Die Umweltverschmutzung ist ein globales Problem, Europa wird das im Alleingang nicht lösen können. Wie ich schon mal geschrieben habe, wird man das Ökosystem mit Einsatz von umweltfreundlichen Gummi oder Stahl nicht retten, so lange anderer Müll Kg weise in die Gewässer kommt.
Ja, da stimme ich dir zu.
Dein Verhaltensvorschlag 'Wenn dann konsequent das Angeln unterlassen.' ist ökologisch gesehen effektiver und vermeidet auch solche Probleme wie weggeschmissene Schnur. Er hat mMn aber auch schwerwiegende Nachteile (kein Angelspaß mehr; unrealistisch, dass er in größerem Stil akzeptiert und umgesetzt wird). Und das Gesamtproblem löst dieser Vorschlag trotzdem nicht, wie du selbst geschrieben hast.
Der Vorschlag, auf nicht umwelt- und gesundheitsschädigende Ködermaterialien umzusteigen, ist vom Ergebnis her nicht so perfekt, aber doch wesentlich besser als die Istsituation und hat die genannten Nachteile nicht bzw. in geringerem Ausmaß.
Angesichts der Tatsache, dass es viel größere Probleme gibt und dem Gefühl, dass das eigene Tun praktisch einen fast zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verbesserung der Gesamtsituation hat, bin ich manchmal versucht sein, dies als Begründung zu nehmen, selbst weiter zu tun wie bisher. Damit tue ich aber letzlich im Kleinen doch genau das selbe, was ich bei anderen (großen) Umweltverschmutzern anprangere. Aber ich frage mich dann halt wieder: Bringt es uns weiter, wenn ich weiß, dass ich das Falsche mache, es aber trotzdem mache, mit dem Argument, dass andere das in noch viel größerem Ausmaß machen und erst die damit aufhören sollen/müssen, bevor ich aufhöre? Mein Tun wäre objektiv gesehen ja trotzdem falsch.
Weiters bin ich der Meinung: Wenn ich im Kleinen und bei etwas, das ich nicht wegen einer Lebensnotwendigkeit mache, sondern letzlich nur, um Spaß zu haben, bewußt das Falsche tue, das ich bei anderen anprangere, dann nehme ich mir doch auch selbst ein Stück meiner eigenen Glaubwürdigkeit und reduziere auch mein Recht ein Stück weit, eine Verhaltensänderung von Anderen einzufordern, bzw. bringe ich mich in eine schlechtere Argumentationsposition, oder?
Und allgemein: Wenn wir (Hersteller und Anwender) es schon bei Produkten, die nur hergestellt und verwendet werden, um Spaß zu haben, nicht schaffen, unnötige Umweltschädigung zu vemeiden, wie soll das dann erst bei lebensnotwendigen Produkten klappen?
Ist halt meine (derzeitige) Sicht der Dinge...