Ich war heute zum ersten Mal in meinem Leben "Angeln während der Arbeitszeit"
Ich bin Sozialpädagoge und als Familienhelfer und Erziehungsbeistand im Einsatz. Vor ein paar Wochen habe ich einen neuen Fall angenommen, eine Erziehungsbeistandschaft für einen bald 15jährigen, der vor einem Jahr tragisch den Vater verloren hat, in eine Depression inkl. Schulverweigerung etc. gerutscht ist und nun wieder "ein bisschen ins Leben zurück geholt werden soll", in Kurzversion.
Beim Kennenlerngespräch hat die Mutter beiläufig erwähnt, dass der Junior bereits einen Angelschein hat und sie das eigentlich auch gut findet. Nicht so gut findet sie, dass er nächtelang mit Kumpels an diversen Seen campiert und da schwarz angelt.
Ich habe dann grinsend erwähnt, dass das Jugendamt zufälligerweise den einzigen Mitarbeiter der ambulanten Jugendhilfe im kompletten Landkreis erwischt hat, der gerade den kompletten Kofferraum voller Hechttackle hat, ebenfalls Angler ist und damit wohl ins Schwarze getroffen hat...
Heute war es so weit, ich war mit ihm an einem Bach zum Forellenangeln. Was soll ich sagen?
Der kleine Seucher hat mich 4 zu 1 an die Wand geangelt, hat das Bach-Trio aus Bachforelle, Regenbogenforelle und Bachsaibling vollgemacht, hat zum Abschluss eine 48er BaFo rausgeholt. Ich hab eine gerade so maßige Besatzregenbognerin abbekommen
Der war sooooooooo stolz und glücklich
So einen Angeltrip, pardon, ich meine natürlich eine Outdoor-Erlebnispädagogik Einheit mit Bezug zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Ernährung und so (danke für die Tageskarten, liebes Jugendamt ;-)) machen wir ganz bald wieder!!!