Hallo zusammen,
interessante Diskussion um ein "heißes Eisen".
Hier ein paar Gedanken:
Bisher wurde festgetellt dass "Praxis" ein wesentliches Kriterium, sowohl für den waidgerechten Umgang mit den Fischen, als auch für den anglerischen Erfolg ist.
Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass das Land MV seinen "touristischen Rohstoff" attraktive Angelgewässer zu besitzen nutzen möchte. Nun haben wir ja alle mehr oder minder leidvoll erfahren müssen, dass das Angeln nicht so leicht ist wie es sich Otto-Nichtangler vorstellt.
Eigentlich sind Misserfolge unbetreuter Anfänger vorprogrammiert. Das kann aus touristischer Sicht nicht im Sinne des Landes liegen.
Hier ein Vorschlag wie man Waidgerechtigkeit, touristische Interessen unter einen Hut bringen kann und gleichzeitig Arbeitzplätze schafft.
Ich finde den (auch schon mehrfach geäußerten) Vorschlag, angeln unter Aufsicht eines Scheininhabers ausgesprochen gut. Den genannten Vorteilen, stehen aus meiner Sicht keine negativen Effekte gegenüber.Der Scheininhaber sollte dann allerdings verantwortlich für den Begleiter sein!
Findet der/diejenige (für mehr (attraktive
) Frauen am Wasser!) gefallen daran und möchte vieleicht auch alleine losziehen, so sollte es nachwievor eine Prüfung geben.
Die Fischereiprüfung in der jetzigen Form ist allerdings völlig übertrieben!
Die behandelten Themen sind größtenteils weder praxisnah noch -relevant.
Der Gegenstand der Prüfung/Vorbereitung ließe sich stark einschränken ohne dabei die wichtigen Aspekte zu vernachlässigen. Neben waidgerechtem Umgang mit der Kreatur und Umweltschutz fällt mir noch das Knotenbinden ein
.
Ich denke ein bis zwei Schulungsabende dürften da genug sein. Auch hier könnten private Schulungsanbieter die Träger sein. Die Prüfung dann natürlich offiziell.
Zum Erlangen der Praxis:
Die Vermittlung von Grundtechniken ließe sich wunderbar über private nicht zwingend vorgeschriebene Seminare realisieren. (Oder weiterhin durch die Begleitung von Scheininhabern.)
Weitergesponnen hieße das dann Aufbaukurse Spezialtechniken usw. Warum sollte das Kursangebot in allen (Freizeit) Bereichen blühen nur nicht beim Angeln?
Um den Beruf des Angelguides ausführen zu dürfen wäre es sinnvoll auch einen Lehrerschein einzuführen, so daß Fachkompetenz gewährleistet wäre. (Auch der "c&r" Gedanke könnte hier breiter vermittelt werden) Diese dürften dann Schulungen abhalten und Prüfungsvorbereitungen und natürlich Touren anbieten. Die Unternehmen stünden in Konkurrenz zueinander und wären schon aus Eigennutz daran interessiert die bewirtschafteten Gewässer möglichst fischreich zu halten. Auch eine Berufsperspektive für den Berufsfischer.
Beim Kutterangeln hat sich das Konzept ja bereits bewährt.
Ein Problem sind natürlich die Angelvereine, die wenig begeistert auf eine solche Regelung reagieren dürften, deren Politik (auch und gerade der Dachverbände!) war bis jetzt doch wenig erfolgreich. Wir sind nunmal ein kapitalistisches Land in dem Kosten-Nutzen Erwägungen das entscheidenste Kriterium ist, e.V.´s können hier einfach nicht mithalten.
Angeln ist längst ein Witschaftszweig mit absolut professionellen Vertriebswegen. Eine Vergrößerung der potentiellen Kundenschicht dürfte hier kaum auf Gegenwehr stoßen.
In vielen Freizeitbereichen ist dieses Konzept doch schon gang und gäbe.
Tauchschulen bzw. der Tauchschein wäre ein BSP., surfen ein anderes.
Deutschland hat wunderbare Fischgewässer (im Gegensatz zu Tauch oder Wellenreitrevieren), und MV nimmt da sicherlich eine Spitzenposition ein.
Eine "sanfte" Nutzung, in der unter Anleitung das wunderbare Hobby Angeln erlernt werden kann, ist aus meiner Sicht höchst erfolgversprechend.
Das gilt im Besonderen für die so lang schmerzlich vermisste schlagkräftige Lobby, als auch für die nachhaltige Sicherung der deutschen Fischbestände. Und das dürfte uns ja wohl allen am Herzen liegen.
Würd mich freuen Eure Meinung dazu zu lesen.
Gruß Jan aka crusher