormoran (beider Arten) ähnlich bedingt ist. Gibt es noch weitere Beispiele durch andere Tierarten?

Meines Wissens werden in Geestacht Fische in der Fischtreppe markiert und man kann die Markierungen einsenden. Ein sehr, sehr großer Teil der jährlich angebrachten Markierungen werden schon im gleichen Jahr von Anglerh wieder eigesendet (gibt glaube ich 25 €). Ich habe die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, ich war aber schockiert als ich sie gehört hatte. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass nicht alle Markierungen eingesendet werden. Daher braucht man sich auch nicht wundern, dass der Mittelbau sehr stark ausgedünnt ist. Was Maß hat, bekommt in der Regel eins auf die Rübe.

Wer also ernsthaft meint, dass die Angler keinen großen Einfluss auf die Fischbestände haben, der ignoriert einfach die Fakten.

Dem kann man so nur zustimmen! Für mich bilden sich unserer Fischbestände durch den (teilweise) kombinierten Einfluss vieler Faktoren zurück oder eben andere Arten aufgrund der Veränderung wieder fort! Und das ganze dauert halt eine Weile, sofern Mensch nicht durch sein Handeln eingreift.
Um kurz mal die Dinge zusammenzufassen, die so gesagt wurde und worin (durch ausbleibende Thesenkritik) Einigkeit bestand:

-Hecht löst den Zander auf Dauer in klarer werdenden Gewässern ab (Fall des eisernen Vorhangs, Veränderung der industriellen Produktion etc.)
-Flußbebauungsmaßnahmen wurden mangels Wissen/Erfahrung teilweise fehlerhaft umgesetzt und haben der Fischpopulation dadurch Einschränkungen aufgezwungen )Wehre-> Einfluß auf Migration, schlecht positionierte Fischrreppen, kanalisierung etc
-Anglerischer Druck ist durch schneller und leichter zugängliches Wissen und die "moderne" Form des Angelns gestiegen
-Beliebte Fischarten, die es durch wandelnde Bedingungen eh schon schwerer hatten, werden zusätzlich von mehreren Seiten dezimiert. Siehe Beitrag-> Alterspyramide von Pechi
-Es gibt keine klaren flächendeckenden (vor allem in Großgewässern) Messungen zu den Einzelfischbeständen


Für mich bleibt da nur festzuhalten, was oben schon gesagt wurde; wir können warten, jammern und weiter zugucken und uns selber egoistisch am verbliebenen Rest erfreuen. Solange er noch da ist. Konsequenz? Sarkasmus on:Man spart sich hunderte Euro für Tackle und Vereinsbeiträge etc und geht zwei mal im Jahr Angelurlaub machen....toll. Sarkasmus off

Das wäre und ist der absolute anglerische Rückschritt für mich und will über sowas auch ehrlich gesagt nicht nachdenken...Wenn sich die Sache für uns noch zum Guten (will jetzt keinesfalls pessimistisch den Teufel an die Wand malen, so schnell wird das nicht gänzlich vorbei sein, aber es ist kurz vor 12!!!) wenden soll, liegt das an uns Anglern.

Dafür müsste allerdings sehr viel passieren, abgesehen von dem historischen Ereignis, dass sich ein paar hunderttausend Ärsche gleichzeitig aus ihren Sofas emporheben. Denoch wäre dies der erste Schritt zu:

-Die Stärkung der Anglerlobby in der Politik und der Gesellschaft )Kooperation Angelindustrie (die hängt ja von uns ab) mit den Anglern. Gedanke: Kein hobbyangler hat die Zeit sich vollzeit um Politik und Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern. Da müsste man ggf bezahlte Jobs (finanziert durch Beiträge und der Wirtschaft) einrichten, die sich darum kümmern.

-Die Position von Gewässerwarten und Kontrolleuren sollte erheblich gestärkt werden, attraktiver gemacht werden (aber auch mit damit verbundenen Verpflichtungen) um somit den Einhalt von Gesetzen und Regeln einhalten zu können. Kurz OT: Ich bin weissgott kein Regel und Kontrollfan, beschäftige mich beruflich aktuell eher mit der Kritik an derlei Dingen (Militarisierung von Großsportereignissen), weiss aber dadurch auch dass sie manchmal absolut unverzichtbar sind um den Schutz gewisser Dinge (in meinem Falls gesellsch Minoritäten) garantieren zu können.

Auch sehr interessant, worüber in meiner alten Heimat (Bodensee) aktuell nachgedacht wird! Dort kommt noch hinzu, dass die wenigen Fische durch das Einspülen von Hormonen der Antibabypille (diese können in Klärwerken nicht gefiltert werden, nur durch sehr teure Karbonfilter) paarungsunfähig werden. Gibt öffentlich zugängliche Studien dazu.
Denoch soltle auch hier gesagt werden, dass der Bodensee nur durch den Mensch so fischreich gemacht wurde und als ehemals klarer, per natura nährstoffarmer Voralpensee eine geringerer (und vor allem andere Fischpopulation: Stichwort Karpfen, Zander, Wels) als heute aufwies! Er ist keinesfalls Natur, sondern Kulturlandschaft.

Hoffe trotzdem, dass sich vllt durch die teilweise lokalen schlechten Fangergebnisse entweder die Zahl der ANgler senkt oder sich von da oben mal was rührt, bzw erst von unten und dann von oben. Bleibe guter Dinge und weiter hart am Fisch. Bin glücklicherweise ind er Ecke Heidelberg/Mannheim noch nicht so davon betroffen. Allen anderen als kleiner Mutmacher: Die Natur kennt keinen Stillstand, ist langsam aber dynamisch und passt sich immer der Situation an. Dafür gibt es abertausende Beispiele aus der Vergangenheit!

Nach wie vor Daumen hoch, sehr gute Beiträge hier!
 
Zuletzt bearbeitet:

KnusprigBackfisch

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-Flußbebauungsmaßnahmen wurden mangels Wissen/Erfahrung teilweise fehlerhaft umgesetzt und haben der Fischpopulation dadurch Einschränkungen aufgezwungen )Wehre-> Einfluß auf Migration, schlecht positionierte Fischrreppen, kanalisierung etc
Hat mich eh schon immer gewundert wie das gutgehen soll mit dem ganzen Flüsse gerade ziehen und den dicken Pötten die da immer durchpflügen. Die schlechtesten Gewässer hier sind mit Abstand auch die am besten ausgebauten. Da hat der Kanal im Schnitt auf 5 Kilometern eine Unregelmäßigkeit in der sich vielleicht ein Fisch verstecken könnte und die wird permanent beangelt. Wenn man die restliche Strecke abläuft schneidert man kilometerweit ab. Da frag ich mich echt immer wo brüten die Fische in dem Ding oder kommen die aus den noch intakten Gewässern rübergewandert...
 

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