Hmmm,
wo bleibt eigentlich der gesunde Menschenverstand? Anscheinend geht der immer weiter verloren, was für zunehmende Ängste spricht. Angst ist kein guter Berater.
Es wird immer wieder von unverhältnismäßigem Handeln / unverhältnismäßigen Beschränkungen gesprochen. Wo fängt das denn an, wer setzt da die Marken? Das heutige Infektionsgeschehen ist eigentlich schon vor ein bis zwei Wochen passiert. Wir tappen sozusagen in der Vergangenheit. Wenn es brennt, schüttet man Wasser drauf und sieht recht schnell das Ergebnis. Wenn 100 Liter Wasser nicht reichen, kippt man nochmal schnell 1000 Liter hinterher. Das klappt bei Covid-19 leider nicht. Es gibt also gar kein "angemessenes Verhältnis", weil niemand einen sinnvollen Maßstab benennen kann. Um also auf Nummer sicher zu gehen, muß man eigentlich alle Maßnahmen ergreifen, die nur machbar sind, egal wem das nicht passt. Das ist der einzige vernünftige Weg. Stellt euch vor, ihr lebt in einem Haus direkt an einem Abhang einer Meeresklippe. Das Haus hängt schon teilweise in der Luft. Ihr werdet Himmel und Hölle in Bewegung setzen das der Hang entweder stabilisiert wird oder ihr nehmt euere Familie und verlasst das Haus. Ein paar Sandsäcke an der Basis würden euch wohl kaum reichen als Schutzmaßnahme. ......und dann ist da noch der Experte der sagt, die Klippe hält noch mindestens ein Jahr, falls kein starker Sturm kommt, und die Gemeinde, der eine Befestigung der Klippe zu teuer ist........
Es wird oft und von vielen Seiten die Schliessung der Restaurants, Clubs, Bars, Finessstudios u.s.w. kritisiert. Die meisten hätten gute Konzepte entwickelt, die eine Infektion ausschliessen würden. Warum sollen sie also schliessen? Der Meinung war ich auch bis gestern bis zu einem Telefonat mit einem Freund. Kann man wirklich sicher sein, daß die Konzepte funktionieren? Bisher war der Anteil an infizierten Menschen in der Bevölkerung recht gering. Bei Testreihen waren etwa nur 1 % positiv. Die Wahrscheinlichkeit bei einem Restaurantbesuch einen infektiösen Menschen zu treffen, war recht gering. Jetzt liegt die Rate bei über 6 %. Die Wahrscheinlichkeit eines infektiösen Kontaktes steigt also. Ja aber da sind doch die Schutzmaßnahmen.......Funktionieren die wirklich? Die Infektionsrate beim pflegenden Personal und bei Ärzten ist extrem hoch. Meint ihr, die würden nicht versuchen sich seit Monaten bestmöglich zu schützen? Die sind doch die Profis. Wenn ihr jetzt Politiker wärt, würdet ihr das Risko eingehen und soziale Treffpunkte offen lassen? "Normale" Menschen sind leider sehr schlecht, wenn es darum geht sich "richtig" zu verhalten. Wenn ihr das nächste Mal beim Bäcker oder der Fleischtheke in der Schlange steht, achtet mal darauf, wie oft sich die Bedienung an ihre Maske fasst, bis ihr dran seit. Bei meinem letzten Bäckerbesuch waren es "4" Male. Na ja, wenigstens hat er sich nach meinem Hinweis die Hände gewaschen und desinfiziert.
Ich würde mir wünschen, jeder Betreiber eines sozialen Treffpunktes (Pizzeria, Dönerimbiss, Bar, Restaurant,.....) und das gesamte Personal müssten eine Schulung bezüglich Hygiene durchlaufen. Wer gegen die Regeln verstösst, bekommt eine Verwarnung, beim zweiten Verstoss wird der Laden dicht gemacht. Soweit der "Traum". In der Realität gibt es weder die personellen Kapazitäten noch Räumlichkeiten für solche Schulungsmaßnahmen. Es gibt auch nicht das Personal für umfassende und regelmäßige Kontrollen. .....und seinen wir ehrlich, gäbe es diese Kontrollen, dann wären die meisten Betriebe nach spätestens zwei Wochen dicht. Wenn im Krankenhaus das richtige hygienische Verhalten vielleicht bei 80-90 % liegt, dann in einer Imbissbude wohl eher bei 10 %. Na, wer hat das letzte Mal in der Imbissbude oder Pizzaria gesehen, das Kontaktflächen nach dem Essen desinfiziert wurden? Wer hat schon mal gesehen, das der Pizzabäcker sich die Hände zwischdurch wäscht? Bei einer Pizza mag es egal sein, die wird durchgebacken. Was ist aber bei einem Salat? Wir bräuchten aber nahezu 100 % hygienisches Verhalten beim Personal..
Covid-19 wird nicht verschwinden. Eine Herdenimmunität wird es nicht geben, das dürfte wohl jedem mittlerer Weile klar sein. Erstens geht die Durchseuchung nicht so schnell vonstatten, wie man das mal angenommen hatte, zweitens geht man nicht von einer lang anhaltenden Immunität aus, drittens möchte keiner Berge von Särgen vor den Krankenhäusern. Die Hoffnung, man bekommt es mal so nebenbei und merkt nichts davon, dürfte wohl Geschichte sein. Selbst wenn man es recht gut übersteht, sind die Spätfolgen völlig unklar. Viele in meinem Freundeskreis konnten Covid-19 nicht "begreifen". "Ich kenne niemanden der es hat", so oder so ähnlich waren die Äußerungen. Für sie war Covid-19 nicht real. Das war früher. Jetzt gibt es Covid-Fälle im Freundeskreis, dort traf es eine komplette Familie samt deren Freundeskreis, es gibt drei Fälle unter Arbeitskollegen und auch einen Todesfall. Die Einschläge kommen also näher, auch für die, die meinten, es wäre alles nur ein Fake.
Wie sagte mal eine ältere Dame im Fernsehen, es sei doch alles noch recht harmlos im Vergleich zum Krieg. Hat sie Unrecht?
Covid-19 wird nicht verschwinden. Jetzt müssen die Zahlen mit allen Mitteln runter gedrückt werden. Auch die meisten "Doofen" müssen dazu gebracht werden, ihr Verhalten zu ändern. Dann wird es immer noch einen kleinen Teil geben, der weiterhin verantwortungslos handelt. Es bleibt dann zu hoffen, das man die daraus resultierenden Folgen beherrschbar machen kann.