Gestern hat es geklappt und
@Frank Herbertsson war so freundlich mich ans Wasser mitzunehmen und so konnte ich die Rute einem ersten Test unterziehen.
Bei knapp 7 Grad und leichtem Wind nicht unbedingt besonders angenehm, aber egal.
Als Rolle kam eine 2500er Daiwa Ballistic LT mit einer Stroft GTP E Typ1 zum Einsatz.
Ich habe extra keine anderen Ruten für einen Vergleich mitgenommen, da mir eigentlich von vornherein schon klar war, dass es wenig Sinn macht, eine spezielle Jigge oder eine Rig-Rute mit ST dagegen zu testen. Mir ging es eher darum einfach zu schauen, ob ich die für mich an meinem Hausfluß relevanten Köder mit der Predator Perch nutzen kann (Lahn in Mittelhessen, Flußbreite von 10-60m, mässiger Strömung, einige schneller fließenden Bereichen und Wehren, durchschnittlich Tiefe etwa 2m).
Dabei kamen diverse Twitchbaits, Cranks, Chatterbaits, Jigspinner und Gummis am Jig, Chebu oder skirted Jig zum Einsatz. Gewicht der Jigs und Chebus waren dabei max. 10g, da ich mehr eigentlich nie benötige.
Kurz gesagt, wie auch
@Lusso festgestellt hat, kann die Rute das alles absolut zufriedenstellend bewältigen. Ganz klar stechen "Spezialruten" die Predator Perch in ihrem Gebiet sicher aus, aber das Gesamtbild passt.
Die im Video von Birger Domeyer genutzten 4g Chebu (Tungsten) + Trailer waren beim Test nicht wirklich spürbar, bei Windstille und im Stillwasser mag aber vielleicht auch das möglich sein. Ab 6g ging es dann aber in Wurfweite mit dem Fühlen des Grundkontaktes los, bei 8g war er richtig gut.
Das Anjiggen des 9cm und 10cm Westin Shadteez mit jeweils 10g war ok. Die Spitze knickt dabei etwas ein, steht aber anschließend sofort wieder.
Der Crank, Jigspinner und Chatterbait waren schon deutlich zu spüren, aber für mich noch vertretbar.
Die Twitchbaits ließen sich alle schön animieren, auch wenn ich dabei eine kürzere Rute deutlich bevorzugen würde.
Wirklich gut fand ich die Rute bei den über Grund gezupften skirted Jigs. Da ist die Spitze fein genug, um sie gefühlvoll langsam über den Grund zu zuppeln und ich konnte diesen relativ gut "ertasten". Die Spitze ist aber eben auch nicht zu weich und knickt dabei nicht wie ein ST ein, so dass es auch möglich ist, den Jig mit kleinen Impulsen zackig zu animieren. Das Jika-Rig wird daher vermutlich auch sehr gut damit funktionieren, auch wenn ich nicht extra getestet habe.
Auch auf C-Rig und Dropshot habe ich beim Test verzichtet, um nicht extra umbauen zu müssen, wird aber auch gehen, wenn man dabei nicht auf eine mega "weiche" Spitze angewiesen ist.
Wurftechnisch hat die Rute echt Spaß gemacht. Selbst 4g Chebu + 4" Trailer ließen sich schon gut über die Blankaufladung auf Weite bringen. Genauso war es aber auch kein Problem, beim 14g Jigspinner oder dem 10er Shadteez mit 10g Jig voll durchzuziehen. Beim Jigspinner musste ich dabei vorm 60m entfernten Ufer abbremsem um nicht deutlich darüber hinaus zu Werfen.
Gerne hätte ich den Blank mal im Drill erlebt, aber der einzige Biß auf einen gejiggten Shad aber ich total verpennt. Der Biß selbst kam aber als richtig typischer Tock über den Blank an.
Klar war das jetzt nur ein kurzer erster Test und es werden werden noch ein paar Tage am Wasser vergehen, bis ich die Stärken und Schwächen der Rute richtig ausloten kann, aber ich wage jetzt schon zu behaupten, dass zumindest für mich die Bezeichung "Eine Barschrute für alles" ganz gut passt. Wenn ich weiß, dass ich ans Wasser fahre und ausschließlich oder zumindest fast nur eine Methode oder Ködertyp nutze, werde ich weiterhin sicher auf andere Ruten zurückgreifen.
Oft fahre ich aber kurzfristig ans Wasser weil es gerade passt und habe vorher keinen konkreten Plan gemacht. Bisher kam dann meist meine Expride 266l-2 zum Einsatz und wird es auch weiterhin, wenn es die Spots zulassen.
An vielen Stellen wünsche ich mir bei dieser die aufgrund Uferböschung, Uferbewuchs oder Wasserpflanzen aber immer wieder mal einen etwas längeren Blank und genau da wird die Predator Perch vermutlich in Zukunft öfter zum Einsatz kommen.