Es freut mich zu lesen, dass eine dieser umweltfreundlicheren Varianten (im Vergleich zu Bleiköpfen) für dich infrage kommt!
Ich mache mir eine Art Baitholder-Ersatz auf ganz einfach Art selbst:
Mit bleifreiem Lötzinn umwickle ich den Hakenschaft nahe des Kopfes ein- oder zwei
lagig* (je nach Durchmesser des Zinn-Drahtes). Wenn man schön weiches Lötzinn verwendet und sehr kräftig und eng wickelt, dann hält das Bombe!
Aufwändiger und noch perfektionistischer ist es, eine Büroklammer komplett aufzubiegen und (je nach Hakengröße) 1/3 oder die Hälfte von ihr zwei- bis drei
mal* eng um den Hakenschaft zu führen. Das ist gar nicht so einfach und zwei kräftige Zangen sind dabei sehr nützlich. Anschließend lötet man das Drahtstückchen an einer oder mehreren Stellen (mit bleifreiem Lötzinn
) an den Hakenschaft.
*Ich halte niemanden für Blöde, manchmal überliest man solche Details lediglich:
- einlagig wickeln = einige bis viele Windungen, komplett auf Berührung aneinander liegend und dadurch eine durchgängige Schicht mit Rillen ergebend
- zwei- bis dreimal umwickeln = lediglich zwei bis drei Windungen, die einander nicht berühren (optisch wie ein Korkenzieher mit Seele), wobei der Hakenschaft die Seele der Drahtspirale ausfüllt
So sieht eine zweilagige Lötzinn-Wicklung an Offsethaken aus. Dort dient sie natürlich nicht als Baitholder (zumal der Hakenschaft sich hauptsächlich außerhalb des Baits befindet), sondern als Hook-Weight, um z. B. dieses verführerische leichte Schwanken beim weightless gefischten Absinken zu erzeugen, oder, um an T- oder C-Rig schneller zum Grund zu sinken und sich in keiner Phase im Wasser um die eigene Achse zu drehen.
BTW: Wer einen Baitholder am Offset-Haken benötigt, kann sich so eine Spirale problemlos selber aus einer Büroklammer herstellen, wie in dieser Videoanleitung gezeigt wird:
Überhaupt sind solche Spiralen nützlich as hell! Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich die schon für irgendwelche Zwecke beim Spinnfischen abgewandelt habe. Z. B. helfen sie beim Wacky Anködern, um auf Gummimist verzichten zu können, oder sie ermöglichen (in weitaus stärkerer Ausführung – dann bloß keine Büroklammern mehr nehmen!) mithilfe einer Stahldrahtkonstruktion (min. 0,8mm) die Hakenanbringung an großen Hechtgummis zum Schleppen, u. v. a. m.
BTW2: Auch bleifreie Jig-Köpfe stellt sich manch einer (ohne zu Gießen) selbst her. Ich finde die gezeigte Variante jedoch aus mehreren Gründen nicht wirklich optimal und werde sie eventuell, ebenfalls mit verlötetem (Büroklammern-)Draht, abzuwandeln versuchen: