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Nahtan oJ

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Was mich aber verwundert ist, dass Lieblingsköder, welche ja normalerweise wissen wie Marketing geht, dies in keiner Form thematisieren!
Meine These:
Lieblingsköder zielt auf die ab, die gar nix nada null Ahnung haben.
Die wollen vorgegeben haben, welche Farbe bei welchem Wetter und fertig.
Wenn dann plötzlich noch mehr auf der Packung steht, wovon die Leute, die sowieso schon mit dem Rest des GuFiAngebots überfordert waren, noch weniger Ahnung haben (oh gott Chemie!) ist das eher kontraproduktiv.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Eine im vorherigen Monat erschienene wissenschaftliche Studie zum Thema biologisch abbaubare Köder: Hier wird zusätzlich noch Chitosan verwendet um die Köder etwas stabiler zu machen. Jetzt nicht die Welt, aber trotzdem interessant: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmars.2023.1182395/full
Hallo,
danke für die Info.
Soweit ich gesehen habe, ist das eine kanadische Studie. U.a. ist die Fakultät für Nachhaltiges Design, University of Prince Edward Island, Charlottetown, PE, Kanada beteiligt.

Hast du ev. bzgl. Hintergrund dieser Studie mehr Infos?
Speziell würde mich interessieren:
- Wird in Kanada umfangreicher an biologisch abbaubaren Ködern geforscht? Erfolgt das nur auf Uniebene oder sind auch Firmen beteiligt?
- Wurde das Grundmaterial, dem das Chitosan zugesetzt wurde, von einer Uni entwickelt? Oder von einer Firma? Und werden ev. Köder aus diesem Material schon irgendwo verkauft?
Darf ich noch fragen, wie du auf diese Studie gestoßen bist?
 

ElChupacabra23

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Hallo,
danke für die Info.
Soweit ich gesehen habe, ist das eine kanadische Studie. U.a. ist die Fakultät für Nachhaltiges Design, University of Prince Edward Island, Charlottetown, PE, Kanada beteiligt.

Hast du ev. bzgl. Hintergrund dieser Studie mehr Infos?
Speziell würde mich interessieren:
- Wird in Kanada umfangreicher an biologisch abbaubaren Ködern geforscht? Erfolgt das nur auf Uniebene oder sind auch Firmen beteiligt?
- Wurde das Grundmaterial, dem das Chitosan zugesetzt wurde, von einer Uni entwickelt? Oder von einer Firma? Und werden ev. Köder aus diesem Material schon irgendwo verkauft?
Darf ich noch fragen, wie du auf diese Studie gestoßen bist?
Ich kann dazu nicht viel sagen. Ich bin wissenschaftlich tätig und mache relativ viel Literaturrecherche, aber hierauf bin ich total zufällig gestoßen: Ich wollte wissen, ob Berkley-Köder phthalatfrei sind und diese Studie wurde mir dann von Google angespült - vermutlich weil ich sonst viel nach wissenschaftlichen Studien suche.

Ich glaube, dass da kein großes finanzielles Interesse dahinter steckt, weil kein Interessenkonflikt deklariert wurde. Ob Kanada da viel macht, weiß ich auch nicht. Die Köderzusammensetzung und die Herstellung sind ja relativ detailliert beschrieben.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Danke für die Infos.
Finde es auf jeden Fall positiv, dass die Problematik des Plastikmülls durch Gummiköder auch von wissenschaftlicher Seite angegangen wird. Es gibt offenbar Problembewußtsein und wissenschaftliche Forschung bzgl. geeigneter, biologisch unbedenklicher Alternativ-Materialien ist sicher effektiver als die Methode Versuch und Irrtum von Laien.
Die Köderzusammensetzung und die Herstellung sind ja relativ detailliert beschrieben.
Ja. Das Xanthan ist für mich neu. Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass das in Kombination mit Johannisbrotkernmehl gummiartige Gele bildet. Ist vermutlich hilfreich für die weitere Verbesserung der Reissfestigkeit der Gelatineköder.
Man bräuchte soviel KnowHow und Zeit, um Dinge herauszufinden...
Hoffe halt, dass auch andere Angler, aber vor allem auch Hersteller in dieser Richtung aktiver werden, weil sie auch zu der Meinung kommen, dass es einfach keine Zukunftsperspektive ist, nur um (Jigangel-)Spaß zu haben, immer weiter Umwelt und Gesundheit durch Plastikmüll (teilweise versetzt mit giftigen Weichmachern) in Form abgerissener Gummiköder zu schädigen. Wie lange soll das noch so weiter gehen? Je früher wir auf ökologisch unbedenkliches Material umsteigen, umso besser. Geschehen muss es mMn sowieso.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hoffe halt, dass auch andere Angler, aber vor allem auch Hersteller in dieser Richtung aktiver werden...
Meine Hoffnung wird offenbar erfüllt. Es geht vorwärts in die richtige Richtung, denn es gibt einen weiteren Hersteller, der nach eigenen Angaben 100% natürliche Weichköder herstellt - ohne Plastik und bei einem Abriss vollständig abbaubar. Es handelt sich um die Schweizer Firma Capt'n Greenfin.

Soweit ich erkennen kann, macht diese Firma nicht nur eventuelle bloße Marketingaussagen. Denn die Firma hat 2022 die Swiss Suistainability Challenge gewonnen und wird jetzt von Innosuisse (Schweizer Agentur für Innovationsförderung) mit einem Betrag von 260.000 Franken gefördert, mit dem sie gemeinsam mit einem Uni-Institut biologisch abbaubare Materialien für Köder entwickeln soll. Bericht dazu siehe:
https://punkt4.info/social-news/news/captn-greenfin-erhaelt-von-innosuisse-260000-franken.html

Die 2022 gegründete Firma bietet bis jetzt erst einen 5cm-Pintail-Köder an, aber da soll natürlich mehr kommen. Und ich denke und hoffe, dass man mit 260.000 Franken schon ein wenig was entwickeln kann.
 

Keilerkopf

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Hi, auch wenn die Diskussion von ungiftig zu biologisch abbaubar verlagert ist, hier mal der Link zur Seite, auf der die FECO-zertifizierten Produkte gelistet sind:
Interessant fand ich, dass Keitech da nur mit expliziten Ökoprodukten gelistet ist (zumindest, wenn die automatische Übersetzung mich nicht enttäuscht hat)
 

Saturday

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Hast du zufällig auch ne Schriftquelle dafür, welche Kriterien das FECO-Label überhaupt umfasst? Ich habe leider noch nirgends konkrete Angaben gefunden.
 

Keilerkopf

Twitch-Titan
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Saturday

BA Guru
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Nein, den genauen Inhalt kenne ich nicht. Hier ist eine Zusammenfassung: https://www.google.com/url?sa=t&sou...AQFnoECBIQAQ&usg=AOvVaw2C1wrC9bk1tcJJlOgzW8TS
Die Dokumente und Websites sind alle japanisch. Da bin ich ohne automatische Übersetzung aufgeschmissen
Der Artikel wurde mir auch schon öfter genannt und ich persönlich finde ihn leider an den entscheidenden Stellen zu inkonkret. Liste erlaubter / verbotener Stoffgruppen bzw. zugelassene Höchstmengen offenbaren eigentlich überhaupt erst den Wert solch eines Siegels.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Vermutlich nicht ganz unwesentlich: Der oben verlinkte Artikel stammt aus dem März 2015, mit Verweis auf den Ursprungsartikel von März 2014.

Zwei Zitate daraus, die mir beim Durchsehen besonders aufgefallen sind:
"Unfortunately almost 10 years after it began there are only 39 products that have the mark from a mere 9 companies. Products that have been certified include biodegradable line, non-lead sinkers, electric floats and biodegradable soft lures."
Es wird beklagt, dass es nach 10 Jahren (im Jahr 2013) nur wenige Produkte gibt, aber es müsste immerhin 1 biologisch abbaubarer Weich-Köder dabei sein. Mich würde interessieren: Welcher war (ist) das? Gab/Gibt es den auch bei uns zu kaufen?

"JB/NBC has taken a very pragmatic approach to the accreditation and has not insisted that soft baits be biodegradable, they must only be made from an accepted plastic material. Presumably this means there are restrictions on the plasticizers used in accordance with JAFTMA recommendations."
Es wurde also festgelegt, dass Gummiköder nicht biologisch abbaubar sein müssen, sondern es nur Einschränkungen bzgl. der erlaubten Weichmacher gibt.

Aktueller Stand?
 

dennisrrrr

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Wenn ich mich recht erinnere gibt es 2 Siegel, das schwarze und das goldene. Das Schwarze sagt nur aus, dass ein paar Cent vom Erlös an die FECO Organisation gespendet werden damit die sich um die Umwelt kümmern. Das Goldene bezieht sich dann wirklich auf „Inhaltsstoffe“.
Reden wir also generell vom Goldenen? Das hab ich bei Gummis eigentlich noch nie gesehen.
Hatte ich so aus dem Lurenatic Video zu dem FECO Thema in Erinnerung. Muss ich aber nochmal verifizieren.
 

Saturday

BA Guru
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Wenn ich mich recht erinnere gibt es 2 Siegel, das schwarze und das goldene. Das Schwarze sagt nur aus, dass ein paar Cent vom Erlös an die FECO Organisation gespendet werden damit die sich um die Umwelt kümmern. Das Goldene bezieht sich dann wirklich auf „Inhaltsstoffe“.
Reden wir also generell vom Goldenen? Das hab ich bei Gummis eigentlich noch nie gesehen.
Hatte ich so aus dem Lurenatic Video zu dem FECO Thema in Erinnerung. Muss ich aber nochmal verifizieren.
Gold und schwarz war mir so auch noch nicht bewusst. Wir reden ausschließlich von dem Label mit Bezug auf Inhaltsstoffe, wobei das eben für mich persönlich bisher nie überzeugend war:

 

dennisrrrr

Finesse-Fux
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Gold und schwarz war mir so auch noch nicht bewusst. Wir reden ausschließlich von dem Label mit Bezug auf Inhaltsstoffe, wobei das eben für mich persönlich bisher nie überzeugend war:


ah ja, silber glänzend war’s, nicht Gold!
Und beim schwarzen fehlt das F.
Pardon!
trotzdem noch das Video:
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Meine Köder kommen jetzt erstmal in der Eigentest, sprich einer in den Gartenteich, einer aufgehängt in die Sonne und einer in den Komposthafen.
Ich bin gespannt.
Hallo,
wie ist es dir mit den Tests der Fishingprofi-Köder bis jetzt ergangen?

Ich habe inzwischen auch einen Test gemacht. Habe einen Köder ein Monat lang in einen Bach gehängt.
Hier der Vergleich zu einem neuem Köder:
SpickeyNach1MonatInBach_800x364.jpg
Der Köder wurde angefressen. Auflösungserscheinungen hingegen kann ich nach einem Monat nicht erkennen. Die Aufschrift auf dem Köder ist leicht erhaben. Die sieht nach einem Monat noch genauso aus wie beim neuen Köder.

Ein Teil des Köders wurde also dadurch biologisch abgebaut, dass er von Tieren gefressen wurde. Wenn es sich - wie vom Anbieter angegeben - um biologisch abbaubares, plastikfreies Material handelt, sollte das für die Tiere vermutlich kein Problem sein, weil verdaubar. Ein biologischer Abbau durch Mikroorganismen hingegen ist nicht erkennbar.
 
Zuletzt bearbeitet:

Saturday

BA Guru
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Dass er angefressen wurde ist interessant, denn das würden heimische Süßwasserfische meiner Erfahrung nach bei unaromatisiertem PVC oder Weißöl garantiert nicht machen.

Was die Abbaubarkeit durch Mikroorganismen angeht, gebe ich mein gefährliches Halbwissen zu Protokoll: Mir hat ein Ökologe mal erzählt, man solle Bananenschalen nicht in den Wald werfen, weil sich in unseren Wäldern viel weniger entsprechende Abbaustoffe bilden als in (sub-)tropischen Regionen, um den Prozess in Gang zu bringen. Obwohl es sich dabei zweifelsohne um biologisches Material handelt. Erst nach mehreren Jahren ist die Bananenschale verrotet, aber sie würde in der Zeit auch nicht gefressen werden.

Deswegen erachte ich die Aufnahme deines Baits durch Tiere ebenfalls als ein gutes Zeichen (falls das Material wirklich 100% biologisch ist), weil im Verdauungstrakt von Organismen starke Zersetzungsprozesse staffinden.
 

Fuchur

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Die Frage ist auch immer, was "biologisch abbaubar" bedeutet.
Bei Bio-Kunststoffen wie z.B. PLA bedeutet "kompostierbar" oder "biologisch abbaubar", dass sie innerhalb einer gewissen Zeit in Kompostieranlagen abgebaut werden. Hier herrschen aber besondere Bedingungen, wie z.b. ca. 60 °C, Feuchte, etc. Das bedeutet nicht, dass sich die PLA-Tüte im Wald auch annähernd schnell zersetzt.
Um beim Beispiel mit der Bananenschale zu bleiben: im heimischen Komposthaufen wird diese ja auch viel schneller kompostiert, als im Wald. Daher sind die äußeren Bedingungen entscheidend. Somit könnte es auch sein, dass Stahljiggers Gummifisch nach einem Monat nich nicht mikrobiologisch angegriffen aussieht, weil der Bach zu kalt und zu sauerstoffreich war.

Was kam denn bei deinem Versuch im Komposthaufen raus, @AssAssasin ?
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Somit könnte es auch sein, dass Stahljiggers Gummifisch nach einem Monat nich nicht mikrobiologisch angegriffen aussieht, weil der Bach zu kalt und zu sauerstoffreich war.
Den Versuch habe ich im Mai gemacht, da hatte das Wasser ca. 10 bis 12 °C. Über den Sauerstoffgehalt habe ich keine Info.
Dass er angefressen wurde ist interessant, denn das würden heimische Süßwasserfische meiner Erfahrung nach bei unaromatisiertem PVC oder Weißöl garantiert nicht machen.
Ist etwas darüber bekannt, ob Wasserbewohner aromatisierte Köder anfressen? Ich denke da vor allem an die gefräßigen Grundeln, an Krebse, Insektenlarven etc. Die könnten ja durch den Geruch/Geschmack in die Irre geleitet werden. Dann würde Plastik ziemlich direkt in die Nahrungskette gelangen, unabhängig davon, ob die Tiere das Plastik im Magen überleben oder nicht.

Der Versuchsköder war jedenfalls mit Lachsöl aromatisiert. Siehe nachfolgende Köderbeschreibung auf der Verpackung:
Spickey_600x509.jpg
 

Cybister

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Deswegen erachte ich die Aufnahme deines Baits durch Tiere ebenfalls als ein gutes Zeichen (falls das Material wirklich 100% biologisch ist), weil im Verdauungstrakt von Organismen starke Zersetzungsprozesse staffinden.
Das würde ich nicht überschätzen. Wie oft habe ich hier auf dem Hof von Mäusen angefressene Kunststoffkabel und - Gehäuse. Da reicht unter Umständen ein Zusatzstoff im Plastik, der vom Geruch/Geschmack irgendwas Essbarem ähnelt.
 

Nahtan oJ

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Die Frage ist auch, wie der Köder im Wasser aufgehängt war - ich würde sagen, ein in der Strömung paddelnder Gummifisch reicht denke ich auch für Fressinteresse.
 

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