Sehr gerne, yoshi-san
Die Königsklasse an Offsethaken, um solch' auftreibende Baits wirklich in der Waagerechten zu halten, sind natürlich Dünndrähter wie der
Light Class. Insofern bräuchte ich dir zur Hakenwahl nichts mehr zu schreiben, was Weedless-Rigging (!) betrifft. Habe da selbst auch kein favorisiertes Produkt. Aktuell sind bei mir wohl dünne Gamakatsus oder Kamatsus im Einsatz (siehe oben links auf dem Foto). Ich weiß es gar nicht so genau, weil ich im Laden einfach immer die dünnsten für mich finanzierbaren Modelle anhand des Augenscheins wähle.
Allerdings kann ich dir sagen, dass es sich häufig lohnt, den Köder in Ruhephasen möglichst schnell in die Senkrechte zu bekommen – also mit dem Kopf nach unten, wie auch gründelnde Fischchen stehen. Dafür bin ich oftmals sogar bereit, Einbußen bei der Bissausbeute in Kauf zu nehmen und verwende sehr kleine Karpfenhaken (ganz links im Bild ist eine Beispielverpackung), in zwei verschiedenen Nose-Hooked-Beköderungsvarianten (siehe rechts oben und unten auf dem Foto).
Die Antithese dazu, um zu verdeutlichen, dass i. d. R. auch das gut funktioniert und im Angelalltag nicht immer ausgesprochen filigran vorgegangen werden muss, ist das Jika-Rig links unten im Bild. Bei dieser hechtsicheren Version (falls man ein hechtsicheres Vorfachmaterial an die obere Öse des
Spin Shot Hakens knüpft) ist der Hakendraht nun nicht gerade sehr dünn, so wie auch die anderen Komponenten (da sind min. 10g Metall dran) eher gröber ausfallen. Der Bait ist übrigens bewusst in Rückenlage geriggt und so nicht minder fängig.
Zur Führung ist dementsprechend zu sagen, dass ich den Trick ShotZ zwar wie einen Finesseköder behandle, ihn aber keineswegs als einen reinen L/ML-Bait betrachte. In der US-Szene geht
finesse fishing nicht zwangsläufig mit
light fishing einher und genau so handhabe ich es auch: Gerade wenn Köder und Wurfgewicht mit etwas Abstand voneinander getrennt sind, wie beim Dropshot- oder Carolina-Rig, scheue ich mich nicht vor höheren Gewichten und entsprechend kräftigeren Ruten, wenn es die Bedingungen erfordern.
Ich präsentiere den Köder eigentlich so wie auch alle anderen Köder an den jeweiligen Rigs, außer, dass ich den Trick ShotZ wirklich gern für mehrere Sekunden unbewegt lasse: "21 – 22 – 23 – 24 ... " zähle ich dann im Geiste, um auch tatsächlich mindestens vier Sekunden durchzuhalten. Das fällt mir nämlich ohne Zählen schwer, aber die Zeit braucht's, um das Eigenspiel des Baits am kleinen Karpfenhaken voll zu entfalten. Selbst unbewegt kann man ihn noch weitere vier Sekunden lang (und wahrscheinlich länger) stehen lassen und plötzlich kommen dann manchmal Bisse, obwohl man in noch so verlangsamten Bewegungsphasen zuvor einfach keine bekommen hat.