@nobo: ich finde das Video zwar ganz interessant, weiß aber einfach nicht, was man daraus für Schlüsse ziehen soll? Du hast am Dahme-Umfluter unterhalb der Einmündung der Salmonidenstrecke nachts ein paar Fischotter gefilmt, die ganz offensichtlich durch an dieser Stelle abgelegten Fisch angelockt wurden. Offenbar gibt die Dahme also mehr als genug Fisch her, so dass man ihn fangen und dann als Otterfutter verwenden kann. Und wenn es in der Ecke etwas anzuprangern gibt, dann die Vergewaltigung der Salmonidenstrecke der Dahme mit kübelweisem fangfähigem Besatz einen Tag vor Ende der Salmondienschonzeit durch unseren obertollen Verband - der damit aber nichts anderes macht, als die egoistischen kurzsichtigen Wünsche seiner Mitglieder nach möglichst viel mitnehmbaren Fischs in möglichst kurzer Zeit zu befriedigen. Und da frage ich mich - wir stören uns ernsthaft am Otter?
Du siehst, dass die Sensibilitäten ganz offenbar sehr unterschieldich verteilt sind. Ich bin aber für einen Kompromiss: ich engagiere mich mit Dir gegen die Otter, wenn Du Dich mit mir gegen die (im übrigen rechtswidrige) Besatzpolitik und die viel zu geringen Mindestmaße und die zu hohen zulässigen Entnahmemengen an den Salmonidenstrecken einsetzt.
Das Selbe wie zu dem Otter-Video gilt auch für die Bilder der Mageninhalte oder der Ansammlungen der Kormorane? Ich will hier auch gar kein Pladoyer für den Vogel an sich oder die Bestandsdichte halten. Ich staune nur, wie bei einzelnen Fotos ohne jegliches Hintergrundwissen die massivsten Wutausbrüche folgen. Dass sich die Kormorane an den eisfreien Flächen konzentrieren, ist doch logisch. Gleichwohl heißt das aber auch, dass alle zugefrorenen Bereiche vom Kormoran nicht heimgesucht werden. Und dass da ebenfalls Fisch ist, zeigen die Eisangler.
Bei mir vorm Haus sehe jeden Tag dutzende Kormorane vorbeifliegen und nebenan auf dem Bootssteg sitzen die auch gerne mal zu dreißigst rum. Trotzdem gibt es Weißfisch bis zum Abwinken und wer Kleinbarsch will, der kann auch sehr glücklich werden. An dem Gewässer alles kein Problem. An der Dosse reichen zwei Eiswochen auf den Seen mit massiven Einflügen aus dem Müritzgebiet für ein fischereiliches Drama. Es ist eben alles differenziert zu betrachten.