Bin ja gerade in Stralsund und kann nur sagen, dass das C-Rig alle anderen Montagen rasiert. 90% Dropshot. Aber C-Rig steht über allem. Ich habe hier alles probiert und die komplette Köderpalette aller bekannter Marken und Größen durchgefischt.
Wenn ich wieder zurück bin, kommt mal ein Review zu Stralsund, Köder und Größen.
Aufgrund dessen hat sich meine Sicht zu Ködern stark geändert - vor allem was Farbe und Größe angeht.
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Guten Morgen,
nun komme ich mal dazu ein kleines, nein, eher größeres
Review zu Rigs & Baits auf Barsch zu schreiben, wie ich es versprochen hatte.
Ich war mit 5 Freunden 5 Tage lang in Stralsund. Wie man es dort im Oktober kennt, sind dort sehr viele Angler. Überall nur Dropshot, Dropshot, Dropshot. Glücklicherweise sollte ich ein paar mehr Ruten mitnehmen, damit meine Freunde auch mal etwas hochpreisigere BCs fischen konnten, denn ich wollte die Steez Hermit 2021 mit Steez Air erst gar nicht mitnehmen. Dieser Urlaub sollte aber ihre Sternstunde sein.
So ein geiler Sch*** auf diese ganzen Barsche. Diese Drills kannte ich so in meinen Gewässern natürlich nicht, schon gar nicht in dieser Masse.
Insgesamt haben wir sehr (!) viele Barsche gefangen. Intern machen wir immer einen kleinen Wettbewerb, bei dem derjenige mit dem größten Barsch gewinnt. Und was soll ich sagen? Mein 2ter Fisch... 41cm - der Gewinnerfisch.
Kommen wir aber mal zum für euch Interessanten. Den
Reviews zu Rigs & Baits.
Vorab muss ich dazu sagen, dass meine Einschätzung nur für Stralsund gilt, finde es aber schon relativ repräsentativ, da es dort eben so immens viele Barsche gibt, sodass man daraus schon seine Schlüsse ziehen kann. Wie reagieren Barsche auf welche Köder und Rigs? Und wie stehen die stehen Köder und Rig in Zusammenhang?
Ich habe mit allen Rigs die
gleichen Köder genutzt, sodass ich daher eine fundierte Aussage zu den Rigs treffen kann.
Los gehts!
Rigs
Locker 85-90% dort fischen Dropshot, wenige C-Rig (Wenn, dann aber ohne Durchlauf-Bullet. Die Angler dort lassen das Blei mit sehr langem Vorfach [50cm+] feststehend auf der Schnur), wenige Spinjigs und Jigs.
Mit dem
C-Rig habe ich im Vergleich zu den anderen Anglern DEUTLICH mehr gefangen, ganz deutlich, sodass ich schnell Nachahmer gefunden hatte, wodurch diese Angler dann auch mehr fingen. Jedoch gefühlt trotzdem weniger, konnte ich ja beobachten, da sie die Technik eben nicht beherrschten.
Ich behaupte mal, dass ich dadurch gut und gern doppelt oder mehr Fische als die anderen fing, teilweise jeder Wurf ein Fisch. Dabei habe ich das C-Rig nur leicht gezubbelt. 1/2-1 Kurbelumdrehung über den Grund geschliffen oder gezubbelt, dann 2-5sek stehenlassen, dabei gezubbelt. BISS! Meistens.
Die Fische standen alle am Grund. Daher habe ich es nicht verstanden, wieso die Angler dort Dropshot fischen mussten sowie 50cm und mehr Abstand zwischen Köder und Blei hatten. Wieso kein Downshot? Bis heute kapiere ich deren Angelei nicht, wenn man doch weiß, wo sich die Fische aufhalten.
Selbst als am vorletzten Tag ein Graphitleader-Boot mit 3 polnischen (Profi-)Anglern ankam und die sahen, wie wir mit unseren C-Rigs "rasierten", haben die 3 Jungs mit ihren teuren Ruten und teuren Simms-Ganzkörperanzügen sehr schnell auf C-Rig umgestellt.
Tja, selbst die Pros können noch von uns lernen.
Der Vorteil des C-Rigs lag auf der Hand. Da die Fische am Grund standen, war es einfach perfekt einen dort schwerelos schwebenden Köder anzubieten.
Das
Nedrig habe ich auch ausprobiert. Lief auch sehr, sehr gut, jedoch etwas schlechter als das C-Rig. Nedrig fischte dort absolut niemand bis auf einen Kumpel von mir, der Halbprofi im Jiggen ist und ansonsten sehr große Zander fängt, mit Finesse aber nix am Hut hat. Und da er mit dem C-Rig und dessen Führung nicht klar kam, hat er "ge-nedrig-t" und ordentlich abgeräumt.
Irgendwann waren meine Nedrig-Haken bis auf 2 alle hin. Also zum örtlichen Angelladen. "Einmal Nedrig-Haken bitte!" Tja, kannte er leider nicht.
Soviel dazu. Kein Wunder, dass das dort gar nicht zu Anwendung kommt. Die Fische kennen doch Dropshot mit Seitenarm und Jigs in- und auswendig. Man sollte sich dann Nischen suchen, um die kleinen Kumpels leichter zu überlisten und die Großen aus der Reserve zu locken. Whatever.
Kurze Zeit hatte ich dann noch das
Free-Rig genutzt. Lief auch. Wobei ich da keine zuverlässigen Aussagen treffen kann, da ich es zu wenig gefischt habe.
Was noch ganz hervorragend lief, war das
Kickback-Rig, was ich aber gar nicht gefischt hatte, da ich die Fische nicht verangeln wollte. Meine Freunde fingen damit aber auch sehr, sehr gut.
Ist ja eigentlich auch naheliegend. Beim Kickback-Rig befindet sich der Köder eben wie beim C-Rig schwerelos am Grund, was den Barschen die Tage eben ganz besonders gut gefiel.
Noch weniger kamen bei mir
Jigspinner, tieflaufende Cranks, normale Jigs und das
Jika-Rig zum Einsatz. Das müssten eigentlich alle Rigs/Techniken gewesen sein, die ich gefischt habe. Diese Techniken/Rigs liegen aber alle nicht so gut. Jigspinner > Jika-Rig / Jigs > tieflaufende Cranks. Die Jigspinner fingen auch den einen oder anderen Fisch, aber im Vergleich sehr wenig. Noch weniger aufs Jika-Rig/Jig, weshalb ich das auch nur eine halbe Stunde ausprobiert hatte. Lag wohl an der großen Ähnlichkeit zum herkömmlichen Jig. Die Cranks liefen NULL, kein einziger Fisch, obwohl ich mit manchen den Grund berührte, sie also grundnah liefen.
Downshot habe ich nur in der Dunkelheit gefischt. Dazu aber später mehr.
Nun zur
KÖDERAUSWAHL.
Die Köder haben wir an allen möglichen Rigs gefischt, weshalb ich hierbei auch zuverlässige Aussagen treffen kann. Für die Zukunft steht für mich fest, was ich fischen möchte und was eben nicht (mehr).
Kurz und knapp: Es kommt allein auf die
Gummimischung und das Flavor an - nichts anderes. Die Größe der Baits war dabei auch (relativ) egal, sodass wir später bspw. auch Baits 12cm+ gefischt haben und die fingen. Zwar dann nicht so viel, weil wir damit ja selektieren wollten, aber die Ruckler und Anstubser der Kleineren waren ja dennoch spürbar. Sobald wir gleiche Baits wieder eine oder zwei Nummern kleiner wählten, gab es mehr Fisch.
Die kommenden Zeilen bzgl. meiner Erfahrung mit den Baits sind alle aufgrund des Fischens mit dem C-Rig entstanden. Das möchte ich an dieser Stelle noch einmal kurz einwerfen.
Was haben wir also gefischt? (Ich werde ein paar Baits mit Fotos darstellen, leider habe ich nicht mehr alle Baits da - von denen also keine Fotos)
- Lieblingsköder
- OSP
- Reins
- Nays
- Z-Man
- Keitech
- Issei
- Noike
- Lunker City
- Missle Baits
- Noname a la Wish/Ali (ich nicht, aber meine Kumpels)
- und viele weitere Marken
Anfangs fischten wir alle 2-3". Ich habe fast gar nicht unter 3" geangelt. Der absulute Bringer am C-Rig und Nedrig war der
OSP Dolive Shrimp. Die Waffe schlechthin. Ich hatte 2 Packungen mit. Die waren nach 1,5 Tagen leer, alle Baits hinüber, bis auf das letzte Tentakel.
Leider hatte ich kein Green Wheenie. Aber auch die anderen beiden Farben (1x dunkel, 1x etwas heller) lieferten am laufenden Band. Ich hatte teils Serien von 13 Würfen mit 13 Ü30cm-Fischen damit.
Kurz dahinter kam der
OSP Dolive Stick 3", den ich später "ge-nosehook-t" habe, da die Fische den gern ratz fatz inhalierten. Der
3,5" lief minimal schlechter. Ich hatte 3 Packungen der 3incher dabei. 3 Sticks sind übrig geblieben. Pink Lady war bombig, aber noch besser und nach 1 Tag leer war Silver Shiner (müsste so heißen, wenn ichs richtig im Kopf habe). Viele fischen ja Chartreuse oder eine Kombi damit. Sowas hatte ich aber nicht am Start. Der dunkle mit orangem Bauch lief minimal schlechter, was aber sicherlich auf das !relativ! klare Wasser zurückzuführen ist.
Auf den 2" Dolive Craw ging nicht viel, komischerweise. Da hatte ich mir mehr versprochen. Andere Krebse liefen deutlich besser.
Ein weiterer Top-Bait war der
Bibibi-Bug in 2,6" und 3,2". Den habe ich aber meinem Kumpel, der eigentlich nur jiggen kann und daher nur mit Nedrig unterwegs war, gegeben. 2 Packungen: kein ganzer Tag - leer.
Langsam wirds unglaubwürdig... Klingt sicherlich wie "Ihr habt mit
allem gefangen, dort gibts es ja auch 1 Millionen Barsche." Falsch.
Keitech bspw. lief gar nicht.
Pintails an sämtlichen Rigs, sowie Creatures und Shads waren ein Reinfall (Die Köderauswahl, die ich nutzte, auf dem Foto ist nicht abschließend. Meine Kumpels versorgten mich auch noch mit weiteren Baits von Keitech.). Sicherlich zeigte sich auch der eine oder andere Barsch. Aber sobald ich auf einen Dolive Stick wechselte, war es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wird in meinen Boxen komplett aussortiert.
Anscheinend, sogar sehr wahrscheinlich, stimmt die Gummimischung hier nicht so sehr wie bei OSP oder Issei.