..Und was der Onlinehandel nicht schafft, das schafft die Stadt Dortmund mit ihren Verkehrs- und Parkraumkonzepten ganz sicher.
Als der Stadtrat der Stadt Münster beschloss, die Innenstadt autofrei zu machen, war das Geschrei groß, denn alle Händler waren sich sicher innerhalb kürzester Zeit pleite zu sein. Ich glaube es kam anders. Heute möchte dort keiner die alten Zeiten zurück. Kopenhagen und Stockholm sind mit ihrer Verkehrspolitik auch eher glücklich als umgekehrt. Oder irre ich mich? In Dortmund hatte immer das Auto die Vorfahrt.
Die Geschichte mit dem Verkehr in Dortmund ist wirklich kein Ruhmesblatt und eher peinlich. Es ist seit Jahren ein Rumgeeier bei dem eher "dumme Händler" das Sagen hatten als Verkehrsexperten oder erfahrene Innenstadtentwickler. Vor zig Jahren wurde eine Gesellschaft gegründet, die alle Mietrechte in der Fußgängerzone verwalten sollte. Bis auf ein Haus (das alte Büchler Haus, Erbpacht) gehören alle Häuser in der Fußgängerzone verschiedenen Versicherungsgesellschaften. Diese sollten ihre "Vermietungsrechte" sozusagen an die gegründete Gesellschaft abtreten. Ziel sollte nicht sein, einen maximalen Mietertrag für die einzelnen Häuser zu erzielen, sondern die Fußgängerzone maximal attraktiv zu machen, auch mit "günstigen" Mieten für interessante Geschäfte. Ein solcher Nutzniesser war z.B. Conrad. Conrad sollte den Westenhellweg aufwerten. Meines Wissens nach übrigens der einzige Nutzniesser. Das hat leider nicht wirklich geklappt. Ein Laden reicht nicht. Lag wohl am Egoismuß der Gesellschaften. Die Fußgängerzone in Dortmund kennt höhere Mieten als die Kö in Düsseldorf. Ich würde sagen halt typisch SPD, halbherzig gewollt und unfähig. Politiker sind nur schlechte Problemlöser.
Na ja, wenn demnächst Cannabis legalisiert wird, haben wir vieleicht die längste Cannabis-Meile in Deutschland. Die können bestimmt die hohen Mieten bezahlen.
Conrad ist in vielen Bereichen sowieso ein besonderer Fall. Conrad hat immer eine Hochpreispolitik gefahren, besonders in den letzten Jahren. Nun ja, bei 10-20% mehr als im Internet kann ich leben. Dafür kann ich es vor Ort begrabbeln und sofort mitnehmen. Dann wurde es aber schlimmer. Kleinzeug wie Kabel und Anschlußmaterial war plötzlich mehrfach teurer als aus anderen Quellen. Eine Zeit lang funktionierte das trotzdem, denn mit Kundenkarte bekam man eine kostenlose Garantieverlängerung. Irgendwann konnte dieser "Vorteil" den überteuerten Preis aber nicht mehr wett machen. Kurios ist auch der Fall Völkner. Conrad hat vor Jahren Völkner aufgekauft. Das Warensortiment ist fast identisch. Bei sehr vielen Dingen ist Völkner bei identischen Artikeln bis zu 30% günstiger als Conrad. Muß ich das verstehen?