Sie machen es wie andere Firmen auch: bestimmte Produktionsschritte werden ausgelagert, und zwar selbstverständlich nach dorthin, wo es am billigsten ist. So funktioniert unser Wirtschaftssystem nun einmal. Wer sich was anderes vorstellt, macht sich ein paar rührende Illusionen.
"Made in Germany" darf man es trotzdem nennen, denn dieser Begriff ist rechtlich schwammig und erlaubt den Herstellern einen weiten Interpretationsbereich.
Aber das Schöne an diesem "Gütesiegel" ist eben, dass es überkommene Vorstellungswelten bedient, die in einer globalisierten Ökonomie längst hoffnungslos obsolet geworden sind.
Denn ein weiterer unschöner Befund ist, dass Low-Tech-Artikel wie Angelzeugs heute in jeder beliebigen Sweatshop-Klitsche irgendwo auf dem Globus produziert werden können. Dazu braucht es kein "Made in Germany" mehr, diese Zeiten sind vorbei und werden nicht mehr wiederkommen.