Warum angeln so wenige Frauen?

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Saturday

BA Guru
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Toller Thread. Ich freue mich über die vielen Beiträge und Denkanstöße in allerlei Richtungen und über das Bemühen darum, möglichst wenig plumpes Klischeedenken aufrechtzuerhalten. Offenbar wollen hier bisher alle ernsthaft zur Antwortfindung beitragen. Das ist für mich Barschalarm at its best.

Ich kann übrigens den bereits verlinkten und erwähnten sozialwissenschaftlichen Artikel (aus Post #44) ebenfalls empfehlen, denn er geht gleichermaßen auf soziale wie biologische Erklärungsansätze ein. Selbst hinzufügen möchte ich der Diskussion die Aspekte doppelte Vergesellschaftung (bitte kurz im Web nachschauen, falls nicht bekannt) und die historische Verquickung von Frauen mit der Sphäre des Häuslichen / des Haushalts in der sog. Moderne (Erläuterung folgt).

Ausgangslage für meine Argumentation ist die frühe Industriegesellschaft während einer Phase in der Frauen aus den Fabriken verschwanden und sich das Einernährermodell Bahn brach. Männer bekamen (etwas) mehr Lohn und ihre Frauen pflegten "im Gegenzug" das Haus / die Wohnung und kümmerten sich um die Kinder. Denn als zuvor noch beide Partner einer traditionellen Paarbeziehungskonstellation voll in den Betrieb eingebunden waren und ihre körperliche Arbeitskraft maximal ausgebeutet wurde, konnten sie nur schlecht für sich und ihre Familie sorgen. Bald fiel den Fabrikbesitzern auf, dass mehr Arbeiter mit immer längeren Arbeitszeiten keine Effizienzsteigerungen mehr erbrachten, weil die Beschäftigten eine geringe Lebenserwartung hatten, oft überlastungsbedingt nicht bei voller Gesundheit waren und ihre Kinder (neue Arbeiter/innen für die Zukunft) nicht bis zu deren Arbeitsfähigkeit versorgen konnten. Frauen wurden daher strategisch dem Bereich der Lohnarbeit entzogen, um (für den Fabrikbesitzer unentgeltlich) ihre Männer fit zu halten und Kinder zu gebären sowie aufzuziehen, oder anders formuliert; um Arbeitskraft zu reproduzieren.

Warum schreibe ich das alles? Weil die Grundkonstellation erhalten geblieben ist, obwohl sie derzeit womöglich erodiert: Habt ihr euch je gewundert, warum Frauen sich für den Haushalt durchschnittlich stärker verantwortlich fühlen als Männer, warum sie bezüglich Ordnung und Hygiene tendenziell perfektionistischer sind? Die eigenen vier Wände sind nach wie vor der Ihnen zugeschriebene Lebensbereich, in dem sie gängie Rollenerwartungen erfüllen. Das macht es für Frauen schwerer (vorstellbar), ein zeitintensives Hobby außerhalb des eigenen Haushalts zu pflegen. Die Pferdesache klärt das freilich nicht und auch nicht die Jagd. Ich persönlich kenne allerdings keine Frau, die ihre Pferde nicht auf dem eigenen Hof hält und keine, die trotz Jagdschein wirklich regelmäßig jagen geht.
 
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Snotling4149

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Vielleicht muß man ja die Psychologie bemühen? Warum haben viele Mädchen einen Hang zu Pferden? Ein Pferd ist groß, wirkt also wie ein Beschützer und es ist ein "vertrauenswürdiges Lebewesen". Zwei Punkte für die Pferde. Was habe ich mal über das Angeln, genauer gesagt, eigentlich über den Akt des Tötens beim Angeln gelesen? Das Töten kommt einem gottähnlichen Akt gleich. Für einen kurzen Augenblick fühlt man(n) sich als Gott. Frauen scheinen da andere Bedürfnisse zu haben.
Also ich bin nicht sicher, ob das so gut ist, wenn man sich beim Töten als Gott fühlt. Ich hab eher immer etwas ein schlechtes Gewissen.
 
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Snotling4149

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Themenstarter
Toller Thread. Ich freue mich über die vielen Beiträge und Denkanstöße in allerlei Richtungen und über das Bemühen darum, möglichst wenig plumpes Klischeedenken aufrechtzuerhalten. Offenbar wollen hier bisher alle ernsthaft zur Antwortfindung beitragen. Das ist für mich Barschalarm at its best.

Ich kann übrigens den bereits verlinkten und erwähnten sozialwissenschaftlichen Artikel (aus Post #44) ebenfalls empfehlen, denn er geht gleichermaßen auf soziale wie biologische Erklärungsansätze ein. Selbst hinzufügen möchte ich der Diskussion die Aspekte doppelte Vergesellschaftung (bitte kurz im Web nachschauen, falls nicht bekannt) und die historische Verquickung von Frauen mit der Sphäre des Häuslichen / des Haushalts in der sog. Moderne (Erläuterung folgt).

Ausgangslage für meine Argumentation ist die frühe Industriegesellschaft während einer Phase in der Frauen aus den Fabriken verschwanden und sich das Einernährermodell Bahn brach. Männer bekamen (etwas) mehr Lohn und ihre Frauen pflegten "im Gegenzug" das Haus / die Wohnung und kümmerten sich um die Kinder. Denn als zuvor noch beide Partner einer traditionellen Paarbeziehungskonstellation voll in den Betrieb eingebunden waren und ihre körperliche Arbeitskraft maximal ausgebeutet wurde, konnten sie nur schlecht für sich und ihre Familie sorgen. Bald fiel den Fabrikbesitzern auf, dass mehr Arbeiter mit immer längeren Arbeitszeiten keine Effizienzsteigerungen mehr erbrachten, weil die Beschäftigten eine geringe Lebenserwartung hatten, oft überlastungsbedingt nicht bei voller Gesundheit waren und ihre Kinder (neue Arbeiter/innen für die Zukunft) nicht bis zu deren Arbeitsfähigkeit versorgen konnten. Frauen wurden daher strategisch dem Bereich der Lohnarbeit entzogen, um (für den Fabrikbesitzer unentgeltlich) ihre Männer fit zu halten und Kinder zu gebären sowie aufzuziehen, oder anders formuliert; um Arbeitskraft zu reproduzieren.

Warum schreibe ich das alles? Weil die Grundkonstellation erhalten geblieben ist, obwohl sie derzeit womöglich erodiert: Habt ihr euch je gewundert, warum Frauen sich für den Haushalt durchschnittlich stärker verantwortlich fühlen als Männer, warum sie bezüglich Ordnung und Hygiene tendenziell perfektionistischer sind? Die eigenen vier Wände sind nach wie vor der Ihnen zugeschriebene Lebensbereich, in dem sie gängie Rollenerwartungen erfüllen. Das macht es für Frauen schwerer (vorstellbar), ein zeitintensives Hobby außerhalb des eigenen Haushalts zu pflegen. Die Pferdesache klärt das freilich nicht und auch nicht die Jagd. Ich persönlich kenne allerdings keine Frau, die ihre Pferde nicht auf dem eigenen Hof hält und keine, die trotz Jagdschein wirklich regelmäßig jagen geht.
Also zumindest in meinem Umfeld (ich sag jetzt msl grob akademisch, städtisch) ändert sich das ziemlich schnell. Heiraten gibts fast nicht mehr, viele Brziehungen sind offen, poly oder von vorneherein nicht hetero. Zudem kommt mehr und mehr zum tragen, dass Frauen eher die besseren Abschlüsse machen. Auch wenn es sie nicht so sehr in klassische Geldverdienberufe zieht. (Was auch wieder ein eigenes thema wäre, die Vergütung von klassischen Frauenberufen)
Ich glaube nicht, dass wir auf 50/50 Verteilung in allen Bereichen zusteuern. Dazu gibts doch zu viele Unterschiede (hormone, denkmuster..) Aber es wird sich doch bei vielem noch stark angleichen.
 
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Wolf

BA Guru
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Ich persönlich kenne allerdings keine Frau, die ihre Pferde nicht auf dem eigenen Hof hält
Das liegt dann aber an Deinem Umfeld. In meinem Umfeld (Berlin) stehen praktisch alle Pferde irgendwo zur Miete auf einem Hof. Und bei fast einer Million Pferden in Deutschland gehe ich davon aus, dass der eigene Hof auch eher die Ausnahme denn die Regel ist.

Das häufige Argument der Langeweile ist m.E. nicht sehr zielführend, weil das nicht wirklich greifbar ist. Wer nicht reitet, wird reiten langweilig finden (ich z.B.). Und das Gleiche gilt für viele andere nicht mit Aktion verbundene Hobbies wie wandern, lesen, Musik hören etc.. Umgekehrt heißt das aber eben auch, dass man Angeln langweilig findet, weil es einen kleinen Spaß macht und nicht, dass es keinen Spaß macht, weil es langweilig ist.


Ich kann übrigens den bereits verlinkten und erwähnten sozialwissenschaftlichen Artikel (aus Post #44) ebenfalls empfehlen, denn er geht gleichermaßen auf soziale wie biologische Erklärungsansätze ein.
Da musste ich etwas schmunzeln, weil man schön sehen kann, wie sich Wahrnehmungen unterscheiden :D Mir war das zum größten Teil viel zu theoretisch bzw. verkopft. Und zudem liegen einige Ansätze m.E. auch daneben. Es gibt heute ja durchaus eine große Anzahl "moderner" gleichberechtigter Haushalte mit gleichverteilter Aufgabenteilung, Mitbestimmung, Einkommensstruktur usw. Zumindest bilde ich mir ein, selbst so zu leben und viele solcher Haushalte im Lebensumfeld zu haben. Aber auch da angelt keine einzige Frau. Und es jagt übrigens auch keine. Und es hat auch keine weder an dem einen noch dem anderen überhaupt ein Interesse.

Im Übrigen finde ich es auch interessant, dass selbst bei denen, die hier schreiben, Frauen in ihrer Familie würden sehr wohl Angeln, die Botschaft doch viel eher ist, dass die Frauen auch (mal) mit zum Angeln kämen. Die entscheidende Frage ist m.E. aber: würden sie auch alleine angeln gehen? Und das klingt durchweg überhaupt nicht danach.

Erstaunt bin ich von den Darstellungen, in anderen Ländern wäre das anders. Das deckt sich so gar nicht mit meiner Wahrnehmung. Klar sieht man in manchen Ländern eher mal eine Frau angeln. Das sind nach meiner Wahrnehmung allerdings Länder, in denen es insgesamt einen höheren Anteil an angelnden Menschen gibt. Der prozentuale Anteil der Frauen erscheint mir dort jedoch keineswegs höher. Nun ist mein Gedächtnis zwar ein nicht steuerbares selektives Sieb, aber so richtig bewusst habe ich weder in Dänemark auf Meerforelle, noch in Schweden oder Norwegen Frauen allein angeln sehen. Die wenigen Frauen waren auch immer "nur" mit ihrem Partner zusammen angeln.

Das im genannten Artikel gebrachte Argument der bei Frauen stärkeren Wahrnehmung des Tieres als den Menschen ähnlich fühlendes Lebewesen erscheint mir als einer mehrerer Kernpunkte.

Was eventuell auch ein Punkt ist, ist die grundsätzliche Neigung zu tagesfüllenden Freizeitbeschäftigungen, von denen es gar nicht so viele gibt. Die Definitionen des Hobbies ist ziemlich weit gefasst. Die allermeisten Freizeitbeschäftigungen sind eher Dinge, die nur wenige Stunden dauern. Egal ob nun Sport, Kultur oder Zeitvernichtung (Fernsehen, Computerspiele, Filme). Selbst der oft nahezu ganztägige Aufenthalt auf dem Reiterhof besteht nach meiner Wahrnehmung aus 30 Min. Vorbereitung, 1-2 h Reiten und 30 Min. Nacharbeiten. Der ganze Rest der Zeit ist eher gesellschaftlicher Natur. Bei sehr vielen Menschen (geschlechtsunabhängig) ist mein Eindruck, dass die Freizeit in wesentlich kürzeren Zeitabschnitten für unterschiedliche Dinge genutzt wird. Es liegt eben vielen nicht, einen halben oder gar einen ganzen Tag nur eine Sache zu machen.
 

Angelfuchs

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In den Fangmeldungen mit Bildern in den gängigen Angelmagazinen wie "Fisch & Fang" sieht man sie, die "ganz normalen" angelnden Mädels! Allerdings nur in den Sommermonaten, Im Spätherbst und im Winter liest man allerdings nix mehr...

Ich denke, in großen Vereinen mit mehreren 100 aktiven Mitgliedern ist auch die Frauenquote höher als in kleineren.
Trotzdem habe ich noch nie Irgendwo eine allein angelnde Frau gesehen. Ich glaube, Wetter, Tageszeit und Temperatur spielen bei ihr eine große Rolle!
Passen alle Parameter, dann braucht eine Frau nicht soviel Zeug (Wetterschutz) ans Wasser zu schleppen.

Zur Jagd braucht sie nur ein Gewehr, Munition, ein Messer und etwas, um die Beute, falls größer und schwerer, abzutransportieren.
Es ist allerdings ein Unterschied, ein Tier aus Distanz zu töten als direkt mit Knüppel und Messer.... Nur ein bestimmter Frauentyp hat mit letzterem keine Probleme, auch nicht mit Nachtangeln. Das ist die selbstbewußte Amazone, vom Typ her die Tarnkleidung tragende "Kriegerin".

Denn gerade Nachts gibt es unheimliche oder erschreckende Geräusche, bei denen ich mich schon sehr erschreckt bzw. den totalen Horror vor hatte.

Eine Frau ist da wesentlich empfindsamer und ängstlicher, Furcht und Angst können vieles auslösen.... Auch bei denen Mädels,die die harte und mega-selbstbewußte Frau vorgeben...Das in den Griff zu bekommen, ist für ein Mädel schon sehr schwer, auch wenn sie zu zweit am Wasser sind.
 

FFM

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Beim Überfliegen des Fadens wird doch aus vielen Antworten direkt klar, warum (in Deutschland!) so wenige Frauen angeln: Es wird ihnen meist nicht zugetraut und sie ihrerseits haben keinen Bock auf blöde Kommentare und permanentes Mensplaining. Dies zumindest wurde mir schon mehrfach genau so gespiegelt, aus diesem Grund gibt es in einem mir bekannten Angel-Forum einen geschlossenen Frauenberreich.

Blicken wir auf z.B. die USA werden wir sehen, dass angelnde Frauen keineswegs eine exotische Erscheinung sind. Auf dem Pier von Galveston/TX finden sich 50% Frauen, die teils in Gruppen ohne Männer (Schock!) einen Tag am Wasser verbringen.

Hinsichtlich der hier genannten Argumente zu Evolution und "Männer gehen jagen, Frauen an die Feuerstelle" eine interessante Anekdote aus dem Senckenbergmuseum in Frankfurt/M.: Hier wurde im Rahmen einer Ausstellung die Rekonstruktion eines Eiszeitmädchens beim Feuermachen gezeigt. Ein Beben ging durch die internationale – größtteils männliche – Antropologie-Szene, internationaler Diskurs! Es gibt Wissenschaftler die darauf bestehen, dass es keine Beweise für weibliches Feuermachen gibt.
 

Luci

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Meine Frau hat den Fischereischein und angelt auch gerne, aber sie ist ukrainisch. Sie angelt nur sehr selten, im Vergleich zu mir, und auch nur wenn die Rahmenbedingungen optimal sind: Wetter, Fischbesatz, Freizeit usw. Dann aber bin ich über ihrer Ausdauer immer richtig erstaunt. Und seit sie ihre ersten Forellen und Hechte fangen konnte, schwärmt sie von Spinning.
Ich glaube, dass die Frauen allgemein andere Interessen, Vorlieben und Ansprüche als wir haben. Die meisten würden sich vermutlich über Sachen begeistern, die für Männer keine Rolle spielen, umgekehrt auch. Angeln ist für die wenigsten Frauen von Interesse, wie zum Beispiel Schuhe und Parfüms für eine Mehrheit von Männern. Soziologen und ähnliche haben bestimmt Erklärungen dafür, ich weiss aber ganz genau, dass für meine Frau Angeln niemals eine Priorität wäre, wie für mich.
 
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Snotling4149

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Also grad was schuhe angeht, stehen viele Männer den Frauen echt nicht nach. Wenn ich mir die sneakersammlungen einiger leute angucke....

Ich glaube auch, da muss man schon nach generationen trennen. Wie viele Frauen haben vor 30 Jahren Fußball gespielt?
 

Hannes.N

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Also in meinem Verein ist die Zahl der Frauen seit einiger Zeit deutlich steigend. Da sind auch einige dabei die wirklich viel Zeit (auch alleine) am Wasser verbringen und richtig gut fangen!

Um das noch etwas auszuführen: ich wohne auf dem Land und der Verein hat eine sehr lange Tradition, gefühlt ist das Thema Angeln aber in den letzten Jahren deutlich im Wandel:
weg vom schmuddel-image des dicken, betrunkenen Flecktarnträgers hin zum schicker gekleideten Streetfisher :emoji_thinking:
 

Honza

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Beim Überfliegen des Fadens wird doch aus vielen Antworten direkt klar, warum (in Deutschland!) so wenige Frauen angeln: Es wird ihnen meist nicht zugetraut und sie ihrerseits haben keinen Bock auf blöde Kommentare und permanentes Mensplaining. Dies zumindest wurde mir schon mehrfach genau so gespiegelt, aus diesem Grund gibt es in einem mir bekannten Angel-Forum einen geschlossenen Frauenberreich.

Blicken wir auf z.B. die USA werden wir sehen, dass angelnde Frauen keineswegs eine exotische Erscheinung sind. Auf dem Pier von Galveston/TX finden sich 50% Frauen, die teils in Gruppen ohne Männer (Schock!) einen Tag am Wasser verbringen.

Hinsichtlich der hier genannten Argumente zu Evolution und "Männer gehen jagen, Frauen an die Feuerstelle" eine interessante Anekdote aus dem Senckenbergmuseum in Frankfurt/M.: Hier wurde im Rahmen einer Ausstellung die Rekonstruktion eines Eiszeitmädchens beim Feuermachen gezeigt. Ein Beben ging durch die internationale – größtteils männliche – Antropologie-Szene, internationaler Diskurs! Es gibt Wissenschaftler die darauf bestehen, dass es keine Beweise für weibliches Feuermachen gibt.


Finde es sehr beachtlich, dass es in den USA keine blöden Kommentare und Mensplaining gibt :emoji_thumbsup:
 

dietmar

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Also ich bin nicht sicher, ob das so gut ist, wenn man sich beim Töten als Gott fühlt. Ich hab eher immer etwas ein schlechtes Gewissen.

Niemand behauptet, das sei gut. Es beschreibt halt nur einen "Sachverhalt" und somit wohl eher ein Defizit bei einigen Anglern.

Vielleicht brauchen Frauen einfach ein anderes Umfeld, in dem sie sich wohl fühlen können. Leider gibt es viele Umstände, die ein Wohlfühlen eher erschweren.

Alleine am Wasser -> Angst und Unbehagen
Alleine in einer Gruppe Männer -> das können nicht viele Frauen aushalten und die wenigsten mögen es

Vielleicht wird es mal Zeit für reine Frauen-Angel-Vereine? Nur die würden dann von der männlichen "Konkurrenz" so manch blöden Komentar ernten.....
 
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observer

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ich "kenne" selbst nur drei frauen die richtig angeln, die also alleine losziehen, bzw. sogar die partner mitschleppen.

meine freundin angelt zwar auch, allerdings selten und nie allein.
ihr würde die gemeinschaft fehlen.
damals hatte sie die leute vom reitstall, jetzt ihr drachenboot team.
verrückte uhrzeiten, mieses wetter und kalte temperaturen halten die mädels aus ihrem team jedenfalls nicht auf.
die treffen sich vor der arbeit, trainieren in stockfinsterer nacht und auch bei minusgraden geht's raus auf's wasser.

das sind schon ganz schön harte hunde.

außerhalb ihrer gruppe kennt sie allerdings viele frauen ohne hobby.
da geht's dann nur um kinder, enkelkinder, shoppen, urlaub, spazieren gehen usw
 

Wolf

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Blicken wir auf z.B. die USA werden wir sehen, dass angelnde Frauen keineswegs eine exotische Erscheinung sind. Auf dem Pier von Galveston/TX finden sich 50% Frauen, die teils in Gruppen ohne Männer (Schock!) einen Tag am Wasser verbringen.
Das ist m.E. aber eher eine Ausnahmeerscheinung. Ich habe jetzt nicht das gesamte Netz durchsucht, aber nach diesem Artikel liegt der Anteil der Frauen bei konstant 26 %, wobei das natürlich alle Frauen umfasst. Also auch die, die dem Partner oder den Kindern zuliebe eben zum Angeln mitgehen. In Deutschland geht man von ca. 10 % aus. Klar, in den USA sind das mehr als doppelt so viele - aber dennoch vollkommen unterrepräsentiert und weit weg von jeglicher Parität. Das entspricht auch eher dem Eindruck meiner USA-Urlaube, bei denen ich ausschließlich im Süßwasser geangelt habe. Da waren sehr viele Angler unterwegs, aber keine einzige Frau dabei. Auch in den Pro Bass Tournaments gibt es m.E. nur ganze zwei Frauen.
 
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Honza

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Ich glaube zb Kristine Fischer räumt bei den Kayakturnieren in den USA ziemlich ab. Hat auch einen sehr netten YT Channel.

Es ist aber natürlich kompletter Blödsinn, dass sich das Verhalten männlicher Angler in den USA, den Damen gegenüber unterscheidet.

Und weil hier so viele Männer reitende Frauen haben, wie kann ich es bei meiner Tochter erst gar nicht so weit kommen lassen? :p
 

Garrincha

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Also zumindest in meinem Umfeld (ich sag jetzt msl grob akademisch, städtisch) ändert sich das ziemlich schnell. Heiraten gibts fast nicht mehr, viele Brziehungen sind offen, poly oder von forneherein nicht hetero. Zudem kommt mehr und mehr zum tragen, dass Frauen eher die besseren Abschlüsse machen. Auch wenn es sie nicht so sehr in klassische Geldverdienberufe zieht. (Was auch wieder ein eigenes thema wäre, die Vergütung von klassischen Frauenberufen)
Ich glaube nicht, dass wir auf 50/50 Verteilung in allen Bereichen zusteuern. Dazu gibts doch zu viele Unterschiede (hormone, denkmuster..) Aber es wird sich doch bei vielem noch stark angleichen.

Sollte in einem akademischen Umfeld nicht eine saubere Orthographie vorherrschen, oder studierst du BWL? ;)

Gibt es denn hier bei BA überhaupt weibliche Mitglieder? Ansonsten reden ja hier wieder nur Männer ÜBER Frauen.

Ich fasse nochmal kurz zusammen:
Frau sucht Mann mit Pferdeschwanz.
Frisur egal.
 

observer

BA Guru
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Sollte in einem akademischen Umfeld nicht eine saubere Orthographie vorherrschen, oder studierst du BWL? ;)

Gibt es denn hier bei BA überhaupt weibliche Mitglieder? Ansonsten reden ja hier wieder nur Männer ÜBER Frauen.

Ich fasse nochmal kurz zusammen:
Frau sucht Mann mit Pferdeschwanz.
Frisur egal.
deshalb ja die partnerin, freundinnen, kolleginnen usw befragen... alles andere fände ich auch ziemlich sinnfrei.
 
S

Snotling4149

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Ich fand die Bandbreite der Antworten hier schon ziemlich erhellend muss ich sagen. Wenn auch nicht immer zur eigentlichen Frage.
 

greece68

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Angeln, zumindest wenn mans halbwegs ernsthaft betreibt, ist ein verdammt teures Hobby.
Ich glaube mir fällt kaum ein Hobby ein, das Unsummen Moneten verschlingt und von vielen Frauen ausgeübt wird :emoji_thinking:.
Ich habe das Gefühl, das Frauen bei so "Freizeitvergnügen" sparsamer sind als Männer.

Allgemein sind Frauen, ich sag mal Ü20, meinem Gefühl nach unterdurchschnittlich in fast allen Vereinen vertreten.

Von ner Exfreundin von mir die Schwester war sogar mal deutsche Jugendmeisterin im Stippen :emoji_thumbsup:. Da steckte aber auch ziemlich massiv der Papa hintendran, als das Mädel dann andere Interessen bekam war se ziemlich weg. Wobei die immer noch super fischen konnte, war damals mal mit der und ihrem Papa am Neckar los. Die hat jetzt nen Jungen, hoffe der fängts angeln an :D, ev. leckt sie dann ja nochmal Blut.
Auch in der Jugendgruppe des Angelvereins in dem ich in der Vorstandschaft dabei bin haben wir immer paar Mädels. Allerdings bleiben wirklich wenige über die Pubertät hinaus dabei.
Oh, dann kennst Du offensichtlich nicht genügend Frauen...Mode, Pferde, Hunde... :emoji_thinking: :emoji_sweat_smile:
 

PM500X

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Das sagt meine Frau. Sie ergänzte danach noch, dass Männer wohl einen ausgeprägteren Jagdtrieb haben als Frauen :p

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Die war übrigens auch schon mit mir angeln, sogar erfolgreich. Rute selbst ausgebracht, gedrillt, abgehakt und released. Und ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut vor Freude :D

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