Was bereitet dir gerade keine Freude??? aka Was geht Dir auf den Sack?

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Crügge

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@Snotling4149
Knackpunkt an der Sache ist wohl, dass ich hier gar keine Pandemie sehe (oje, ich habs gesagt) ... Ansonsten ist mir, ehrlich gesagt, nicht ganz klar, was Du mir näher bringen möchtest. Mag aber genau darin begründet sein, was ich geschrieben habe: ein paar Sätze in einem Forum KÖNNEN keinen Austausch in Sprache ersetzen :)

Als was siehst du das denn dann an?
Etwas heftigere Krankheitswelle?

Es geht doch darum das es ein neuartiges Virus ist/war und wir bis Dato einfach keine Möglichkeiten hatten die Bevökerung zu immunisieren.
Jetzt haben wir nen Impfstoff, der leider wegen einfach zu schlappen Einkäufen seitens der Regierung, noch nicht genug verfügbar ist.
Solange das Ding noch nicht in Massen da ist und wir iwie ne Herdenimmunität (und rein darum geht es) herstellen können, müssen wir halt konsequent verzichten.

Das die ein oder andere Maßnahme iwie seltsam ist oder nichts bringt sehe ich auch so, jedoch muss man das mal im ganzen sehen.
Ganz ehrlich, ich will da mit keinem Bürgermeister/Rat/Politiker tauschen aber ich verstehe halt auch den Zusammenhang das man iwie ne Lösung finden muss mit denen man was erreicht.
Wenn da einige dran kaputt oder bankrott gehen ist das halt leider so, dass ist aber einfach ne Friss oder Stirb Sache und da kommt man ohne Verluste einfach nicht raus.
 

ChN

Barsch Vader
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Kleine Beispiele aus frei zugänglichen Artikeln (ohne Fachzeitschriftsbezug) nach 30 sec. googeln.
So läuft es, wenn Maßnahmen nicht, nur halbherzig oder gar nicht ergriffen werden und/oder nicht/nur mangelhaft umgesetzt werden (kleine Auswahl) :




Lügenpresse ?

Mit Verlaub: alles 3 Quellen, die ich maximal mit der Kneifzange - die TAZ nicht mal damit - anfasse. Aber da geliefert, werde ich mich mal überwinden.
Vorab schon mal zu Focus: über Großbritannien wird bei uns schon seit mittlerweile Jahren nur noch negativ berichtet. Schließlich wagen die Inselaffen mit dem Brexit ja den Affront schlechthin gegen die heilige EU. Die Berichterstattung ist so einseitig biased wie in Sachen Trump, Orban etc.pp.
Zu der TAZ: Brasilien dito Großbritannien. Wobei es die letzten Monate um den Satansjünger Bolsonaro erstaunlich ruhig war. Hab mich schon gewundert ,was da los ist ... .
Tagesschau: jo Belgien - da muss ich mich mal schlau machen, warum die so krasse Probleme haben. Aber da wurde das Gesundheitssystem wohl auch systematisch an die Wand gefahren ... .
 

ChN

Barsch Vader
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Als was siehst du das denn dann an?
Etwas heftigere Krankheitswelle?

Es geht doch darum das es ein neuartiges Virus ist/war und wir bis Dato einfach keine Möglichkeiten hatten die Bevökerung zu immunisieren.
Jetzt haben wir nen Impfstoff, der leider wegen einfach zu schlappen Einkäufen seitens der Regierung, noch nicht genug verfügbar ist.
Solange das Ding noch nicht in Massen da ist und wir iwie ne Herdenimmunität (und rein darum geht es) herstellen können, müssen wir halt konsequent verzichten.

Das die ein oder andere Maßnahme iwie seltsam ist oder nichts bringt sehe ich auch so, jedoch muss man das mal im ganzen sehen.
Ganz ehrlich, ich will da mit keinem Bürgermeister/Rat/Politiker tauschen aber ich verstehe halt auch den Zusammenhang das man iwie ne Lösung finden muss mit denen man was erreicht.
Wenn da einige dran kaputt oder bankrott gehen ist das halt leider so, dass ist aber einfach ne Friss oder Stirb Sache und da kommt man ohne Verluste einfach nicht raus.

Ist halt eine mehr oder weniger neue Variante von etwas, was es schon länger / immer gab. Ist ja nicht so, dass das Ding komplett neu ist. Wie gesagt: würden die Leute umfallen, wie die Fliegen und die Leichen im Straßengraben rumverrotten (ums mal drastisch auszudrücken), würd ich ja nix sagen. Aber das, was bislang passiert, reicht mir vorne und hinten nicht, um die gesamte Wirtschaft an die Wand zu fahren + die sozialen Verwerfungen etc. pp.. Mir fehlen aussagekräftige Begründungen, welche die Maßnahmen rechtfertigen. Auf den Bundespressekonferenzen blamieren sich die Regierungssprecher ja auch wöchentlich, oder stellen die Stammeleien hier jemand zufrieden?
 

Dorado

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Ich möchte da nur zwei Dinge zu anmerken:

1) Deine eigene Wortwahl ist durch die selbe Radikalität geprägt, für Du anprangert. Lämmer zur Schlachtbank... Was für ein Vergleich ist das denn bitte?

2) Meine Frau ist seit 25 Jahren im medizinischen Bereich tätig, seit 15 als Ärztin. Seit dem Frühjahr leitet sie die Covid-Isolierstation im Krankenhaus ihres Arbeitgebers. Meine Frau hat noch NIE auch nur annähernd erlebt, das so viele Menschen in so kurzer Zeit im Krankenhaus sterben. Wenn man natürlich den Medien nicht traut, weil die nicht die eigene Weltsicht verbreiten und auch sonst nichts mit dem medizinischen Bereich zu tun hat - ja dann kann man natürlich ganz leicht ironisch vom "satanischen Todesvirus" daherpalavern. Aber hinter der leicht durchscheinenden Wand der Filterblase gibt es noch eine wesentlich größere und komplexere Welt ;)


@Wolf: Volle Zustimmung. Meine Schwester ist Anästhesistin. Sie hat derzeit eine 65-Stunden-Woche, und sie arbeitet noch nicht einmal in einer Hotspot-Gegend.
"Übersterblichkeit" - was für ein Begriff - enorm.
Intubierung - das letzte Mittel - hochriskant und eine Tortur für die Patienten. Viele schaffen es leider nicht.
Und es sind immer mehr jüngere Menschen, die schwer erkranken.

Die Tante meiner Frau ist 90-jährig in Buenos Aires trotz vorsichtigstem Verhalten und bester Behandlung - beide Söhne und beide Schwiegertöchter sind Ärzte mit eigener Klinik - an Covid 19 verstorben. Ich schätze, daß allerhöchstens 5% aller 90-Jährigen in einer derart guten physischen und geistigen Verfassung sind, wie sie es war. Als ehemalige Olympia-Teilnehmerin im Brust- und Rückenschwimmen schwamm sie noch jeden Tag eine Stunde.

Und wenn sie das schon nicht überstanden hat, dann kann man sich vorstellen, wie es es bei anderen alten Menschen aussieht.

Im übrigen: die Faktizität des Geschehens kann man nicht wegdiskutieren. Die Zahlen und Daten liegen vor und die wissenschaftliche Quantifizierung ist eindeutig.

Aber das werden die strunzdummen, deformierten und völlig verstrahlten Covid-19-Leugner und -Relativisten einfach nicht begreifen.
 

ChN

Barsch Vader
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Ich hab es geahnt und bewußt 3 Quellen mit völlig unterschiedlichem Hintergrund gewählt...

Welche Quellen würdest Du denn als für Dich glaubwürdig akzeptieren ?

ÖR tue ich mir nicht mehr an, das verursacht mir körperliche Schmerzen. Ganz selten tu ich mir die indirekt an, wenn sie rezensiert werden. Ggf. schau ich dann auf Youtube o. ä. obs wirklich so schlimm war (und wurde leider noch nie enttäuscht).
Von den Leitmedien gebe ich mir max. hin und wieder welt.online.de. Da reicht es auch, sich bei einem zu bedienen, da die Redaktionen fast alles aus 2 großen Pötten beliefert werden und so gut wie keiner mehr eigene Recherche betreibt (RND + DPA). Beim RND, welches über 50 (Tages)Zeitungen beliefert sollte man vielleicht wissen, dass über die Madsack Gruppe zu 100% die SPD dahintersteht ;)
TAZ ist halt das Gegenstück zum Stürmer - nur (warum auch immer) erlaubt. Aber gut ... .

Grundsätzlich glaubwürdig? Gute Frage. Ich hinterfrage grundsätzlich alles und nehme nichts als gegeben und 100% glaubwürdig hin. Deswegen informiere ich mich über unterschiedlichste Quellen.
Gerne die NZZ oder Basler Zeitung, ggf. auch mal was englischsprachiges von der Insel. Dann alternative Geschichten. Achgut.com find ich klasse - bin nicht bei allem einer Meinung mit den Autoren, aber das muss ja auch nicht sein. Gibt auch immer schöne Denkanstöße. Den Podcast find ich super. Tichy ist, je nach Autor sehr gut. Vor allem Sachen vom Alexander Wendt lese ich sehr gerne. Auch hier: das soll nicht heißen, dass die Sachen für mich der heilige Gral sind. Aber es werden mal Alternativen zu den einstimmigen Massenmedien geliefert. Die journalistische Arbeit bewerte ich um Längen höher. Richtig kritisches gibt es in den etablierten Medien oder gar dem ÖR doch schon ewig nimmer. Was mir bei Tichy negativ auffällt: hier wird wohl auch schon massiv in den Kommentaren zensiert! Für so ewas bin ich gar nicht zu haben.
Multipolar ist ein sehr interessantes Portal - gibt es erst seit ca. 1 Jahr. Vom Paul Schreyer die Vorlesung "Pandemie Planspiele" fand ich sehr interessant. Gibts zu meinem Erstaunen noch auf Youtube zu sehen. Da hat wohl wer vergessen, den Zensurknopf zu drücken ;)
Hochachtung habe ich vorm Kollegen Reitschuster. Die Seite ist optisch zwar grauslig, Aber der nimmt halt auch keine Rücksicht und geht dahin, wo es wehtut. Dazu gestaltet er die Bundespressekonferenzen recht unterhaltsam ;)
Generell, egal - wo ich unterwegs bin - interessieren mich die Kommentare oft mehr, als die Artikel. Da bekommt man richtig schöne Denkanstöße und Sichten aus Blickwinkeln , wo man selbst nie drauf gekommen wäre.
Sciencefiles.org bietet auch interessante Sachen, ist aber halt teilweise sehr sozialwissenschaftlich. Dafür sind sie in Sachen Framing transparent machen ganz interessant.
Und dann hab ich mich auch noch an KenFM getraut - da hab ich lange Zeit einen Bogen drum gemacht, weil ja übelst als Verschwörungstheoretiker und Nazi verschrien (aber irgendwie sind sie das ja alle ;)). Hab da nix nazitöses gefunden, aber ein Haufen interessanter Sachen. Erst das sehr lange Interview mit dem Hirnforscher /Chirurg Manfred Spitzer über das Thema Smartphonesucht gesehen. Sowas ist mal klasse :)
Joa - und dann noch x andere Sachen. Kommt immer mal was neues dazu bzw. fällt wieder raus usw..
 
S

Snotling4149

Gast
Oh bitte nicht science files, das sind bestenfalls Meinungsartikel ohne jeden wissenschaftlichen hintergrund. da kann man auch infowars gucken.

feminismus: doof, was gegen klimawandel tun: doof, zuwanderung: doof. begründung: weil halt.

"US Kapitol sturm von langer LINKER hand geplant?" auf der titelseite sagt alles.

Und immer schön alles als Frage formuliert. Weil man ja weiß, dass man keine Belege hat, und sich dann rausreden kann. "War ja nur ne frage".

*edit* https://www.newsguardtech.com/wp-content/uploads/2020/03/DE-sciencefiles.org-UPDATED.pdf newsguard schlüsselt das alles schön auf. mit reichnlich quellen und belegen am ende das .pdf
 
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phonky

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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ÖR tue ich mir nicht mehr an, das verursacht mir körperliche Schmerzen. Ganz selten tu ich mir die indirekt an, wenn sie rezensiert werden. Ggf. schau ich dann auf Youtube o. ä. obs wirklich so schlimm war (und wurde leider noch nie enttäuscht).
Von den Leitmedien gebe ich mir max. hin und wieder welt.online.de. Da reicht es auch, sich bei einem zu bedienen, da die Redaktionen fast alles aus 2 großen Pötten beliefert werden und so gut wie keiner mehr eigene Recherche betreibt (RND + DPA). Beim RND, welches über 50 (Tages)Zeitungen beliefert sollte man vielleicht wissen, dass über die Madsack Gruppe zu 100% die SPD dahintersteht ;)
TAZ ist halt das Gegenstück zum Stürmer - nur (warum auch immer) erlaubt. Aber gut ... .

Grundsätzlich glaubwürdig? Gute Frage. Ich hinterfrage grundsätzlich alles und nehme nichts als gegeben und 100% glaubwürdig hin. Deswegen informiere ich mich über unterschiedlichste Quellen.
Gerne die NZZ oder Basler Zeitung, ggf. auch mal was englischsprachiges von der Insel. Dann alternative Geschichten. Achgut.com find ich klasse - bin nicht bei allem einer Meinung mit den Autoren, aber das muss ja auch nicht sein. Gibt auch immer schöne Denkanstöße. Den Podcast find ich super. Tichy ist, je nach Autor sehr gut. Vor allem Sachen vom Alexander Wendt lese ich sehr gerne. Auch hier: das soll nicht heißen, dass die Sachen für mich der heilige Gral sind. Aber es werden mal Alternativen zu den einstimmigen Massenmedien geliefert. Die journalistische Arbeit bewerte ich um Längen höher. Richtig kritisches gibt es in den etablierten Medien oder gar dem ÖR doch schon ewig nimmer. Was mir bei Tichy negativ auffällt: hier wird wohl auch schon massiv in den Kommentaren zensiert! Für so ewas bin ich gar nicht zu haben.
Multipolar ist ein sehr interessantes Portal - gibt es erst seit ca. 1 Jahr. Vom Paul Schreyer die Vorlesung "Pandemie Planspiele" fand ich sehr interessant. Gibts zu meinem Erstaunen noch auf Youtube zu sehen. Da hat wohl wer vergessen, den Zensurknopf zu drücken ;)
Hochachtung habe ich vorm Kollegen Reitschuster. Die Seite ist optisch zwar grauslig, Aber der nimmt halt auch keine Rücksicht und geht dahin, wo es wehtut. Dazu gestaltet er die Bundespressekonferenzen recht unterhaltsam ;)
Generell, egal - wo ich unterwegs bin - interessieren mich die Kommentare oft mehr, als die Artikel. Da bekommt man richtig schöne Denkanstöße und Sichten aus Blickwinkeln , wo man selbst nie drauf gekommen wäre.
Sciencefiles.org bietet auch interessante Sachen, ist aber halt teilweise sehr sozialwissenschaftlich. Dafür sind sie in Sachen Framing transparent machen ganz interessant.
Und dann hab ich mich auch noch an KenFM getraut - da hab ich lange Zeit einen Bogen drum gemacht, weil ja übelst als Verschwörungstheoretiker und Nazi verschrien (aber irgendwie sind sie das ja alle ;)). Hab da nix nazitöses gefunden, aber ein Haufen interessanter Sachen. Erst das sehr lange Interview mit dem Hirnforscher /Chirurg Manfred Spitzer über das Thema Smartphonesucht gesehen. Sowas ist mal klasse :)
Joa - und dann noch x andere Sachen. Kommt immer mal was neues dazu bzw. fällt wieder raus usw..
Wollte mich eigentlich nicht herablassen mich zu sowas zu äußern. Kann man aber nur schwer ertragen. 1. Ich arbeite auf einer Intensivstation. Unser Haus ist voll mit Covidpatienten. Inkl hoher Sterbequote. 2. Das ist nicht normal! 3. Ken FM? Really?....
 

ChN

Barsch Vader
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@Snotling4149 : wie ich schon sagte: für den heiligen Gral halte ich gar nix
@phonky KenFM - ja, der allgemeine word of mouth hat mich bislang davon abgehalten, seit ich mir den ein oder anderen Artikel durchgelesen, angeschaut / -gehört habe, ist mir allerdings noch nix echsenmenschenmäßiges untergekommen. Aber Äußerungen wie "Ken FM? Really?..." gehören ja heute zum konstruktiven Ton ;) Snotling4149 hat ja wenigstens auch begründet, was ihm an sciencefiles sauer aufstösst (bei mir ists tendenziell übrigens ähnlich, weshalb die Seite nicht zu meinen täglichen Favoriten gehört)
 

captn-ahab

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Keincoronathreadbittebleibenlassen ;)

Mein motzer ist eBay Kleinanzeigen.
Da kommen dir die Leute echt mit Angeboten die 40% unter dem Preis liegen. Und das obwohl man bereits den billigsten von 10 identischen Angeboten hat.
 

pechi24

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Mit der Aussage hast du vollkommen Recht, auch wenn du es wahrscheinlich eher mit einem Hauch von Ironie meintest.

Das war natürlich ernst gemeint. Der Hauch von Ironie war auch dabei, weil man die Wissenschaft in der Politik nicht nur dann anführen sollte, wenn es einem gerade nützlich erscheint. Wenn man die Treiber der Pandemie kennt, dann muss man sich natürlich um die Treiber der Pandemie kümmern und nicht um eher sinnlose Nebenkriegsschauplätze.

1. keine Menschenansammlungen. längst abgehakt und wird weitestgehend gelebt
2. Superspreading Ereignisse vermeiden. Durch aktuell bestehende Kontaktbeschränkungen eigentlich abgehakt, wird aber nicht immer so gelebt. In Pflegeheimen leider auch nur schwer umzusetzen.
3. keine Reisen. hier gibt es eigentlich keine Einschränkungen, sondern nur Reisehinweise und eine freiwillige Quarantäne

3. war nachweislich immer wieder der Grund für ein Aufflackern der Fälle in 2020 und im Herbst konnte es nicht mehr eingefangen werden. Aktuell scheint 3. aber gemäß RKI kein großer Treiber zu sein, aber Mutationen wurden dadurch nachweislich längst eingeschleppt.

Bei 1. kann man nichts mehr verschärfen.
2. ist schon jetzt sehr streng, hier braucht man eher mehr Disziplin in der Allgemeinbevölkerung und Unterstützung in den Pflegeheimen, als zusätzliche Regeln, die dann eh nicht kontrolliert werden (können).
Bei 3. ist der Drops jetzt leider schon gelutscht, aber warum keine temporären Reiseverbote regeln?

Jetzt womöglich die Industrie/Wirtschaft komplett runter zu fahren, hätte enorme Schäden und der zusätzliche Nutzen wäre marginal, da das menschliche Handeln immer sein Eigenleben hat. Zumal es dafür keinerlei Datenbasis gibt, denn die Ansteckungen laufen aktuell nicht spürbar übers berufliche Umfeld.

In Bezug auf die „Gefährlichkeit des Virus“ müssen die Zahlen selbstverständlich noch weiter runter, damit es im medizinischen Bereich wieder mehr Puffer gibt und die dortigen Leute auch mal wieder durchatmen und sich etwas erholen können. Im Moment geht es aber runter und wenn alle diszipliniert bleiben bzw. sich noch stärker disziplinieren, wird es auch noch weiter sinken in den nächsten 2 Wochen. Spürbare Lockerungen kommen in 2 Wochen natürlich noch nicht, aber weiterer Verschärfungen bedarf es aktuell auch nicht bzw. deren Negativfolgen wären zu groß, auch für das Durchhaltevermögen.

In Bezug auf die (Über)sterblichkeit sind die Sterbe-Zahlen für 2020 außer für die KW 52 bekannt. Trägt man in KW 52 händisch die Zahlen der Vorwoche 51 ein, sind im Jahr 2020 insgesamt 972.096 Menschen in D verstorben.

Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2017-2019 sind es 30.600 zusätzliche Tote in 2020.
Gegenüber dem Jahr 2018 (das Jahr mit schwerer Influenzawelle) sind es 17.800 mehr Tote in 2020.

In beiden Vergleichen gibt es die zusätzlichen Toten ausschließlich bei den Personen über 65, bei Personen unter 65 gab es eine sehr minimale Untersteblichkeit.

Insgesamt sind diese Zahlen recht schlüssig, denn die RKI-Statistik weist für 2020 rund 33.100 Coronatote aus. Da gemäß einiger Studien rund 10-15% davon „mit„ aber nicht „an„ Corona gestorben sind, kann man grob von einer Übersterblichkeit von 30.000 Menschen über 65 Jahren in 2020 ausgehen.

Man sollte jetzt m.E. aber nicht den Denkfehler machen, dass „+3% bei den Alten“ in 2020 ja gar nicht so wild sind, denn diese Zahlen sehen so aus, weil die medizinische Versorgung aller Erkrankten (weitestgehend) durchgängig gewährleistet werden konnte. Das haben wir dem medizinischen und pflegerischen Personal zu verdanken, die über Stunden durch eng anliegende FFP2-Masken mit entsprechendem Atemwiderstand atmen müssen und das bei körperlicher Belastung. Zudem sind einige Dezemberinfektionen in Sachen Tod naturgemäß in den Januar 2021 gerutscht.

Wer mal etwas Eigenmotivation für das Einhalten der bestehenden Grundregeln benötigt, dem empfehle ich das korrekte Anlegen einer zertifizierten FFP2-Maske mit anschließenden 20 Kniebeugen. Dann einfach aufrecht stehen und mal schauen, was passiert. Spätestens dann möchte man nicht mehr durch sein eigenes Handeln für Nachschub für das Krankenhaus- und Pflegepersonal sorgen.

Trotzdem muss natürlich die Verhältnismäßigkeit der bestehenden und insbesondere weiterer möglicher Einschränkungen gewährleistet sein. Ein Panikmodus oder „Jahrhundert“-Maßnahmen sind angesichts der Todeszahlen und der aktuell leicht sinkenden Entwicklung nämlich ebenso verfehlt. Zumal Dauerstress und Dauerangst sehr schlecht für die Immunabwehr der Menschen sind. Auch diesen Faktor darf man nicht unterschätzen. Vermutlich wird kommende Woche Irland als Beispiel für die Gefährlichkeit der neuen Mutationen angeführt, aber die Iren hatten vor dem Anstieg quasi wieder fast alles geöffnet inkl. Kneipen und Restaurants und das wurde ausgiebig genutzt und das ist überhaupt nicht mit der aktuellen Situation in Deutschland vergleichbar.

War jetzt wieder mehr Text als geplant, aber das Thema taugt nun mal nicht für den Twittermodus.

Bleibt diszipliniert und optimistisch und ruhig auch ein wenig kritisch.

PS: In der Influenza-Saison 2017/2018 starben übrigens auch deshalb recht viele Menschen, weil die 4-fach-Schutz-Impfung (die hätte wohl geholfen) nicht von den Krankenkassen bezahlt wurde, weshalb fast alle nur die (in diesem Jahr weitestgehend wirkungslose) 3-fach-Schutz-Impfung hatten. Damals hätte man mit wenig Geld viele Leben retten können.
 

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Echo-Orakel
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So weil ich es heute nich rechtzeitig aus dem Haus geschafft habe, mich dementsprechend viel zu wenig bewegt habe, bekommt ihr hier jetzt meinen angestauten Frust in Form eines Corona-Postings ab:

… Pech gehabt, das muss die Gesellschaft ja wohl aushalten: :smile:

@ChN: Was ich mich bei so Standpunkten wie deinem wirklich frage; worum zur Hölle geht es dir eigentlich?

( Davon mal abgesehen, dass ich schon nen Knoten im Kopf und Klumpen im Hals bekomme, wenn du beim ersten Posting noch schreibst, wie amüsiert du die Schlachtschafe dabei beobachtest, wie sich sich hilflos und ohnmächtig noch autoritärere Lösungen wünschen und wenige Seiten später über die einseitige Berichterstattung der Systemmedien gegen Trump, Johnson, Orban und Bolsonaro monierst...)

Geht es dir um das gesundheitliche Wohl deiner Mitmenschen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder Fragen sozialer Gerechtigkeit? Oder gefällst du dir auch einfach darin, raunend neben „der Masse“ zu stehen, im guten Gefühl etwas kritischer und souveräner zu sein, als die die sich nicht trauen, die unangenehmen Fragen zu stellen?

So wie ich das sehe ( den medizinisch/ gesundheitlichen Aspekt von Covid 19 mal außen vor, bin kein Mediziner und möchte auch keiner werden) ist das, was wir heute als Krise erleben, für mich nicht mehr, aber auch nichts weniger als eine Zuspitzung an gesellschaftlichen Konfliktlinien, die es bereits vor und unabhängig von Covid gab.

Krise im Bildungssystem, in der Gesundheitsversorgung, Krise in der gesellschaftlichen Vorstellung von Sicherheit und Wohlbefinden? Gab es dank Prekarisierung, Privatisierung und Liberalisierung schon lange Zeit vor der Pandemie.

Die genannte Angst vorm Angriff auf die Mittelschicht finde ich echt exemplarisch, genauso wie die Nennung von Amazon.
Dieser Konzern, steht schon so lange, so wie viele andere Vertreter der Digitalwirtschaft, in der Kritik, aufgrund der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen seines Geschäftsmodells. Gibt gute Gründe, dass nicht nur KritikerInnen, sondern auch Akteure, dieser heilsversprechenden Gesellschaftsreformation, von disruptiven Technologien sprechen. Kritik und Widerstand gibt es seit Jahren…. Hier allerdings eher weniger...

Hoher Leistungs- und Rechtfertigungsdruck waren schon lange vor der Krise für große Teile der Bevölkerung omnipräsent: Hartz4, Pendeln, permanente Erreichbarkeit, unbezahltes Praktikum, Bürgschaft, Schufa und polizeiliches Führungszegnis für die aussichtslose Wohnungsbewerbung – alles kein Problem!
Kann mich nicht daran erinnern, dass diese Entwicklungen in der deutschen Gesellschaft massenhaft, für Interesse oder wirksamen Protest gesorgt hätten… mit Erinnerung an die Griechenlandkrise, ganz im Gegenteil: Hartz4 für alle!!!

Die Reichen werden reicher und die Armen bleiben arm…. Und juckts einen?
Eigentlich nicht…

…. aber jetzt!
Wo man dunkle Machenschaften wittern kann, da wird’s interessant, vor allem für die richtigen Experten…

Qui bono?
Man muss nämlich nicht wissen wo es her kommt, sondern nur wer schuld is!
Deshalb kann man auch auf einmal seine Liebe für die Eingesperrten ( im Homeoffice), die Entrechteten (auf den Reichstagstreppen) und die Wahrheit ( ihr wisst schon…) entdecken… und das alles sogar ohne über Profitmaximierung, Neoliberalismus, Postfordismus oder Plattformkapitalismus reden zu müssen! Jackpot!

Deshalb würde mich wirklich mal interessieren; worum geht es dir, die Mittelschicht, den Kosovokrieg, die Wahrheit?:emoji_thinking:

Und was machst du dann gegen all die erschreckenden Dinge die du beobachtest?

Suppenküche für die Armen? Protesten gegen Sozialabbau und Waffenexporte? Engagierst du dich in Mieterinitiativen gegen gewinnorientierte Stadt-und Wohnungpolitik? Unterstützt du Kooperativen für solidarisches Wirtschafen, Nachbarschaftsinitiativen gegen die Ausgrenzung sozial Benachteiligter oder streikende Krankenhausbelegschaften im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen?

Oder is das dann eigentlich dieser ganze Gutmenschenscheiß für die Verblendeten die sich nur selbst gefallen wollen?


Was mir auf den Sack geht:
Dass es keinen eigenen Covid-Thread mehr gibt, damit ich der Scheiße wieder besser aus dem Weg gehen kann, wenn ich eigentlich nur an Geschichten über verdorbenen Fleischgerichten Anteil nehmen möchte! :sweatsmile:
 

phonky

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So weil ich es heute nich rechtzeitig aus dem Haus geschafft habe, mich dementsprechend viel zu wenig bewegt habe, bekommt ihr hier jetzt meinen angestauten Frust in Form eines Corona-Postings ab:

… Pech gehabt, das muss die Gesellschaft ja wohl aushalten: :smile:

@ChN: Was ich mich bei so Standpunkten wie deinem wirklich frage; worum zur Hölle geht es dir eigentlich?

( Davon mal abgesehen, dass ich schon nen Knoten im Kopf und Klumpen im Hals bekomme, wenn du beim ersten Posting noch schreibst, wie amüsiert du die Schlachtschafe dabei beobachtest, wie sich sich hilflos und ohnmächtig noch autoritärere Lösungen wünschen und wenige Seiten später über die einseitige Berichterstattung der Systemmedien gegen Trump, Johnson, Orban und Bolsonaro monierst...)

Geht es dir um das gesundheitliche Wohl deiner Mitmenschen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder Fragen sozialer Gerechtigkeit? Oder gefällst du dir auch einfach darin, raunend neben „der Masse“ zu stehen, im guten Gefühl etwas kritischer und souveräner zu sein, als die die sich nicht trauen, die unangenehmen Fragen zu stellen?

So wie ich das sehe ( den medizinisch/ gesundheitlichen Aspekt von Covid 19 mal außen vor, bin kein Mediziner und möchte auch keiner werden) ist das, was wir heute als Krise erleben, für mich nicht mehr, aber auch nichts weniger als eine Zuspitzung an gesellschaftlichen Konfliktlinien, die es bereits vor und unabhängig von Covid gab.

Krise im Bildungssystem, in der Gesundheitsversorgung, Krise in der gesellschaftlichen Vorstellung von Sicherheit und Wohlbefinden? Gab es dank Prekarisierung, Privatisierung und Liberalisierung schon lange Zeit vor der Pandemie.

Die genannte Angst vorm Angriff auf die Mittelschicht finde ich echt exemplarisch, genauso wie die Nennung von Amazon.
Dieser Konzern, steht schon so lange, so wie viele andere Vertreter der Digitalwirtschaft, in der Kritik, aufgrund der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen seines Geschäftsmodells. Gibt gute Gründe, dass nicht nur KritikerInnen, sondern auch Akteure, dieser heilsversprechenden Gesellschaftsreformation, von disruptiven Technologien sprechen. Kritik und Widerstand gibt es seit Jahren…. Hier allerdings eher weniger...

Hoher Leistungs- und Rechtfertigungsdruck waren schon lange vor der Krise für große Teile der Bevölkerung omnipräsent: Hartz4, Pendeln, permanente Erreichbarkeit, unbezahltes Praktikum, Bürgschaft, Schufa und polizeiliches Führungszegnis für die aussichtslose Wohnungsbewerbung – alles kein Problem!
Kann mich nicht daran erinnern, dass diese Entwicklungen in der deutschen Gesellschaft massenhaft, für Interesse oder wirksamen Protest gesorgt hätten… mit Erinnerung an die Griechenlandkrise, ganz im Gegenteil: Hartz4 für alle!!!

Die Reichen werden reicher und die Armen bleiben arm…. Und juckts einen?
Eigentlich nicht…

…. aber jetzt!
Wo man dunkle Machenschaften wittern kann, da wird’s interessant, vor allem für die richtigen Experten…

Qui bono?
Man muss nämlich nicht wissen wo es her kommt, sondern nur wer schuld is!
Deshalb kann man auch auf einmal seine Liebe für die Eingesperrten ( im Homeoffice), die Entrechteten (auf den Reichstagstreppen) und die Wahrheit ( ihr wisst schon…) entdecken… und das alles sogar ohne über Profitmaximierung, Neoliberalismus, Postfordismus oder Plattformkapitalismus reden zu müssen! Jackpot!

Deshalb würde mich wirklich mal interessieren; worum geht es dir, die Mittelschicht, den Kosovokrieg, die Wahrheit?:emoji_thinking:

Und was machst du dann gegen all die erschreckenden Dinge die du beobachtest?

Suppenküche für die Armen? Protesten gegen Sozialabbau und Waffenexporte? Engagierst du dich in Mieterinitiativen gegen gewinnorientierte Stadt-und Wohnungpolitik? Unterstützt du Kooperativen für solidarisches Wirtschafen, Nachbarschaftsinitiativen gegen die Ausgrenzung sozial Benachteiligter oder streikende Krankenhausbelegschaften im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen?

Oder is das dann eigentlich dieser ganze Gutmenschenscheiß für die Verblendeten die sich nur selbst gefallen wollen?


Was mir auf den Sack geht:
Dass es keinen eigenen Covid-Thread mehr gibt, damit ich der Scheiße wieder besser aus dem Weg gehen kann, wenn ich eigentlich nur an Geschichten über verdorbenen Fleischgerichten Anteil nehmen möchte! :sweatsmile:

Ganz starker Beitrag!
 

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Welche Punkte? Seine persönlichen Eindrücke? Wenn's darum geht, hab ich mich schon weiter oben zu geäussert.
 

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