Rund um unsere Umwelt

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katatafisch

Barsch Vader
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Die HoFriWa bekommt ihr Wasser aus der Alten Oder und das Entwässerungswasser des Oderbruchs, also vollkommen unabhängig vom Schiffsverkehr. Deshalb ist auch neben der Westschleuse HoSa ist ein Wehr. Das Wasser, das darüber geht, ist ein Vielfaches dessen, was durch die Schleuse geht. Eine eventuelle Betroffenheit der HoFriWa liegt nicht am ohnehin geringen Schiffsverkehr, sondern an den hydrologischen Gegebenheiten.

Und sorry, aber diese Links zu schlecht bis gar nicht recherchierten online-Artikeln sind doch vollkommen unsachdienlich. Und ganz klar - die Behörden sind faul und dumm... Was soll man bei so fundierter und sachlicher Kritik noch sagen?
Da stellen sich gleich mehrere Fragen:
Warum schlecht recherchiert? Hast Du tiefergehende Informationen oder sind Aspekte falsch dargestellt? Dann sei doch so gut und teile Dein Wissen mit uns.
"Die Behörden" schreibst nur Du. Hier geht es um einen konkreten Fall, in dem seit mindestens 11 Tagen auffallend viele tote Fische bekannt waren, in der Zwischenzeit auch Chemikalien detektiert wurden und heute wird die Öffentlichkeit gewarnt, bloß keine Fische zu entnehmen, dort zu baden oder den Hund baden zu lassen wegen nicht kalkulierbarer Gesundheitsschäden. Das hätte schneller gehen können, oder? Oder ist es aus Deiner Sicht generell so, dass Behörden nicht der Kritik der Öffentlichkeit unterliegen sollten, weil es auch ungerechtfertigte Kritik gibt? Ist natürlich eine rhetorische Frage, aber der Eindruck entsteht.
 
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Sascha144

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Na ja er hat schon recht. Zumindest das mit der Ho-Fri-Wa ist schlecht recherchiert und war auch in meiner Überlegung falsch. Es gibt halt den Verbindungskanal mit Schleuse zwischen Oder und der Alten Wriezener Oder sowie eine Schleuse zwischen eben der und der Ho-Fri-Wa. Dennoch kann man nur hoffen das das Marienhofer Wehr geschlossen wird und die Westoder nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Wehre zu den Polderflächen im Nationalpark sind zum Glück im Sommer sowieso geschlossen. Dennoch findet sicher auch hier ein Wasseraustausch statt. Vermutlich ist die langsame Strömungsgeschwindigkeit der Oder auch nicht gerade hilfreich. Und na ja ans Grundwasser sollte man auch nicht denken.
 
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katatafisch

Barsch Vader
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Laut SZ waren es die Landkreise UM und MOL sowie Frankfurt (Oder), die auch vor dem Wasser der HoFriWa gewarnt haben. Wenn es diese Warnung gab, ist der Artikel nicht schlecht recherchiert, sondern die Landkreise haben falsch informiert.

Allerdings ist es tatsächlich so, dass es auf den Internetseiten der genannten Landkreise und von Frankfurt (Oder) keinen Hinweis auf die HoFriWa gibt.
 

Sascha144

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Laut SZ waren es die Landkreise UM und MOL sowie Frankfurt (Oder), die auch vor dem Wasser der HoFriWa gewarnt haben. Wenn es diese Warnung gab, ist der Artikel nicht schlecht recherchiert, sondern die Landkreise haben falsch informiert.

Allerdings ist es tatsächlich so, dass es auf den Internetseiten der genannten Landkreise und von Frankfurt (Oder) keinen Hinweis auf die HoFriWa gibt.
Ich glaub was Wolf einfach sagen wollte ist das sowieso ein Austausch durch Schichtenwasser zwischen Oder und der HoFriWa gibt und meine Überlegung mit den Schleusen einfach nicht richtig war. Frankfurt/Oder und MOL sind keine Anrainer dieser Wasserstraße deswegen warnen die Behörden da vielleicht auch nicht. Hingegen warnt der LK UM durchaus.
 
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Spin+Fly

Bigfish-Magnet
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Ursache ist wohl ein Zwischenfall in einer polnischen Chemiebude knapp 400 km stromauf von Frankfurt.
Ein absolutes Unding dass sowas heutzutage in einem fortschrittlichen Land passieren kann. Sollten diverse Sicherheitseinrichtungen eigentlich zu verhindern wissen.
 

Wolf

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@katatafisch Es ist nicht sinnvoll, dass wir uns darüber streiten, weil der Umstand des ganz sicher vermeidbaren Eintrags gefährlicher bzw. hochgiftiger Stoffe einfach (mal wieder) zum Kotzen ist. Und auch genug andere Dinge sind an dem Fall - ebenfalls mal wieder - genauso wuterregend.

Aber:
- Der Vorwurf an "die Behörden" kam hier im Thread, daher bin ich darauf eingegangen. Insofern geht Dein Hinweis fehl, ich hätte das dazu erfunden.

"Bereits Ende Juli kam es polnischen Medien zufolge zu ersten Berichten über Angler, die tote Fische am Ufer gefunden hatten. Inzwischen geht die Anzahl nach Behördenangaben in die Tausende, es ist von Tonnen die Rede, die zunächst in Niederschlesien, inzwischen aber auch in der Woiwodschaft Lubuskie weiter nördlich gefunden wurden."[spiegelonline.de]

Also mal ganz ernsthaft - dafür gäbe es in PW (oder wie das heute heißen mag) eine 5, steht aber so im verlinkten online-Artikel. Das ist das, was ich mit schlecht bis gar nicht recherchiert meine. Ende Juli ist 2 Wochen her. Damit ergeben sich tausend Fragen, denen man nachgehen müsste. Es gibt Behörden, die man dazu kontaktieren könnte. Aber das passiert alles nicht, weil die schreibende Person von der Redaktion freundliche 10 Minuten Zeit bekommen hat, irgendwas zu einer 2-Zeiler-dpa-Meldung zu verfassen, die gerade rein kam. Also wird schnell google-Translate nach Fischsterben in polnisch befragt, gegoogelt, wieder Translate und dann steht da sowas. Ja, ich schweife ab, aber diese Art von journalistischer Arbeit ist nicht nur handwerklich arm, sondern mit der tragischen Folge verbunden, dass wir uns daran gewöhnen und glauben, das wäre ok so.
 

katatafisch

Barsch Vader
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@katatafisch Es ist nicht sinnvoll, dass wir uns darüber streiten, weil der Umstand des ganz sicher vermeidbaren Eintrags gefährlicher bzw. hochgiftiger Stoffe einfach (mal wieder) zum Kotzen ist. Und auch genug andere Dinge sind an dem Fall - ebenfalls mal wieder - genauso wuterregend.

Aber:
- Der Vorwurf an "die Behörden" kam hier im Thread, daher bin ich darauf eingegangen. Insofern geht Dein Hinweis fehl, ich hätte das dazu erfunden.

"Bereits Ende Juli kam es polnischen Medien zufolge zu ersten Berichten über Angler, die tote Fische am Ufer gefunden hatten. Inzwischen geht die Anzahl nach Behördenangaben in die Tausende, es ist von Tonnen die Rede, die zunächst in Niederschlesien, inzwischen aber auch in der Woiwodschaft Lubuskie weiter nördlich gefunden wurden."[spiegelonline.de]

Also mal ganz ernsthaft - dafür gäbe es in PW (oder wie das heute heißen mag) eine 5, steht aber so im verlinkten online-Artikel. Das ist das, was ich mit schlecht bis gar nicht recherchiert meine. Ende Juli ist 2 Wochen her. Damit ergeben sich tausend Fragen, denen man nachgehen müsste. Es gibt Behörden, die man dazu kontaktieren könnte. Aber das passiert alles nicht, weil die schreibende Person von der Redaktion freundliche 10 Minuten Zeit bekommen hat, irgendwas zu einer 2-Zeiler-dpa-Meldung zu verfassen, die gerade rein kam. Also wird schnell google-Translate nach Fischsterben in polnisch befragt, gegoogelt, wieder Translate und dann steht da sowas. Ja, ich schweife ab, aber diese Art von journalistischer Arbeit ist nicht nur handwerklich arm, sondern mit der tragischen Folge verbunden, dass wir uns daran gewöhnen und glauben, das wäre ok so.
So kann ich Deine Ausführungen besser einordnen, dem möchte ich auch nicht widersprechen. Danke.
 

Sascha144

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Jetzt kursieren schon ein Bild von einem verendeten Schaf und einem Bussard. Bleibt echt abzuwarten wo das noch hinführt.
 
S

Snotling4149

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"Das Fischsterben in der Oder könnte Auswirkungen auf das Stettiner Haff haben, davon geht das Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern aus. Es sei damit zu rechnen, dass die Belastungen die Odermündung nahe Stettin (Polen) bereits am Abend erreichen, abhängig von Wind- und Strömungsverhältnissen, schrieb das Ministerium in einer Mitteilung. Im Verlauf des Samstags könnte auch der vorpommersche Teil des Stettiner Haffs betroffen sein."
 

Sascha144

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Im Radio wurde vorhin berichtet das im LK Märkisch Oderland auf 80km Uferlänge 30t Fischkadaver gesammelt wurden. Das ist echt erschreckend wenn man bedenkt das dies nur eine Uferseite ist.
 

katatafisch

Barsch Vader
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Sehr interessante Grafiken, die m.E. klar widerlegen, dass das Sterben auf vielfältigen Umweltfaktoren beruht hätte. Wären wirklich auf Grund des Niedrigwassers irgendwelche Rückstände aus dem Boden ausgespült worden (was ich ohnehin fragwürdig finde), hätten wir langsame Änderungen der chemischen Parameter sehen müssen. So sprechen die Ergebnisse klar für ein punktuelles Ereignis.

Ich finde auch, dass wir der Umwelt mehr Wert zugestehen sollten, woraus folgt, dass der Schaden auch korrekt beziffert wird. Ich hätte nichts dagegen, wenn die Verantwortlichen (die hoffentlich ermittelt werden) bis zum letzten Hemd für den Wiederaufbau haften würden.
 
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bellaperca

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Ich hätte nichts dagegen, wenn die Verantwortlichen (die hoffentlich ermittelt werden) bis zum letzten Hemd für den Wiederaufbau haften würden.

Das würde dann aber gegen unsere kapitalistischen Grundwerte verstoßen. Gewinne werden privatisiert und Verluste immer sozialisiert.
 

blankmaster

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Man kann in Sachen Chemie konsequent ahnungslos sein, und auch ohne jede Vorkenntnis begreifen, dass -ablesbar an den routinemäßig erhobenen Daten- am 7.8.- (nicht nur im Verlauf) an einer Messstation sehr beachtenswerte Werte mit vermutlich erheblicher Relevanz erhoben werden und sich etwas sehr ungewöhnliches abspielt ....
(kurz zu den Grafiken leicht nach unten scrollen)

 
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Desperados

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Man kann in Sachen Chemie konsequent ahnungslos sein, und auch ohne jede Vorkenntnis begreifen, dass -ablesbar an den routinemäßig erhobenen Daten- am 7.8.- (nicht nur im Verlauf) an einer Messstation sehr beachtenswerte Werte mit vermutlich erheblicher Relevanz erhoben werden und sich etwas sehr ungewöhnliches abspielt ....
(kurz zu den Grafiken leicht nach unten scrollen)

In meiner Ahnunglosigkeit würde ich sagen dass am 6ten die Wassertemperatur von 27° überschritten wurde, wodurch eine massive Algenblüte ausgelöst wurde. Dadurch ist gleichzeitig die Trübung des Gewässer gestiegen, genauso wie der Clorophil und Sauerstoffgehalt, weil die Algen das Nitrat in Sauerstoff umgewandelt haben, wodurch die Nitratwerte gesunken sind. Durch die massive Algenblüte kriegen andere Wasserpflanzen kein Licht mehr und sterben ab, wodurch wiederum Sapinide entstehen die das Wasser basisch werden lassen, wodurch die Fische sterben.. wodurch, wodurch, wodurch.


Soviel kann man raus leiten wenn man absolut keine Ahnung hat und diese Werte liest. Und an meiner Aussage ist wohl 99% falsch, wenn nicht mehr.
Ergo, spekulieren hilft nicht, da müssen die Profis ran und wir müssen auf Antworten warten.
 

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