Wenn man bedenkt, wie es nach so einer Triple F Demo aussieht, dann sollte man den Sinn von so einer Veranstaltung mal hinterfragen. Von 100 Natur- und Klimaschützern auf diesen Demos sind es vielleicht 10-15, die wirklich Klimaschonend leben, der Rest brüllt halt einfach mit. Maul aufreißen für den guten Zweck. Sieht man ja auch bei den Müllsammelaktionen nach den Demos. 10.000 auf der Demo und 100 kommen zum Müllsammeln. Scheinheiliger geht es überhaupt nicht.
Also erst einmal liegt hier, wie in unfassbar vielen anderen Beiträgen hier und überall ein Argumentationsfehler vor. Der Spaß nennt sich argumentum ad hominem und bedeutet, dass bei der Beurteilung eines Arguments Eigenschaften oder Verhaltensweisen des Argumentierenden mit einbezogen werden. Das ist einfach nicht logisch.
Kleines Beispiel (nicht von mir, nur aus dem Kopf wiedergegeben):
3 Personen:
Person 1 erzählt allen, dass man keinen Müll in den Wald schmeißen sollte, schmeißt aber unbemerkt Müll in den Wald.
Person 2 schmeißt auch Müll in den Wald, wenn sie danach gefragt wird, leugnet sie es aber.
Auch Person 3 schmeißt ihren Müll in den Wald, leugnet aber nichts und gibt es offen zu.
Müssten wir die 3 jetzt von gut nach böse ordnen, würden wir uns instinktiv an den Werten orientieren, die sie nach außen tragen:
1. Person 3 (ehrlich)
2. Person 2
3. Person 1 (heuchlerisch)
Wenn wir das ganze aber logisch betrachten, siehts so aus:
Alle 3 schmeißen Müll in den Wald, die Variable kann man also komplett rauskürzen.
1. Person 1 (klärt die Menschen über die Nachteile von Umweltverschmutzung auf)
2. Person 2 (weiß offenbar, dass sie falsch handelt, und trägt die Norm nach außen, dass man keinen Müll in den Wald werfen sollte)
3. Person 3 (ist sich ihres Fehlers nicht bewusst und trägt die Norm nach außen, dass man Müll in den Wald werfen kann)
OK, ich hoffe, das war verständlich. Kann sich ja einfach mal jeder selbst fragen, ob er sich eines argumentum ad hominem (ad gretam thunbergam) bedient hat.
Und dann noch etwas: Hier wird die Umweltdebatte oft einfach mit der Klima Debatte gleichgesetzt oder vermischt. Auch das ist nicht richtig:
Dem Klima ist es egal, ob wir Blei in Mengen im Fluss versenken, Tierarten ausrotten oder unsere Meere voller Plastik sind.
Alles, was in der Klimadebatte zählt, sind Treibhausgasemissionen.
Klar gibt's da oft Überschneidungen, zum Beispiel wird bei der Herstellung von Einwegplastik Co2 ausgestoßen (Klimadebatte) und das Plastik landet dann in unseren Meeren (Umweltdebatte).
Trotzdem macht es die ohnehin schwierige und vielschichtige Debatte noch unübersichtlicher, wenn man diese Unterscheidung nicht trifft.