Darf überhaupt so erhöht werden?
Tja, da muß ich jetzt erstmal nachforschen und zum Mietrechtexperten mutieren. Liegt die Miete unter dem mittleren Mietenspiegel, hat es in den letzten 12 Monaten keine Mieterhöhung gegeben, so darf er die Miete angeblich um bis zu 20 % erhöhen. Die Miete darf den mittleren Mietenspiegel übersteigen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, die sozusagen einen Mehrwert (Isolierverglasung, Videosprechanlage,...) darstellen. Diese Änderungen im Mietrecht wurden damals besonders stark von den Grünen unterstützt und die CDU hat da gerne mitgemacht. Damit sollte die energetische Situation verbessert werden. Im Nachhinein könnte man meinen, ein Haufen Hornochsen hat auf genügend Lobbyisten des Hausbesitzerverbandes gehört. Denn die einzige reale Wirkung war die deutliche Schwächung der Position als Mieter und das Öffnen zahlreicher Möglichkeiten Mieten explodieren zu lassen. Früher nahm man bei einem Mietobjekt eine Jährliche Rendite von ca. 3-5 % an, eher weniger. Heute versprechen einem Fonds und Gesellschaften Renditen von mehr als 20 %. Heute kann ich mit einer energetischen Sanierung jedes Haus in kurzer Zeit entmieten. Im Brief steht ja auch schon angedeutet, das die bisherige Miete dann in 12 Monaten wieder steigen wird, bis das Maximum ausgereizt ist. Früher gab es mal so einen Spruch wie, Eigentum verpflichtet. Heute müsste es heissen, verpflichtet zur maximalen Ausreizung des Gewinns. Die alte Besitzerein war übrigens immer der Meinung, sie könne von den Mieteinnahmen bequem und sicher leben und die Miete solle doch für jeden erschwinglich bleiben.
Die Situation in Dortmund ist auch noch besonders und besonders beängstigend. Dortmund ist die Stadt mit dem höchsten Mietpreisanstieg in Deutschland, zumindest galt dies die letzten Jahre. Bitte den prozentualen Mietpreisanstieg nicht mit der absoluten Höhe der Miete verwechseln. Nirgendwo in Deutschland steigen die Mieten schneller als in Dortmund. Dafür hat es in den letzten Jahren zwei hauptsächliche Gründe gegeben. Viele Mietshäuser sind aus der sozialen Bindung gefallen. Der Neubau von Wohnungen geht hier nicht schneller als woanders. Man sollte sich auch mal fragen, ob Wachstum immer sinnvoll ist. Der zweite Grund ist die Flüchtlingspolitik der SPD geführten Stadt. Seit 2014 heisst es, wir nehmen gerne jeden Flüchtling auf. Erst wurden die Flüchtlinge in Heimen und auf Hotelschiffen (die Stadt hat sich meines Wissens nach bis heute geweigert die Kosten dieser Lösung öffentlich zu machen) untergebracht. Dann kam man zu dem Schluß, jede Unterbringung in einer Wohnung, egal zu welchem Preis, ist günstiger als ein Wohnheim mit seiner Kostenstruktur (Infrastruktur, Verwaltung, Wachschutz,...). Dies hat zu einem enormen Anstieg der Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt geführt, denn jede noch so teure Miete ist günstiger als eine Heimunterbringung. Gibt es einen besseren Mietenzahler als die Stadt? Und nein, die Tatsache das Dortmund eine Universitätsstadt ist, spielt da keine Rolle. Denn vorher waren die Mieten in Dortmund recht stabil und es war für einen Studenten möglich eine kleine und günstige Wohnung zu finden. Heute kann ein Student froh sein, wenn er ein möbliertes Wohnklo findet zum Preis einer Mietwohnung, denn im Gegensatz zu einem Flüchtling hat ein Student kein Anrecht auf eine Mindestquadratmeteranzahl an Wohnfläche.........