@PM500X Wirklich interessant ist momentan eigentlich nur die Neuinfektionsrate - und um die Letalitätrate mit den aktuell verfügbaren Daten halbwegs zuverlässig zu bestimmen, erhält man mit der tagesaktuellen Zahl der Verstorbenen durch die Anzahl der Neuinfektionen 10 Tage zuvor ziemlich gute Ergebnisse und landet bei ungefähr 0,78%.
Natürlich wird diese auch sehr stark von der Alterszusammensetzung und den Behandlungsmöglichkeiten der bereits Infizierten beeinflusst - da die Senioren aber im Gegensatz zu den Heranwachsenden momentan tatsächlich einen repräsentativen Anteil der bereits Infizierten ausmachen, wäre dieser Wert bei weiterhin unbeeinträchtigten Behandlungsmöglichkeiten tatsächlich ziemlich realistisch.
Und die Anzahl der bereits Genesenen und dadurch imunisierten ergibt sich letztendlich ungefähr aus der Differenz der bis vor 14 Tagen Infizierten abzüglich aller bis vor 4 Tagen Verstorbenen.
Um diese Werte noch genauer zu bestimmen und die Dunkelziffer berücksichtigen zu können, bräuchte man eigentlich eine repräsentative Stichprobe von ungefähr 10.000 Probanden - aber das wird die Letalitätrate aufgrund der zufälligerweise brauchbaren Altersverteilung im Gegensatz zu den Behandlungskapazitäten kaum beeinflussen und der Informationsgehalt einer Stichprobe wäre zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund des relativ geringen Anteil an Infizierten (<1‰) noch nicht besonders aussagekräftig.
Momentan ist die Entwicklung der Fallzahlen meines Erachtens jedenfalls ziemlich positiv und anstatt eines echten exponentiellen Verlaufs deutet sich bereits ein Sattelpunkt bei round about 5000 Neuinfektionen pro Tag an, sodass abhängig von den bisher gewonnenen Behandlungskapazitäten eigentlich viel Luft nach oben ist, um die Maßnahmen zu lockern:
Etwas zuverlässiger kann man das sicherlich ab Donnerstag beurteilen, da der Kurvenverlauf dann durch die Wochenenden weniger stark beeinflusst ist.
@pechi24 Ich habe ebenfalls den Eindruck, dass die Berichterstattung bereits nach wenigen Tagen zwar unterhaltsamer, aber leider auch immer unseriöser wurde.
Selbst die Tagesschau beruft sich aus mir unerfindlichen Gründen auf die Daten der John-Hopkins-University und anstatt die tatsächlichen Neuinfektionen des jeweiligen Tages zu nennen, werden diese einfach mit den verspäteten Meldungen zusammen gerechnet und dadurch bewusst oder unbewusst aufgebauscht.
Dabei ist es meines Erachtens sehr wichtig, dass die Bevölkerung möglichst großes Vertrauen in die Verantwortlichen hat, damit der Benefit aus den beschlossenen Maßnahmen auch möglichst groß ist und die daraus gewonnenen Erkenntnisse eine hohe Sicherheit haben.
